prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.14.0:model_id=39995:lm=none:date=18_04_2024_19:50 2024-04-18T05:50:15.588+02:00 2024-04-18T21:55:00.815+02:00 5tes Stück. Freytag, den 18. Januar, 1765. 5tes Stück. Freytag, den 18. Januar, 1765. Ob man Ob man aus der Vernunft aus der Vernunft die die Verbesserung der Zeiten Verbesserung der Zeiten vermuthen köͤnne. vermuthen köͤnne. Sch bin nicht allerdings mit denjenigen zufrieden, Ich bin nicht allerdings mit denjenigen zufrieden, die die Klagen über böse Zeiten lächerlich ma¬ die die Klagen über böse Zeiten lächerlich ma¬ chen, und sie aus der schwarzen Galle oder aus der chen, und sie aus der schwarzen Galle oder aus der Thorheit einer gewissen neidischen Eifersucht herlei Thorheit einer gewissen neidischen Eifersucht herlei ten. Mich deucht, es ist Hr. Cramer, der in ten. Mich deucht, es ist Hr. Cramer, der in einem Stücke der Bremischen Beyträge diese Sache einem Stücke der Bremischen Beyträge diese Sache von einer solchen Seite ansiehet. Und es ist freylich von einer solchen Seite ansiehet. Und es ist freylich wahr, daß wenn Orgon klagt, daß er sein Gelt wahr, daß wenn Orgon klagt, daß er sein Gelt wegen schlimmer Zeiten nicht mehr um zehn Procent wegen schlimmer Zeiten nicht mehr um zehn Procent unterbringen kann, oder wenn eine Richardin unterbringen kann, oder wenn eine Richardin in ihrem großmütterlichen langen Pelz über böse Zei¬ in ihrem großmütterlichen langen Pelz über böse Zei¬ ten klagt, weil die neue Moden Geld kosten: so sind ten klagt, weil die neue Moden Geld kosten: so sind diese Klagen eher strafbar als lächerlich. Aber die diese Klagen eher strafbar als lächerlich. Aber die Zufriedenheit mit denen Zeiten kommt auch nicht alle Zufriedenheit mit denen Zeiten kommt auch nicht alle mal aus den besten Quellen her. Ein leichtsinnigen mal aus den besten Quellen her. Ein leichtsinnigen Jüngling, so lange er auf Kosten seines Vaters le= Jüngling, so lange er auf Kosten seines Vaters le= ben kann, glaubt freylich, daß diese Zeiten sehr gut ben kann, glaubt freylich, daß diese Zeiten sehr gut sind. Er bildet sich ein arkadisches Gefilde von der sind. Er bildet sich ein arkadisches Gefilde von der Welt ein. Ohne Sorgen - in Genuß der Gesund¬ Welt ein. Ohne Sorgen - in Genuß der Gesund¬ Heit, zu de engenahmsten Empfindungen weich Heit, zu de engenahmsten Empfindungen weich — und in blühenden Hofnungen von der Erlangung und in blühenden Hofnungen von der Erlangung eines Bischofshutes gefällt ihm die Welt sehr wohl. eines Bischofshutes gefällt ihm die Welt sehr wohl. Die Kunst, sich nicht zu grämen, darf er in denen Die Kunst, sich nicht zu grämen, darf er in denen Jahren in keinem Collegio über die Zufriedenheit er¬ Jahren in keinem Collegio über die Zufriedenheit er¬ lernen; und die Gabe, sich nicht zu schamen, erwirbt lernen; und die Gabe, sich nicht zu schamen, erwirbt er sich sehr bald durch den Verlust seiner rothen er sich sehr bald durch den Verlust seiner rothen Wangen. Wangen. Der Christ hält die Mittelstraße. Alles was ist, Der Christ hält die Mittelstraße. Alles was ist, ist gut, spricht er. Aber solche übertheodicäi¬ ist gut, spricht er. Aber solche übertheodicäi¬ sche Begriffe lernt er weder in der Schule des Opti¬ sche Begriffe lernt er weder in der Schule des Opti¬ mismus, noch auf der Insel Cypern in Amathus oder mismus, noch auf der Insel Cypern in Amathus oder Chio. Sie beruhen auch bey ihm nicht auf dem Chio. Sie beruhen auch bey ihm nicht auf dem frischen Myrrthenkranz der muntern Jahre; sondern frischen Myrrthenkranz der muntern Jahre; sondern er schöpft sie aus dem Grundsatz: daß alles zum Be¬ er schöpft sie aus dem Grundsatz: daß alles zum Be¬ sten mitwirken muß für die, die GOtt lieben. Er sten mitwirken muß für die, die GOtt lieben. Er weis, daß nach dem Plan der ewigen Weisheit zu weis, daß nach dem Plan der ewigen Weisheit zu allen Zeiten und in der ganzen Maschine der Welt allen Zeiten und in der ganzen Maschine der Welt eine gewisse Masse von Vollkommenheit und Güͤte da eine gewisse Masse von Vollkommenheit und Güͤte da seyn muß, weil sonst der Endzweck der Welt nicht er= seyn muß, weil sonst der Endzweck der Welt nicht er= halten würde. halten würde. Bey Bey