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Harlingen, vom 17. Jan.
daß das ganze Gebäude nebst den an der Seite gestand
ohne daß das geringste gerettet werden konnte, und
men von beyden in Gnaden ab.
Abschrift eines Briefes des Grafen Alexis Orlof,
aus Livorno, den 18. Dec.
dem Archipelago. Unsere Neider, denen die glückli= von mir durch den Druck bekannt gemacht sind,
chen Progressen der Rußischen Waffen sowohl zur See,
als auf dem festen Lande, zu sehr schmerzen, befleißi¬
gen sich bloß aus Eifersucht, nachtheilige Nachrichten
und Gerüchte auszustreuen, und selbige in die öffent¬
lichen Blätter einrücken zu lassen; indem sie fälschlich
schiedener unserer Schiffe die Ursache meiner Abreise
aus der Levante. Unmöglich kann etwas ungegründe¬
ter seyn als diese Erdichtungen; denn meine Abreise
ist lediglich durch meine und meines Bruders Krank¬
rück bleiben mußte. Was mich anbetrifft, so habe ich
schon während der Belagerung der Festung Lemnos
da die Schwachheit meiner Gesundheit täglich zunahm
das Haupt=Commando dem Admiral, Hrn. von Spi=
ritof, übertragen, und mich zu meiner Abreise nach
Italien bereitet. Als sich aber die feindliche Besatzung
ne Türkische Fahrzeuge, die vor der Festung standen,
seln zu nehmen, und unsere Truppen einzuschiffen, und Zumpfortin einzufinden.
in den grossen Hafen zu unserer Flotte zu führen, wel¬
ches auch geschahe. Zu eben der Zeit aber erschien auch
auf den Gebirgen der feindliche Entsatz, der aber kei¬
nen Angriff that. Nachdem wir nach dem grossen
Hafen gesegelt waren, befahl ich, alle übrige unnütz
gleichfalls zu verbrennen, welches auch geschah. Un
terdessen war unter den Rumeioten, die sich auf der
Insel freywillig aufhielten, und den Türken ein Schar¬
In der Nacht auf den 12ten dieses, brach hier in mützel vorgefallen, in welchem der Feind über 150
dem Admiralitätshause ein so schleuniges Feuer aus, Mann einbüßete, und sich auf die Berge zurückzog.
Ich ließ hierauf, nachdem ich einen Brief von dem
nen Packhäusern, worinn Seile, Tauwerk und der= Befehlshaber des Entsatzes bekommen hatte, auf sei¬
gleichen aufbewahret wurden, in Flammen aufgieng, ner und der Einwohner der Insel Bitte die von der
Besatzung genommene Geiseln frey. Auf diese Weise
bedauert man insonderheit die Kanzley, welche mit al= reisete ich ab, und verließ die übrigen Schiffe und Fre¬
len Papieren und Documenten verbrannt ist. Es frohr gatten unter dem Commando des Admirals von Spi¬
in derselben Nacht, so gewaltig, daß man die Sprützen ritof, der sich auch bis jetzt noch in der Nähe der Dar¬
nicht regieren konnte, und der Wind war so stark, daß danellen aufhält, wohin auch unsere neu angelangte letz¬
man wegen der Stadt und der im Hafen liegenden te Escadre von Port=Mahon abgegangen ist. Dieß
Schiffe in Sorgen stand, doch Gott wendete die Flam= ist alles, was sich vor meiner Abreise zugetragen hat,
und wovon unsere Neider aus Eifersucht so viele
falsche und nachtheilige Nachrichten ausstreuen, von
welchen dieß einzige wahr ist, daß der Contre Ad¬
Als ich am Ende des vorigen Monats November miral von Elphingston sein Schiff noch fast 2 Mo=
auf der Livornischen Rhede anlangte, so fand ich die nate vor meiner Abreise auf eine Sandbank gesetzt
Italianischen Küsten schon voll verschiedener ungegrün= hat. Was die übrigen Umstände anhetrifft, so kön¬
deter Nachrichten von der Ursache meiner Abreise aus nen Sie dieselben aus den Nachrichten ersehen, die
Einvaßirte Fremde,
vom 31ten Januar bis 1sten Februar,
Herr Generalmajor von Tettenborn, kommt von
Rastenburg, log. bey Felgenhauern auf dem Roßgar¬
vorgeben, als wäre die erlittene Niederlage unserer ten. Hr. Generalmajor Graf Anhalt, aus Bartenstein.
Truppen auf der Insel Lemnos und der Verlust ver= Herr von Golz, und Herr von Bieberstein, kom¬
men von Allenburg, log. bey Pichlau in der Altstadt.
AVERTISSEMENT.
Der Lotterieeinnehmer Herr Leyi, wohnhaft in der Kneiphösischen
heit veranlasset worden, weswegen auch letzterer nicht Langgasse im Möllerschen Hinterhause, zeiget an daß die Loose zu
4ten Classe der 4ten Berliner Classenlotterie, bey Verlust ihres
bis nach Italien gehen konnte, sondern zu Meßina zu¬ Rechts bis den 4ten Februar renovirt werden müssen, auch sin
noch bey ihm zu haben, ganze, halbe, und viertel Kauf= und Miethö¬
loose, das Kaufloos zu 7 und einen halben Rthlr. das Miethsloos
zu 4 Rthlr. Auch zeiget er an daß er alle Arten von Jouwelen
kauft und verkauft, und daß gefaßte Ringe, Ohrrosen, und Hals¬
stücke, sowohl von Rosenstein als Brillanten, um billigen Preis
bey ihm zu haben sind.
Bey der hohen Anwesenheit Sr. Königl. Hoheit. des Prinzen
Heinrichs von Preussen, wird der italiänische Kunstfeuerwerker
auf Capitulation ergab, so gab ich, nachdem solche un= Paul Barzanti ein completes Feuerwerk auf dem Pulverplatz, zwi¬
terschrieben worden, noch Befehl, alle große und klei- schen dem Tragheimschen und Roßgärtschen Thor abbrennen. Die
Billets sind a 3 fl, 2 fl. und 1 fl. in der altstädtschen Langgasse an
der Schmiedegassen Ecke in der Bude des Herrn Buchbinder Kan¬
zu verbrennen, acht der vornehwsten Türken zu Gei= ters abzuholen. WWer das Feuerwerk zuvor zu sehen verlangt, be¬
liebe sich auf dem Tragheim in dem Hause der verwittweten Frau
Es ist vor einiger Zeit, ein bleubarrakaner Noguelohr, mit
camehlhaarnen durchbrochnen Knöpfen, blan flanellen Futter und
auf dem Kragen bepudert, ans dem Hause verloren gegangen
Wer davon Nachricht zu geben weiß, beliebe sich, gegen einen
Recompens von 1 Rthlr. in der Zeitungsexpedition zu melden.
Fahrzeuge, die dem Feinde weggenommen worden, Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag
und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
Kanterschen Buchladen ausgegeben.