prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.14.0:model_id=39995:lm=none:date=18_04_2024_20:30 2024-04-18T05:53:39.834+02:00 2024-04-18T20:30:08.455Z Bald nachher meldete sich eine junge Dame bey dem Bald nachher meldete sich eine junge Dame bey dem Könige. Sire, sprach sie: Ich weis, daß Ihnen Könige. Sire, sprach sie: Ich weis, daß Ihnen die Götter, Weisheit und Vermögen gegeben haben, die Götter, Weisheit und Vermögen gegeben haben, ihre arme Unterthanen gluͤcklich zu machen. ihre arme Unterthanen gluͤcklich zu machen. Ich lie¬ Ich lie¬ be seit einiger Zeit einen Edelmann bis zur Verzwei¬ be seit einiger Zeit einen Edelmann bis zur Verzwei¬ felung. Der Eindruck, den er auf mich gemacht felung. Der Eindruck, den er auf mich gemacht hat, ist unüberwindlich. Vernunft - weibliche hat, ist unüberwindlich. Vernunft - weibliche Schamhaftigkeit, selbst das Gebet zu denen Göttern Schamhaftigkeit, selbst das Gebet zu denen Göttern haben mich bisher von meiner Neigung nicht heilen haben mich bisher von meiner Neigung nicht heilen können. Ich bin verdammt, ihn zu lieben, und ich können. Ich bin verdammt, ihn zu lieben, und ich verzehre mich in mir selbst, wo mein Geliebter län¬ verzehre mich in mir selbst, wo mein Geliebter län¬ ger undankbar gnug ist, meine Zärtlichkeit mit sei¬ ger undankbar gnug ist, meine Zärtlichkeit mit sei¬ ner bisherigen Verachtung zu erwiedern. Der Kö¬ ner bisherigen Verachtung zu erwiedern. Der Kö¬ nig, welcher einsahe, daß der Edelmann keine Nei¬ nig, welcher einsahe, daß der Edelmann keine Nei¬ gung zu der jungen Dame haben mußte, that ihr alle gung zu der jungen Dame haben mußte, that ihr alle mögliche Vorstellungen, ihren Gegenstand fahren zu mögliche Vorstellungen, ihren Gegenstand fahren zu laßen. Vielleicht sagte er, ist nicht unter meinen laßen. Vielleicht sagte er, ist nicht unter meinen Hofleuten ein Cavalier, der ihre von jenem Edel¬ Hofleuten ein Cavalier, der ihre von jenem Edel¬ mann verachtete Zärtlichkeit mit Freuden annehmen mann verachtete Zärtlichkeit mit Freuden annehmen wird. Ich will sie Madame, bey Hofe einführen. wird. Ich will sie Madame, bey Hofe einführen. Jedoch die Dame blieb unbeweglich, und nahm es Jedoch die Dame blieb unbeweglich, und nahm es sich vor, lieber eher zu sterben, als ihre Neigung zu sich vor, lieber eher zu sterben, als ihre Neigung zu bekämpfen. Der König ließ deshalb den Edelmann bekämpfen. Der König ließ deshalb den Edelmann vor sich kömmen. Er ließ sich so weit herab, ihn zu vor sich kömmen. Er ließ sich so weit herab, ihn zu bitten, die Hand und das Herz dieses Frauenzim¬ bitten, die Hand und das Herz dieses Frauenzim¬ mers anzunehmen. Und ob gleich der Edelmann mit mers anzunehmen. Und ob gleich der Edelmann mit Thränen gestand, daß er nicht im Stande sey, sein Thränen gestand, daß er nicht im Stande sey, sein Herz zu dieser Wahl zu bestimmen: so wollte er doch, Herz zu dieser Wahl zu bestimmen: so wollte er doch, um die Gnade des Königs nicht zu verlieren, gehor¬ um die Gnade des Königs nicht zu verlieren, gehor¬ sam seyn. Er affectirte eine Neigung gegen die Da¬ sam seyn. Er affectirte eine Neigung gegen die Da¬ me. Der König beschenkte ihn mit einem neuen me. Der König beschenkte ihn mit einem neuen Rittergut, verheyrathete sie zusammen, und war ver¬ Rittergut, verheyrathete sie zusammen, und war ver¬ gnügt, die Bitte des Frauenzimmers erhört zu ha¬ gnügt, die Bitte des Frauenzimmers erhört zu ha¬ ben. Aber ach! wenig Tage nach der Hochzeit mel¬ ben. Aber ach! wenig Tage nach der Hochzeit mel¬ dete sich bey dem neuen Ehemann die Abneigung ge¬ dete sich bey dem neuen Ehemann die Abneigung ge¬ gen seine Gemalin. Er verbarg eine Zeitlang seinen gen seine Gemalin. Er verbarg eine Zeitlang seinen Gram, endlich fand man ihn mit einem Dolch von Gram, endlich fand man ihn mit einem Dolch von seiner eignen Hand ermordet, und einen Zettel mit seiner eignen Hand ermordet, und einen Zettel mit diesen Worten neben ihm: Wehe dem, der Her¬ diesen Worten neben ihm: Wehe dem, der Her¬ zen zwinget! zen zwinget! (Der Beschluß folgt künftig.) (Der Beschluß folgt künftig.) Leipzig, den 16. Jan. Leipzig, den 16. Jan. In unserer Stadt und Vorstadt sind voriges Jahr In unserer Stadt und Vorstadt sind voriges Jahr geboren 1085 Kinder, darunter 18 Paar Zwillinge geboren 1085 Kinder, darunter 18 Paar Zwillinge und 111 unehliche: gestorben in der Stadt 479, und und 111 unehliche: gestorben in der Stadt 479, und in der Vorstadt 520 Personen, und getrauet 3 in der Vorstadt 520 Personen, und getrauet 3 Paar. In Dresden sind dasselbe Jahr getauft wor¬ Paar. In Dresden sind dasselbe Jahr getauft wor¬ den 1842 Kinder, worunter 152 uneheliche gewesen, den 1842 Kinder, worunter 152 uneheliche gewesen, gestorben 1460 Personen, und getrauet 445 Paar. gestorben 1460 Personen, und getrauet 445 Paar. In Eisleben sind 207 geboren, 172 gestorben, und In Eisleben sind 207 geboren, 172 gestorben, und getraut 49 Paar. Zu Dresden hat neulich ein Ge¬ getraut 49 Paar. Zu Dresden hat neulich ein Ge¬ lehrter eine kleine Abhandlung herausgegeben, von lehrter eine kleine Abhandlung herausgegeben, von welcher Deutschland, wenn es die darinnen vorge¬ welcher Deutschland, wenn es die darinnen vorge¬ schlagne Regeln zur Ausübung bringen wollte, Nutzen schlagne Regeln zur Ausübung bringen wollte, Nutzen haben könnte. Sie ist betitelt: "Ein gutes Mittel haben könnte. Sie ist betitelt: "Ein gutes Mittel allerhand Arten von Landwaaren gemächlich abzu¬ allerhand Arten von Landwaaren gemächlich abzu¬ "setzen, um der Bequemlichkeit der Menschen da¬ "setzen, um der Bequemlichkeit der Menschen da¬ durch zu statten zu kommen." Es kommen darinnen durch zu statten zu kommen." Es kommen darinnen unter andern folgende Stellen vor: "darinnen steckt unter andern folgende Stellen vor: "darinnen steckt "der meisten Deutschen Fehler, daß sie gleich an 2 "der meisten Deutschen Fehler, daß sie gleich an 2 "oder 3 Artikeln gewinnen wollen, was andere, die "oder 3 Artikeln gewinnen wollen, was andere, die eine mäßigere Lebensart führen, an vielen Artikeln eine mäßigere Lebensart führen, an vielen Artikeln „zu erwerben suchen „zu erwerben suchen — Bey dem meisten deutschen Bey dem meisten deutschen „Negoce ist größtentheils der Fehler dieser, daß der „Negoce ist größtentheils der Fehler dieser, daß der "Kaufmann die fabricirten Waaren den armen Fabri¬ "Kaufmann die fabricirten Waaren den armen Fabri¬ "canten zu sehr abdrückt; ihm aber kann man der¬ "canten zu sehr abdrückt; ihm aber kann man der¬ 'gleichen nicht theuer genug wieder abkaufen. 'gleichen nicht theuer genug wieder abkaufen. „Unsere Handwerksleute raffiniren nicht genug, ihre „Unsere Handwerksleute raffiniren nicht genug, ihre Arbeit zu verbessern, sondern bleiben bey ihrer alten Arbeit zu verbessern, sondern bleiben bey ihrer alten Facon Der Zunft= und Innungszwang ist der Facon — Der Zunft= und Innungszwang ist der "größte Feind des Nahrungsstandes und der Wohl= "größte Feind des Nahrungsstandes und der Wohl= feilheit en gros. Wer in Frankreich und England feilheit en gros. Wer in Frankreich und England feine Arbeit bereitet, kann auch damit handeln, und feine Arbeit bereitet, kann auch damit handeln, und das macht wohlfeile Preise und tüchtige und feine das macht wohlfeile Preise und tüchtige und feine Arbeit. Denn der, welcher seine Arbeit selbst ver¬ Arbeit. Denn der, welcher seine Arbeit selbst ver¬ kaufen kann, sucht sich schon zu recommendiren; ist kaufen kann, sucht sich schon zu recommendiren; ist er aber nur ein Miethling, so arbeitet er nach er aber nur ein Miethling, so arbeitet er nach dem gewöhnlichen Schlendrian aus der Hand in dem gewöhnlichen Schlendrian aus der Hand in den Mund. den Mund. Niederelbe, den 21. Jan. Niederelbe, den 21. Jan. Aus Copenhagen hat man die sichere Nachricht er= Aus Copenhagen hat man die sichere Nachricht er= halten, daß den 18ten dieses die bevorstehende Ver¬ halten, daß den 18ten dieses die bevorstehende Ver¬ mählung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen Chri= mählung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen Chri= stian, geboren den 29ten Jan. 1749, mit der Kö¬ stian, geboren den 29ten Jan. 1749, mit der Kö¬ nigl. Großbritannischen Prinzeßin, Karolina, gebo¬ nigl. Großbritannischen Prinzeßin, Karolina, gebo¬ ren den 22ten Jul. 1751, und jüngsten Schwester ren den 22ten Jul. 1751, und jüngsten Schwester Sr. Maj. des Königs von Großbritannien, bey Ho¬ Sr. Maj. des Königs von Großbritannien, bey Ho¬ fe kund gemacht sey. fe kund gemacht sey. Frankfurt am Mayn, den 14. Jan. Frankfurt am Mayn, den 14. Jan. Allhier hat das verwichne Jahr die Zahl der Ge¬ Allhier hat das verwichne Jahr die Zahl der Ge¬ tauften in 922, der begrabenen in 983 Personen und tauften in 922, der begrabenen in 983 Personen und der copulirten in 218 Paar bestanden. der copulirten in 218 Paar bestanden. Cassel, den 16. Jan. Cassel, den 16. Jan. Jm abgewichnen Jahr sind in hiesiger Resibenz Jm abgewichnen Jahr sind in hiesiger Resibenz 185 Paar copulirt 691 Kinder geboren worden, und 185 Paar copulirt 691 Kinder geboren worden, und 424 Personen in die Ewigkeit gegangen. 424 Personen in die Ewigkeit gegangen. München, den 9. Jan. München, den 9. Jan. Da Sr. Churfürstl. Durchl. nicht nur ein Be= Da Sr. Churfürstl. Durchl. nicht nur ein Be= schützer der Wissenschaften, sondern auch ein Beför= schützer der Wissenschaften, sondern auch ein Beför= derer derer