prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=19_03_2024_17:12 2024-03-19T17:24:15.450+01:00 2024-03-19T17:12:16.944Z Keine von beyden hat das Vermögen, die Talen Keine von beyden hat das Vermögen, die Talen te, welche auf Empfindungen wirken, oder den te, welche auf Empfindungen wirken, oder den Verstand unterweisen, zu beleben und auszurü¬ Verstand unterweisen, zu beleben und auszurü¬ sten, sondern sie lehren beyde nur, über das schöne sten, sondern sie lehren beyde nur, über das schöne oder scharffinnige Verfahren, wenn es schon ausge¬ oder scharffinnige Verfahren, wenn es schon ausge¬ übt ist, zu vernünfteln. Daher ein Homer und Phi¬ übt ist, zu vernünfteln. Daher ein Homer und Phi¬ dias, oder ein Plato und Archimedes allen diesen dias, oder ein Plato und Archimedes allen diesen Critickern dasjenige zurufen könne, wodurch jener Athe¬ Critickern dasjenige zurufen könne, wodurch jener Athe¬ niensische Baumeister einen beredten Kunstrichter sei¬ niensische Baumeister einen beredten Kunstrichter sei¬ nes Handwerks erröthen machte : alles wovon die¬ nes Handwerks erröthen machte : ” alles wovon die¬ „ser Schwätzer geredet hat, das kan ich thun". „ser Schwätzer geredet hat, das kan ich thun". Herr Home hat in diesem zweyten Theile in neun Herr Home hat in diesem zweyten Theile in neun Capiteln gehandelt: Von dem Schicklichen und An¬ Capiteln gehandelt: Von dem Schicklichen und An¬ ständigen, von der Würde und der Niederträchtigkeit, ständigen, von der Würde und der Niederträchtigkeit, vom Belachenswerthen, vom Witz, von Gewohnheit vom Belachenswerthen, vom Witz, von Gewohnheit und Fertigkeit, von den äußerlichen Kennzeichen der und Fertigkeit, von den äußerlichen Kennzeichen der Bewegungen und der Leidenschaften, von den Gesin= Bewegungen und der Leidenschaften, von den Gesin= nungen, von der Sprache der Leidenschaften, von den nungen, von der Sprache der Leidenschaften, von den Schönheiten der Sprache. Unser Verfaßer betrach¬ Schönheiten der Sprache. Unser Verfaßer betrach¬ tet in seinem Werke so wohl die moralische, als un¬ tet in seinem Werke so wohl die moralische, als un¬ moralische Empfindung, und beyde so wohl in Anse¬ moralische Empfindung, und beyde so wohl in Anse¬ hung der Natur als der Kunst. Er ist sehr scharf¬ hung der Natur als der Kunst. Er ist sehr scharf¬ sichtig die kleine Unterschiede in sehr ähnlichen Arten sichtig die kleine Unterschiede in sehr ähnlichen Arten des Gefühls zu bemerken und von guugsam ausge¬ des Gefühls zu bemerken und von guugsam ausge¬ breiteten Witze um in diesem Felde, nach deßen be¬ breiteten Witze um in diesem Felde, nach deßen be¬ wundernswürdigen Mannigfaltigkeit, nicht leichtlich wundernswürdigen Mannigfaltigkeit, nicht leichtlich eine wichtige Stelle vorbey zu gehen. Nach der Be¬ eine wichtige Stelle vorbey zu gehen. Nach der Be¬ obachtung der Empfindungen selber erweitert er seine obachtung der Empfindungen selber erweitert er seine Betrachtung bis auf die Endabsichten dieser Kunst= Betrachtung bis auf die Endabsichten dieser Kunst= einrichtung unserer Natur. Eine reitzende und un¬ einrichtung unserer Natur. Eine reitzende und un¬ gemein erbauliche Art der Betrachtungen, wenn es gemein erbauliche Art der Betrachtungen, wenn es nur, nach unserer kurzsichtigen Verstandesfähigkeit, nur, nach unserer kurzsichtigen Verstandesfähigkeit, nicht weit rathsamer wäre, sich bey der Frage, was nicht weit rathsamer wäre, sich bey der Frage, was da sey, noch lange aufzuhalten, und den Vorwitz da sey, noch lange aufzuhalten, und den Vorwitz in Ansehung der Frage, warum es sey, bis au in Ansehung der Frage, warum es sey, bis au eine etwa größere Erfahrenheit schmachten zu lassen. eine etwa größere Erfahrenheit schmachten zu lassen. Ungeachtet der vielen vortreflichen Bemerkungen, die Ungeachtet der vielen vortreflichen Bemerkungen, die keinen Leser dieses Buchs ununterrichtet laßen wer¬ keinen Leser dieses Buchs ununterrichtet laßen wer¬ den, fehlet doch sehr viel daran, daß unser Verfaßer den, fehlet doch sehr viel daran, daß unser Verfaßer denjenigen, welcher mit der Begierde liest, einen an¬ denjenigen, welcher mit der Begierde liest, einen an¬ gefangenen Begrif vollendet zu sehen, völlig zu frie¬ gefangenen Begrif vollendet zu sehen, völlig zu frie¬ den stelle. Die Erklärungen sind denen Ausdrücken, den stelle. Die Erklärungen sind denen Ausdrücken, (wenigstens in der Uebersetzung) öfters nicht wohl (wenigstens in der Uebersetzung) öfters nicht wohl angemessen; die Eintheilungen sind mannigfaltig, angemessen; die Eintheilungen sind mannigfaltig, zu regieren, oder die Erfindung ihrer Kunstgriffe zu und, da sie einander wenig untergeordnet worden, so zu regieren, oder die Erfindung ihrer Kunstgriffe zu und, da sie einander wenig untergeordnet worden, so sind sie aus Mangel der Einheit nicht leicht zu über¬ sind sie aus Mangel der Einheit nicht leicht zu über¬ sehen; die Beyspiele aber, welche er in Sachen des sehen; die Beyspiele aber, welche er in Sachen des Genies gerne von seinem beruͤhmten Landsmann, dem Genies gerne von seinem beruͤhmten Landsmann, dem Shackspear, entlehnt, bringen nicht immer die verspro¬ Shackspear, entlehnt, bringen nicht immer die verspro¬ chene Empfindung in dem Leser hervor. Die systematische chene Empfindung in dem Leser hervor. Die systematische Köpfe der Deutschen könten vielleicht die ersten Feh¬ Köpfe der Deutschen könten vielleicht die ersten Feh¬ ler ergänzen, und es ist zu glauben: daß, wenn die ler ergänzen, und es ist zu glauben: daß, wenn die Probstücke der Engländer über die Theorie des Ge¬ Probstücke der Engländer über die Theorie des Ge¬ fühls fühls Chrysologus saget allezeit seine Meynung; Chrysologus saget allezeit seine Meynung; Er ist der wahre Grieche des Juvenals. Er ist der wahre Grieche des Juvenals. Ein jedes Werk, eine jede Lehre Ein jedes Werk, eine jede Lehre Hänget von seinem Richterstuhl ab. Hänget von seinem Richterstuhl ab. Soll man über die Physick streiten? Soll man über die Physick streiten? So ist Chrysologus ein Physicker. So ist Chrysologus ein Physicker. Wollet ihr über die Musie sprechen? Wollet ihr über die Musie sprechen? So ist Chrysologus ein Musiker. So ist Chrysologus ein Musiker. Was ist er nicht? ein gelehrter Kriticker, Was ist er nicht? ein gelehrter Kriticker, Ein großer Dichter, Scholasticker, Ein großer Dichter, Scholasticker, Sternseher, Grammaticker. Sternseher, Grammaticker. Ist das alles? Er ist noch ein Staatsmann, Ist das alles? Er ist noch ein Staatsmann, Rechtsgelehrter, Zeitungsschreiber, Rechtsgelehrter, Zeitungsschreiber, Ein Platonicker, Cartesianer, Ein Platonicker, Cartesianer, Sophist, Redner, Empyricker, Sophist, Redner, Empyricker, Chrysologus ist alles, und im Grunde nichts. Chrysologus ist alles, und im Grunde nichts. Kosten in der Kanterschen Buchhandlung allhier wie Kosten in der Kanterschen Buchhandlung allhier wie auch in Elbing und Mitau 2 fl. 12 gr. auch in Elbing und Mitau 2 fl. 12 gr. Leipzig. Leipzig. „Grundsätze der Critick, in drey Theilen, von „Grundsätze der Critick, in drey Theilen, von „Heinrich Home, aus dem Engl. übersetzt, zweyter „Heinrich Home, aus dem Engl. übersetzt, zweyter „Theil, bestehet aus 484. Octavseiten. „Theil, bestehet aus 484. Octavseiten. Man kan Man kan vermuthen, daß die Leser des ersten Theils diese Fort¬ vermuthen, daß die Leser des ersten Theils diese Fort¬ setzung mit einer Ungedult werden erwartet haben, setzung mit einer Ungedult werden erwartet haben, deren Befriedigung dieser zweyte Theil vermuthlich deren Befriedigung dieser zweyte Theil vermuthlich nicht vereiteln wird. Es kan schwerlich eine Wissen¬ nicht vereiteln wird. Es kan schwerlich eine Wissen¬ schaft ergetzender seyn, als die Mechanick der Hebel, schaft ergetzender seyn, als die Mechanick der Hebel, die das menschliche Herz bewegen. Die Anordnung die das menschliche Herz bewegen. Die Anordnung derselben ist äußerst verwickelt und zugleich so kunst¬ derselben ist äußerst verwickelt und zugleich so kunst¬ reich, als es einem Werke gezieme, auf welches die reich, als es einem Werke gezieme, auf welches die höchste Meisterhand alle übrige Zurüstung der Natur höchste Meisterhand alle übrige Zurüstung der Natur abgezielet hat. Wenn man einen feinen Verstand abgezielet hat. Wenn man einen feinen Verstand bedarf, um alle kleine Verhältniße der Begriffe im ab¬ bedarf, um alle kleine Verhältniße der Begriffe im ab¬ gezogenen Denken zu beobachten, so wird ein nicht gezogenen Denken zu beobachten, so wird ein nicht minder feines Gefühl erfordert, um in dem zusam¬ minder feines Gefühl erfordert, um in dem zusam¬ mengesetzten und manigfaltigen Eindrucke der ergetzen mengesetzten und manigfaltigen Eindrucke der ergetzen den oder widrigen Rührungen, so zu sagen eine jede den oder widrigen Rührungen, so zu sagen eine jede Faser des Herzens zu empfinden, die von dem Gegen¬ Faser des Herzens zu empfinden, die von dem Gegen¬ stande berührt wird, und mit deßen Bewegung har= stande berührt wird, und mit deßen Bewegung har= monisch bebt. Daraus erwächst die Zergliederungs¬ monisch bebt. Daraus erwächst die Zergliederungs¬ kunst unserer Vergnügen und unseres Verdru¬ kunst unserer Vergnügen und unseres Verdru¬ ßes, eine Art von Logick, welche das verworrene ßes, eine Art von Logick, welche das verworrene Spiel unserer Empfindungen unter Regeln bringt, Spiel unserer Empfindungen unter Regeln bringt, die nicht so wohl dazu dienen, sie beßer zu lenken und die nicht so wohl dazu dienen, sie beßer zu lenken und erleichtern, als vielmehr die Natur unserer Seele erleichtern, als vielmehr die Natur unserer Seele besser zu verstehen, indem man ihre mannigf altig besser zu verstehen, indem man ihre mannigf altig Fühlbarkeit nach Anlaß der Beobachtungen unter Be= Fühlbarkeit nach Anlaß der Beobachtungen unter Be= griffe bringt. Herr Home nennet diese Wißenschaft griffe bringt. Herr Home nennet diese Wißenschaft wovon er die Grundsätze vorträgt, die Critick. Man wovon er die Grundsätze vorträgt, die Critick. Man wuͤrde sich genauer ausdruͤcken, wenn man sie die Cri¬ wuͤrde sich genauer ausdruͤcken, wenn man sie die Cri¬ tick des Gefühls nennete, so wie die eigentlich so tick des Gefühls nennete, so wie die eigentlich so genannte Logick eine Critick des Verstandes ist. genannte Logick eine Critick des Verstandes ist.