prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=19_06_2024_17:27 2024-06-19T15:15:16.160+02:00 2024-06-20T12:23:42.729+02:00 1tes Stück. Freitag, den 3. Jenner 1766. Die Neujahrsluft hat etwas so ansteckendes, daß wir unsern Lesern nicht beschreiben können wie viel Mühe es uns kostet, die in diesen Tagen abkompli¬ mentirte und abgepredigte Glückwünsche nicht fort¬ zusetzen. Wir haben uns einmal wider die Wünsche erklärt und schmeicheln uns, daß das Publikum aus Er= kenntlichkeit eine Zeitung fleißiger lesen werde, die vielleicht die einzige deutsche ohne Neujahrswunsch ist. Wir leben in Zeiten da der Grundpseiler der vermehren. Meral die Menschlichkeit nicht eben durch die Erfahrung bewiesen wird, mit desto emsigerer Ap¬ plikatur aber sieht man auf die Nutzbarkeit, und eben diese güldne Nutzbarkeit hat uns von der Un nützlichkeit der Glückwünsche überzeugt. Wir ta deln indessen hiemit nicht die ehrliebenden Haußvä= ter die ihren Kindern erlauben alle Unarten zu trei¬ ben, wenn sie sie nur mit einem leberreimartigen Festwunsche auftreten sehen und dem kleinen Affen ein o das charmante Kind — wie güt er das macht, verdienen können. Die Wünsche sind eine Art Contrebande und Ju= chen Abbruch verursachen wolle. piters Zöllner sind unbestechlich. Sie gleichen hierin den Condolenzcomplimenten, die ein trauriges Herz gen — o meine Herren wir lassen ihnen ihr Mono¬ so wenig trösten als ein Hochzeitgedicht eine Ehe glücklich machen kann. Wir wollen das neue Jahr ohne Wunsch und Dissonanz anfangen, und wagen es unser erstes Stück dem schönen Geschlechte zu widmen. Die deutsche Zuschriften richten zwar selten etwas aus vielleicht aber machen sie auf die Damenherzen mehr Eindruck. Wenn wir ein Gedicht schrieben, so wür¬ den wir die Citelkeit statt der Muse anrufen, und die Zahl unsrer Leserinnen würde sich gewiß ansehnlich Die Festtage sind geendigt, und wir hoffen daß die Schönen uns heut die Augenblicke schenken wer¬ den, die sie bisher auf die Kirchen-Frisur haben ver wenden müssen. Gönnen Sie uns ihren Beyfall wenn wir von ihren eignen Vortheilen mit ihnen reden, wir wollen Ihnen dagegen ohnerachtet unsers Gelübdes wünschen, daß der Pudergott seinen geschick= ten Dienern ein langes Leben, und gute Gesundheit verleihen, und die Damen in diesem neuen Jahre durch keinen Todesfall in seinem Reiche wie im vor rigen heimsuchen, oder ihren Verdiensten so merkli¬ Vor= und Anrede genug werden unsre Orbile sa= polium