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Warschau,
vom
21.
May.
Warschau, vom 21. May.
In
der
Mittwochs
Session
wurden
diejenigen
er¬
In der Mittwochs Session wurden diejenigen er¬
nannt,
welche
mit
den
Ministris
der
auswärtigen
nannt, welche mit den Ministris der auswärtigen
und
besonders
der
benachbarten
Hoͤfe
das
nöthige
zum
und besonders der benachbarten Hoͤfe das nöthige zum
Besten
des
Reichs
tractiren,
und
davon
das
gehörige
Besten des Reichs tractiren, und davon das gehörige
an
die
Republik
gelangen
laßen
sollen.
Man
berath¬
an die Republik gelangen laßen sollen. Man berath¬
schlagte
sich
alsdenn
noch
über
die
der
Russischen
Kay=
schlagte sich alsdenn noch über die der Russischen Kay=
serin
und
dem
Könige
von
Preußen
zuzustehenden
serin und dem Könige von Preußen zuzustehenden
Titel,
von
allen
Reußen,
und
eines
Königes
von
Titel, von allen Reußen, und eines Königes von
Preußen
und
wegen
der
innren
Sicherheit,
da
denn
Preußen und wegen der innren Sicherheit, da denn
der
Fürst
Woywod
von
Rußland
als
jetziger
Gene¬
der Fürst Woywod von Rußland als jetziger Gene¬
ralregimentarius
die
Macht
bekam,
auch
andre
Trup¬
ralregimentarius die Macht bekam, auch andre Trup¬
pen
zur
Herstellung
und
Bewahrung
derselbigen
zu
pen zur Herstellung und Bewahrung derselbigen zu
gebrauchen.
Am
Donnerstage
beschäftigte
noch
obi¬
gebrauchen. Am Donnerstage beschäftigte noch obi¬
ger
Punkt
die
Berathschlagungen
der
Stände
und
ger Punkt die Berathschlagungen der Stände und
am
meisten
die
Materie
wegen
der
Protestanten,
auf
am meisten die Materie wegen der Protestanten, auf
welche
man
sehr
loßzog.
Man
verlangte,
daß
selbi
welche man sehr loßzog. Man verlangte, daß selbi
ge
auch
dasjenige
nicht
mehr
besitzen
sollten,
was
ge auch dasjenige nicht mehr besitzen sollten, was
sie
jetzo
besitzen
können,
z.
E.
Starosteyen
und
Kö=
unter
dem
Schall
der
Paucken
und
Trompeten
mit
sie jetzo besitzen können, z. E. Starosteyen und Kö= unter dem Schall der Paucken und Trompeten mit
nigliche
Güter
ohne
Gerichtsstühle,
Chargen
im
nigliche Güter ohne Gerichtsstühle, Chargen im
Militärstande,
Aemter
auf
Kammern,
Posten,
u.
s.
w.
Militärstande, Aemter auf Kammern, Posten, u. s. w.
Man
wollte
auch
solche
den
Protestanten
abgenom¬
Man wollte auch solche den Protestanten abgenom¬
men,
auch
die
neuerbauten
oder
hergestellten
Kirchen
men, auch die neuerbauten oder hergestellten Kirchen
und
Schulen
derselben
aufgehoben
wissen,
u.
s.
w.
und Schulen derselben aufgehoben wissen, u. s. w.
die
Zeit
verging
damit,
und
daß
man
den
jetzigen
die Zeit verging damit, und daß man den jetzigen
Residenten
am
Türkischen
Hofe,
den
der
Castellan
Residenten am Türkischen Hofe, den der Castellan
von
Krakau
als
Krongroßfeldherr
daselbst
immer
be¬
von Krakau als Krongroßfeldherr daselbst immer be¬
fehliget
hat,
den
Obersten
Stankiewiz
von
dorten
fehliget hat, den Obersten Stankiewiz von dorten
wegnehmen,
und
einen
andern
hinschicken
sollte.
Es
wegnehmen, und einen andern hinschicken sollte. Es
kam
aber
wegen
schon
später
Zeit
zu
keinem
Schluß,
kam aber wegen schon später Zeit zu keinem Schluß,
und
die
Seßion
ward
bis
Freytag
aufgeschoben.
und die Seßion ward bis Freytag aufgeschoben.
Noch
am
Freytage
waren
die
Protestanten
der
Ge¬
Noch am Freytage waren die Protestanten der Ge¬
genstand
der
eifrigsten
Berathschlagungen,
und
ob¬
genstand der eifrigsten Berathschlagungen, und ob¬
gleich
viele
Staatsverständige
dabey
nur
dieses
erin¬
gleich viele Staatsverständige dabey nur dieses erin¬
nerten,
daß
man
hiebey
nicht
denen
mit
andern
Mächten
nerten, daß man hiebey nicht denen mit andern Mächten
geschloßnen
Tractaten
zu
nahe
treten
moͤchte,
so
wur¬
geschloßnen Tractaten zu nahe treten moͤchte, so wur¬
de
doch
einstimmig
der
Schluß
gefaßt:
daß
die
wider
de doch einstimmig der Schluß gefaßt: daß die wider
die
Protestanten
in
den
Jahren
1717,
1733
und
1730
die Protestanten in den Jahren 1717, 1733 und 1730
gemachte
Constitutionen
aufs
neue
festgesetzet,
und
gemachte Constitutionen aufs neue festgesetzet, und
außerdem
kein
Protestant
irgend
etwas
mehr,
als
außerdem kein Protestant irgend etwas mehr, als
was
ihm
erblich
gehöret,
besitzen
solle,
und
ein
je¬
was ihm erblich gehöret, besitzen solle, und ein je¬
der
wider
einen
Protestanten,
der
wider
ein
solches
der wider einen Protestanten, der wider ein solches
Gesetz
etwas
besitzt,
überall
rechtlich
verfahren
kön¬
Gesetz etwas besitzt, überall rechtlich verfahren kön¬
ne.
Am
Sonnabende
redete
man
von
verschiednen
ne. Am Sonnabende redete man von verschiednen
Materien,
die
aber
nicht
ausgemacht
worden.
Doch
Materien, die aber nicht ausgemacht worden. Doch
ist
der
Wahlreichstag
schon
auf
den
20sten
August
be=
ist der Wahlreichstag schon auf den 20sten August be=
liebet
worden.
Gestern
hielte
der
Gesandschaftspre¬
liebet worden. Gestern hielte der Gesandschaftspre¬
diger,
welchen
der
Königl.
Preußische
Ambassadeur
diger, welchen der Königl. Preußische Ambassadeur
mitgebracht,
die
erste
Predigt
im
hiesigen
Branden¬
mitgebracht, die erste Predigt im hiesigen Branden¬
burgischen
Hofe.
Er
ist
reformirter
Religion,
und
burgischen Hofe. Er ist reformirter Religion, und
der
Verfasser
"des
Christen
in
der
Einsamkeit,"
Hr.
der Verfasser "des Christen in der Einsamkeit," Hr.
Crugott.
Die
Orthodoxen
unter
den
Lutheranern
Crugott. Die Orthodoxen unter den Lutheranern
beschuldigen
ihn
des
Socinianismi,
und
wollen
sol=
beschuldigen ihn des Socinianismi, und wollen sol=
chen
in
obiger
Schrift
gefunden
haben,
daher
auch
be=
chen in obiger Schrift gefunden haben, daher auch be=
reits
eine
Wiederlegung
davon
herausgekommen
ist.
reits eine Wiederlegung davon herausgekommen ist.
Mitau,
vom
14.
May.
Mitau, vom 14. May.
Der
gestrige
13te
May
n.
st.
war
der
hiesigen
ra
Der gestrige 13te May n. st. war der hiesigen ra
formirten
Gemeine
ein
besonders
merkwürdiger
und
formirten Gemeine ein besonders merkwürdiger und
erfreulicher
Tag.
Ihre
Kirche,
in
welcher
wegen
erfreulicher Tag. Ihre Kirche, in welcher wegen
Ermangelung
eines
Predigers
in
mehr
als
13
Mo¬
Ermangelung eines Predigers in mehr als 13 Mo¬
naten
kein
Gottesdienst
war
gehalten
worden,
wurde
naten kein Gottesdienst war gehalten worden, wurde
auf
die
feyerlichste
Weise
gleichsam
von
neuen
einge¬
auf die feyerlichste Weise gleichsam von neuen einge¬
weihet.
Der
neuerwählte
Prediger
H.
M.
Joachim
weihet. Der neuerwählte Prediger H. M. Joachim
Nicolaus
Tiling
hielt
vor
einer
ungemein
zahlreichen
Nicolaus Tiling hielt vor einer ungemein zahlreichen
und
vornehmen
Versammlung
eine
rührende
Ein¬
und vornehmen Versammlung eine rührende Ein¬
trittsrede,
welche
mit
allgemeinem
Beifall
aufgenom¬
trittsrede, welche mit allgemeinem Beifall aufgenom¬
men
wurde.
men wurde.
Unsere
Hochfürstl.
Landesherrschaft,
Unsere Hochfürstl. Landesherrschaft,
des
Herzogs
wie
auch
der
Herzogin
und
des
Erbprin¬
des Herzogs wie auch der Herzogin und des Erbprin¬
zen
Hochfürstl.
Durchl.
geruheten
gnädigst
dem
Got¬
zen Hochfürstl. Durchl. geruheten gnädigst dem Got¬
tesdienste
beyzuwohnen,
der
mit
einer
schönen
Vocal¬
tesdienste beyzuwohnen, der mit einer schönen Vocal¬
und
Instrumentalmusic
seinen
Anfang
nahm,
und
und Instrumentalmusic seinen Anfang nahm, und
Absingung
des
Te
Deum
laudamus
geendiget
wurde.
Absingung des Te Deum laudamus geendiget wurde.
Die
Predigt
Sr.
Hochehrw.
hatte
das
Glück
Ihro
Die Predigt Sr. Hochehrw. hatte das Glück Ihro
Hochfürstl.
Durchl.
dergestalt
zu
gefallen
und
zu
rüh¬
Hochfürstl. Durchl. dergestalt zu gefallen und zu rüh¬
ren,
daß
Sie
noch
denselben
Tag
die
Herren
Vor
ren, daß Sie noch denselben Tag die Herren Vor
steher
der
Gemeine
zu
sich
rufen
liessen,
ihnen
De¬
steher der Gemeine zu sich rufen liessen, ihnen De¬
ro
Zufriedenheit
und
Beifall
bezeigten,
und
die
un¬
ro Zufriedenheit und Beifall bezeigten, und die un¬
erwartete
außerordentliche
Gnade
hatten,
ihnen
die
erwartete außerordentliche Gnade hatten, ihnen die
Versicherung
zu
geben,
daß
Sie
dem
Prediger
aus
Versicherung zu geben, daß Sie dem Prediger aus
der
Hochfürstl.
Casse
jährlich
ad
dies
vitae
100
Thlr.
der Hochfürstl. Casse jährlich ad dies vitae 100 Thlr.
Alberts
würden
auszahlen
lassen.
Dieser
neue
Be¬
Alberts würden auszahlen lassen. Dieser neue Be¬
weis
von
der
edlen
und
erhabenen
Denkungsart
un¬
weis von der edlen und erhabenen Denkungsart un¬
sers
verehrungswürdigsten
und
geliebtesten
Fürsten
hat
sers verehrungswürdigsten und geliebtesten Fürsten hat
der
ganzen
Stadt
eine
ungemeine
Freude
verursachet
der ganzen Stadt eine ungemeine Freude verursachet
AVERTISSEMENT.
AVERTISSEMENT.
Dem
Publico
wird
bekannt
gemacht,
daß
die
dritte
Dem Publico wird bekannt gemacht, daß die dritte
Ziehung
der
Königl.
Preuß.
Lotterie,
künftigen
Don=
Ziehung der Königl. Preuß. Lotterie, künftigen Don=
nerstag,
als
am
7ten
Junius
Vormittags
um
9
Uhr
nerstag, als am 7ten Junius Vormittags um 9 Uhr
auf
dem
im
Schloßplatze
befindlichen
Balkon
gesche¬
auf dem im Schloßplatze befindlichen Balkon gesche¬
hen
wird.
Die
Herren
Einnehmer
dieser
Lotterie
hen wird. Die Herren Einnehmer dieser Lotterie
werden
bis
den
5ten
Junius
Vormittags
die
Einsätze
werden bis den 5ten Junius Vormittags die Einsätze
annehmen;
im
Hauptcomtoir
aber
des
Lotterieamtes
annehmen; im Hauptcomtoir aber des Lotterieamtes
aufm
Roßgarten
werden
solche
bis
um
8
Uhr
Abends
aufm Roßgarten werden solche bis um 8 Uhr Abends
des
bemeldten
5ten
Junius
angenommen
werden.
des bemeldten 5ten Junius angenommen werden.
Wechsel-Cours
&
Species
d.
31.
Mai
1764.
Wechsel-Cours & Species d. 31. Mai 1764.
71
Tage
293
gr.
71 Tage 293 gr.
Amsterdam
41
Tage
295
gr.
Amsterdam 41 Tage 295 gr.
Hamburg
3W.
Hamburg 3W.
6
W.
6 W.
Berlin
Berlin
Dantzig
Dantzig
Ducaten
neue
Ducaten neue
Alberts
Taler
Alberts Taler
Rubel
Rubel
Alt
Polnisch
Geld
Alt Polnisch Geld
Alt
Märcksch
Geld
Alt Märcksch Geld
Graumansch
Fusz
Graumansch Fusz
Diese
Gelehrte
und
Politische
Zeitung
wird
des
Montags
Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags
und
Freytags
in
dem
Kanterschen
Buchladen
und Freytags in dem Kanterschen Buchladen
ausgegeben.
ausgegeben.