prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=09_04_2024_17:41 2024-04-09T19:10:34.837+02:00 2024-04-09T19:44:07.518+02:00 75tes Stück. Freytag, den 19. October 1764. 75tes Stück. Freytag, den 19. October 1764. Nt. Evremont ist durch seine Weltkenntnisse und St. Evremont ist durch seine Weltkenntnisse und schriftsteller seiner Nation geworden: darf ich mehr werden es nicht gewahr, daß ein gleicheres und daur¬ schriftsteller seiner Nation geworden: darf ich mehr werden es nicht gewahr, daß ein gleicheres und daur¬ sagen, um deutschen Schönen, die das Wort Mode sagen, um deutschen Schönen, die das Wort Mode und Paris selten ohne Rührung denken, einen vor¬ und Paris selten ohne Rührung denken, einen vor¬ theilhaften Begrif von nachstehendem Briefe zu ma¬ theilhaften Begrif von nachstehendem Briefe zu ma¬ chen? Er findet sich nicht in des Des Maizeaux Ausga= chen? Er findet sich nicht in des Des Maizeaux Ausga= be von St. Evremont Werken, ob er gleich vorzüglich be von St. Evremont Werken, ob er gleich vorzüglich darin zu stehn verdient. Meiner Meynung nach hat darin zu stehn verdient. Meiner Meynung nach hat niemand die Kunst zu lieben in einem so schönen Lich¬ niemand die Kunst zu lieben in einem so schönen Lich¬ Herrscht und Herrscht und te gezeigt, wie St. Evremont te gezeigt, wie St. Evremont seyd veränderlich Welche Schöne hat nicht seyd veränderlich — Welche Schöne hat nicht jede wird mir also für mei jede wird mir also für mei eine gute Anlage dazu eine gute Anlage dazu und die Männer werden und die Männer werden ne Uebersetzung danken ne Uebersetzung danken mich segnen, wenn die Frauen überzeugt werden, daß mich segnen, wenn die Frauen überzeugt werden, daß das im Ernst sich thun laße was St. Evremont an das im Ernst sich thun laße was St. Evremont an die bekannte Ninon de Lenclos geschrieben hat. die bekannte Ninon de Lenclos geschrieben hat. Meine Meynung stimmt mit der Ihrigen aufs ge¬ Meine Meynung stimmt mit der Ihrigen aufs ge¬ nauste überein, es ist nicht immer die Ehe oder der nauste überein, es ist nicht immer die Ehe oder der Besitz des geliebten Gegenstandes, was die Liebe an Besitz des geliebten Gegenstandes, was die Liebe an und vor sich selbst zerstéret. Die wenige Bedacht¬ und vor sich selbst zerstéret. Die wenige Bedacht¬ samkeit in der Haushaltung mit seiner Empfindung samkeit in der Haushaltung mit seiner Empfindung der mehr als gänzliche, der zu leichte und zu anhalt der mehr als gänzliche, der zu leichte und zu anhalt tende Besitz das sind die Quellen des Ueberdrusses tende Besitz — das sind die Quellen des Ueberdrusses den man im Lieben bemerkt. Sobald man sich ohne den man im Lieben bemerkt. Sobald man sich ohne Rückhalt allen Aufwallungen einer Leidenschaft über¬ Rückhalt allen Aufwallungen einer Leidenschaft über¬ läßt, so kann es nicht fehlen, daß diese heftige Er¬ läßt, so kann es nicht fehlen, daß diese heftige Er¬ schütterung der Seele sie nicht bald in einer tiefen schütterung der Seele sie nicht bald in einer tiefen Einsamkeit zurücklaßen sollten. Dann befindt sich Einsamkeit zurücklaßen sollten. Dann befindt sich das Herz in einem Leeren, das es beunruhigt und das Herz in einem Leeren, das es beunruhigt und kalt macht. kalt macht. Wir suchen vergebens die Ursachen der Stille die Wir suchen vergebens die Ursachen der Stille die feine Galanterie ein Mode= und Lieblings= auf unsere Aufwallungen folgt, außer uns. Wir feine Galanterie ein Mode= und Lieblings= auf unsere Aufwallungen folgt, außer uns. Wir hafteres Glück die Frucht unserer Mäßigung gewe hafteres Glück die Frucht unserer Mäßigung gewe sen seyn würde. Zergliedern sie nur genau was in sen seyn würde. Zergliedern sie nur genau was in ihnen vorgeht, wann sie etwas verlangen, so wer¬ ihnen vorgeht, wann sie etwas verlangen, so wer¬ den sie finden, daß unser Verlangen nichts als eine den sie finden, daß unser Verlangen nichts als eine wahre Neubegierde ist. Diese Neubegierde ist wahre Neubegierde ist. Diese Neubegierde ist die Triebfeder des Herzens. Unser Verlangen ve. die Triebfeder des Herzens. Unser Verlangen ve. schwindet sobald sie befriedigt worden. schwindet sobald sie befriedigt worden. Diejenige also die einen Mann oder Liebhaber be¬ Diejenige also die einen Mann oder Liebhaber be¬ ständig machen will, muß ihm noch immer was zu ständig machen will, muß ihm noch immer was zu wünschen übrig laßen. Jeder Tag muß ihm etwas wünschen übrig laßen. Jeder Tag muß ihm etwas Neues auf den folgenden versprechen. Man verän¬ Neues auf den folgenden versprechen. Man verän¬ dere seine Vergnugungen, man verschaffe ihm die dere seine Vergnugungen, man verschaffe ihm die Reize des Wechsels ohne eine Aenderung des Gegen¬ Reize des Wechsels ohne eine Aenderung des Gegen¬ standes, so bin ich für seine Bestandigkeit und standes, so bin ich für seine Bestandigkeit und Treue Bürge. Treue Bürge. Indessen bekenn ich, daß die Ehe, oder was man Indessen bekenn ich, daß die Ehe, oder was man ihre Niederlage nennt, bey einer gewöhnlichen ihre Niederlage nennt, bey einer gewöhnlichen Frau das Grab der Liebe sey. Man muß sich dann Frau das Grab der Liebe sey. Man muß sich dann aber deshalb weniger am Liebhaber, als an der hal¬ aber deshalb weniger am Liebhaber, als an der hal¬ ten, die sich über das Kaltwerden beklagt. Sie schiebt ten, die sich über das Kaltwerden beklagt. Sie schiebt auf das verderbte Herz, was von ihrer eignen we¬ auf das verderbte Herz, was von ihrer eignen we¬ nigen Geschicklichkeit und Haushaltung herkommt. nigen Geschicklichkeit und Haushaltung herkommt. Sie hat in einem Tage alles verschwendet, was Sie hat in einem Tage alles verschwendet, was den einmal erregten Geschmack unterhalten konnte. den einmal erregten Geschmack unterhalten konnte. Sie hat der Neugierde des Liebhabers nichts mehr Sie hat der Neugierde des Liebhabers nichts mehr anzubieten - anzubieten - es ist immer dieselbe Bildsäule, es ist es ist immer dieselbe Bildsäule, es ist keine Veränderung zu hoffen er weiß sie auswen¬ keine Veränderung zu hoffen — er weiß sie auswen¬ Allein bey einer Frau; wie ich sie mir Allein bey einer Frau; wie ich sie mir einbilde ists die Morgenröthe des schönsten Ta¬ einbilde ists die Morgenröthe des schönsten Ta¬ ges, von da fangen sich die kostbarsten Freuden an, ges, von da fangen sich die kostbarsten Freuden an,