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Russen schätzen es eben so hoch, ihre Feinde durch Mensch
zu verlangen, euer Serail, eure Kinder, Bediente und
Knechte, an der Zahl 43 Personen, mit allen Schätzen,
erwarten. Lemnos, den 12. Aug. 1770.
Coppenhagen, vom 5. Jan.
December des vorigen Jahrs die Herren Generallieu¬
tenants von Gähler und Graf Rantzau von Aschberg
chin verlassen ohne Abschied zu nehmen.
London, vom 1. Januar.
wir folgende Nachricht erhalten: Auf Jamaica ist noch
werke, an der östlichen Seite von America, sehr stark
traurige Wirkungen nach sich gelassen. Die besten
Städte darauf sind dadurch sehr übel zugerichtet wor
den. Sonst haben die Spanier jetzo überhaupt in
Ameria eine große Macht zu Wasser und zu Lande.
Die National=Schulden, so wie sie den 5ten Jan
im verwichenen Jahre waren, belauffen sich auf
128999036 L. und die Jnteressen davon auf 4593940
L. Zu Chatham, Portsmouth und Plymouth sind
sieben und zwanzig Kriegsschiffe mit völliger Mann¬
schaft versehen, und zum Aussegeln fertig. Die Ehe¬
gattin des Herrn Mellwid von Bellwell, in der Graf
schaft Nottingham, ist vor kurzem mit einer Tochter in
die Wochen gekommen, welches ihr 30stes Kind ist
und davon 17 am Leben sind. Diese Frau ist nur 45
Jahr alt, und bey vollkommener Gesundheit.
Paris, vom 1. Jan.
werden dürften. Von der Entlassung der Herzoge von
Effendi Sabaja Vistt, Heil und Glückseeligkeit. Die Choiseul und Praslin erzehlt man folgende Umstän¬
de: Als der König den 24. Dec. vormittags um 11
lichkeit und Grösse der Seele zu überwinden, als durch Uhr in die Kutsche stieg, gab er dem Herzoge von Vril¬
die Waffen. Deswegen setzen wir, ohne das Geringste liere ein Paquet, welcher sich sogleich zu dem Herzog
von Ch. verfügte, und demselben einen Brief von Sr.
Majestät übergab, welcher, wie man vernimmt, ver¬
Juwelen, Silberwerk, baarem Gelde und der gänzen schiedene Beschwerden enthielt, wodurch Höchstdiesel¬
Ladung, in Freyheit. Nehmt solches an und lernt, ben bewogen worden, denselben auf sein Schloß Chan¬
und lehrt eure Mitbrüder, unser Exempelnachzuahmen. teloup bey Tours zu verweisen, mit dem Befehl, sei¬
Dieses ist die Dankbarkeit, welche wir dafür von euch ne Chargen als Staatssekretair und Oberaufseher über
die Posten niederzulegen, und mit dem Verbot, in
seinem Gouvernement Touraine keine Ordres zu stel¬
Se. Majestät der König haben unter dem 28sten len. Als der Herr von Ch. dieses Schreiben empfing,
sagte er, er habe dieses schon seit länger als 14 Tagen
erwartet. Er schloß sich hierauf eine halbe Stunde
die Herren Geheimenräthe von Osten, Baron von mit dem H. v. V, ein, um demselben die Schriften
Schimmelmann, und Graf von Haxthausen, und den seiner verschiednen Ministerstellen zu übergeben. Als
Herrn Stiftsamtmann von Scheel zu Mitgliedern ihm indessen der H. v. V. mündlich sagte, daß er in
eines Collegii ernannt, das den Namen der Conferenz 24 Stunden abreisen, und zu Chanteloup niemanden
führen, und dessen Geschäfte seyn soll, über die von als seine nächsten Verwandten sehen sollte, schrieb er
Sr. Majestät vorzulegende Fragen sich zu berathschla- an den König und bat, daß seine Abreise bis auf den
gen, und sie zu beantworten. Zum Secretair dieser 27. verschoben bleiben dürfte, um einige Angelegen¬
Conferenz ist der Herr Hauptmann von Gerstenberg heiten in Ordnung zu bringen. Se. Maj. aber lies¬
ernannt worden. Der seit einigen Jahren an unserm Hofe sen ihm sagen, daß er den folgenden Tag um 12 Uhr
accreditirt gewesene Rußischkaiserl. Minister Herr von aus Paris seyn müsse. Hierauf verfügte sich der H.
Philosophow, hat denselben auf Ordre seiner Monar= v. V. nach Paris zu dem Herzog von Praslin, wel¬
chem er eine blosse Lettre de Cachet überreichte, wo¬
durch derselbe auf sein Gut Vauf Praslin bey Me¬
Mit den aus America angelangten Schiffen haben lün verwiesen ward. Da derselbe aber am zurückgeleg¬
nen Podagra krank lag, so bat er um die Erlaubniß bis
alles ruhig. Die Insel ist in dem besten Vertheidi= zu seiner Genesung da zu bleiben, welche ihm jedoch
gungsstande. Die Spanier haben alle ihre Vestungs= abgeschlagen ward, worauf er am 29. abreiste, aber
seiner Krankheit halber unterweges liegen bleiben mu¬
gemacht. Das letztere Erdbeben hat zu Hispaniola ste, ungeachtet sein Gut nur 12 Stunden von hier
liegt.
Einpaßirte Fremde,
vom 12ten bis 18ten Januar.
Herr Graf von Ranzau, kommt von Berlin, log.
bey Schenck in der Junkergasse. Herr Mioche, und
Herr Lovelle, Kaufleute aus Lion, kommen aus Dan¬
zig, Herr Rapit, Rußischkaiserl. Courier, kommt von
Petersburg, log. bey Seyfrieds im Kneiphof. Herr
Rathsverwandter Bertram, kommt von Braunsberg,
log. bey Bertram im Löbenicht. Herr Rathsver¬
wandter Weißberner, kommt von Heilsberg, log. bey
Reußner in der Altstadt.
AVERTISSEMENT.
Bey denen im lehzten Zeitungsstücke angezeigten gestohlnen
Munzsorten, ist auch ein silberner Becher befindlich, welcher an
denen auf den Boden in einen Zug gezogenen Buchstaben CDGM.
Man ist noch immer in Ungewißheit, durch was enntbar ist. Wer von diesen Becher Nachricht zu geben weiß,
für Ministers die Stellen der verabschiedeten besetzt oder bey wem er zum Verkauf gebracht werden sollte, wird er¬
suchet solches dem Herrn Orgelbauer Casparini gegen einen Ro
compens anzuzeigen.