prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=26_07_2024_13:34
        2024-07-26T12:17:43.706+02:00
        2024-07-26T13:34:17.433+02:00
        
    
    
        
            
                
                
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    schichte enthält, macht das Comische dieses Ritter¬
                
            
            
                
                
                
                    gedichts aus. Das Abentheur des ersten bey der
                
            
            
                
                
                
                    Fee Strigelline deren Hof ganz weiblichen Ge¬
                
            
            
                
                
                
                    schlechts und bis auf das menschliche Gesicht und
                
            
            
                
                
                
                    Hände ganz befiedert ist, imgleichen die Geschichte so
                
            
            
                
                
                
                    ihm die Schwester des Don Gueridonio von den
                
            
            
                
                
                
                    gähnenden Köpfen erzählt, die bey ihrer Ent¬
                
            
            
                
                
                
                    zauberung ihre Glieder verwechselt haben, ist
                
            
            
                
                
                
                    voll der feinsten und lachendsten Satyre. Fleur
                
            
            
                
                
                
                    de Mirthe hat nicht weniger eine wunderbare
                
            
            
                
                
                
                    Begebenheit bey dem König der Monologuen, die
                
            
            
                
                
                
                    durch Instrumente sprechen. Z. E. der Staatsse
                
            
            
                
                
                
                    cretaire spielt seinen Vortrag im Rathe auf einen
                
            
            
                
                
                
                    Flügel, und der König erklärt seine Liebe der Fleun
                
            
            
                
                
                
                    de Mirthe auf der Flöte — Die Erzählung davon
                
            
            
                
                
                
                    ist sehr piquant, so wie die treuherzige Moralen die
                
            
            
                
                
                
                    der Stallmeister Barin seinem Ritter Enguerrand
                
            
            
                
                
                
                    bey aller Gelegenheit, besonders über seine Verse
                
            
            
                
                
                
                    und Prose die jener so gern anbringen mag, liest.
                
            
            
                
                
                
                    Der Dichter hat jederzeit eine muntere Erzählart,
                
            
            
                
                
                
                    sein Ausdruck ist angemessen, sein Witz ist wie die
                
            
            
                
                
                
                    Nur selten sieht mans wo Ariost sein Original gewe¬
                
            
            
                
                
                
                    sen. Er schwärmt weniger wie dieser, und seine
                
            
            
                
                
                
                    Gemälde sind nicht Caricaturen. Vielleicht hätte er
                
            
            
                
                
                
                    die Karaktere besser bestimmen können, des Inars
                
            
            
                
                
                
                    seiner ist am kenntbarsten entwickelt. Man muß
                
            
            
                
                
                
                    sehr neidisch oder sehr unempfindlich seyn wenn man
                
            
            
                
                
                
                    dieses Gedicht, das an Situationen und Abwechse¬
                
            
            
                
                
                
                    lung sehr reich, und niemals gedehnt ist, ohne Ver¬
                
            
            
                
                
                
                    gnügen lesen kann.
                
            
            
                
                
                
                    Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 2 fl. 12 gr.
                
            
            
                
                
                
                    Amsterdam.
                
            
            
                
                
                
                    Allhier ist im nächstverwichenen Jahre abgedruckt
                
            
            
                
                
                
                    worden: Philosophie rurale, ou Economie générale
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    et politique de l'Agriculture, reduite à l'ordre
                
            
            
                
                
                
                    immuable des loix physiques et morales, qui alsu¬
                
            
            
                
                
                
                    rent la prosperité des Empires. 3 Tom. 12.
                
            
            
                
                
                
                    Der ungenannte Verfasser untersucht in diesen
                
            
            
                
                
                
                    Werke den Ursprung eines Staats überhaupt, aus
                
            
            
                
                
                
                    den ersten Quellen, ohne sich an gewisse Staatsver
                
            
            
                
                
                
                    fassungen zu binden. Und hieraus leitet er solch
                
            
            
                
                
                
                    allgemeine Gesetze her, daß man mit Wahrheit sal
                
            
            
                
                
                
                    gen kann, ein jedweder Staat müßte glückselig seyn,
                
            
            
                
                
                
                    wenn er darnach eingerichtet wäre. Weil man sich
                
            
            
                
                
                
                    niemals so viele Mühe gegeben hat, als gegenwär
                
            
            
                
                
                
                    tig, den häuslichen Zustand aller Einwohner eines
                
            
            
                
                
                
                    Staats insbesondere, durch nützliche Vorschriften
                
            
            
                
                
                
                    zu bessern; diese aber allerseits irrig werden, wo
                
            
            
                
                
                
                    nicht eine allgemeine und auf den besten Fuß gesetz
                
            
            
                
                
                
                    te Einrichtung eines Staats überhaupt vorherge
                
            
            
                
                
                
                    het: so ist leicht einzusehen, wie sehr genau beyde
                
            
            
                
                
                
                    Staatsverbesserungen mit einander verbunden sind,
                
            
            
                
                
                
                    aber sich keinesweges widersprechen dürfen. Leute,
                
            
            
                
                
                
                    welche die Unfehlbarkeit der Landesregierungen von
                
            
            
                
                
                
                    Blüthe, an der man die angesetzte Frucht erkennt, ganzem Herzen glauben, können sich dergleichen Wi
                
            
            
                
                
                
                    dersprüche niemals einbilden; sondern sind gewohnt,
                
            
            
                
                
                
                    alle Staatsverbesserungen für Hirngespinnste zu hal
                
            
            
                
                
                
                    ten, welche von der Beschaffenheit sind, daß sie eine
                
            
            
                
                
                
                    Aenderung in dem allgemeinen Zusammenhange er
                
            
            
                
                
                
                    forden. Von dieser Denkart ist unser Verfasser
                
            
            
                
                
                
                    nicht; sondern er zeigt sowohl die Fehler in den all
                
            
            
                
                
                
                    gemeinen als besondern, erläutert seine Theorie
                
            
            
                
                
                
                    durch bekannte Beyspiele aus Frankreich, England
                
            
            
                
                
                
                    und andern Staaten, mit einer solchen genauen Er¬
                
            
            
                
                
                
                    kenntniß, Freymüthigkeit und ausnehmender Sorg
                
            
            
                
                
                
                    falt, als sie einem rechtschaffenen Bürger anständig
                
            
            
                
                
                
                    ist. Hätte man mehrere Werke von dieser Art, und
                
            
            
                
                
                
                    betrachtete dieselben mit der geziemenden Folgsam¬
                
            
            
                
                
                
                    keit; so wären gewiß unsere häufigen ökonomischer
                
            
            
                
                
                
                    Bemühungen nicht so fruchtlos, als sie solches ge¬
                
            
            
                
                
                
                    genwärtig sind, und dem gemeinen Wesen wäre un¬
                
            
            
                
                
                
                    endlich besser gerathen.
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Zugabe