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damit ich die Direktion nach Norden desto richtiger
ausfindig machen kann. Daß ich bey den Curen ein
magnetisches Stück Stahl, welches 6 Zoll lang, und
2 Linien breit, um desto besser an die hintersten Zäh¬
ne zu kommen gebrauche, habe ich beyläufig mit an¬
führen wollen. Künftig werde ich auch die magne¬
tische Kraft bey Gliederschmerzen und Gichtflüssen
prüfen, um zu sehen, ob solche bey diesen Arten von
Schmerzen eben dergleichen oder gar keine Wir¬
kung zeiget.
London, den 18. März.
Die Gemeinden haben dem Hrn. Harrison, für
die von demselben erfundene Uhre, welche die Mee¬
reslänge bis auf ungefähr 10 geographische Meilen
bestimmet, die Anweisung zum Empfange der Hälfte
der Belohnung von 20000 Pf. Sterl. nach Abzug
der 2500 Pf. Sterl. die derselbe bereits gehoben
hat, ertheilet; und die andern 10000 Pf. Sterl. sol¬
len ihm bezahlet werden, so bald man solche nach dem
Muster von desselben bemeldeter Uhre verfertigte an¬
derwärtige Uhren, welche die Länge auf 30 geogra¬
phische Meilen, etwas mehr als minder, bestimmen
könten, probirt haben wird.
Besagtes Haus hat auch den Erben des Professors
Euler zu Berlin eine Belohnung von 300 Pf. Sterl.
imgleichen den Erben des Göttingischen Professors
Mayer eine Belohnung von 3000 Pf. Sterl. ange=
wiesen, weil die von bemeldeten gelehrten Männern
verfertigte Monds=Tabellen bey der Entdeckung der
Meereslänge einen sehr großen Nutzen bewiesen ha¬
ben. Ueber dieses hat das Haus eine neue Beloh¬
nung von 5000 Pf. Sterl. für diejenigen ausgesetzt
welche nützliche Entdeckungen für die Schiffahrt ge¬
macht haben, oder erst machen werden; und es ist
befohlen worden, deshalb eine Bill einzubringen.
Florenz, vom 16. März.
In dem hiesigen Hospital von St. Maria Nouva
befindet sich ein sonderbarer Patient, welcher weder
ißt, noch trinkt, noch sich bewegt, sondern bestän¬
dig schläft, und nun schon einige Wochen blos von
den nahrhaften Clystieren, die ihm beygebracht wer¬
den, lebet.
Warschau, den 4. April.
Vorgestern geruheten Sr. Königl. Majestät das
Mittagsmahl bey der verwittweten Gräfin Mniszeck,
Gemalin des verstorbenen Kammerherrn einzuueh¬
men. Allerhöchstdieselben passiren öfters die Revüe
Dero neu an geworbenen Regimentes, und haben zu
mehrerer Comodität Dero Wohnung in hiesigem
Schloß eine Officin an der Seite der Weichsel zu
bauen anbefohlen. Gestern haben Sr. Majestät
nebst Dero ganzen Hofstaat die Trauer bis zu bevor¬
stehendem Osterfeste angeleget. Auf Königl. Befehl
hat die Krongroßkanzley die Regeln von den St.
Stanislaiorden zu entwerfen angefangen. Hiesige
Goldschmiede sind anch sehr emsig mit Verfertigung
der Ordenskreuze beschäftiget, man weiß aber bis
dato noch nicht, an was für Herren solche sollen ver¬
theilet werden. Dieses aber ist gewiß, daß ein je¬
der antretender Cavalier bey Empfang des Ordens
schuldig seyn soll 25 Ducaten zu erlegen, und alle
Jahr ans hiesige Hospital zum Kindlein Jesu 4 Du=
caten zu contribuiren. Das Ceremoniel bey Ueber¬
gebung des Ordens soll auch besonders seyn, indem
ein jeder Cavalier den Eid der Treue, so wie die
Maltheserritter abzulegen verbunden seyn soll; wo¬
bey auch ein jeder von Ihro Maj. zum Ritter wird
geschlagen werden.
Um die Siradische Woywod¬
schaft nach Absterben des Tabsky haben sich bey Ho=
fe viele gemeldet; es ist aber die Vacanz auf eine
weitere Zeit verschoben; sonsten ist auch hier die Nach=
richt eingegangen, daß der Graf Binski Starost von
Leho, und der Hr. von Golz Starost von Croncz To¬
Nach letztern haben Sr. Majestät
des verblichen.
die vacante Starostey Croncz dem Hrn. Kossowski,
Kronsecretair und Generallieutnant der Kronarmee
zu ertheilen geruhet. Morgen reisen Sr. Excellenz
der Hr. Bischof von Cujavien nebst dem Hrn. Kron=
unterkanzler nach Czernewitz ab; um daselbst die
Feyertage zu celebriren, nach welchem sie Vorhabens
sind, sich ohne Verzug nach dero Bischofthum, und
von dannen nach Thorn zu begeben, um daselbst die
Huldigung zu empfangen. Es ist auch in der vo=
rigen Woche die Fürstin Lubomirska Woywodin von
Lublin nach Opole von hier abgereiset. Vor 8 Ta¬
ge wurde anhero aus dem Dominicanerkloster zu
Potkamienz das dem Fürsten Radziwill, gewesenen
Woywoden zu Wilda zugehörige Archiv, in 2 großen
Kasten anhero gebracht, und also gleich in hiesigem
Grod presentirt.
Wechsel-Cours & Species d. 18. April. 1765.
Amsterdam 41 Tage 306 gr.
71 Tage 304½ gr.
Hamburg 3 W. 1323gr.
6 W. 132gr.
Berlin pari
Dantzig 254/ pr. Cto.
Ducaten neue 9 fl. 4 gr.
Alberts Taler 128 gr.
Rubel 113 gr.
Alt Polnisch Geld 12 pr. Cto.
Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags
und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
Kanterschen Buchladen ausgegeben.