prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=20_07_2024_16:20
        2024-07-20T15:49:36.784+02:00
        2024-07-20T16:20:20.884+02:00
        
    
    
        
            
                
                
                
                
            
        
        
        
            
            
                
                
                
                    16tes Stück. Montag,
                
            
            
                
                
                
                    den 25. Februar 1771.
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Ulm.
                
            
            
                
                
                
                    Der Christ am Rande des Grabes, in melodischen
                
            
            
                
                
                
                    Liedern.
                
            
            
                
                
                
                    Wer nicht zu sehr Kenner der Liederpoesie, und ge¬
                
            
            
                
                
                
                    fühlvoller Sänger ist, wird endlich noch hin und hei
                
            
            
                
                
                
                    in dieser Sammlung von Todtenliedern etwas Erbau
                
            
            
                
                
                
                    liches finden. Nur dies eine kann man schon à priori
                
            
            
                
                
                
                    drüber von lauter Sterbematerien dichtet, unmöglich nismus
                
            
            
                
                
                
                    viel wahres poetisches Schone, ohne matte Abfälle lie, dern in die Posaune stoßt — populairer gemacht wer¬
                
            
            
                
                
                
                    Gedanken des Todes giebt, zieht der V. in ein Lied. Kostet in der Kanterschen Buchhandlung 2 fl.
                
            
            
                
                
                
                    Er möchte Versification und auch dann und wann eine
                
            
            
                
                
                
                    erträgliche Idee haben, wenn er nur die Hälfte Lieder
                
            
            
                
                
                
                    gemacht hätte. Aber nicht einmal in Absicht der Rei¬
                
            
            
                
                
                
                    me ist er Fehler frey: z. E. S. 80. reimt er Boden,
                
            
            
                
                
                
                    Todten — unten, Wunden. Zuweilen will er witzeln,
                
            
            
                
                
                
                    und es gelingt nicht, z. E. S. 215.
                
            
            
                
                
                
                    Erlöser
                
            
            
                
                
                
                    Mein letzter Seufzer ist
                
            
            
                
                
                
                    Nur dir, nur dir geweihet.
                
            
            
                
                
                
                    Schon wallet er zu deinem Ohr
                
            
            
                
                
                
                    Sanft, wie ein Flötenton, empor,
                
            
            
                
                
                
                    Und lispelt still: Erlöser!
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Wie seufzt denn, Herr Verfasser! eine Flöte? Und
                
            
            
                
                
                
                    warum lispelt eben der Seufzer, ein lispelnder Seufzer
                
            
            
                
                
                
                    eines Sterbenden ist gewiß kein Flötenton!
                
            
            
                
                
                
                    Wir enthalten uns, mehr zu fagen. Einem künftigen
                
            
            
                
                
                
                    Gesangbuchsverbesserer mag es Pflicht seyn, nach¬
                
            
            
                
                
                
                    zusehen, wie viel brauchbare Lieder aus dieser Samm¬
                
            
            
                
                
                
                    lung unter dem Titel von Todtengesängen ausgelesen
                
            
            
                
                
                
                    werden könnten. So wenige ihrer auch wären, so
                
            
            
                
                
                
                    schließen, daß ein Mann, der ein ganz Alphabeth und müßten sie doch an vielen Stellen, wo der Klopstockia¬
                
            
            
                
                
                
                    nicht im Flötenton lispelt, son
                
            
            
                
                
                
                    fern könne. Alles was nur eine Gelegenheit zu einem den. Eine Arbeit, für die wir ans bestens bedanken.
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Hamburg.
                
            
            
                
                
                
                    Liebe ohne Kunst, eine Erzählung in Briefen ves
                
            
            
                
                
                
                    Miß Wheatly an Miß Grierson, zwo Theile.
                
            
            
                
                
                
                    Der Inhalt entspricht nicht dem Titel; denn die
                
            
            
                
                
                
                    Liebe brauchte auch hier so manche Kunst, um glücklich
                
            
            
                
                
                
                    zu werden, und wir können nichts Karakteristisches von
                
            
            
                
                
                
                    diesem Roman angeben. Der Miß Wheatly wird
                
            
            
                
                
                
                    es, nach vielen verworfnen Liebhabern, so gemüthlich
                
            
            
                
                
                
                    den Sir Wentworth zu lieben. Sein Vater hat ihm
                
            
            
                
                
                
                    eine Lady zur Braut bestimmt. Endlich aber gelingt
                
            
            
                
                
                
                    es ihm doch, seine Einwilligung zur Heyrath mit der
                
            
            
                
                
                
                    Wheatly zu erhalten. Der Charakter Whentworths
                
            
            
                
                
                
                    soll so ungefähr grandisonisch seyn, denn er hat das
                
            
            
                
                
                
                    Herz,