prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_11:51
        2024-07-31T15:41:48.840+02:00
        2024-08-01T11:51:28.067+02:00
        
    
    
        
            
                
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    auch der Sachen und der Kunstwörter in beyden
                
            
            
                
                
                
                    Sprachen ankömmt. Und wo sind hierzu vollständige
                
            
            
                
                
                
                    Wörterbücher? Allerdings muß hier der Uebersetzer
                
            
            
                
                
                
                    mit den Kunstverständigen gemeinschaftliche Sache
                
            
            
                
                
                
                    machen und wenigstens in seinen Kunstwörtern be¬
                
            
            
                
                
                
                    wandert seyn. "Diejenigen, welche in Zukunft die
                
            
            
                
                
                
                    Hand an ein französisches=deutsches Wörterbuch le¬
                
            
            
                
                
                
                    gen, schreibt Hr. D. S., und die Kunstwörter in
                
            
            
                
                
                
                    Handwerken und Künsten einrücken wollen, werden
                
            
            
                
                
                
                    in diesen Abhandlungen der Königl. Akademie Stof
                
            
            
                
                
                
                    finden, ein solch Wörterbuch ansehnlich zu vermehren
                
            
            
                
                
                
                    und brauchbarer zu machen als alle bisherigen. Ein
                
            
            
                
                
                
                    neuer Vortheil, den wir auch der Uebersetzung zuzu¬
                
            
            
                
                
                
                    schreiben und ihr zu verdanken haben werden, daß
                
            
            
                
                
                
                    sie zum Reichthum der Sprache mit Beytrag ge¬
                
            
            
                
                
                
                    than, der Uebersetzer ist der Candidat der Medi¬
                
            
            
                
                
                
                    cin, Herr Klinghammer, welcher sich bereits
                
            
            
                
                
                
                    durch Schriften als einen geschickten Mineralogen
                
            
            
                
                
                
                    und Chemisten bekannt gemacht hat. Der Herr D.
                
            
            
                
                
                
                    haben seine Arbeiten nochmals mit den Originalen
                
            
            
                
                
                
                    verglichen und Anmerkungen über die Stücke selbst
                
            
            
                
                
                
                    hinzugefügt. Das Wort Limasse, das sonst eine
                
            
            
                
                
                
                    Schnecke ohne Haus bedeutet, ist auf der 237 S.
                
            
            
                
                
                
                    unübersetzt geblieben, weil, was an diesem Ort darun¬
                
            
            
                
                
                
                    ter zu verstehen sey, weder durch ein Wörterbuch
                
            
            
                
                
                
                    noch sonst herauszubringen gewesen. Limasse be¬
                
            
            
                
                
                
                    deutet indessen schon in Frischens Dictionaire nicht
                
            
            
                
                
                
                    nur eine Schnecke, sondern auch eine Drehpumpe.
                
            
            
                
                
                
                    (cochlea Archimedis) Da bey dem Tuchmachen die
                
            
            
                
                
                
                    Rede von einer Limasse ist, die über das Tuch gehet
                
            
            
                
                
                
                    und nicht Flecken nachlassen soll, so kann es vermuth=
                
            
            
                
                
                
                    lich ein Werkzeug seyn, welches mit jenem einige
                
            
            
                
                
                
                    Aehnlichkeit haben möchte. Sollte dieses den Tuch¬
                
            
            
                
                
                
                    machern unbekannt seyn, daß man ihre Erfahrung
                
            
            
                
                
                
                    hiebey nicht anwenden können?
                
            
            
                
                
                
                    Es enthält dieser Theil erstlich die Kunst, Meßing
                
            
            
                
                
                
                    zu machen von Herrn Gallon, nebst der Beschrei¬
                
            
            
                
                
                
                    bung einiger Kupferhämmer in Frankreich; 2tens
                
            
            
                
                
                
                    des Herrn Du Hamel de Monceau Tuchmacher=
                
            
            
                
                
                
                    kunst vornehmlich in feinen Tüchern. Von der Fe¬
                
            
            
                
                
                
                    der dieses berühmten Mannes ist alles Kern und
                
            
            
                
                
                
                    wohl ausgearbeitet. 3tens die Lohgerberkunst von
                
            
            
                
                
                
                    Herrn de la Lande. Seine Abhandlung hat, wie
                
            
            
                
                
                
                    die Vorrede meldet, Kritik gelitten, aber er ist bereit
                
            
            
                
                
                
                    mit dem Hiob nach S. 320 sich gern unterichten zu
                
            
            
                
                
                
                    lassen. Vielleicht nutzet man jene in der Fortsetzung
                
            
            
                
                
                
                    unsers Werkes, welches mit immer wichtigeren Ge¬
                
            
            
                
                
                
                    genständen den Schauplatz besetzen und das Auge
                
            
            
                
                
                
                    des Künstlers auf sich ziehen wird.
                
            
            
                
                
                
                    Der Band ist gegen 3 Alphabete stark und jede
                
            
            
                
                
                
                    beschriebene Kunst hat ihre reichliche Lage von dien¬
                
            
            
                
                
                
                    lichen Kupfern. Kostet in den Kanterschen Buch¬
                
            
            
                
                
                
                    handlungen 12 fl.
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Bamberg und Leipzig.
                
            
            
                
                
                
                    Neues Handbuch für Künstler auf alle fast nur
                
            
            
                
                
                
                    ordentliche Fälle eingerichtet, bey T. Göbhardl,
                
            
            
                
                
                
                    1765. aus dem Französischen übersetzt-
                
            
            
                
                
                
                    Hum! aus dem Französischen übersetzt?
                
            
            
                
                
                
                    Mein guter Herr Tausendkunstler! diese Mast
                
            
            
                
                
                
                    war nicht nöthig. Es fehlte nur noch, daß sie auch
                
            
            
                
                
                
                    ihre Vorrede aus dem Französischen übersetzt ausge
                
            
            
                
                
                
                    geben hatten. Wer ihnen recht in die Augen siehn
                
            
            
                
                
                
                    der merckt wohl, daß sie ein ehrlicher Franke oder
                
            
            
                
                
                
                    Schwabe sind, der ein altes Kunsträdlein oder
                
            
            
                
                
                
                    dergleichen herumlaufenden Nürnbergerkram wieder
                
            
            
                
                
                
                    aufgelegt, und die alte schlechte Sprache sowohl als
                
            
            
                
                
                
                    Orthographie glücklich beybehalten hat. Inzwischen
                
            
            
                
                
                
                    weil manches französischen Kunstlers Kunststück mi
                
            
            
                
                
                
                    darinnen paradiren muß, z. E. S. 179. erster Thei
                
            
            
                
                
                
                    der Seifen Borax aus Lyon, so heißt es aus dem
                
            
            
                
                
                
                    Französischen übersetzt. Wir wissen zwar nicht, oo
                
            
            
                
                
                
                    dieses eben deutsche Künstler überreden wird, groß
                
            
            
                
                
                
                    Geheimnisse hier aufzusuchen; wir können aus
                
            
            
                
                
                
                    nicht versichern, ob man unter alle diese Recepte das
                
            
            
                
                
                
                    probatum est schreiben könne: indessen mögen Kunst=
                
            
            
                
                
                
                    verständige unter diesem Vorrath von Angaben, be=
                
            
            
                
                
                
                    sonders zu Farben, Lacken und Firnissen sich das de
                
            
            
                
                
                
                    liebige aussuchen und ihr Heil probiren; vielleicht
                
            
            
                
                
                
                    geräth eins oder das andere. Es wird genug seyn
                
            
            
                
                
                
                    zur Probe ein Kunststückchen ganz genau hinzusetzen,
                
            
            
                
                
                
                    das eben nicht ein Arcanum ist, dessen sich jedoch
                
            
            
                
                
                
                    Hohe und Niedrige, Gelehrte und Verliebte bedie
                
            
            
                
                
                
                    nen können, wofern ihnen daran gelegen ist
                
            
            
                
                
                
                    Weisse Schrift, die man auf weisen Papier nich
                
            
            
                
                
                
                    sehen oder lesen kann, man ziehe es dann durch ein
                
            
            
                
                
                
                    lauter Wasser — Nihm schönen lautern Alaun, zer
                
            
            
                
                
                
                    stoße den und beule das Pulver, daß es zart seye
                
            
            
                
                
                
                    thue das Pulver in ein sauber Sacklein, geuß fen
                
            
            
                
                
                
                    sches Wasser daran, doch mache es nicht zu dünn,
                
            
            
                
                
                
                    nihm dann eine frische neugeschnittene Feder, und
                
            
            
                
                
                
                    schreibe aus dem Wasser auf das Pappier was du
                
            
            
                
                
                
                    willst, und lasse es trocken werden, wer es darnach
                
            
            
                
                
                
                    lesen will, der lege den Brief in ein breites Becken
                
            
            
                
                
                
                    mit frischen Wasser, und lasse es darinnen liegen, so
                
            
            
                
                
                
                    fährts in einer Viertelstunde an, sich selbsten mi
                
            
            
                
                
                
                    Schriften in Wasser herfür zu thun, weiß auf weiß
                
            
            
                
                
                
                    daß es ein jeder Verständiger lesen kann. Wann
                
            
            
                
                
                
                    man mit Eyerweiß schreibet, so kann man es auch
                
            
            
                
                
                
                    nicht sehen, man zeucht es dann durch ein Wasser¬
                
            
            
                
                
                
                    Die Tinte kann sich jeder selbst machen, beyde Theile
                
            
            
                
                
                
                    aber des Werks kosten in den Kanterschen Buchhand
                
            
            
                
                
                
                    lungen 6 fl.