prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=06_04_2024_20:05
2024-04-06T21:26:02.572+02:00
2024-04-06T20:05:00.574Z
den,
ordentlichen,
deutlichen
Schreiben,
und
andern
den, ordentlichen, deutlichen Schreiben, und andern
allgemeinen
Regeln
geredet.
Hierauf
folgen
Vor¬
allgemeinen Regeln geredet. Hierauf folgen Vor¬
schriften
für
verschiedne
Gattungen
der
Briefe,
sdie
schriften für verschiedne Gattungen der Briefe, sdie
in
der
Handlung
vorkommen,
z.
E.
Einladungsbrie¬
in der Handlung vorkommen, z. E. Einladungsbrie¬
Eine
Eine
fe,
Einkaufsbriefe,
Frachtbriefe,
u.
s.
w.
fe, Einkaufsbriefe, Frachtbriefe, u. s. w.
lange
Abhandlung
redet
von
Wechselbriefen.
Man
lange Abhandlung redet von Wechselbriefen. Man
findet
darauf
Beyspiele
von
Obligationen,
Vollmach
findet darauf Beyspiele von Obligationen, Vollmach
ten,
Assignationen,
Kaufbriefen,
und
endlich
von
ten, Assignationen, Kaufbriefen, und endlich von
Ein=
und
Verkaufsrechnungen;
welches
alles
sehr
Ein= und Verkaufsrechnungen; welches alles sehr
deutlich
und
kurz
ausgeführt,
und
auf
nützliche
Art
deutlich und kurz ausgeführt, und auf nützliche Art
vorgetragen
ist.
Mit
der
Schreibart
sind
wir
nicht
vorgetragen ist. Mit der Schreibart sind wir nicht
an
allen
Orten
zufrieden.
Wenn
z.
E.
der
Verf.
die
an allen Orten zufrieden. Wenn z. E. der Verf. die
Briefe,
worin
einer
des
andern
Gutachten
sucht,
Briefe, worin einer des andern Gutachten sucht,
Gutdünkensbriefe
nennt,
so
scheint
uns
der
Gutdünkensbriefe nennt, so scheint uns der
Ausdruck
nicht
eben
bequem
gewählt.
Zuweilen
ver¬
Ausdruck nicht eben bequem gewählt. Zuweilen ver¬
geht
sich
der
Verfasser,
indem
er
einen
gezwungnen
geht sich der Verfasser, indem er einen gezwungnen
Witz
zu
zeigen
sucht,
und
wider
eben
desselben
guten
Witz zu zeigen sucht, und wider eben desselben guten
Geschmack
sündigt,
zu
dessen
Beförderung
er
sein
Geschmack sündigt, zu dessen Beförderung er sein
Buch
schrieb.
Schon
der
Titel
seiner
Zuschrift
lau¬
Buch schrieb. Schon der Titel seiner Zuschrift lau¬
tet
sehr
komisch:
"denen
vernünftigen,
geschickten
tet sehr komisch: "denen vernünftigen, geschickten
„und
lehrbegierigen
jungen
Leuten,
welche
sich
der
„und lehrbegierigen jungen Leuten, welche sich der
„Handlung
widmen,
und
deren
Absicht
weiter
geht,
„Handlung widmen, und deren Absicht weiter geht,
"als
ihr
Lebenlang
in
einem
Lädchen
zu
stehen,
und
"als ihr Lebenlang in einem Lädchen zu stehen, und
»für
einen
Dreyer
Pfeffer
abzuwiegen."
Gegen
»für einen Dreyer Pfeffer abzuwiegen." Gegen
den
ernsthaften
Titel
des
Buchs
sticht
eine
so
kurz¬
den ernsthaften Titel des Buchs sticht eine so kurz¬
weilige
und
niedrige
Zueignung
nicht
gar
wohl
ab,
weilige und niedrige Zueignung nicht gar wohl ab,
in
welcher
überhaupt
der
Verfasser
sehr
treuherzig
re¬
in welcher überhaupt der Verfasser sehr treuherzig re¬
sten
Freunde,
fernere
Liebe
ausbittet.
Seinen
sten Freunde, fernere Liebe ausbittet. Seinen
ganzen
Witz
aber
schüttet
er
auf
der
13ten
Seite
aus.
ganzen Witz aber schüttet er auf der 13ten Seite aus.
Er
giebt
den
guten
Rath,
die
Schreibmeister
sollten
Er giebt den guten Rath, die Schreibmeister sollten
zu
ihren
Vorschriften
lieber
Regeln
der
Rechtschrei¬
zu ihren Vorschriften lieber Regeln der Rechtschrei¬
bung,
als
Sprüche,
wählen.
Nun
höre
man
ein¬
bung, als Sprüche, wählen. Nun höre man ein¬
mal,
in
welchem
Tone
der
Verf.
seine
Vorschriften
mal, in welchem Tone der Verf. seine Vorschriften
abfaßt:
"Im
Scherze
darf
man
schon
denken,
daß
abfaßt: "Im Scherze darf man schon denken, daß
„Ammen
oft
mancher
Weiber
Ja
und
Amen
sind
-
„Ammen oft mancher Weiber Ja und Amen sind -
„Klopf
an
eine
Tonne;
und
aus
ihrem
Tone
wirst
„Klopf an eine Tonne; und aus ihrem Tone wirst
„du
wohl
merken,
ob
sie
voll
oder
leer
ist
—
„du wohl merken, ob sie voll oder leer ist —
Ein
Ein
„Mann
wird
zum
Stamme
eines
Mannes,
und
der
„Mann wird zum Stamme eines Mannes, und der
"mannbaren,
nicht
manbaren
Leute,
werden,
und
"mannbaren, nicht manbaren Leute, werden, und
Männer
hervorbringen,
welche
männliche
Thaten
Männer hervorbringen, welche männliche Thaten
"in
ihrer
Mannheit
thun,
wenn
sie
ermahnt
werden
"in ihrer Mannheit thun, wenn sie ermahnt werden
„sich
recht
zu
ermannen
„sich recht zu ermannen
Ein
Haus
wird
keines
Ein Haus wird keines
"untauglichen
Haußes
Recht
erweisen,
welches
nur
"untauglichen Haußes Recht erweisen, welches nur
"dem
Hause
zukömmt,
wenn
die
Haushaltung
und
"dem Hause zukömmt, wenn die Haushaltung und
„Behausung
gut
sind.
Zu
ihm
bekennen
sich
die
„Behausung gut sind. Zu ihm bekennen sich die
Häuser,
welche
nicht
heiser
noch
heißer,
aber
wohl
Häuser, welche nicht heiser noch heißer, aber wohl
„Hausler
machen,
die
in
ihrem
Gehäuse
auf
frem¬
„Hausler machen, die in ihrem Gehäuse auf frem¬
„des
Geheiß
hauslich
heißen.
Haussen
ist
außer
ih=
„des Geheiß hauslich heißen. Haussen ist außer ih=
"rem
Bezirke;
doch
kann
man
darinnen
gut
oder
"rem Bezirke; doch kann man darinnen gut oder
"böse
hausen”
—
"böse hausen” —
lern
so
einfältige
Vorschriften
geben
könnte.
Doch
lern so einfältige Vorschriften geben könnte. Doch
diese
Erinnerung
betrift
nur
einen
Nebenumstand,
diese Erinnerung betrift nur einen Nebenumstand,
der
in
den
übrigen
Nutzen
des
Buchs
keinen
Einfluß
der in den übrigen Nutzen des Buchs keinen Einfluß
haben
kann.
Kostet
in
vorbemeldten
Kanterschen
haben kann. Kostet in vorbemeldten Kanterschen
Buchhandlungen
1
fl.
Buchhandlungen 1 fl.
Frankfurt
und
Leipzig.
Frankfurt und Leipzig.
„Der
tugend=
und
lasterhafte
Student,
poetisch
„Der tugend= und lasterhafte Student, poetisch
"und
moralisch
entworfen,
1764.”
Wir
können
es
"und moralisch entworfen, 1764.” Wir können es
nicht
laugnen,
daß
wir
schon
längstens
in
diesen
nicht laugnen, daß wir schon längstens in diesen
schweren
Zeiten:
"Den
Studenten
in
der
Einsamkeit
schweren Zeiten: "Den Studenten in der Einsamkeit
gehoffet
oder
befürchtet
haben,
allein
an
dessen
Stelle
gehoffet oder befürchtet haben, allein an dessen Stelle
hat
die
poetischmoralische
rechte
Hand
eines
unge¬
hat die poetischmoralische rechte Hand eines unge¬
nannten
Verfassers
einen
Studenten
gestellt,
der
wie
nannten Verfassers einen Studenten gestellt, der wie
ein
Proteus
allerley
Gestalten
lustig
anzusehen
und
ein Proteus allerley Gestalten lustig anzusehen und
deutlich
gedruckt
zu
lesen,
anzunehmen
weiß.
Wol¬
deutlich gedruckt zu lesen, anzunehmen weiß. Wol¬
len
sie
den
auf
hohen
Schulen
gehenden,
den
Ange¬
len sie den auf hohen Schulen gehenden, den Ange¬
kommenen,
den
Frommen,
den
Gottlosen,
den
Pra¬
kommenen, den Frommen, den Gottlosen, den Pra¬
lenden,
den
Borgenden,
den
Verzagten,
den
Rau=
lenden, den Borgenden, den Verzagten, den Rau=
fenden,
den
Nachhausegehenden,
den
Nachhausege=
fenden, den Nachhausegehenden, den Nachhausege=
kommnen,
den
Verliebten
ja
nicht
zu
vergessen?
Es
kommnen, den Verliebten ja nicht zu vergessen? Es
ist
alles
da,
und
es
fehlt
kein
einziger,
als
der
mit
ist alles da, und es fehlt kein einziger, als der mit
der
Autorsucht
jämmerlich
befallene
und
Leberreime
der Autorsucht jämmerlich befallene und Leberreime
schreibende,
als
welcher
uns
den
Herrn
Verfasser
in
schreibende, als welcher uns den Herrn Verfasser in
Lebensgröße
dargestellet
haben
würde.
Er
versichert
Lebensgröße dargestellet haben würde. Er versichert
in
der
Vorrede,
"gegenwärtige
geringe
Blätter,
sja
in der Vorrede, "gegenwärtige geringe Blätter, sja
geringe
Blätter)
bey
seinen
akademischen
Nebenstun=
geringe Blätter) bey seinen akademischen Nebenstun=
"den
entworfen
zu
haben,
zu
einer
Zeit,"
da
er
un¬
"den entworfen zu haben, zu einer Zeit," da er un¬
det,
und
sich
der
Kaufmannsbursche,
seiner
werthe=
ter
einen
Haufen
junger
Leute
gewesen,
welche
man
det, und sich der Kaufmannsbursche, seiner werthe= ter einen Haufen junger Leute gewesen, welche man
mit
dem
Namen
der
Studenten
beehret,
ohngeach¬
mit dem Namen der Studenten beehret, ohngeach¬
ter
die
wenigsten
desselben
würdig
gewesen.
Wir
ter die wenigsten desselben würdig gewesen. Wir
geben
dieses
dem
Herrn
Verfasser
zu;
allein
wir
se¬
geben dieses dem Herrn Verfasser zu; allein wir se¬
hen
nicht
ab,
wie
derselbige
seines
poetischmoralischen
hen nicht ab, wie derselbige seines poetischmoralischen
Werkchens
wegen
den
Namen
eines
würdigen
Stu¬
Werkchens wegen den Namen eines würdigen Stu¬
denten
verdiene,
welchen
Namen
man
ihm
weit
eher
denten verdiene, welchen Namen man ihm weit eher
zugestehen
würde,
wenn
er
seine
akademische
Neben¬
zugestehen würde, wenn er seine akademische Neben¬
stunden
verschlafen
hätte.
Kurz
alle
diese
verschie¬
stunden verschlafen hätte. Kurz alle diese verschie¬
dene
Studenten
weis
der
Verfasser
unter
einen
Hut
dene Studenten weis der Verfasser unter einen Hut
zu
bringen,
und
sie
so
ohngefähr
wie
man
Burles¬
zu bringen, und sie so ohngefähr wie man Burles¬
quen
benamt:
Die
"tugend=
und
lasterhafte"
Studen=
quen benamt: Die "tugend= und lasterhafte" Studen=
ten
"poetisch
und
moralisch"
zu
nennen.
Den
völli¬
ten "poetisch und moralisch" zu nennen. Den völli¬
gen
Beschluß
macht
ein
sehenswürdiges
Extemporal¬
gen Beschluß macht ein sehenswürdiges Extemporal¬
nachspiel,
genannt:
"Der
Candidat
der
Gottes=
und
nachspiel, genannt: "Der Candidat der Gottes= und
"Rechtsgelahrtheit"
in
einem
Gespräch.
Es
enthält
"Rechtsgelahrtheit" in einem Gespräch. Es enthält
eine
Aufmunterung
zur
Geduld,
und
eine
Anmerkung,
eine Aufmunterung zur Geduld, und eine Anmerkung,
daß
das
Geld
heut
zu
Tage
eher
als
akademische
Testi=
daß das Geld heut zu Tage eher als akademische Testi=
monia
zum
Amte
verhelfen.
Ob
wir
nun
gleich
denen
monia zum Amte verhelfen. Ob wir nun gleich denen
Herren
Candidaten
hierinnen
alles
Recht
wiederfahren
Herren Candidaten hierinnen alles Recht wiederfahren
laßen;
so
hätten
sich
die
guten
Herren
dennoch
über
laßen; so hätten sich die guten Herren dennoch über
diese
Wahrheit
mit
mehr
Geschicklichkeit
ausdrücken
diese Wahrheit mit mehr Geschicklichkeit ausdrücken
sollen.
Wenn
wir
uns
im
Ton
des
lustigen
Studen=
sollen. Wenn wir uns im Ton des lustigen Studen=
Welcher
armselige
Witz!
Wir
ten
(siehe
das
7te
Stuck)
über
das
ganze
Werk
erklä¬
Welcher armselige Witz! Wir ten (siehe das 7te Stuck) über das ganze Werk erklä¬
hätten
es
dem
Verfasser,
der
sich
sonst
sehr
verstan=
ren
dürfen;
so
ist
es,
da
es
nicht
einmal
Schulkna¬
hätten es dem Verfasser, der sich sonst sehr verstan= ren dürfen; so ist es, da es nicht einmal Schulkna¬
dig
bezeigt,
nicht
zugetraut,
daß
er
seinen
Schü=
ben,
vielweniger
andern
ehrlichen
Leuten
anzupreisen
dig bezeigt, nicht zugetraut, daß er seinen Schü= ben, vielweniger andern ehrlichen Leuten anzupreisen