prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=12_07_2024_10:38
        2024-07-12T09:50:04.114+02:00
        2024-07-12T10:38:04.256+02:00
        
    
    
        
            
                
                
            
        
        
        
            
            
                
                
                
                    Weltbürger seyn dürfte — Es ist sehr wahr was
                
            
            
                
                
                
                    er felbst sagt: Es sind zu viel Bücher in der Welt,
                
            
            
                
                
                
                    und es ist zu weuig Welt in den meisten unsrer Bü=
                
            
            
                
                
                
                    seyn. Der 3te Abschnitt über einige Regeln, welche in
                
            
            
                
                
                
                    der Gesellschaft selbst zu beobachten sind hätte der inte¬
                
            
            
                
                
                
                    Nachdenkensquelle hier erschöpft zu haben. Man
                
            
            
                
                
                
                    sey nicht heute einsam und morgen gesellschaftlich,
                
            
            
                
                
                
                    man traue allen und keinem, dieses sind die einzige
                
            
            
                
                
                
                    Dinge die er lehrt, das letztere verleitet den V. im
                
            
            
                
                
                
                    stand, in der fast alles gegründet ist, so wie haupt¬
                
            
            
                
                
                
                    sächlich der Satz: daß die Glückseligkeit des geistli¬
                
            
            
                
                
                
                    chen Redners von der Wahrheit abhängen müßte,
                
            
            
                
                
                
                    deren Erkenntniß er den übrigen als das allernoth=
                
            
            
                
                
                
                    wendigste und heilsamste anpreist. Er und seine
                
            
            
                
                
                
                    Zuhörer haben dabey einerley Vortheil. So bald
                
            
            
                
                
                
                    die Zuhörer überzeugt sind, daß ihr Prediger eben
                
            
            
                
                
                
                    das glaube was er von ihnen geglaubt wissen will,
                
            
            
                
                
                
                    eben das thun, was er von ihnen fordert, so erhal¬
                
            
            
                
                
                
                    Beweisgrund, der desto beweisender ist, je mehr er
                
            
            
                
                
                
                    dacht verhanden, daß der Prediger dasjenige nicht
                
            
            
                
                
                
                    selbst für wahr halte, was er andern vortragt, so
                
            
            
                
                
                
                    erhebt sich in dem Gemüthe der Zuhörer ein gehei¬
                
            
            
                
                
                
                    mer Widerwille, wenigstens ein verborgnes Mis¬
                
            
            
                
                
                
                    mer in eine Abneigung gegen die Sache selbst ver¬
                
            
            
                
                
                
                    wandelt. Seine Gedanken über die geistliche Bered¬
                
            
            
                
                
                
                    samkeit haben uns bis auf einige noch zu machende
                
            
            
                
                
                
                    Einschrenkungen, ganz wohl gefallen — so wie an
                
            
            
                
                
                
                    einem andern Orte die über den Witz, ob er gleich
                
            
            
                
                
                
                    unsre Recensiongrenzen nicht überschreiten, sondern
                
            
            
                
                
                
                    nur noch kurz anführen, daß der Verfasser von der
                
            
            
                
                
                
                    unter die Theoris des Cicero, und Young herab¬
                
            
            
                
                
                
                    Ehestande verbunden haben, in den Herzen zweier
                
            
            
                
                
                
                    Ehegatten würde dann die Freundschaft ihren Sitz
                
            
            
                
                
                
                    gefunden haben, und man hätte Montagnens Satz:
                
            
            
                
                
                
                    daß sie in der Vereinigung aller Interesse bestehe,
                
            
            
                
                
                
                    hindung der Ehe und der Freundschaft den Herrn V.
                
            
            
                
                
                
                    bewogen alles auszulassen, was jetzt eine unrechte wachsen und auf die Vorsichtigkeit die bey dem Torf¬
                
            
            
                
                
                
                    Beurtheilung des Moliers verräth — die schöne
                
            
            
                
                
                
                    Apostrophe an die deutsche comische Schriftsteller
                
            
            
                
                
                
                    würde alsdann von selbst weggefallen seyn, und der
                
            
            
                
                
                
                    Herr Verf. hätte mehr Fleiß auf die Bearbeitung des
                
            
            
                
                
                
                    letzten Abschnittes vom Verhalten der Unterthanen
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Abschnitt von der Vorbereitung des Ehestandes ist
                
            
            
                
                
                
                    beynahe auf Kosten dieses letzten gut gerathen -
                
            
            
                
                
                
                    Noch ein Wort von der Schreibart, sie ist unendlich
                
            
            
                
                
                
                    cher — im gegenwärtigen solte gewiß noch viel mehr ungleich, und laßt den Leser im Zweifel ob die guten
                
            
            
                
                
                
                    Stellen dem Verfasser nur von ohngefehr gerathen,
                
            
            
                
                
                
                    oder ob es bloß am Willen gelegen. Wir wünschen
                
            
            
                
                
                
                    ressanteste seyn sollen, allein der Wörterfluß scheint die daß der Verfasser nicht viele Exemplaria habe abdru¬
                
            
            
                
                
                
                    cken lassen, damit er bald Gelegenheit habe, eine
                
            
            
                
                
                
                    umgearbeitete Ausgabe, dieses in der That der Ge¬
                
            
            
                
                
                
                    sellschaft zuträglichen Werkes zu besorgen.
                
            
            
                
                
                
                    braucht indessen nicht mehr Seiten zu haben. Ko¬
                
            
            
                
                
                
                    4ten Abschnitt zu einer Lobrede auf den Prediger= stet in den Kanterschen Buchhandlungen 2 fl. 9 gr.
                
            
            
                
                
                
                    Copenhagen.
                
            
            
                
                
                
                    Sören Abildgaards Abhandlung vom Torf. Aus
                
            
            
                
                
                
                    dem Dänischen 1765. bey Mummens Witwe. Die=
                
            
            
                
                
                
                    se Abhandlung ist aus dem Dänischen Magazin ge¬
                
            
            
                
                
                
                    nommen und eine Preisschrift des Verfassers. Nach¬
                
            
            
                
                
                
                    dem er die Erzeugung brenubarer Materien im Pflan¬
                
            
            
                
                
                
                    ten alle seine Lehren und Ermahnungen einen neuen zen- und Mineralreich vorausgesetzt, und sein Au¬
                
            
            
                
                
                
                    genmerk auf den Zuwachs der ausgeleerten Torfgrat
                
            
            
                
                
                
                    in die Sinne fällt. Ist aber auch der geringste Ver= ben gerichtet; so unterscheidet er bey dem Torf, als
                
            
            
                
                
                
                    einer verbrennlichen zusammenhangenden erdartigen
                
            
            
                
                
                
                    Materie den Heidetorf als den schlechtesten, den
                
            
            
                
                
                
                    Mohrtorf, welchen er genauer untersuchet, den
                
            
            
                
                
                
                    Strand= oder Meertorf, in Holland Bracktorf, wel¬
                
            
            
                
                
                
                    trauen wider seine Person — welches sich fast im= cher mehrentheils aus verdorbenen Seepflanzen be¬
                
            
            
                
                
                
                    stehet und einen salzigten Grund hat, endlich den
                
            
            
                
                
                
                    Bergtorf der eisenhaltiger ist. Er beschäftiget sich
                
            
            
                
                
                
                    hierauf hauptsächlich mit dem Mohrtorf, dessen Ur¬
                
            
            
                
                
                
                    sprung er in verfaulten Gewachsen findet, wobey
                
            
            
                
                
                
                    Ueberschwemmungen das ihrige mit beytragen kön¬
                
            
            
                
                
                
                    nur von einer Art des Witzes redet — Wir wollen nen, und die Moräste zu solcher Erdart zubereiten.
                
            
            
                
                
                
                    Das Verwachsen der Seen mit Moos, Schilf und
                
            
            
                
                
                
                    Gras vermehret die Torfmaterie, besonders an den
                
            
            
                
                
                
                    Freundschaft zu viel geredet, zumal da er sie so tief Ufern, daher ausgeleerte Torfgraben in einer Zeit
                
            
            
                
                
                
                    von 20 Jahren mit neuem Torf erfüllet werden kön=
                
            
            
                
                
                
                    setzt — wir würden diesen Abschnitt mit dem vom nen, außer wo der Grund sehr salzigt und schwefel¬
                
            
            
                
                
                
                    haltig ist. Manche Torfmohre sind vorzeiten mit
                
            
            
                
                
                
                    Wald bewachsenes Land gewesen. Der Verf. wider¬
                
            
            
                
                
                
                    legt Lulolf und Degnern, als ob aus verfaulten
                
            
            
                
                
                
                    Bäumen kein Torf entstehen könne, nimt aber das
                
            
            
                
                
                
                    nicht verwerfen dürfen — Vielleicht hätte diese Ver= Wassermoos zu Hülfe. Nach gezeigtem Ursprunge
                
            
            
                
                
                
                    und Natur der Torfmohre kömmt er auf ihr Zu¬
                
            
            
                
                
                
                    stechen nöthig ist. Kein scharfer mineralischer Grund
                
            
            
                
                
                
                    oder ausgetrockneter Mohr muß ausgestochen werden,
                
            
            
                
                
                
                    und überhaupt ist der Torf an den äußersten Ufern
                
            
            
                
                
                
                    des Mohres auszustechen, wo er der beste ist. Die
                
            
            
                
                
                
                    Größe und Weite der Torfgraben muß der Tiefe
                
            
            
                
                
                
                    gegen die Obrigkeit anwenden können — Der 6te proportionirlich seyn, damit der Zufluß vom frischen
                
            
            
                
                
                
                    Wasser