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Beylage zum 17ten Stück,
der Königsbergschen gelehrten und politischen Zeitung, 1771.
Fortsetzung der im 15ten St. abgebrochenen
Beylage.
Augen.
Die gewöhnlichsten Farben der Augen sind dunkelpo=
meranzenfarb, gelb, grün, blau, grau, und grau mit
weiß vermischt. Die blauen und pomeranzengelben trift
man am meisten an. Oefters befinden sich beyde Farben
in einem Auge. Die Farbe derjenigen, welche man fü
schwarze Augen hält, ist nichts anders, als gelbbraun
oder dunkelpomeranzenfarb. Um sich hievon zu überzeu¬
gen, darf man nur diese Augen in der Nähe betrachten.
In der Ferve oder gegen das Licht, scheinen sie blos des¬
wegen schwarz, weil die braungelbe Farbe so sehr mit
dem weissen im Auge absticht, daß man sie in Absicht
auf das weisse für schwarz hält. Die Augen, welche we¬
niger braungelb sind, werden auch unter die schwarzen
Augen gerechnet, sie sind aber nicht so schön als die an¬
dern, weil diese Farbe gegen das weisse nicht so hoch
ausfallt. Es giebt auch gelbe und hellgelbe Augen.
Diese fallen gar nicht schwarz aus, weil dergleichen Farben
nicht dunkel genug sind, um si in Scharten zu verliehren, fast so diel Gehirn als der Mensch, nemlich den fünf und
Man sieht sehr oft in dem nemlichen Ange Anstriche
So bald etwas blaues sich darunter befindet, es mag so
wenig seyn als es will, so wird diese Farbe die herrschende.
Sie zeigt sich in Fäserchen durch den ganzen Umfang
des Regenbogens, und das pomeranzenfarbige steht in
Flocken in einer kleinen Entfernung von dem Stern um
dasselbe herum. Das blaue verdrängt diese Farhe so sehr,
daß das ganze Auge blau aussieht, und man wird die
eingemischte Pomeranzenfarbe nicht eher gewahr, als gestorben sind.
wenn man es in der Naͤhe betrachtet.
Die schönsten Augen sind diejenigen, welche schwarz
oder blau aussehen. Die Lebhaftigkeit und das Feuer
Augen allsmachen, herrschen stärker in den starkgefarb¬
ten als in denjenigen Augen, die nur einen leichten An=
sich daher stärker und lebhaft aus; aber in den blauen
auch ihr Ausdruck feiner. Es blickt in den ersten ein
Feuer, das gleichförmig funkelt, weil der Grund, der
uns von einerley Farbe zu seyn scheint, überall einerler
Lichtstrahlen zuruck wirft. Jn den Lichtstrahlen hinge=
gen, welche die blauen Augen beleben, herrscht eine
Mannigfaltigkeit der Veränderung. Denn da sich in
denselben mehrere Anstriche von Farben befinden, so
werden auch mehrere Arten von Lichtstralen zurückge=
worfen.
Es giebt Augen, in welchen man so zu reden keine
Farbe bemerkt. Sie scheinen ganz anders als andere
gebaut zu seyn. Der Regenbogen hat nur einige so
schwache Anstriche von blau oder grau, daß dieselben an
einigen fast weiß sind. Die Schattierung von Pomeran¬
zenfarb ist so leicht, daß man sie mit Mühe vom grauen
und weissen unterscheidet. Das schwarze des Sterns
nimmt sich in diesem Falle allzusehr aus, weil die Farbe
des Regenbogens nicht dunkel genug ist. Man sieht,
so zu reden, nichts als den Stern, der mitten im Auge
einzeln da steht. Diese Angen sprechen nichts, und ihr
Blick fällt steif und todt aus.
Es giebt auch Augen, in welchen der Regenbogen in
das grüne fällt. Diese Farbe ist seltener als das blaue,
das graue, das gelbe und das braungelbe. Man sieht
nicht weniger Leute, deren beyde Augen nicht von einerley
Farbe sind. Dieses ist besonders dem Menschen, dem
Pferde und dem Hunde eigen.
Gehirn.
Der Mensch hat mehr Gehirn als andere Thiere von
gleicher Größe, ja mehr als das Pferd und der Ochs.
Ein Mensch der 100 Pfunde wiegt, hat gemeiniglich
vier Pfunde Gehirn. Ein Ochs von 800 oder 900 Pf.
hat nur ein Pfund Gehirn. Der einzige Delphin hat
zwanzigsten Theil seines ganzen Gewichts. Die jungen
von Pomeranzfarb, von gelb, von grau und von blau. Thiere haben in Verhältniß mit ihrem ganzen Gewichte
mehr Gehirn als die Thiere, die schon ihr völliges Wachs¬
thum erreicht haben. Ein junger Ochs von 200 Pfunden
hat ein Pfund Gehirn, so wie einer von acht hundert
Pfunden.
Man hat angemerkt, daß das Gehirnmark bey blöd=
sinnigen Personen nach ihrem Tode beständig leichter
gewesen ist als bey Leuten, die bey gutem Verstande
Ueberhaupt hat das Gehirn verschiedene Verhältnisse
bey verschiedenen Thieren. Bey den Vögeln ist es klein
in Vergleichung mit ihrem Körper. Dieses Verhältniß
welche die vornehmste und bestimmende Eigenschaft der ist noch kteiner bey dem Pferde und bey dem Ochsen.
Der listige und geschickte Affe hat ein großes Gehirn.
Die wiederkäuenden Thiere haben weniger Gehirn als
strich von Farbe haben. Die schwarzen Augen drücken der Mensch, aber mehr als die andern Thiere. Es ist
klein bey den Thieren, die sich schlagen, denn sie haben
Augen findet sich mehr sanfte Anmuth, und vielleicht ist die Schlafmuskein sehr dick, welche die Hirnschale klein
machen, indem sie die beyden Seiten zusammen drücken
die wir rund und ausgebogen haben. Daher man nicht
ohne Ursache sagen kan, daß ein kleines Gehirn ein Merk¬
mal von Dumheit und wildem Wesen sey.
Knochen.
Man zählt in dem menschlichen Körper 245 bis 249.
Knochen, nemlich: an der Hirnschale 14, in dem übrigen
Kopfe und in dem Halse 46, in dem Rumpfe 67, in den
Armen und Händen 62, in den Beinen und Füßen 60.
Die Knochen machen den dritten Theil von dem Gewichte
des ganzen Körpers aus.
Wirbel