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Triebfedern des Wachsthums der Päbste untersucht.
Er trift überall die rechte Ader der Quellen, und zeigt
sehr wohl, was theils die Politik der Päbste, theils
die Unvorsichtigkeit der Fürsten dazu beigetragen haben.
Die allgemeinen Mittel deren sich die Päbste bedienten,
den wider sie entstandnen Ungehorsam auszurotten,
waren diese, daß sie Uneinigkeit unter den Abtrünni¬
gen erhielten, denen Recht gaben, die zuerst an sie ap- rathen zu dürfen.
gegen den Pabst bey Bekehrungen der Heiden zum er¬
sten Gesetz zu machen, große Männer an sich zu locken
oder zu verderben, den Bischöfen gegen die Könige
beyzustehen, und endlich den päbstlichen Verordnungen, Seele liebte den Ritter. Sie biieb wenigstens seine
das Siegel der Unfehlbarkeit aufzudrücken. Er be¬ Freundin, da sie von Seiten ihres Gemahls eine Gat¬
schließt endlich: Unsre Zeiten haben gezeigt, wie ge¬
noch mehr gesehen haben, wenn nicht der jetzige Pabsi
seine Schwäche durch das Vorgeben einer geistlichen
Friedfertigkeit und Sanftmuth zu verheelen. Kostet
1 fl.
Leipzig.
Geschichte der Gräfin von Zurlack, von der Frau
von Puisieux.
Hier rührt man an die feinste Saiten des Enthu=
siasmus der Liebe. Ein junges Fräulein, liebt einen
Maltheserritter, ohne ihn wegen seines Ordens hey=
Die Natur beweiset alle Gewalt
pellirten, den Mißionairs aufgaben, den Gehorsam über ihr Herz, und der gute Rath ihrer Mutter, die
sie zur Vertrauten ihrer Liebe macht, wird ihr zuletzt
unnützig, und ob sie gleich den Graf von Zurlack hey¬
rathen mußte, so heyrathete doch bloß ihr Leib, die
tin für die Ehre des Hauses war. Wir wollten wei¬
ringe das Ansehen eines Pabsts sey, und wir würden ten, daß, so platonisch auch diese Gräfin gegen den
Ritter redet, sie ihn doch wohl für alle seine Treue ins¬
den alten Grundsatz seines Stuhls ausübte, durch ein geheim, seinen Wünschen gemäß, werde belohnt ha¬
kluges Nachgeben alle Ausbruche zu verhüten, und ben. Indessen können wir versichern, daß dieser Ro¬
man nicht ganz unwitzig und am wenigsten der mensch=
lichen Natur widersprechend gerathen sey. Kostet
27 gr.
Königsberg, vom 18. Febr.
Nach Briefen aus Elbing und Danzig sind Sr. Kö= worden.
nigl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen den 13ten
des Mittags gegen 11 Uhr in Elbing in höchstem Wohl¬
seyn eingetroffen, und haben nach dem bey dem Herrn
Kriegesrath Koeppen eingenommenen Mittagsmahl
gegen 2 Uhr ihre Reise nach Danzig weiter fortgesetzt;
allwo Höchstdieselben gegen 9 Uhr Abends ankamen,
und nach einem zweystündigen Aufenthalte bey dem
Königl. Preuß. Residenten Herrn von Junck wieder
Danzig die Kanonen von den Wallen abgehrannt.
Berlin, vom 12. Febr.
Se. Excell. der würkliche geheime Staats=Kriegs= und
dirigirende Minister, Freyherr von Derschau, sind am
Sonnabende nebst dem Magdeburgischen Krieges und
Domainenkammerpräsidenten, Herr von Schulenburg
zu Sr. Majestat, dem Könige, nach Potsdam abge¬
gangen, von woher gedachte beyde Herren bereits wie= remba ist darauf hingegangen, und hat diese beyden
der zurückgekommen sind. Gestern sind Se. Excel¬
lenz, der würklich geheime Staats=Kriegs= und Erste
Cabinetsminister, Herr Reichsgraf von Finkenstein, zu
Sr. Majestat, dem Könige, nach Potsdam abgegan= Posen gerückt seyn, und es berennt haben, man zwei¬
gen. Gestern Vormittags gegen 12 Uhr, geschahe
die 119te Ziehung der Königl. Preuß. Lotterie auf dem
Berlinschen Rathhause. Die gezogenen Zahlen waren: Die Conföderirten beunruhigen noch unaufhörlich die
39. 46. 2. 30. 45. Die 120te Ziehung dieser Kö= Rußische Garnison in Krakau, sie wollen alles anwen¬
nigl. Lotterie, ist auf den 4ten März c. a. anberamet
Aus Polen, vom 2. Febr.
Einige sagen, Potocki und Krazinski wären von den
Türken heimlich entwichen; andere aber behaupten, daß
sie mit Bewilligung des Großsultans abgegangen wä¬
ren, sowohl die Unwahrheit zu zeigen, daß sie nicht
massacriret wären, als auch der Verfallenheit der
Conföderirten in Polen, wieder aufzuhelfen; so viel
ist inzwischen gewiß, daß sie nach Briefen aus Sand¬
abzureisen geruheten. Des Morgens früh hat man in beck, ihre Quarantaine daselbst halten, und alsdann
zur Generalconföderationscommißion abgehen werden.
In Großpolen sind zwischen denen Conföderirten selb¬
sten, große Zwistigkeiten vorgefallen; die beyden Mar¬
schälle, Morawski und Malczewski, waren auf den
Gutern des Bischofthums Posen, wo sie an 10000
Stück Ducaten Contribution eingetrieben hatten, und
sonsten noch daselbst sehr übel wirthschafteten; der Za¬
Marschalle als Gefangene mitgenommen, und ihre
Partheyen zerstreuet, man rühmet überhaupt sehr des¬
sen beobachtende Mannszucht. Er soll anjetzo gegen
felt aber sehr, daß er viel wird unternehmen können,
da schon Rußische Hülfstruppen im Anmarsch sind.
den,