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Von der Erde.
Man ist noch sehr ungewiß, was die Erde für eine
Gestalt habe. Da man dieselbe nicht anders als ver¬
mittelst einer genauen Ausmessung zweener Mittags¬
kreyse unter dem Aequator und dem Pole bestimmen kan
so haben seit verschiedenen Jahren die Meßkünstler sich
bemüht, daß letzte zu bewerkstelligen. Man hat die
Länge eines Grades unter dem Aequator von 56, 753.
sechsschuhigen französischen Ruthen gefunden: auf dem
Vorgebirge der guten Hoffnung von 57, 037, in Jtalien
vn 56. 979, in Frankreich von 57, 074, oder nach andern
von 57, 183. und endlich in Lappland von 57, 422. Nach
dem diese Verschiedenheit der Grade behörig erwogen
worden, so haben einige daher Gelegenheit genommen
zu vermuthen, daß die zwo Halbkugeln der Erde wohl
gar sich nicht ähnlich seyn konnten. Andere haben be=
hauptet, die Erde waͤre wenigstens sehr unregelmäßig in
ihrer Gestalt, und ihre Mittagskreyse wären einander
gar nicht gleich. Die Herren Büsfon, la Condamine,
Maupertuis sind besonders zu dieser Meynung geneigt
gewesen, welche der Pater Boscowich vollends ins Licht
zu setzen sich bemüht hat. Nichtsdestoweniger folgt die
größte Anzahl der heutigen Meßkünstler der Berechnung
des Herrn Bonguer, nach welcher der Durchmesser des
Aequators 6, 562, 391. französische Ruthen, so wie der
Durchmesser der Erdachse 6, 532, 903. derselben hat. Die=
semnach häͤtte die Erde eine kugelförmige Figur, die aber
an den Polen etwas eingedrückt ist. Das Verhältniß
des Durchmessers des Aequators zu dem Durchmesser der
Pole wäre wie 76 zu 75 oder wie 179 zu 178, welches sie
unter dem Aequator um 14, 744 Ruthen oder um 6. 1, 2
gemeine französische Meilen, deren 25 auf einen Grad
gehen, erhabener macht als unter den Polen.
Da dieser Unterschied nicht sehr beträchtlich ist, so
ziehen ihn die heutigen Erdebeschreiber nicht in Betrach¬
tung, und fahren daher fort, den halben Durchmesser
der Erde von 860. deutschen Meilen anzunehmen. Nach
demselben beträgt ihre Oberfläche 9, 288, 000 Quadrat¬
Meilen.
Das Wasser nimmt hievon zween Drittel ein, so daß
für das feste Land nicht mehr als 3, 096, 000 Quadrat=
Meilen übrig bleiben.
Das feste Land welches allenthalben mit Wasser um¬
geben ist, ist eigentlich nichts als eine große Insel die
sich aus der Oberfläche des Wassers erhebt.
Jn Europa, Asia u. Afrika zehlt man 430 Flüsse welche
in das Weltmeer oder die mittelländische See oder in das
schwarze Meer fallen. In Amerika sind kaum 80 Flüsse
bekannt, welche sich in das Meer ergiessen.
Die noch zur Zeit bekannten Länder, machen nur
ein Viertel von der Erdkugel aus, oder 2, 322, 000
Quadratmeilen.
Europa verhält sich zu Afrika, Asien und Amerika
wie 1. zu 4. 5. 7.
Nach der Berechnung des Herrn Tempelmanns hat
Asien 641, 034. deutsche Quadratmeilen.
Von diesem großen Lande haben insbesondere
Natolien
12187 O. Meilen
Mingrelien
1282
Turkomannien oder das große
Armenien
3477
Kurdistan, vormals Assyrien,
1487 | O. Meilen
Diarbeck oder Mesopotamien
Jrak, vormals Chaldeen und
Babilonien
N
Syrien
Palestine
Das steinigte Arabien
1468
Georgien
1600
Chirvan=iran oö. Kleinarmenien
Adiarbeizan
Chusistan
Die Jnsel Zypern
Rhodus
Persien
50000
Das übrige Arabien
2570
Das Mogulische Reich, wozu
Jndostan, Dekan, Malabar
Madure, Bisnagar, Koro=|
mandel, Golconde gehören, 69750
China
69062
Die Chinesische Tatarey
40250
Die Rußische Tatarey und Si=
birien
135, 700
Die Kalmuckische Tatarey
53120
Die Jndependente Tatarey = 48643
Usbeck
21140
Gasgar
10500
Thibet
11578
Lassa
Achem, Ava, Pegu, Astrakan, Siam 10625
Malaca
3000
Laos
Kamboye
3162
Cochinchina
3742
Tunquin
7000
Die Insel Borneo
14250
Japan
8625
Sumatra
8062
Celebes
4275
Manille
3656
Mindanao
Java
290
Ceylon
Formosa
1062
Anian
Gilolo
Timor
Flores
Amboine
Afrika enthält 531, 638 Q. M und
besonders hat Egypten
8793
Barca
4150
Küste von Abex
Fetz und Marocco=
7425
Tafilet
Algier
8973
Tunis
3400
Tripolis
6487
Die Jnsel Madagascar
10500
Man schätzt das nördliche Amerika auf 231, 193.
und das mittägliche auf 340, 979. Q. Meilen.