prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=16_07_2024_23:45 2024-07-16T22:52:18.173+02:00 2024-07-16T23:45:33.671+02:00 Beylage zum 5ten Stück, der Königsbergschen gelehrten und politischen Zeitung, 1771. Fortsetzung der im zten St. abgebrochenen Beyl. Die Kometen. wissen Zeiten an dem Himmel erscheinen, an Größe, Licht und Schnelligkeit der Bewegung zu= oder abnehmen nach¬ dem sie sich entweder der Sonne nahern, oder von der¬ selben entfernen und endlich gar wieder unsichtbar werden. Sie unterscheiden sich von den andern Sternen auch noch dadurch, daß sie einen hellen Schweif haben, der alle¬ zeit der Sonne entgegen steht, und dessen Licht immer weniger lebhaft erscheint, je weiter er von dem Körper des Kometen absteht. Dieser Lichtschweif hat verur¬ let hat, in Schwanz=in Bart= und in Haarkometen. Sie sind jedoch nicht so unterschieden, als wenn eine jede dieser Benennung einem besondern Kometen allein zu¬ käme sondern sie bezeichnen nur den verschiedenen Zu¬ stand, in welchem sich ein Komet in Ansehung seines Schwanzes zuweilen befindet. Denn wenn er sich gegen Morgen bewegt, und von der Sonne entfernt, so heißt, er ein Bartkomet weil sein Schwanz vor ihm hergeht. Bewegt er sich gegen Abend und folgt der Sonne, so ist er ein Schwanzstern, weil sein Schweif ihm nach¬ folgt. Ist er endlich der Sonne gerad entgegengesetzt, so daß die Erde dazwischen ist, und der Lichtschweif durck den Körper selber bedeckt wird, so sieht man nichts als dasjenige, was davon über den Nand hervorgeht, und alsdenn ist es ein Haarkomet. Der Ursprung und die Materie der Kometen gehören unter diejenigen Gegenstände der Naturlehre, welche der Nachkommenschaft zu entdecken vorbehalten sind. Der große Kepler hat dafür gehalten, daß die Kome¬ ten in der Himmelsluft, wie die Wallfische in dem Welt= meere, erzeugt würden. Dieser Sternkundige und Weitweise hat vieles erwiesen und vieles glücklich gemuth= maßet, was nach seiner Zeit erst ist erwiesen worden Vieleicht hat seine Meynung von den Kometen dermal= uns bekannten Gesetzen der Natur vollkommen überein, und hat nicht das geringste Wiedersprechende in sich. Kartesius und nach ihm Neuton sehen die Kometer als würkliche Planeten an, die sich um die Sonne in 52, 460 Meilen zu erstrecken. Er erschien das zweyte¬ sehr eccentrischen Eyerlinien bewegen. Unter den neuen sind einige, welche diese Köper zu bloßen Erscheinungen machen und für Wirbel halten die durch einen besondern Druck verschiedener Planeten in der Himmelsluft verursacht worden. Ohnerachtet die Neutonische Meynung einen großen Grad der Wahrscheinlichkeit vor sich hat, so bleiben doch bey dieser, so wie auch bey den andern, gewisse Schwü= rigkeiten übrig, welche man aus Mangel genungsamer Beobachtungen bisher noch nicht hat auflösen können. Die vornehmsten sind, theils daß sich diese Körper in einer geht, und daher sie nie wieder in unsere Himmelsgegend bringen kan! theils daß sie nach ihrem Durchgang unter der Sonne entweder gar nicht mehr, oder wenigstens Die Kometen sind leuchtende Körper, welche zu ge- nicht mehr so lange gesehen werden, als es bey ihrer An¬ näherung zur Sonne geschehen; theils daß Hevelius der die Beobachtung der Kometen mit der größten Auf= merksamkeit befolgte, öͤfters gesehen hat, daß sie in Stü¬ cken zerfallen und sodann verschwunden sind. Dem sey aber wie ihm wolle, so hat doch Halley sich unterstanden, die Wiederkunft einiger Kometen und be¬ sonders desjenigen, welcher 1682. erschienen war, auf 1758 oder auf das späteste auf 1759. vorher zu sagen, weil er gefunden zu haben glaubte daß die Zeit seines Umlaufs sacht, daß man die Kometen in dreyerley Arten abgethei= um die Sonne 75. bis 76. Jahre in sich hielte. Clairaut hat nach ihm so gar den Monat bestimmt, in welchem dieser Komet wieder erscheinen würde. Diese Vorher¬ sagung hat bis auf einen Unterschied von 14 Tagen zuge= troffen, jedoch so, daß freylich der Komet von 1759. in Ansehung der Größe und Stärke des Lichtes von dem von 1682. verschieden war. Die Menge der Kometen ist sehr groß. Seit Christi Geburt sind wenigstens 300 gesehen worden. Von 1759 bis 1769. hat man allein sieben beobachtet. Der Komet von 1769. welchen Herr Meßier in Paris den 8. Aug. Abends um 11 Uhr zu erst entdeckte, hat das Besondere, daß er nach seiner ersten Verschwindung zum zweytenmal wieder erschienen ist, und daß diesen Umstand viele Sternkundige vorher gesagt haben. Es ist das erstemal, daß solche Vorhersagung geschehen und eingetroffen ist. Es erschien dieser Komet in dem Zeichen des Widdeis und gieng nach der Ordnung der Zeichen durch den Orion Einhorn, Löwen, Jungfrau, Waage, die Schlange des Schlangenmanns und durch den Schlangenmann selber. Sein Diameter ist nicht über 26, 86 des halben Erd¬ diameters, oder 260. Meilen gewesen. Seine Entfernung von der Erde betrug in dem näch¬ einst eben dieses Glück. Wenigstens kommt sie mit den sten Abstand ungefähr 91, 160. Meilen. Jn seiner Son= nennähe war er 20, 293 halbe Erddiameter oder 8, 851, 980 deutsche Meilen von der Sonne entfernt. Sein Schweif schien den 11. Sept. sich auf eine Länge von mal den 22 Ock. wieder, und verlohr sich endlich ganz gegen den 26. Nov. Es hat dieser Komet nicht nur dieses mit dem Kome¬ ten von 1680. und 1681. gemein gehabt, daß er zweymal erschienen, sodern seine Laufbahn ist auch mit der Lauf¬ bahn von jenem parallel gewesen. Eben diese Parallel¬ bahn bemerkt man auch bey den Kometen von 1664. 1672. 1728. 1744. 1760. daher ein berühmter Sternkundiger ge¬ glaubt hat, er vollendete seine Bahn um die Sonne alle 8 Jahre, und wäre in der Zwischenzeit nur deswer gen nicht sichtbar gewesen, weil er bey Tage erschienen. parabolischen Linie bewegen, die nicht in sich selber zurück. Er schließt daher, daß er im Jahre 1777. 1785. 1793. wie, der kommen könnte. Von