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Schmaus seines Helden schildern will, ausrufen
müssen:
– – – Doch der Abriß wird mir schwer,
Denn mir wässert beym Beschreiben Gaum und
Zunge gar zu fehr,
Hier verläßt mich Witz und Kraft. Mit des
Dichters leeren Magen
Ist es ein verwünschter Scherz, viel Gerichte
herzusagen. – –
Man wird aus diesen Zeilen zugleich des V. Dicht¬
art erkennen. Wir wünschen ihm, anstatt der Kunst,
ein Heldengedicht zu machen, lieber alle Tage ein Cou¬
vert an der Tafel eines Mannes, der gut zu essen giebt,
und dem er dafür, als Tafeldichter in seiner fließenden
Versart jedesmal ein paar poetische Gesundheiten aus¬
bringen helfen mag. Seine Vorrede handelt von
Eigenschaften der Minister und Abgesandten. Auch
das ist leicht hingeschrieben, wenn man zumal des
Herrn W. Mosers: Herr und Diener bey der Hand
hat. Möchten doch solche Leute, anstatt Höfe und
ihre Leute zu meistern, lieber den Pflug in die Hand
nehmen, und statt der Feder, ihr Brot mit gemei¬
ner Arbeit verdienen. Kostet in der Kanterschen
Buchhandlung 24 gr.
Berlin, vom 3. und 5. Januar.
und der Primierlieutenant, Herr von Prittwitz,
zum Stabsrittmeister avancirt. Se. Majestät, der
König, haben allergnädigst geruhet, Se. Excellenz,
den Herrn Generallieutenant, und Chef der sämtlichen
Artillerie, auch Ritter des schwarzen Adlerordens,
Herrn von Dieskau, mit einer ansehnlichen Summe
tage, bey Sr. Majestät, dem Könige, grosse
Königl. Hauses, die hohe Generalität, die hiesigen,
meister, Herr von Manteuffel, eine vacante Escadron, be nicht sogleich das verlangte Geld herbeyschaffen konte
erhalten, und der Premierlieutenant, Herr von Heims,
ist zum Stabsrittmeister ernannt. Se. Majestät, der mando, die gröbsten, und grausamsten Excesse aus
König, haben in Gnaden geruhet, Se. Excellenz, den
in Besatzung stehenden Infanterieregiments, Ritter
Residenzien, Herrn von Ramin, mit einem kostbaren
dieselben haben auch den letzthin gedachten Kammer= die Hände gerathen wären. Ueberhaupt ist das Elend,
statthalters, Herrn Grafen von Heyden, mit einer
goldenen, reich mit Brillanten besetzten Uhre, beschenkt.
Se. Majestät, der König, haben aus Höchsteigener
Bewegung geruhet, dem hiesigen Policeydirector
tenstelle mit hohem Gehalte, und geheimen Krieges¬
rathscharacter, allergnädigst zu übertragen, auch noch
überdem mit ansehnlichen Nebenbedienungen, und Ein=
Fünften zu begnadigen. Am 2ten dieses ist der würk
liche geheime Stats- und Justitzminister, Freyherr
Bey dem Podgurskischen Husarenregiment, ist der von Zettlitz, bey dem Königl. Staatsrath introduciret,
Stabsrittmeister, Herr von Natzmer, zur Escadron, und hernach von Sr. Königl. Majestät zur Tafel gezo¬
gen worden.
Aus Großpolen, vom 28. Dec.
Seit einigen Monaten fängt man wieder an, die
alten Tragödien mit uns zu spielen. Am Ende des
vorigen Monats kam von Birnbaum her ein gewisser
Geldes zu beschenken. Am Neujahrstage, vor Mit= Commandeur mit ohngefehr 50 Mann, und wüthete
in der hiesigen Gegend ganz unmenschlich. Jedem
Cour, zu welcher sich die hier befindlichen Prinzen des Evangelischen, der ihm nur vor die Augen kam, be¬
gegnete er auf die allerschimpflichste Art. Den Wirth¬
und ausländischen Minister einfanden. Bey dem schafter auf dem Gute des Herrn Oberstlieutenant von
Czetteritzschen Husarenregiment, hat der Stabsritt= Kalkreuth, einen betagten Greis, ließ er, weil dersel¬
todt prügeln. In Meseritz übete er, mit seinem Com¬
Er ließ die Bürger mißhandeln, und stellte einen Bäll
Generallieutenant von der Infanterie, Chef eines hier an, zu welchem die Töchter der vornehmsten Raths¬
herren, und Bürger mit Gewalt hingeschleppet wur¬
des schwarzen Adlerordens, und Gouverneurs hiesiger den, um an selbigen ihre schändlichen Begierden za sät¬
tigen; welches auch geschehen seyn mochte, wenn ihnen
Tafelservice von Porcellain, zu beschenken. Höchst: nicht einige von ohngefehr aufgegriffene Nymphen in
herrn Sr. Hochfürstl. Durchlaucht, des Prinzen Erb= und die Noth, unter welche wir arme Dißidenten
seufzen, unbeschreiblich.
Hamburg, vom 31. December.
Gestern Morgen gegen 11 Uhr, sind des Kronprin¬
Herrn Philippi, zugleich die erledigte Stadtpräsiden= zen und des Prinzen Friderich Adolphs von Schweden
Königl. Hoheiten, welche sich hier 8 Tage unter dem
Namen eines Grafen von Gothland und Oeland auf¬
zuhalten geruhet haben, von hier nach Braunschweig
abgegangen.
Aus