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Hitze Verse gemacht, und sind das ohne Mühe ge¬
worden, was sie vielleicht im Leben nicht durch die
Kunst werden konnten. Der ehrliche Alte, der gleich
sam nur vor Alter stirbt, oder weil er aufhört, zi
leden, wie oft segnet er nicht seine Kinder mit allen
emphatischen Feyerlichkeiten der Gottseligkeit,
spricht — kehrt sich um, und stirbt? Bey diesen
arten von Sterbenden wurde nun jene grobe Mate
die nicht weggenommen, und sie thaten doch dasselbe,
was der Verfasser blos von denen Schwindsüchtigen
demerkt haben will. Kann also wohl aus der Ab¬
nahme oder Nichtabnahme der Leibeskräfte und der
dabey sich äussernden Situation der Seele ein sichrer
Schluß gemacht werden?
Dies erhellet noch mehr daraus, daß die Aerzte
nicht nur es behaupten sondern auch die Erfahrung
meistentheils es bestätigt, daß die meiste Schwind¬
sächtige vor ihrem Tode gleichfals phantasiren, und
dine starke Verwirrung der Seele an den Tag legen,
oo gleich, wie unser Verfasser sagt, die grobe Ma
terie von ihnen genommen wird. Wenn nun der
angläubige zum Unglück blos solche Sterbende ken¬
nen lernt: so wird er wohl umgekehrt schliessen:
Sehet hier! je nachdem der Körper abnimmt: so ge=
taty alles, auch das, was wir Denken heissen, in
Confusion. Sieht er aber etwa gleich einen Ster¬
benden, der sich so leicht findet, je näher er dem letz¬
ten Schritt kömmt: so müßte er wohl ein wenig zu
seicht philosophiren, wenn er aus diesem Gefühl der
Leichtigkeit auf eine Unsterblichkeit der Seele schliessen
wollte. Was auch alsdenn diese Leichtigkeit für eine
Quelle haben mag; so darf es doch nicht die Seele
Vielleicht schlafen die Empfindungen, oder
seyn.
die schmerzhaft gerührte Sehnen werden matt,
Dies macht leicht, ruhig und heiter.
Man halte uns nicht für Leute, die deshalb, weil
wir hier einen stümperhaften Beweis entkräftet ha¬
ben, etwa keine beßre Beweise für die wichtigste Leh¬
re von der Welt wüßten. Vielleicht zu einer andern
Zeit wollen wir Einen in diesen Blättern anführen,
der noch bisher wenig gebraucht ist. Der Ungläu¬
bige ist ein durch sich selbst gestraftes Geschöpf. Wir
dörfen ihn dadurch nicht noch elender machen, daß
wir ihm etwas als einen Beweis vorlegen, wodurch
er zum Lachen, und zur Beleidigung der Wahrheit,
gebracht wird. Wir müssen uns niemals in die ge¬
fährliche Lage setzen, worin er sich einer Schwach¬
heit zu uns versehen muß. Wenn wir ihn nicht
recht überzeugen können: so wollen wir ihn doch auch
Rs.
nicht falsch überzeugen.
Berlin, den 8. April.
Se. Majestät, der König, haben allergnädigst ge¬
her, Höchstdero Residenten zu Danzig, den Herrn
ant, wegen seines bishero bezeigten Diensteifers,
a Dero Legationsrath zu ernennen. Gestern, des
Nrachmittags, geschahe die neun und dreyßigste öf
entliche Ziehung der Königl. Preuß. Lotterie, auf
sen Berlinischen Rathhause. Die fünf Nummern
deiche herausgezogen wurden und gewonnen haben,
und folgende: 68. 10. 21. 89. 74.
Regensburg, den 27 März.
Der neulich vermeldeten Nachricht, als ob des
inzen von Parma Königl. Hoheit mit Tode abge¬
gen, wird dermalen, so gewiß sie auch jüngsthin
ochen.
London, den 26. März.
tan vernimmt, daß, wie ohnlängst die Sache von
gemacht worden, nicht allein einige Lords sich der=
den kraftigst widersetzt, sondern auch eine förmliche
otestation gethan haben, worin sie die Ursachen ih
Weigerung, nebst den nachtheiligen Folgen angefüh=
welche daraus entstehen könnten, wenn man durch
eolches Exempel das Recht der Krone und des Par=
eents von Großbritannien, die Colonien mit Auf=
gen zu belegen, vergäbe. Die letzten Briefe von
Neu=York, vom 21sten Januar, welche hier den
14ten dieses, Abends, nebst mehrern aus andern
Theilen des vesten Landes von Amerika, eingegangen
sind, haben unter andern die sichere Nachricht mitge¬
bracht: "daß die vornehmsten Kaufleute, und viele
andere angesehene Personen, den einmüthigen Ent¬
'schluß genommen hätten, sich der Stempelacte aus
"allen Kräften zu widersetzen, und dabey Gut und
Blut zu wagen rc.
Nach der Befriedigung der
Amerikaner, deretwegen man, nächst dem Hrn. Pitt,
das Ministerium mit den größten Lobsprüchen belegt,
ist nun dieses auch, wie es heißt, Vorhabens, die letzte
Auflage auf das Bier, die hier ein so allgemeines
Murren verursachet hat, abzuschaffen. Hierzu kommt
n verschiedenen Orten angegeben worden, wider= noch ein anderer beliebter Gegenstand seiner Sorgfalt,
nemlich die Nachsehung und Verbesserung der Accisege=
setze. Diese Revision der Accisegesetze wird sich auch
über alle andere Gesetze, welche die Rechte und Freyhei¬
Widerrufung der Stempelacte in dem Oberhause ten der Unterthanen einigermassen verletzen, erstrecken.
Cadix, den 28. Febr.
Seit vielen Jahren haben wir keinen so scharfen
Winter gehabt, als der itzige bisher gewesen ist. Eis
und Schnee zu Cadix zu sehen, ist sonst etwas seltenes.
Diesesmal ist solches in grosser Menge hier gewesen;
und noch häufiger hat es ausserhalb der Stadt gele¬
gen. Den 20sten dieses hatten wir einen Sturm,
der von Mitternacht bis zum Morgen währte, 6 Schiffe
scheitern