prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 2024-07-31T15:42:52.737+02:00 2024-08-01T14:28:15.296+02:00 Menschen in wenig Lectionen über eine jede Mate¬ rie pro und contra discuriren, und alles sagen und schreiben lehren was nur kann gesagt und ge¬ schrieben werden, ohne ein Wort auszustreichen, zur Bewunderung aller derer die ihn sehen. — — Nun ist der Nutzen der Auxiliarien, die Seele auf einmal von selbst über die Materialien, die ihr zugebracht worden in Gang zu bringen, und durch das Umdre¬ hen dieser großen Maschine, um welche sie rund um gewickelt sind neue Wege der Nachforschung zu eröf¬ nen, und aus einer Idee Millionen zu gebähren. Im 46ten Capitel des 6ten Theils, führt Herr Shandy ein Verzeichniß dieser Auxiliarien an Nun kann, fuhr mein Vater fort, bey dem rechten Gebrauch und der rechten Anwendung derselben, wenn eines Kindes Gedächtniß darin geübt worden, keine Idee, sie mag noch so unfruchtbar seyn, in sein Gehirn kommen, daß es nicht daraus ein Magazin von Begriffen und Schlüssen nehmen könn= te — Hast du je einen weissen Bärgesehen, Trimm, rief mein Vater? Nein mein Herr, erwiederte Trimm. Aber du könntest doch von einem discuri= wollen unsern Lesern kurz sagen, daß sich die Me ren wenns nöthig wäre? Wie ist das möglich, Bru¬ der, sagte mein Oncle, wenn der Corporal niemals einen gesehen hat - das ist eben die Sache, er¬ wiederte mein Vater, und ich will dir die Möglich¬ keit davon jetzt zeigen Ein weisser Bär — sehr gut: Habe ich je einen gesehen? mag ich je einen gesehen haben — kann ich je einen sehen? Ich wollte daß ich einen weissen Bären gesehen hätte. -- Wenn ich einen weissen Bären sehen sollte, was würd ich sagen rc. Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 21 gr. Zelle 1755. Das Unerwartete im Heyrathen, oder, die Frau mit zwoen Männern zugleich, ein Lustspiel, von I. H. Steffens, Rektor der Zellischen Schule. Es giebt bekannten Rechtens zwar zweyerley Arten von Lustspielen, eines ein Lustspiel schlechtweg, ist edel und gewissenhaft. Rara avis! und eines das man das weinerliche Lustspiel zu be¬ nennen pflegt, zu welcher Klasse aber das Unerwar¬ tete im Heyrathen gehöre, ist ein Räthsel, das sich so leicht nicht lösen läßt. Es ist, die Wahrheit zu gestehen, ein unselig Mittelding von beyden, oder soll es vielmehr seyn. Der liebe Herr Rektor der Zellischen Schule läßt in 2 Auftritten so viel Wun¬ der geschehen, als man kaum in 5 Aufzügen vertra= Rektor an diesem Stücke geholfen hätte. Es komme gen würde, und wenn man ihm auch den Vorwur schenken wollte, daß er die schwedische Gräfin des Herrn Prof. Gellerts gelesen; so kann man sich dennoch nicht entbrechen ihm ohne Umstände anzu zeigen, daß seine Fabel auf kein Theater gehört Die Absicht des Verfassers ist dem Dorimon in den Mund geleget, welcher sich auf der 24ten Seite alst vernehmen läßt: Dorimon. "Ich bin entschlossen der Welt durch dies Bey spiel zu zeigen, daß eine dreyfache Einigkeit unter Ehegatten möglich sey. Philomide ist zu rechtschaf fen als daß sie diese Absicht nicht befördern sollte. Philomide. Ich mache mich auf die feierlichste Art verbind lich, alle Bedingungen zu erfüllen, die bey diese Vergleiche können gefordert werden. Mit ihrer Erlaubniß Madame, sie machen sic zu mehr auf die feierlichste Art verbindlich, als in diesem sündigen Leben ausführen läßt! dame Philomide, die ihren ersten Mann vor tot hält, zur zweiten Ehe, nach junger Witwen Weis versteht, und nachdem ihre erste Liebe in der Perso des Megadors sich hervorfindet, behält sie zwe Männer; allein wer kann diesen Entschluß ohne Ein pörung seines Herzens ausstehen? Wenn noch ein Mann zwey Frauens auf diese Weise im Nach spiel bekommen hätte; so wåre es doch wenigsten nicht wider das Recht der Natur gewesen, ol gleich die bürgerliche Gesetze verdammen. Der ge genwärtige Nachspielcasus aber ist wider alle Rechte und kann, wenn man auch noch so wenig sinnlich ist/ nicht ohne gewisse Schwierigkeiten gedacht werden, über die ich den Herrn Rektor gerne ein Paar Wor te allein gesprochen hätte. Hieraus erhellet aber mals auf eine unumstößliche Weise wie zu einen Lustspiel mehr als das Unerwartete gehöre wenn e gefallen soll. Eines können wir annoch nicht unan geführt lassen, was wirklich mit uuerwartet ist, oo gleich es der Herr Verfasser zum Titel nicht schlagen wird. Der Karakter des vorkommenden Advokatel Es ist be kannt, daß man im gemeinen Leben weit ehe 10 redliche Advocaten als einen im Lustspiele antreffen wird, und desto mehr billigen wir den Originalschene den der Herr Rektor rühmlichst unternommen. Nur wünschten wir, daß das Stück nicht so unbrauchba wäre, in welchem dieser Advokat vorkommt, und noch ein Wunsch — daß kein Rechtsgelehrter dem Herrn