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Berlin, den 1. April.
am Sonntage, als am heiligen ersten Osterfeyer=
tage, wohnten die Frau Aebtißin von Quedlinburg
Jhro Königl. Hoheit, die Prinzeßin Amalia, dem
Gottesdienst in der hiesigen Schloß= und Domkirche
bey, hörten daselbst den Königl. Hofprediger, Herrn
Postius, predigen, und empfingen sodann die heilige
Communion. Nachdem der Allerchristlichste König
Königl. Majestät notificiret, so wird der Hof von
morgen an die Trauer über den Todesfall auf 4
Wochen anlegen.
Regensburg, den 20 März.
Zu Wien ist die betrübte Nachricht eingelaufen, daß
nigl. Hoheit, Höchstwelche nur erst kürzlich Dero
15tes Jahr zurück geleget, unvermuthet mit Tode
dauerlicher, als man diesem Prinzen eine Durchl. Erz=
herzogin aus dem Kayserl. Osterreichischen Hause zur
Gemahlin bestimmet wissen wollen. Vermöge des
Nachner Friedensschlusses ist nunmehro durch Ableben
dieses letztern männlichen Sprossen des Königl. Spa=
nischen Jnfanten, Don Philip, das Herzogthum Pia=
tenza bis an die Nura, auf des Königs von Sardi=
nien Majestät gekommen, alles übrige aber, so wie
das Herzogthum Parma, an das Erzhaus Oesterreich
wieder zurückgefallen.
Wien, vom 16. Márz.
Vor drey Tagen ist der Rußischkayserl. Bereuter
Müller mit neun vortreflichen Schimmelpferden, ei=
nem prächtigen Staatswagen, einem mit Gold ge=
pickten dazu gehörigen vortreflichen Pferdegeschirr
einem blausammetnen mit dem kostbarsten Zobel ge=
sarterten und ausgeschlagenen Pelz, der auf 17000 Fl.
geschatzt wird, nebst noch 18 Personen allhier ange=
kommen, und hat solches von der Rußischen Kayse=
ein Majestät wegen dem Herrn Fürsten, Wenzel von
eichtenstein, als ein Gegengeschenk vor die vor Drey¬
diertel Jahren an Jhro Majestät überschickten Her=
daten zur Discretion, und ein jeder von denen mit=
gerommenen 100 Ducaten von dem Herrn Fürsten er=
galten, als welche samtlich auf dessen Kosten sowohl
hier als in ganz Pehlen bis an die Gränze defrairt
werden. Der General Laudon ist den 9ten diese=
allhier angekommen.
Amsterdam, den 20. März.
Nach dem Jnhalt einiger der letztern Nachrichten
dischen Compagnie einen abermahligen Vortheil über
die Truppen des gegen sie feindlich gesinnten Nababs
hauten, und um selbigen aus seinem vortheilhaften
Lager zu locken, sich der Kriegslist bedienet, unter
Begünstigung einer dunkeln Nacht, ihr Lager, mit Zu¬
rücklessung einiges Gepäckes und verschiedener Kost=
barkeiten zu verlassen, und sodann sich nach einer wenig
von selbigem entsernten Gegend zu ziehen.
Stockholm, den 13. März.
Der secrete Ausschuß hat der Kammerfrau der Kö¬
nigl. Prinzeßin, nach dem gnädigen Verlangen des
das Absterben des Königs Stanislai von Polen Sr. Königs, eine ansehnliche Pension beygelegt. Der
Bruckspatron Schönström hat sich über ein Urthel
des Königs, das wider ihn und für den ersten Königl.
Leibmedicus, Rosen von Rosenstein, ausgefallen ist,
bey den Reichsständen beschweret; da er keinen Feh¬
ler im Rechtsgange zu zeigen vermocht, so haben die
des Herzogs Ferdinand zu Parma und Piacenza Kö= Reichsstände gedachtes Urthel bestätigt, den Klagen¬
den aber doch aus besonderer Milde mit der in den
Gesetzen für denjenigen bestimmten Strafe verscho¬
aogegangen sey. Dieser hohe Todesfall ist um so be= net, der bey den Reichsständen über einen Königl.
Ausspruch ohne Grund und Ursache Beschwerde führet.
Versailles, den 16. Märtz.
Der König hat den 40 Deputirten des Pariser
Parlaments auf ihre Vorstellungen folgende Antwort
ertheilt:
Meine Willensmeynungen und meine Entschei¬
„dungen sind zu dem Ende geschehen, damit sie über¬
„all bekannt werden mögen; eure Delibertionen hin¬
gegen müssen verborgen bleiben. Die Ehre meines
"Parlements ist gar nicht in Gefahr: Um ihm die¬
„selbe zu bewahren, habe ich Mir die Mühe genom¬
"men, demselben Selbst Unterricht zu ertheilen. Nach
"solchem von mir geschehenen Schritte, hättet ihr
Mir nicht abermals von Verwunderung vorreden
"sollen. Ich habe gar nicht nach fremden Eindrü¬
cken, sondern aus eigener Willkühr, mit Ueberlegung
"und Kenntniß der Ursache, gehandelt. Mein Pau¬
"lement darf sich auf Meine Güte verlassen, so lange
selbiges seine Schuldigkeiten gegen Mich und Mei
ne Unterthanen erfüllen wird.
Paris, vom 28. März.
Der von Herrn Messier den 8ten dieses Abends
mennpferde übergeben, der Bereuter hat 1000 Du= um 7 Uhr entdeckte Comet, erschien in der Constella=
tion der Fische, bey dem Stern y des Bandes. Um
7 Uhr, 34 Minuten, 22 Secunden, Abends, hatte
derselbe 17 Grade, 39 Minuten, 46 Secunden ge¬
rader Ascension, und 14 Grade, 58 Minuten, 11
Secunden, nordlicher Abweichung. Den folgenden
Tag, den 9ten, um 7 Uhr, 35 Minuten, 28 Secun=
den, war der Stand gerader Aufsteigung dieses Co¬
meten 18 Grade, 44 Minuten, 46 Secunden, und
aab London haben die Völker der Englischen Ostin= desselben nordliche Abweichung 14 Grade, 35 Minu=
ten, 3 Secunden. Den 10ten, um 6 Uhr, 49 Mi=
nuten, 52 Secunden, war dieser Comet in der Con¬
junction mit dem Sternen des Bandes der Fische,
und