prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:38
2024-07-31T13:10:40.594+02:00
2024-07-31T15:38:36.305+02:00
Beantwortung eines Goldarbeiters aus Berlin auf
deiters zu Paris, künstlich verfertigtes wohl=
riechendes Gold.
Daß die Franzosen in der Jonvelierkunst es so
weit gebracht, dem Golde alle Gestalten zu geben,
wird ihnen wohl niemand glauben, indem schon lan=
de vorher, ehe man noch die Gallier unter die Gesit¬
teten gezählet, schon das Gold in alle Gestalten un
Hormen gebracht worden. Daß sie demselben aber
aue Farben geben können, noch viel weniger, indem
es bey den Mahlern schon lange ein allgemeine
Grund, daß aus 2 vermischten Farben eine dritte,
and aus 3 oder 4 eine andere hervor kommt; die
oder dreyerley Vermischung wird eine andere produ¬
dirt, nemlich aus feinem Silber und feinem Gold
entstehet ein anscheinendes Grün, nachdem das Sil¬
der wohl rafinirt, daß es ins Blaue fällt, ist es et
was grüner, aber es kann noch nicht recht Grün
heissen, weil niemalen das Silber blau werden wird,
durch rafinirt Kupfer und fein Gold wird ein braun
geldes, aber nicht rothes Gold, wie sie es heissen.
Stahl mit Gold vermischt, macht eine finstere, graue
sprode Masse, aber nicht, wie sie es nennen, Blau
das sind alle sogenannte Farben, aber deswegen kön
nen diese Massen nicht couleurt Gold, sondern nur
eine Metallmasse genannt werden. Wer aber das
Sold per se in seiner Farbe erhöhen, oder dieselben
chne Addition brechen kann, den wird man mit
Recht einen Künstler nennen.
Was aber den Geruch betrift, wird ihnen auch
dar von einem halben Kenner der Mettalle nicht zu
gestanden werden, denn alle compacte Körper haben
teinen Geruch, nehmen auch keinen an, als von ei=
nem ausserlichen Anstrich, welche Perfumirung ihner
nas wohlriechend kann genannt werden, die Poröser
noer, sowohl in Gestein, Erdart als halb Metall,
daden einige sowohl einen stinkenden als angeneh
nen Geruch, und nehmen ihn auch an, die festen
noet, voraus die fixen Metalle, nehmen keinen Ge=
rach an, indem ihnen in der Schmelzung keiner bey¬
dabringen, und ist kein Geruch, der nicht durchs
schmelzen vergehet.
den etwas gegen genugsame Erkenntlichkeit aus, da= Oberhauses eingeladen werden sollten.
mit man es durchs Feuer examiniren kann, denn oh=
de Feuer kann kein Metall tractirt werden, sonst
der halten
Es könnte diese Materie viel weiter und chimischer
der Herrn Tritton von Nanteville, Königl. Goldar= extendirt werden, dieweil man sich aber in keine ge¬
lehrte Controversen einlassen will, so habe es nur,
dieweil ichs mit meines gleichen zu thun habe, so kürz=
lich, als möglich, abgefaßt.
Frankfurt, vom 10. März.
Zu Rom ist zu Ende des Monats Januars ein
Seelenamt für den verstorbenen Dauphin gehalten
worden, wobey alles, was man in diesem Fall präch¬
tig nennen kann, beobachtet worden ist. Diese Ce¬
remonie wurde in dem Apostolischen Pallast in der
Pauliner Capelle verrichtet. Selbst der Pabst woh=
neten derselbigen bey, indem Sie, Ihrer schwanken¬
den Gesundheit ohngeachtet, Sich nicht entschliessen
Metalle haben auch ihre Farben, und durch zwey, können, dem Andenken dieses Prinzen eine so wohl
verdiente Ehre zu versagen. 26 Cardinäle und eine
Menge Prålaten waren dabey zugegen; alle mit den
schmerzhaftesten Gesinnungen erfüllt, die der Ver¬
lust eines um die Religion so verdienten Prinzen von
einem jeden ihrer Verehrer mit Recht erwarten läßt.
Donaustrohm, vom 15 Márz.
Se. Kayserl. Majestät haben einen Schneidermei¬
ster aus Erdburg, welcher bey der letzten Feuersbrunst
zu St. Marcus, ohne Rücksicht der Gefahr sich zu Lö=
schung derselben außerordentliche Mühe gegeben, mit
einer goldenen Medaille, 24 Ducaten schwer, aller¬
huldreichst zu beschenken geruhet. Der Feldmarschall,
Fürst Wenzel von Lichtenstein, hat einen prächtigen
und ganz besonders gearbeiteten Staatswagen, nebst
einem Zuge von 8 Finnländischen Schimmeln von der
Rußischen Kayserin zum Präsent erhalten. Heute
sind Se. Königl. Hoheit, der Prinz Clemens, Bischof
von Freysingen und Regensburg, mit einer Suite von
9 Personen eingetroffen, und werden in allem von dem
Kayserl. Königl. Hose aus sofort bedienet.
London, den 14 März.
Den 18ten des vorigen Monats hat der Hof einen
egen, deswegen folget nicht, daß der Körper durch= Courier mit der Ratification des zwischen Grosbrit¬
tannien und Schweden geschlossenen Bündnißes nach
Stockholm abgefertiget. Den 11ten wurde im Ober¬
hause zum zweyten mahl die Bill wegen Einziehung der
Stempel Acte gelesen, und es wurde nach vorhergegan¬
genen heftigen Debatten sestgesetzt, daß selbige den 13ten
in einer großen Comitte sollte untersucht werden. Die
zu dieser Comitte verordnete Glieder des Oberhauses
haben obgedachte Bill ohne die geringste Aenderung
Soute aber ein solches künstliches wohlriechendes approbiret, und zugleich festgesetzt, daß sie auf den 17ten
Seld ronnen gemacht werden, so bittet man sich da= zum letzten mahl gelesen, und hiezu alle Glieder des
Paris, den 14 März.
Den 3ten dieses, Vormittags um 10 und ein halb
eiro man es immer vor einen französischen Schni¬ Uhr, kam der König, ohne daß dem Parlamente vor¬
her Nachricht gegeben war, auf dem hiesigen Palais