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sollen, und thun beede große Wirkungen.
Sie
blitzen und donnern, und erreichen fast immer den
vorgesetzten Zweck. Ist es nicht wunderlich, daß
ein so einfältiges Ding, als eine Stückkugel ist,
mit dem weiblichen Geschlecht so vieles gemein
hat? Es findet aber auch zwischen ihnen ein
wahrer, und zugleich lustiger Unterschied statt;
nemlich der Mann zündet das Stück an, hinge¬
gen setzet das Weibsvolk die Mannsleute ins
Feuer" — *Ein schönes Frauenzimmer ist der
Sonne gleich, die Niemand, ohne Gefahr blind
zu werden in der Nähe anschauen darf. Sie ist
den Augen ein Paradies, der Seele eine Hölle,
dem Leibe ein früher Tod, und dem Beutel ein
Fegfeuer" — — »Ein gelehrtes Frauenzimmer
gleicht einem Cabinetsstücke, welches man nur we¬
nig neugierigen Leuten sehen läßt, und sonst zu
nichts dient, oder den Schulpferden, die alle Uebun¬
gen zu machen wissen, und doch weder in den
Krieg noch auf die Jagd taugen" rc.
Kann man solchen Schriftstellern zu viel thun?
Er ist nach pag. 172 noch unverheyrathet, und
wir zweifeln daß er je eine andre Frau bekommen
werde, als die ihr Geschlecht an ihm zu nähen Lust
hat — wenigstens wünschen wir sie ihm, so wie
beständig eben denselben Uebersetzer, der seiner sehr
würdig ist. Kostet in den Kanterschen Buch=
handlungen 1 fl.
Leipzig 1766.
Briefe der Emerentia an Lucien von der Frau
von Beaumont. 2. Bände.
Die Schriftstellerin unter deren Namen diese
Geschichte erschienen, hat sich durch ihre Magazi¬
ne bekannt und beliebt geaug gemacht, und die
Welt hat ihre Feenmärchen zur Erziehung sehr
dienlich gefunden, ob man gleich wider selbig
aus dem System der Madame Beaumont selbst
unbeantwortliche Einwürfe machen kann.
Gegenwärtige Briefsammlung soll nach der
Vorbericht jungen Leuten, welche in die gros
Welt treten, nutzlich werden. Emerentia ist du
Hauptheldin dieses Romans, ihrer Geschichte n
dem Marquis von Sainville sind Luciens, Viett
riens rc. Begebenheiten nur untergeordnet,
diese geben zu verschiednen artigen moralischen Be
trachtungen, die aber oft etwas lang sind, Gel¬
genheit; die Verfasserin hat den Leser das Ver
gnügen verschiedner ungemein rührender Situati
nen, die das härteste Herz erschüttern werden
nicht umsonst genießen lassen wollen. Manch
sehr romantische Vorfälle muß man um vieler al
dern Schönheiten willen verzeihen; sie hätten füg
lich wegbleiben, oder wahrscheinlicher gemach
Die hin und wieder vorkom
werden können.
menden Schutzreden für das Klosterleben und di
Liebe zur römischen Kirche, die wohl die Ursach
ist warum die Helfte der Helden nach der Schluß
nachricht als Nonnen oder Mönche sterben, wer
den den protestantischen Leserinnen wohl nich
schaden, weil wir in unsern Zeiten wenig Exen
pel von Schönen haben die den Catechismus pru
fen, oder ein scrupelvolles Gewissen wie Luch
äussern. Da wir das Original nicht gesehen,
können wir von der Uebersetzung nicht urtheilen
die uns aber doch bisweilen nicht ganz gut zu
seyn scheint. Wir glauben nicht daß man diesen
Roman so langweilig wie gewöhnlich die in Brie
fen sind, finden werde, und empfehlen ihn dahe
zum Zeitvertreib und Unterricht besonders der
schönen Geschlecht.
Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 3 fl.
Berlin, den 29. März.
der Capitain, Herr von Restorf, eine vacante Com= Königl. Preuß. Oberster und Chef eines Garnison
pagnie erhalten. Bey dem Bernerschen Infanterie¬
regimente hat der Staabscapitain, Herr von Ilow,
eine vacante Compagnie erhalten: der Secondelieu= ländischen geboren, trat 1711 in Preußische Dienste,
tenant, Herr Kietze, ist zum Premierlieutenant avan¬
cirt. Dieser Tagen ist eines hiesigen Schutzjudens,
Namens Simon Würzburger, Ehefraumit 3 gesun¬
dem lebendigen Töchtern in die Wochen gekommen, den erhielt, sich harvorgethan.
Den 13ten dieses starb zu Aacken an der Saale
Bey dem Hessencasselschen Infanterieregimente hat Herr Franz Ernst Friedrich, Freyherr von Plotho¬
bataillons, auch Ritter des Ordens pour le merite¬
Er war den 30sten April 1698 zu Beßin im Haven
und hat sowohl in der Belagerung von Stralsund
als in den drey Schlesischen Kriegen, besonders in
der Schlacht bey Chotusitz, nach welcher er den Du=
Beant