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bauen will, und die gegenwärtige Casualpredigten
unterscheiden sich von unendlich vielen ihrer Art, die
kaum die Gelegenheit überleben, bey welcher sie das
Licht der Welt erblickt haben. Wir bescheiden uns
und zwar des Greuels der Verwüstung wegen, wel¬
cher unser geliebtes Königsberg betroffen hat, sonst
hatten wir z. E. Ursache genug in Händen von den mei=
sten der allhier herausgekommenen Feuerpredigten zu
behaupten, daß sie fast so elend als der Brand selber
gewesen. Die Abschiedspredigt in Berlin ist über
das ordentliche Evangelium am 23ten Sonntage
nach Trinitatis. Die Antritspredigt ist allhier am
ersten Weihnachtsfeyertage über das Festevangelium
gehalten. Kosten in den Kanterschen Buchhandlun=
gen gebunden 18 gr. ungebunden 15 gr.
Berlin, den 22. Febr.
Aus Cleve wird gemeldet, daß in der den 3ten die¬
ses angefangenen Ziehung der 4ten Classe Clevischer
Landeslotterie bereits Gewinnste von 16000 Fl.
8000 Fl. und 4000 Fl. ausgezogen sind, und ist der
iste davon dem Magistrat zu Magdeburg zugefallen.
Wien, den 1. Febr.
Se. Majestät, der Kaiser, haben eine Untersu¬
chung anstellen lassen, welchen Nutzen die Rechen¬
kammer seit ihrer Errichtung geschaft, und dagegen
die Bilanz ziehen lassen, was sie jährlich gekostet
hat. Dadurch hat sichs gezeigt, daß sie dem aller¬
höchsten Aerario zum Nachtheil gereiche. Ihr künf¬
tiges Schicksal stehet also zu erwarten. Ob gleich
wenige Hofnung vorhanden ist, daß die zwischen
Schlesien und den Oesterreichischen Staaten gesperr=
te Handlung so bald wieder eröfnet werden dürfte;
so bemerket man doch eine besondere Eintracht zwi¬
schen dem hier residirenden Kön. Preußischen Mi¬
nister, Freyherrn von Rodt, und dem hiesigen Mini¬
sterio. Die Unterredungen zwischen dem Fürsten von
Kaunitz und dem Königl. Preußischen Minister fan=
gen auch wieder an, sehr zahlreich zu werden. Der
Rußische Minister, Fürst Galliczin, ist fast allemal
dabey. Nach geendigter Conferenz, bleiben beyde
Herren fast für ordentlich an der Tafel des Fürsten
von Kaunitz.
Leipzig, vom 17. Febr.
Die zu Hamburg durch rühmliche Verfügung des
jetzigen rauhen Winterszeit am 2ten Sonntage nach
Epiphanias in allen Kirchen gesammleten Collecten
gelder haben eine Summe von 7012 Mark 15 Schil= bezogen, um den Priesterstand anzutreten.
unge ausgemacht. Das Ordenszeichen des neuen
Kaiserl. Frauensstifts zu Prag, wovon Ihro Königl.
gleichet einem Creutz, worauf an der einen Seite
dern Seite der Name Maria Theresia zu lesen, und
ist von Gold mit Brillanten besetzt.
Copenhagen, vom 8 Febr.
Se. Majestät, der König, haben den Herrn Ge¬
neral=Feldmarschall, Grafen von St. Germain, vom
Frasidio im General=Kriegs=Directorio dispensiret,
im General=Commando der Armee aber in Gnaden
bestätiget. Zur Beysetzung der Leiche des Höchstsel.
Königs Majestät ist noch kein Tag bestimmet, doch
glaubt man mit den prächtigen Anstalten, welche da=
zu gemacht werden, noch vor der stillen Woche fertig
zu seyn. Vorgestern, den 5ten dieses, war allhier
die Kälte so stark, daß das Thermometer von Reau¬
mur bis den 9ten Grad unter dem Gefrierpunct ge¬
fallen war; seit dem stehet es auf 5 ½/ Grad.
Paris, den 3. Febr.
Die mit dem letzten Courier aus Bretagne einge¬
gangene Depeschen müssen von Wichtigkeit gewesen
seyn, weil am ersten dieses zu Marly, woselbst Sich
des Königs Majestat befanden, über derselben In¬
halt eine ausserordentliche Rathsversammlung gehal¬
ten worden. Inzwischen vernimmt man, daß das
Regiment Cambresis, und andere Truppen, welche
ihre Standquartiere in gedachter Provinz haben, in
steter Bewegung sind, auch ein starkes Commande
sich nach St. Malo erhoben hat, welches auf die Be¬
fehio der sich daselbst befindlichen Commißion fertig
stehen soll. Der einzige Anblick dieser Commißion
scheint St. Malo mit Schauern und Schrecken er=
füllet zu haben. Kaum ist sie daselbst angelangt ge=
wesen, so hat sich der dortige Stadtmagistrat ver
sammlet, und beschlossen, daß bey so trauriger
Lage der Sachen weder Ball, noch einige andere
Freudensbezeugungen, sogar keine Gastmähler noch
Privatzusammenkünfte, während der Fastnachtszeit,
Magistrats, zur Unterstützung der Armuth bey der gehalten werden sollten. Der ehemalige General¬
controlleur der Finanzen, Herr von Silhuette, hat
alle Weltgeschäfte niedergelegt und ein Seminarium
Am 16ten dieses hat das Parlament von Bretagne,
welches theiks aus solchen Beamten, die ihre Stelle
desheit, die Erzherzogin Maria Anna, Aebtißin ist, nicht, und theils solchen, die ihre Stelle aufgegeben
hatten, und welche mit ihnen auf Befehl des Königs
das Bildniß der Empfängniß Mariä, auf der an= dieselbe wieder angetreten haben, bestand, offene Brie
fe Sr. Maj. vom 9ten desselben Monats registrirt
um ihre gewöhnliche Verrichtungen wieder zu über¬
nehmen. Selbigen Tages hat diese Gesellschaft die
offenen Briefe in Ueberlegung genommen, worin ihr
befohlen ist, ohne Aufschub und so gar währender
Ferien mit Vollführung und Beurtheilung des pein¬
lichen