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daß sie weder mittelmäßigen und gemeinen Köpfen,
noch sonderbaren und vortreflichen gefallen würden
weil jene etwa nicht genug, diese hingegen zu viel toren zu hintergehn, allein für diesesmal bedaur ich
verstehen möchten. In der mittleren Gegend könn= den Herrn G. A. Lange — wie mag der Herr Vers¬
ten sie sich am besten erhalten. Trüblet spricht macher gelacht haben daß man ihm sein Geschmier
sich eben dies Orakel, und es möchte nicht ganz un¬ abgenommen — Wenn man in Berlin nicht besse¬
wahr seyn. Hat Montagne viel gesunden Ver
stand und Belesenheit in seinen Versuchen, so hat Witz der Berliner wenig Ehre machen. Ich erin
unser Abt viele Feinheit, mehr Welt und Putz, nere mich nicht eine Sammlung von Gedichten ge¬
Ueberfluß von Witz und Antithesen im Sinnreichen, sehn zu haben, in der alles so durchgehends schlecht
aber weniger Originalgedanken, oder kühne neue gewesen — Das arme Poetchen will den Leuten im
Aussichten in seine Gegenstände. Bey dem allen ersten Stücke einbilden, daß er mit der Muse ge¬
unterhält er uns dennoch angenehm, und wenn er
uns Wahrheiten lehret, so hat er immer sein eau
de Lavande bey sich, durch nette Wendungen des Wi= fordert jemand einen Beweis, hier ist er:
tzes jene gleichsam zu besprützen und wohlriechend
zu machen. Wir finden hier Bemerkungen vom
Verstande und vom Witz, eine lebhafte Einbildungs¬
kraft heißt ein Vergrößerungsglaß und ein Fernrohr;
sie vergrößern die kleinsten und nähern die fernesten
Gegenständen, Gedanken vom Genie, Geschmack,
Glück, Vergnügen, Schreibart, von der Moral
und dem Menschen, vom Geist der Gesellschaft und
Umgang, von Güte und Ehrgeitz, von der Dicht¬
kunst, vom Homer und Virgil, vom Trauer= und
Versen in Absicht jenes. In der Frage, ob die
meisten Menschen böse sind, erklärt der Autor sich ge¬
gen Rochefaucault und hält den größten Theil
derselben mehr für schwach als boshaft. Wäre der
Mensch glücklicher, so würde er besser; und wäre er
besser, so würde er glücklicher seyn. In der Verglei¬
chung der beiden Heldendichter des Alterthums sin¬
den wir nichts besonders, manches richtige und
manche mehr spitzfindige als recht einleuchtende
Pointe, z. E. Homer hat mehr Gold, Virgil has
es reiner, die Aneis ist besser als die Ilias, aber Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 24 gr.
Homer war besser als Virgil. In der Materie
vom Lust= und Trauerspiel bleibt der Herr Abt nur
bey seinen Hausgöttern, bey den Dichtern seiner
Naton, und kennet die Bühne jener Insulaner, auf
welche die gallische eifersüchtig ist, viel zu wenig,
ein Fehler der in Absicht der Ausländer den franzö¬
sischen schönen Geistern gemein ist, aber auch ihre
Kunstrichtern am meisten ausgedehnt, aber sein Au¬
ge wird alt, und sein Geschmack behält den Anstrich
der Prädilection.
Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 4 fl.
Berlin und Stralsund. 1766.
Scherze. Sonst pflegten die Verleger die Au¬
Scherzer kennte; so würden diese Scherze dem
sprochen — Ich müste nur bloß das Register gele¬
sen haben, wenn ich dieses glauben wolte: vielleich
Muse.
Und du fingst nicht, und hörst nicht die Befehle?
O finge frey dein Lied mit aufgeweckter Seele.
Dichter.
Ich kenne nichts als Scherz und wie? gefült es dirs
Dann Muse sing ich frey, o dann vergieb es mit rc.
Lustspiel und von der französischen Prose sowohl als Freilich muß er um Vergebung bitten, besonder¬
auch Herrn Gleim und Geßner, an die er ein paar
erbauliche Stücke gemacht hat. Er hat bisweilen
auch artige Supplemente zu einem Antianacreon ge¬
liefert.
Was lohnt es mehr zu sagen, p. 61. an
die Herren Kunstrichter singt er:
Ich kenne Pelten schon!
Wird sein Ruhm etwa größer
Und werden Stümper besser
Durch Schimpfen und durch Hohn.
Berlin und Stralsund.
Idyllen. Ich wills wagen die Geschichte die¬
ser Idyllen zu erzählen: Der Verfasser befand sich
in einer Gesellschaft wo man Kleists und Geßners
Einsichten und Urtheile eingeschränkter macht. Vol. Idyllen ungemein lobte, er ging geschwind in sein
taire hat seine Sphäre hierinnen unter allen ihren Zimmer, las Kleists und Geßners Idyllen in aller
Eil ein paarmal über, und schrieb denselben Abend
und die Nacht durch 21 Idyllen. Ich würde die
Namen jedes Stücks, das hier hat nachgeahmt wer¬
den sollen, anführen können: Kleist und Geßner
aber sind so bekannt daß ein jeder sie selbst finden
wird. Der Verfasser wird gewiß sich nicht noch ein¬
mal drucken lassen, wenn er diese beyde Genies recht
wird