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7tes Stück. Freitag, den 24. Jenner 1766.
Danzig 1766.
Sendschreiben an den Herrn Verfasser der
Schrift: Erfreuliche Nachricht von einem hoffent¬
lich bald zu errichtenden protestantischen Jnquisi=
tionsgericht rc.
innern, die wir über die erfreuliche Nachricht von
Auto da Fe, aus einem aufrichtigen Eifer ange¬
ähnlichen Geburten in andern Umständen besin¬
Der Autor der erfreulichen Nachricht hat sich viel¬
leicht nicht derjenigen Waffen bedient, welche er bil=
lig in dieser ernsthaften Sache hätte brauchen sollen;
allein man muß es ihm lassen daß die Pfeile wohl
Unsere Leser werden sich an die Randglosse er= geschliffen und scharf sind, die er um sich herumwirft,
Er ist witzig, sein Gegner aber hat sich an seinen
einem hoffentlich bald zu errichtenden Inquisitions= Schreibtisch gesetzt um es zu seyn. Unserer Mey¬
zericht und dem inzwischen in Effigie zu haltenden nung nach ist die Religion zu groß und zu heilig,
als daß sie ihren Anhängern auch nur im Vorhofe
bracht und sich uns derselbigen vorläufig überzeugen, eine lustige Miene nachgeben solte. Ein Prediger
daß wir mit dieser galanten Schrift eben nicht son kann sonst ein witziger Mann seyn, allein billig nie¬
serlich zufrieden gewesen. Dieses unser Verfahren mals alsdenn wenn er in seinen Amtsverrichtungen
wird uns rechtfertigen, wenn wir bey der gegen= begriffen ist, und wenns auch in einer Hochzeitrede
värtigen vermeintlichen Widerlegung weniger auf wäre die er aufzusagen hat. Ernst, Gründe, und
die Absicht als die Ausführung sehen, und unser kri= eine gewisse Fülle des Herzens, das ist der Ton fürs
tisches Misfallen darüber in einem größerem Grade Allerheiligste, fürs Heilige, und auch ohne allen
äußern, als es halbwitzigen Leuten die sich an der ge¬ Zweifel für den Vorhof der Religion. Vielleicht
genwärtigen Schrift im Bewundern geübt, angenehm verdient Young selbst in diesem Stücke einigen
eyn dörfte. Wir bescheiden uns zwar daß diese 2 Tadel; allein wenn er ihn gleich von dieser Seite
Bogen ihrer Kürze wegen keine weitläuftige Anzei= verdienen solte; so kommt ihm dennoch das Lob zu,
ge verdienen; allein vielleicht sind wir so glücklich welches sich wahrhaftig wenig des Witzes beflißene
durch einige verstreute Anmerkungen, ein halb Du= Geistliche werden zuzuschreiben haben, daß er nem¬
tzend Autores zum abortiren zu bringen, die sich mit lich witzig zu seyn im Stande war. Unser Send¬
schreiben