prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=12_07_2024_13:38 2024-07-12T09:50:04.459+02:00 2024-07-12T13:41:56.285+02:00 den 17. Jenner 1766. 5tes Stück. Freitag, Halle. Den Christoph Peter Franken ist herausgekom men: Johann Friedrich Gruners, der Theolog ordentlichen Lehrer zu Halle, Anweisung zu geistlichen Beredsamkeit. Es ist kein Stand unter den Gelehrten und ihren Zunft- und Kunst verwandten, der so viel Gelegenheit hätte sein Licht waltig predigte und nicht so wie die Schriftge¬ leuchten zu lassen vor den Leuten, als der geistliche welche wöchentlich an heiligen Oertern erscheinen, und außer der Hauptpflicht zu erbauen, zu einer an dern, beredt zu seyn, die Erlaubniß haben. Rech¬ net man zu dieser Gelegenheit noch die wichtigen Gegenstände der Lehre Jesu welche ihnen anver¬ so lebhafter Feierlichkeit zu begehen, daß die Zuhö¬ der thun, leiden und sterben sehen, und hienächst nach dem aufrichtigen Seufzer: den großen Vortheil daß der Mund ihnen davon das Herz voll ist; so wird man unsere Anmerkung in ihrer beträchtlichen Ausdehnung einigermaßen übersehen. Wie wenig aber gemeinhin unsere Pre= diger von diesen Vortheilen Gebrauch, machen leh¬ ret die Erfahrung. Eine sehr unrechte Auslegung der geheiligten Ermahnung, so nicht in Worten die meischliche Wesheit lehren kann hat mit ihr. natürlichen Ungeschicklichkeit oder mit ihrer ange wöhnten Gemachlichkeit zu viel Uebereinstimmung, als daß sie sich von ihrem Jrrthum abführen lassen solten. Das Beyspiel ihres Oberlehrers der ge¬ lehrte, und die Aufmunterung eines geheiligten Apostels: Seyd begierig nach der vernunftigen lautern Milch, ist nicht im Stande auf sie zu wirken, und wenn nicht die heiligen Lehren unserer Religion an sich eine Kraft hätten unser Herz zu besiegen, ge¬ wiß es würden noch weniger der Christenfahne fol= trauet sind, die Gewohnheit in unsern Gemeinen die gen als es jetzo geschieht. Wir enthalten uns unse¬ Geburt, das Leben des Erlösers und seinen Tod mit ves Urtheils um zu bestimmen, in wie weit Lehrer des Worts an dieser einreissenden Gleichgültigkeit rer ihn, so zu sagen geboren werden, lehren, Wun, Theil haben; allein wir können uns nicht entbrechen In dieser letzten betrübten Zeit Verleih uns HEir Beständigkeit, übergehet oder mindestens übergehen solte, wovon anzuführen, daß Leute, die die Natur mit vorzüglichen Gaben ausgestattet hat, und denen die gehörige Ein¬ sicht in die christliche Lehre mangelt, gemeinhin über die Steine straucheln und fallen, die ihnen unver¬ nünftige Lehrer in den Weg werfen. Man siehet aus diesen angegebenen Strichen wie sehr diese Ma= terie