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Weltbürger seyn dürfte — Es ist sehr wahr was
er felbst sagt: Es sind zu viel Bücher in der Welt,
und es ist zu weuig Welt in den meisten unsrer Bü=
seyn. Der 3te Abschnitt über einige Regeln, welche in
der Gesellschaft selbst zu beobachten sind hätte der inte¬
Nachdenkensquelle hier erschöpft zu haben. Man
sey nicht heute einsam und morgen gesellschaftlich,
man traue allen und keinem, dieses sind die einzige
Dinge die er lehrt, das letztere verleitet den V. im
stand, in der fast alles gegründet ist, so wie haupt¬
sächlich der Satz: daß die Glückseligkeit des geistli¬
chen Redners von der Wahrheit abhängen müßte,
deren Erkenntniß er den übrigen als das allernoth=
wendigste und heilsamste anpreist. Er und seine
Zuhörer haben dabey einerley Vortheil. So bald
die Zuhörer überzeugt sind, daß ihr Prediger eben
das glaube was er von ihnen geglaubt wissen will,
eben das thun, was er von ihnen fordert, so erhal¬
Beweisgrund, der desto beweisender ist, je mehr er
dacht verhanden, daß der Prediger dasjenige nicht
selbst für wahr halte, was er andern vortragt, so
erhebt sich in dem Gemüthe der Zuhörer ein gehei¬
mer Widerwille, wenigstens ein verborgnes Mis¬
mer in eine Abneigung gegen die Sache selbst ver¬
wandelt. Seine Gedanken über die geistliche Bered¬
samkeit haben uns bis auf einige noch zu machende
Einschrenkungen, ganz wohl gefallen — so wie an
einem andern Orte die über den Witz, ob er gleich
unsre Recensiongrenzen nicht überschreiten, sondern
nur noch kurz anführen, daß der Verfasser von der
unter die Theoris des Cicero, und Young herab¬
Ehestande verbunden haben, in den Herzen zweier
Ehegatten würde dann die Freundschaft ihren Sitz
gefunden haben, und man hätte Montagnens Satz:
daß sie in der Vereinigung aller Interesse bestehe,
hindung der Ehe und der Freundschaft den Herrn V.
bewogen alles auszulassen, was jetzt eine unrechte wachsen und auf die Vorsichtigkeit die bey dem Torf¬
Beurtheilung des Moliers verräth — die schöne
Apostrophe an die deutsche comische Schriftsteller
würde alsdann von selbst weggefallen seyn, und der
Herr Verf. hätte mehr Fleiß auf die Bearbeitung des
letzten Abschnittes vom Verhalten der Unterthanen
Abschnitt von der Vorbereitung des Ehestandes ist
beynahe auf Kosten dieses letzten gut gerathen -
Noch ein Wort von der Schreibart, sie ist unendlich
cher — im gegenwärtigen solte gewiß noch viel mehr ungleich, und laßt den Leser im Zweifel ob die guten
Stellen dem Verfasser nur von ohngefehr gerathen,
oder ob es bloß am Willen gelegen. Wir wünschen
ressanteste seyn sollen, allein der Wörterfluß scheint die daß der Verfasser nicht viele Exemplaria habe abdru¬
cken lassen, damit er bald Gelegenheit habe, eine
umgearbeitete Ausgabe, dieses in der That der Ge¬
sellschaft zuträglichen Werkes zu besorgen.
braucht indessen nicht mehr Seiten zu haben. Ko¬
4ten Abschnitt zu einer Lobrede auf den Prediger= stet in den Kanterschen Buchhandlungen 2 fl. 9 gr.
Copenhagen.
Sören Abildgaards Abhandlung vom Torf. Aus
dem Dänischen 1765. bey Mummens Witwe. Die=
se Abhandlung ist aus dem Dänischen Magazin ge¬
nommen und eine Preisschrift des Verfassers. Nach¬
dem er die Erzeugung brenubarer Materien im Pflan¬
ten alle seine Lehren und Ermahnungen einen neuen zen- und Mineralreich vorausgesetzt, und sein Au¬
genmerk auf den Zuwachs der ausgeleerten Torfgrat
in die Sinne fällt. Ist aber auch der geringste Ver= ben gerichtet; so unterscheidet er bey dem Torf, als
einer verbrennlichen zusammenhangenden erdartigen
Materie den Heidetorf als den schlechtesten, den
Mohrtorf, welchen er genauer untersuchet, den
Strand= oder Meertorf, in Holland Bracktorf, wel¬
trauen wider seine Person — welches sich fast im= cher mehrentheils aus verdorbenen Seepflanzen be¬
stehet und einen salzigten Grund hat, endlich den
Bergtorf der eisenhaltiger ist. Er beschäftiget sich
hierauf hauptsächlich mit dem Mohrtorf, dessen Ur¬
sprung er in verfaulten Gewachsen findet, wobey
Ueberschwemmungen das ihrige mit beytragen kön¬
nur von einer Art des Witzes redet — Wir wollen nen, und die Moräste zu solcher Erdart zubereiten.
Das Verwachsen der Seen mit Moos, Schilf und
Gras vermehret die Torfmaterie, besonders an den
Freundschaft zu viel geredet, zumal da er sie so tief Ufern, daher ausgeleerte Torfgraben in einer Zeit
von 20 Jahren mit neuem Torf erfüllet werden kön=
setzt — wir würden diesen Abschnitt mit dem vom nen, außer wo der Grund sehr salzigt und schwefel¬
haltig ist. Manche Torfmohre sind vorzeiten mit
Wald bewachsenes Land gewesen. Der Verf. wider¬
legt Lulolf und Degnern, als ob aus verfaulten
Bäumen kein Torf entstehen könne, nimt aber das
nicht verwerfen dürfen — Vielleicht hätte diese Ver= Wassermoos zu Hülfe. Nach gezeigtem Ursprunge
und Natur der Torfmohre kömmt er auf ihr Zu¬
stechen nöthig ist. Kein scharfer mineralischer Grund
oder ausgetrockneter Mohr muß ausgestochen werden,
und überhaupt ist der Torf an den äußersten Ufern
des Mohres auszustechen, wo er der beste ist. Die
Größe und Weite der Torfgraben muß der Tiefe
gegen die Obrigkeit anwenden können — Der 6te proportionirlich seyn, damit der Zufluß vom frischen
Wasser