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theilt haben, ihr überflüßiges schwarzes Wildpret ich euch sonst wohl zu sagen hätte; allein ich hoffe,
niederschiessen zu lassen, und nur einige wenige zur ihr werdet doch das Wenige, was ich euch jetzo em¬
Zucht aufzubehalten; in Nichtbefolgung dieses Be=
fehls aber wollen Se. Kayserl. Majestät es selbst
durch Dero Jäger oder durch Bauern thun lassen
und solchergestalt allen Schaden, welcher dem Land¬
manne dadurch zuwachsen könnte, verhindern.
Odensee, den 19. Dec.
Am Montage, den 15ten dieses, Abends um 71
Uhr, kam in dem hiesigen Zuchthause Feuer aus, wo= wollen, so erinnert euch, mein Sohn, und vergesset
bey auf 12 Fach von dem Aussenhause meisten Theils es ja niemals, daß kein anderer Unterschied zwischen
abbrannten, nämlich der Stall das Torfhaus und
die Heuscheure, so, daß jedoch das unterste halbe Vorsehung euch verliehen habe, beständig für dessen
Stockwerk dieses Hauses noch erhalten wurde. Der
Brand dauerte anderthalb Stunden, da er, weil kein
Wind war, durch gute Anstalten gedämpfet wurde.
Woher das Feuer entstanden sey, ist noch nicht be¬
kannt.
London, den 17. Dec.
Der Hof hat wirklich die letzte Hand an einen
Commercientractat zwischen den hiesigen Königl. und
den Rußischkayserl. Landen, auch an einen dergleichen bey Ostende an; und, weil der Sturm fortdauerte,
zwischen unserer und der Krone Schweden, geleget.
Zufolge des zwischen hiesigem Hofe und der Repu¬
blik Genua jüngsthin geschlossenen Tractats, betref=
fend die Handlung der Engelländer nach Corsica, will
versichert werden, daß ehestens ein Engelländischer
Consul auf gedachter Insel residiren werde.
Versailles, den 21. Dec.
Gestern Morgen, gegen 8 Uhr, haben Se. Kö=
nigl. Hoheit, der Dauphin, nach einer langen und
schmerzhaften Krankheit, in einem Alter von 36 Jah=
ren 3 Monaten und 16 Tagen, das Zeitliche mit dem
Ewigen zu Fontainebleau verwechselt. Höchstdiesel=
ben haben während Dero Krankheit die gröste Ge¬
duld und Standhaftigkeit geäussert, und der Kummer
den die Nation, durch so mannigfaltige Zeugnisse ih
rer Liebe und Verehrung, zu Tage geleget hatte, ist
durch den Hintritt dieses Prinzen bis zum empfind
lichsten Schmerzen erhöhet worden. Se. Maj. und
die Königl. Familie, sind nach erfolgtem Todesfalle
sogleich von Fontainebleau anhero gekommen; und
der König hat Sr. Königl. Hoheit, dem Herzoge von
Berry, den Titel eines Dauphins wieder beyge¬
leget.
Paris, den 23. Dec.
Alles ist über das Ableben des Herrn Dauphins
in tiefes Trauren versetzet worden. Den Tag, da
man bey Sr. Königl. Hoheit die schon bekannte
Operation vornahm, beriefen Sie den Herrn Herzog Rubel 115gr.
gendes: "Mein Sohn, euer Alter verhindert mich
euer Gedächtniß mit demjenigen zu beschweren, was
pfehlen will, behalten. Ihr sehet, daß ich bereit bin,
den Tribut der Menschlichkeit zu entrichten. Ich
weiß nicht, ob der Himmel euch längere Lebenstage
aufbehalten habe. Jhr müsset sie anwenden, mit
der Nation, für die Erhaltung des Lebens des Köni=
ges zu beten. Wenn aber der veränderliche Lauf
der Natur euch zu dessen Nachfolger sollte machen
euch und euren Unterthanen sey, als der, welchen die
Wohlfahrt angewendet zu seyn.
Aus einem Schreiben von Havre de Grace,
den 6. Dec.
Das Schiff, die Cornelie, welches einem hiesigen
Kaufmanne gehört, ist itzo, durch eine sonderbare
Begebenheit, zu Middelburg. Nachdem es zu Fe¬
camp durch Sturm von seinen Ankern war abgeris¬
sen worden, so kam es eine Meile von den Dämmen
und das Schiff in Gefahr zu setzen drohete, so nah¬
men der Capitain und das Volk, nachdem sie den ein=
zigen noch übrigen Anker ausgeworfen hatten, den
Entschluß, mit der Schaluppe an Land zu gehen, um
Hülfe zu suchen. Inzwischen sind die Lootsen von
Ostende an Bord des Schiffes gekommen, haben sich
desselben bemächtiget, und es nach Middelburg ge=
führt. Sie fordern nun ihren Berglohn, der sich
auf den dritten Theil des Werths ihrer vermeynten
Prise beläuft. Der Capitain hat sich genöthiget ge=
funden, seinem Schiffe nachzureisen, und man ist itzo
mit den Ostendern in Unterhandlung wegen der Ver¬
geltung ihres Dienstes, dessen man sie gern überho¬
ben gehabt hätte.
Petersburg, vom 3. Dec.
Am jüngstverwichenen 25sten November sind zu
Cronstadt noch 2 Schiffe, nämlich J. Simon Sahn,
von Lübek, und Fedde Imes, von Amsterdam, einge¬
kommen; den 27sten darauf aber war die See, so
weit man sehen konnte, vest.
Wechsel-Cours & Species d. 9. Jan. 1766.
71 Tage 304½ gr.
Amsterdam 41 Tage 305 gr.
6 W. 131 gr.
Hamburg 3 W. 1311 gr.
Berlin
Dantzig 26½/ pr. Cto.
Ducaten neue 9 fl. 5gr.
Alberts Taler 137 gr.
Alt Polnisch Geld 131 pr. Cto.
von Berry, und sagten Demselben unter andern sol Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags
und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
Kanterschen Buchladen ausgegeben.