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uns einen fast bessern Begrif von der Nutzbarkeit der
Klöster, als wohl zu unsern Zeiten. Diese Nonne
philosophirte über die Vereinigung des Leibes und
der Seele und man wil des Herrn von Leibnitz
gen, muste man ihn christianisiren George Major einer kleinen Anmerkung beschließen wir unsern Aus=
gebenden Gehülfen der Reformation, und daher ward det und allerhand Gesichter von Gelehrten ausstellt,
er auch wegen seines Wankens angefochten. Hype¬
und Mark in ihren Schriften verborgen, und ihr
Phantast zugleich, der nichts geringeres als die Ver¬
dem Christenthum, zum Endzweck hatte Wer wird zu seiner Privatglückseligkeit und erhöhet die Würde
dorf bleibt mehr ein mühsamer als angenehmer
Geschichtschreiber. Seine Uebersetzung des Lucans
kommt wohl in keine Rechnung. Sirmond, Lobrede, als in einer Kritik über die gelehrten Ver¬
einer der gelehrtesten Jesuiten, hat mehr Verdienst
durch seine Ausgaben von Kirchenscribenten, als
durch eigene Arbeiten. Wir ruhmen hiebey die gute
Claßification seiner Schriften. Lensant hat noch
mehr Vorzug in der Geschichte als auf der Kanzel,
und seine Aufheiterung in Gesellschaften Fluß seiner
Feder ist ein liebenswürdiges Kunststück. In sei¬
nem Lebenslauf vor seinen Predigten findt man noch
eine besondere Anekdote von der Ahndung seines To¬
des, die hier nicht berührt ist. J. A. Fabricius, der
bürgerlich und mehr als ein Handlanger der Ge¬
lehrsamkeit geschildert zu seyn. Solte er nur ein
bloßer Sammler vom ersten Range gewesen seyn?
Doch es mag seyn, wenn ihn nur nicht zehn andre
ßeau! Was wil dieser Saul unter den Prophe¬
ten? Der größte Odendichter, der Franzosen, ein
in der Gesellschaft! Vielleicht, weil er andächtig
gestorben; Obgleich dieses noch ein eben so proble¬
matischer Ruhm wäre, wie die Frage von dem wah¬
ren Verfasser des berüchtigten Couplets. Jedoch zu beklagen. Wir reden von Amt= und Rechtswegen,
molliter ossa cubant! Querini der gelehrte Car= und können nicht umhin ihr frey herauszusagen, daß
umstände sind sparsam, aber ihre Schriften machen dinal war freilich in Religionssachen verträglicher,
aber alles aus Ehrgeitz, und der Streit wegen der
überflüßigen Feste mit dem Pabst macht ihn zum
Bigot. Er hatte Genie Litieratur aber zu wenig
glückliche Kühnheit im Denken. Durch seinen Eti=
metaphysisches Glockenspiel, seine vorherbestimmte keit von Brieswechsel mit protestantischen Theologen
Harmonie, schon in ihren Lustspielen entdecken, die erlangte er weiter nichts nach unserm Urtheil, als
aber blos dialogisirte Erzählungen heißen können, daß er, wie ein Bischof, offene Tafel hielt, und jene
Denn um damals den Terenz auf die Bühne zu brin= artige Schmarotzer waren, die zu leben wußten. Mit
war aus der Schule Philipps, des bekannten nach= zug. Obgleich Herr S. sich an keinen Zwang bin¬
so wolten wir doch lieber immer mehr ein entschei¬
rius gehört unter die Gottesgelehrten, die Kern dendes Urtheil von den Gaben seiner Helden, davon
ihre Schriften Zeugen sind, als von dem morali¬
Talent nicht im Sweißtuch vergraben haben. Man schen Charakter derselben vor bewahrt annehmen.
siehet aus vielen neueren Werken, wie viel uns die Denn so wenig ein Spinoza in seinen Irrthü¬
lieben Alten vorgearbeitet haben. Wilhelm Postel mern gerechtfertiget ist, weil er ein tugendhaftes Le¬
war ein großer Linguist, Kabbalist und ein großer ben geführt, so wenig darf ein frommer Wandel ei¬
gentlich in der Waagschale der Gelehrsamkeit eines
einigung aller Religionen, selbst des Mahomeds mit Mannes das Gewicht austragen. Denn er gehört
uns doch aus dem Wust solcher Ebentheurer und ih= der Gelehrsamkeit, aber er bestimmet sie nicht an
ren Labyrinthen einmal das Gehalt und den Leitfa= und für sich, sondern das Genie und die Wissen¬
den herauszusuchen wissen? V. L. von Secken= schaft sind allein hiebey abzuwägen. Doch, als Ge¬
schichtschreiber betrachtet, giebt man Erwähnung da¬
von zu, nur sie findet eher statt in einer Leichen= und
dienste eines Mannes. Kostet in den Kanterschen
Buchhandlungen 1 fl.
Leipzig und Rinteln.
Gedichte eines jungen Frauenzimmers sind bey
Berth 1766 herausgekommen.
Der Titel dieser Gedichte wird durch zwey Vorre
den, unter welchen die erste sich vom Herausgeber,
berühmte hamburgische Polyhistor, scheinet uns zu die zweyte von der Verfasserin herschreibet, bestäti¬
get, und zwar mit dem Zusatze, daß es eine große
Jugend sey in der sich un ere Dichterin befinde. Wir
wollen also zur Steuer der Wahrheit annehmen daß
sie 14 Jahre alt sey, und zur Vorbereitung zum Pre¬
Sammler mit ihren Schubkarren wieder plündern diger gehe, als worauf uns unter andern ein verun¬
wolten Auch ein Dichter! Johann Bapt. Rou= glücktes Stück gebracht hat, welches: Gedanken am
Charfreytage an Thirsis, überschrieben ist, und
durchaus keine Vergebung verdient. Mit einem
Cynicker in seinen Couplets, und ein unruhiger Kopf Worte das gute Mädchen liebt, und wenn sie ihre
Freunde, die sie zur Herausgabe dieser Gedichte, wie
sie anzeiget, überredet haben; in allen andern Stücken
so unverantwortlich hintergehen; so ist sie recht sehr