prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_18:14 2024-04-18T06:01:14.700+02:00 2024-08-03T18:14:32.520+02:00 29tes Stück. Freitag, den 12. April, 1765. Leipzig. „D. Franz. Atterbury, weiland Bischofs zu „Rochester heilige Reden, welche nach dessen Tode "bekannt gemacht worden." Aus dem Englischen übersetzt auf 23. B. in groß 8, 1764. Wir finden bey dieser Sammlung keine Vorrede woraus wir etwas von dem Urheber der Predigten und der Veranlassung derselben, melden könnten, und urtheilen also davon nach eignen freyen Einsich= ten. Der Bischof A. besitzt eine sehr deutliche und gerade Denkungsart, und wir möchten fast sagen daß die Ungezwungenheit seiner Vorstellungen uns am meisten eingenommen hat. In der Erfindung der Materien entfernt er sich allemal von den gemei¬ nen Hausen, und nimmt einen ganz neuen Stand= Nachdruck stören, oder den Sünder erwecken sollen, ort ein. Er wählet sich jedesmal aus dem Vorrath biblischer Wahrheiten, die in seinem Text vor ihm liegen, einige vorzüglich neue Ideen heraus, und den lehret er auch nirgens, welches am füglichsten adelt eben dadurch den Reichthum der Schrift. So= in der Predigt von denen Kennzeichen des Christen¬ dann, indem er den Plan macht, ordnet er alles, thums hätte geschehen können. Glaube, Evange¬ nach einer ganz natürlichen Lage, so wie sich ihm die lium und. Christenthum, beschreibt er nicht anders Gedanken darstellen, und dies ist immer ein Beweis als durch die Lehre der Gebote JEsu, und ihrer haben wird der nicht schimmern, sondern auch ande re überzeugen wil. Die Beweise und Gründe sagt der Bischof zwar allemal etwas kalt und trocken her, ohngefehr wie ein schwermüthiger Engländer raison nirt; doch placirt er sie immer am rechten Orte. Er ist kurz; und man könnte nicht leicht etwas aus seinem Vortrage wegnehmen, ohne der Wahrheit schaden zu thun. Wir haben auch Stellen gefun¬ den, worinnen er die ewige Gottheit JEsu, und sei¬ ne Gnugthuung sehr deutlich behauptet. Dies alles macht seine gute Seite aus. Nun müssen wir aber auch seine Schwäche bekennen. Er sorget zu wenig für den unschuldigen Schmuck der Beredsamkeit, und von Stellen die den Affeet erregen, und die Sicherheit des todten Gewissens mit Feuer, und haben wir fast keine einzige gefunden. Den Glau¬ ben an Christum, und die Rechtfertigung aus Gna¬ einer ruhigen Ueberzeugung, die derjenige immer Ausübung. Daher ist auch sein Vortrag meist theo¬ retisch