prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:45 2024-04-18T06:00:22.934+02:00 2024-08-03T16:45:55.188+02:00 den 5. April, 1765. 27tes Stück. Freitag, An die Dornenkrone des Erlösers. Den einst ein Hirtenvolt bey seiner Wiegen Besang — und aus dem Angesicht Des Kindes, aus der Unschuld Zügen Weissagte: Unglück trifft ihn nicht! Bald wird ein Hirt die ganze Heerde weiden, Der Löwe trägt das holde Lamm! Den Göttlichen, seh ich wie Sünder, leiden An eines Baums entmarkten Stamm; Jst das mein GOtt? — Ja theure Dornenbinde Du schmückst die Stirn des Göttlichen! So mag ich gern im Angstweh meiner Sünde So mag ich meinen König sehn! Möcht ein Juvelenkranz aus Ophirs Schachten, Und Gold aus Peru um ihn glühn; So würd' ich zitternd bey dem Glanz verschmachten, Und ihn, den prächtgen Richter fliehn! Die Niedrigkeit schmilzt ihm mein Herr entgegen, So muß der seyn, der mich versöhnt! Die Krone muß er völlig niederlegen Die ich, GOtt gleich zu seyn, verhöhnt. Und trägt, um Eine mir zu flechten, Aus Sternenblumen jener Welt, Den Kranz, durch den sich Spötter an ihm rächten, Und dünkt sich schön im Blut, ein Held! Noch thaut der Schweis, der auf verwelkte Locken Am Oelberg aus der Stirne floß Sein Kleid herab — Kaum sind die Wangen trocken. Und seine Hände fesselnlos; So werden gleich der Scheitel wunder Ritzen Mit neuen Stacheln wund gemacht, Sie