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26tes Stück. Montag, den 1. April, 1765.
Lemgo.
Sville, durch Holland, Oberdeutschland, der
"Schweitz," und Italien, ist nunmehro auch die
zwote Abtheilung des ersten Bandes auf 1. Alph.
und 15 B. in 4to, durch den Herrn Prof. Köhler
in Göttingen, aus dem Englischen übersetzt, heraus- tisirt bey Gelegenheit über alte Begebenheiten, wie
gekommen.
Wir haben bey der Ersten Abtheilung versprochen,
auch dieser zwoten Hälfte zu gedenken. Die Merk¬
würdigkeiten von Augspurg, Costnitz, Ham
burg, Zürch, Basel, Padua und Venedig
zeichnen sich hierin vor andern mit besonderer Rei¬
tzung für die Neubegierde heraus. Da wir haupt¬
sächlich unser Augenmerk darauf gesetzet haben, zu
forschen, was diese Reisebeschreibung vor andern ih
res gleichen voraus habe: so finden wir, daß Blain= und strengen Regeln wider die Verschwender hervor¬
ville, mit mehr Dreistigkeit, mit mehr ausgearbei- gezogen: von den Landvögten in Bern aber wird
teter Critik über gewisse historische Begebenheiten,
und mit Beifügung angenehmerer Anekdoten von
Privatpersonen schreibt, als seine Vorgänger. Doch
hätten wir vermuthet, er würde auch als ein Staats=
mann sich über manche politische Aussichten solider
erklären, als er es wirklich thut. Die Reichsstädte
wohnheiten zieht er wohl immer ein wenig spöttisch
Von der "Reisebeschreibung des Herrn Blain= durch. Im Gegentheil ist er in Beschreibung der
Gebäude, Gemälde, Bibliotheken, und Gegenden
sehr genau.
Ein Beyspiel davon liefert seine Beschreibung des
so genannten Einlasses in Augspurg. Er kri¬
er denn gleich Anfangs von der gerühmten Enthalt¬
samkeit Alexanders des Großen, und des Scipio eben
kein günstig Urtheil fällt; wobey es uns neu vorge¬
kommen, daß er die Aufführung des Scipio gegen
die gefangene Carthagenensische Prinzeßin, aus einer
Stelle des Valerius Antias gar nicht für so
keusch ausgiebt, als man sie gemeinhin erzählet.
In dem angemerkten Carakter der Staaten wird
das Canton Zurch besonders wegen seiner Mäßigkeit,
eben ein solch Urtheil, als von dem Rath in Nürn¬
berg gefällt. Der Aberglaube der Catholiken wird
bey Gelegenheit ihrer Wunderbilder, Wallfarthen,
und Klöster immer ziemlich lebhaft entlarvet, und
manche bisher für heilig und wunderbar gehaltene
Dinge entdecket er, als grobe Lügen. Der V. er¬
von Deutschland, ihre alte Gesetze, Moden und Ge= greift recht alle Gelegenheit, um keine lächerliche
Histörchen,