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23tes Stück. Freytag, den 22. März, 1765.
Vey unserm Verleger ist auf 18 Bogen in groß vom ersten Range in Curland gleichfalls in französi¬
12. fertig geworden: ”Lettres Morales pour
*former le Coeur, trad. d'allem. par Mademoiselle
»Elisabeth Charlotte Benigne de Hahn, Tom. I.
Die Briefe zur Bildung des Herzens, vom Herrn
Professor Dusch sind zu bekannt, als daß wir den
Verfasser derselben vor unsern Richterstuhl citiren soll
ten: wir begnügen uns bloß der Fräulein von Hahn
einer so wohlgerathenen Uebersetzung wegen, ein
aufrichtiges Compliment zu machen, und ihren schätz
baren Namen mit der Versicherung anzuführen, daßs
man selten ein Frauenzimmer treffen dörfte, die mehr
Genie und mehr Herz besitze, dieser Gabe, womit
die Natur sie so freygebig ausgestattet, Ehre zu ma= ler gewesen, und es dem Verfasser, der demselben
chen. Es ist inzwischen in ganz Curland bekannt,
in wie weit sich der würdige Vater der Fräulein von
Hahn durch eine der vortreflichsten Erziehungen zun
Antheil an dem Vorzuge dieser liebenswürdigen Toch
ter berechtiget habe. Und überhaupt müssen wir zur
Ehre des Vaterlandes unserer schätzbaren Uebersetze: der diesen Character auf selbige bringet. Er hat
rin versichern, daß sich das schöne Geschlecht in dem=
selben zur Schuldigkeit anrechnet, Verdienste in der hen durch seine comische Originalzüge, und insbe¬
Litteratur zu besitzen, oder sie doch wenigstens zu
schätzen. Vielleicht haben wir bald Gelegenheit,
eines Lustspiels zu erwähnen, welches eine Dame
scher Sprache zum familieren Gebrauch aufgesetzet
hat, und wider welches wir vielleicht nur bloß diese
patriotische Einwendune haben dörften, daß es nicht
in deutscher Sprache abgefasset worden. Die Lettres
kosten in der Kanterschen Buchhandlung allhier, wie
auch in Elbing und Mitau 2 fl. 15 gr.
Ohne Benennung des Orts ist im Jahr 1765 her=
ausgekommen: "Der Mann nach der Uhr, oder der
"ordentliche Mann. Ein Lustspiel, in einem Auf¬
zuge. 7 Bogen in klein 8vo. Da dieses Stück
bereits in den Händen der Schuchischen Schauspie
aus Bescheidenheit seinen Namen nicht vorgesetzt hat,
Ehre macht, so tragen wir kein Bedenken, ihn dem
Publico näher kennen zu lehren. Es ist Herr Hip¬
pel, der sich durch diese Stücke um so vielmehr um
die Bühne verdient gemacht hat, da er der erste ist,
ihn mit vieler Richtigkeit ausgearbeitet, und demsel¬
sondere durch den contrastirenden Character des Ma¬
gister Blasius, eine vortrefliche Colorit ertheilet.
Die Einheit der Zeit und des Orts sind vollkommen
beob,