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nach seinen Bischofthum ab, hingegen sind hier ge
stern frühe Se. Durchl. der Fürst Bischof von Erm
land eingetroffen. Nachdem der Herr Morczenski,
Woywod von Innowroclau, die Kron= und andere
Reichsinsignia nach Cracau abgeführet, so ist dersel
be heute vor acht Tagen wieder alhier eingetroffen,
um der Schatzcommißion beyzuwohnen, welche am
gestrigen Tage im Capucinerkloster eröfnet worden.
Diese Commißion ist gegenwärtig beschäftiget, ein
Instructorium für den Generalzoll zu entwerffen,
welche im Monat Merz publiciret werden soll, und
hauptsächlich darinen bestehen, daß von denen polnin
schen Producten die im Lande verkaufet werden, zw ey=
pro Cent gezahlet werden soll, wann aber solche Pro
ducte außerhalb Lundes geschicket werden, zahlet man
von selbigen 10 pro Cent. Von auswärtigen nack=
Polen eingeführten Waaren von großer Nothwen¬
digkeit, ohne welche man sich nicht behelfen kann
werden 4 pro Cent gezahlet, von wenig nöthigen
ausländischen Waaren zahlet man 8 pro Cent von
denenjenigen die nur zum überfluß dienen, als da
sind reiche Estoffe, gestückte Kleider, Juvelen und
allerhand Galanteriewaaren, sollen 12 pro Cent ne-
centen ersterer Classe bekommt die Republik eine
Hälfte und die andere der König, von denen Pro=
cento hingegen derer andern Classen fallen 3 Theile
an die Republik, und das 4te an den König. Man
hat hier gewisse Nachricht, daß sich sämtliche Herrn
Feldherrn von beiden Nationen zu Bialystock einge,
funden, um daselbst mit Sr. Erl. dem Herrn Castel=
lan von Cracau und Krongroßfeldherr, Graf Brani
ki, eine Berathschlagung wegen der Kriegscommission tien, par Formey, Tom. II, 1765. 3 fl. 15 gr.
zu halten, welche im kurzen ihren Anfang nehmen
soll. Am verwichnen Sonnabend retournirt anhero
aus Christianopel der Herr Woywod von Kyow,
der Herr Graf von Brühl, Generalfeldzeugmeister
Aus Rußisch Lemberg ist hier die betrübte Nachricht
eingegangen, daß in dem Humanskischen, obbesagten
Herrn Woywoden von Kyow gehörigen Gütern, di
Pest sich wirklich verbreitet habe, welche sich auch in
der Landschaft Halitz äußert.
Wilda, den 8. Febr.
Zum hiesigen Landtage hat sich der Adel dieser
Woywodschaft sehr zahlreich eingefunden, und man
kann zuverläßig versichern, daß derselbe zufolge der
neuen Einrichtung durch die Sicherheit der Stimmen
glücklich bestanden. Gleich am ersten Tage sind die
Deputirten zum Tribunal erwählet worden, worauf
denn die Wahl der Beysitzer zu den Landgerichten er=
folgte; die Wahl der Richter aber ist noch nicht be=
kannt geworden. Indessen hat es an gewöhnlichen
Excessen nicht gefehlet, die von den kleinen Edelleu=
ten und Bedienten verübet worden sind. Sie ver=
sammleten sich nämlich vor der Judenschule, und da
die Juden eine Parthey mit wenigen Ducaten abfer=
tigten: so versammlete sich sogleich eine andere. Weil
nun die Juden des Geldaustheilens müde waren,
der Tumult aber anfing ernsthafter zu werden: so
gaben die zum Schutz herbeygeholte Stadtsoldaten
Feuer; wodurch 2 Tumultuanten blessirt wurden, die
übrigen aber davon liefen.
Petersburg, den 4. Jan.
Dervis -Effendi, der außerordentliche Gesandte
des Groß=Sultans, welcher Ihro Kaiserl. Maj. zu
dero Gelangung zum Thron den Glückwunsch abge-
stattet, ist auf seiner Zurückreise nach Constantinopel
zwischen Moscau und Toula mit Tode abgegangen.
Der Gesandschaftssecretair genoß hierauf auf Befehl,
der Kaiserin alle Ehrenbezeugungen bis an die türki=
sche Grenze, welche sonst seinem verstorbenen Princi
pal allein zugekommen wären.
AVERTISSEMENT.
Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben:
mine excepto, gezahlet werden. Von denen Pro- Der Greis, 8ter Theil, 8, 1765, 1 fl. Acht kleine
Gedichte der Liebe und der Freundschaft, 8, 1765.
9 gr. Joachim Friedrich Henkels Anhang von der
Wirkung der äußerlichen Arzeneyen, 8, 1765, 18 gr.
Formey Entwurf aller Wissenschaften zum Gebrauch
der Jünglinge, aus dem Französischen, 1ster Theil,
8, 1765, 1 fl. 15 gr. Daphnis et le premier navi
gateur poëmes de Mr. Gesner, 8, 1765, 1 fl. Dis-
cours moreaux pour servir de suite au philosophhechrê
In Berlin sind bey der 19ten Ziehung der König=
lichen Preußischen Lotterie nachfolgende Nummern
gezogen worden: 44. 40. 14. 33. 17.
Bey dieser
19ten Ziehung hat die Generaladministration der
Königl. Preußischen Lotterie außer denen gewonne=
nen simplen und bestimmten Auszügen, deren eini¬
ge letzterer Art mit 12. 20. 25. 30 und 50 fl. be=
setzet gewesen, imgleichen denen ansehnlich gewonne=
nen 177 Amben=Loosen, durch die zu Berlin und
zwar auf des Hrn. Einnehmer Beckerhinn Comtoir
sub No. 10 des Hrn. Laval No. 24. des Hr. Re=
my No. 31. des Hrn. Binner Comtoir sub No. 121.
Fünf gefallene Ternen, davon auf des ersteren, des
Hrn. Beckerhinn zwey Ternen gefallen, einen an=
sehnlichen Verlust gelitten.
Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags
und Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
Kanterschen Buchladen ausgegeben.