prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.14.0:model_id=39995:lm=none:date=18_04_2024_20:23 2024-04-18T05:52:59.598+02:00 2024-04-18T20:23:12.804Z stellern, seine Kenntniß der besten Maler und ihrer stellern, seine Kenntniß der besten Maler und ihrer Werke, und seine Beurtheilung über alles was er Werke, und seine Beurtheilung über alles was er gesehen, so gründlich und zutreffend, daß man einen gesehen, so gründlich und zutreffend, daß man einen Mann von Profession der Gelehrsamkeit, der Ma¬ Mann von Profession der Gelehrsamkeit, der Ma¬ lerey und Staatseinsicht zu lesen glaubt, wenn man lerey und Staatseinsicht zu lesen glaubt, wenn man seine Briefe lieset. Er scheint besonders auf die Bil¬ seine Briefe lieset. Er scheint besonders auf die Bil¬ dergallerien das stärkste Augenmerk geworfen zu ha¬ dergallerien das stärkste Augenmerk geworfen zu ha¬ ben, und verråth dadurch, daß zum Reisen an frem¬ ben, und verråth dadurch, daß zum Reisen an frem¬ de Höfe etwas mehr nöthig ist, als Augen und Oh= de Höfe etwas mehr nöthig ist, als Augen und Oh= ren, Vernunft und alle Glieder zu haben, oder viel¬ ren, Vernunft und alle Glieder zu haben, oder viel¬ mehr, daß man erst lange Jahre einsam seyn muͤsse, mehr, daß man erst lange Jahre einsam seyn muͤsse, ehe man reisen könne. Ob er gleich ein eifriger Ka¬ ehe man reisen könne. Ob er gleich ein eifriger Ka¬ tholik ist: so thut er doch den unfanatischen Vor¬ tholik ist: so thut er doch den unfanatischen Vor¬ schlag, daß man die vortreflichen Gemälde, die in schlag, daß man die vortreflichen Gemälde, die in manchen katholischen Kirchen, dem Schmutz, dem er mit einer melankolischen Miene. Jedermann war manchen katholischen Kirchen, dem Schmutz, dem er mit einer melankolischen Miene. Jedermann war Staube, und dem schädlichen Dampfe derer Lampen Staube, und dem schädlichen Dampfe derer Lampen zu ihrem Schaden ausgesetzt sind, lieber von da weg¬ zu ihrem Schaden ausgesetzt sind, lieber von da weg¬ nehmen, und in ein öffentliches Gebäude, zur allge¬ nehmen, und in ein öffentliches Gebäude, zur allge¬ meinen Zierde des Landes setzen und besser aufbewah¬ meinen Zierde des Landes setzen und besser aufbewah¬ ren möchte. Von der Bibliothek zu München gibt ren möchte. Von der Bibliothek zu München gibt der Hr. Verf. recht neue Nachrichten, besonders in der Hr. Verf. recht neue Nachrichten, besonders in Absicht derer raren Bücher und Manuscripten, und Absicht derer raren Bücher und Manuscripten, und laßt auch hier seine antiquarische Einsichten durchspie¬ laßt auch hier seine antiquarische Einsichten durchspie¬ geln. Als etwas, von andern Bibliotheken nicht geln. Als etwas, von andern Bibliotheken nicht gewöhnliches, rechnen wir, daß nach der Inschrift gewöhnliches, rechnen wir, daß nach der Inschrift an der Thür der Bibliothek ein jeder katholischer an der Thür der Bibliothek ein jeder katholischer piren sich auszubitten, wenn er sie nur unbeschadet piren sich auszubitten, wenn er sie nur unbeschadet sonst von den meisten Bibliotheken gilt, was Se¬ sonst von den meisten Bibliotheken gilt, was Se¬ neca sagt: non in studium, sed in spectaculum! neca sagt: non in studium, sed in spectaculum! Ein paar seltsame Meynungen des Hrn. Grafen Ein paar seltsame Meynungen des Hrn. Grafen müssen wir noch anmerken: Er will die Ursache an¬ müssen wir noch anmerken: Er will die Ursache an¬ geben, warum in Deutschland Todschlag und Stra= de das erste Grundgesetz meines Thrones ist: so sehe geben, warum in Deutschland Todschlag und Stra= de das erste Grundgesetz meines Thrones ist: so sehe ßenraub nicht so häufig sey, als in Italien oder an ßenraub nicht so häufig sey, als in Italien oder an her, weil in Deutschland keine Müßiggänger gelit. her, weil in Deutschland keine Müßiggänger gelit. ten werden, sondern ein jeder, wenn er nicht ver ten werden, sondern ein jeder, wenn er nicht ver hungern will, durchaus arbeiten müsse, und also die hungern will, durchaus arbeiten müsse, und also die Straßen rein blieben. Hiewider ließe sich wohl viel Straßen rein blieben. Hiewider ließe sich wohl viel einwenden; so wie auch die Erfahrung wider die hi¬ einwenden; so wie auch die Erfahrung wider die hi¬ storische Richtigkeit der ganzen Sache streitet. Eben storische Richtigkeit der ganzen Sache streitet. Eben so seltsam ist der andre Einfall. Der Hr. Graf so seltsam ist der andre Einfall. Der Hr. Graf glaubt, daß die Sachsen am meisten unter denen glaubt, daß die Sachsen am meisten unter denen Deutschen zum Selbstmorde geneigt sind; und er¬ Deutschen zum Selbstmorde geneigt sind; und er¬ zählt eine große Anzahl fürchterlicher Selbstmordge= zählt eine große Anzahl fürchterlicher Selbstmordge= schichten, die in kurzer Zeit in Dresden vorgefallen. schichten, die in kurzer Zeit in Dresden vorgefallen. Wir möchten die Ursache hievon eher in denen Drang Wir möchten die Ursache hievon eher in denen Drang salen des letzten Krieges, als in einem Nationalfeh¬ salen des letzten Krieges, als in einem Nationalfeh¬ ler der guten Sachsen finden. Doch wollen wir uns ler der guten Sachsen finden. Doch wollen wir uns nicht weiter hierin einlaßen. Kostet in der Kanter¬ nicht weiter hierin einlaßen. Kostet in der Kanter¬ schen Buchhandlung allhier, wie auch in Elbing und schen Buchhandlung allhier, wie auch in Elbing und Mitau 24 gr. Mitau 24 gr. Der unglückliche Menschenfreund! Der unglückliche Menschenfreund! Eine Erzählung. Eine Erzählung. Zu der Zeit, als noch die Menschen von denen Göt= Zu der Zeit, als noch die Menschen von denen Göt= tern alles erhielten, was sie verlangten: lebte ein tern alles erhielten, was sie verlangten: lebte ein König, Namens Candi, der in seinem sehr kleinen König, Namens Candi, der in seinem sehr kleinen Lande noch lange nicht den Ueberfluß genießen konn¬ Lande noch lange nicht den Ueberfluß genießen konn¬ te, der sonst ein Erbtheil der Majestäten zu seyn te, der sonst ein Erbtheil der Majestäten zu seyn pflegte. Er war ein armer König: aber seine Tu¬ pflegte. Er war ein armer König: aber seine Tu¬ gend erhob ihn über seine Armuth. An einem Neu¬ gend erhob ihn über seine Armuth. An einem Neu¬ jahrstage, als alle seine Hofleute und Schmeichler jahrstage, als alle seine Hofleute und Schmeichler sich versammleten, ihm Glück zu wünschen, erschien sich versammleten, ihm Glück zu wünschen, erschien bestürzt, and so, wie elektrisch Feuer geschwinde wei¬ bestürzt, and so, wie elektrisch Feuer geschwinde wei¬ ter eilt, und seine Kraft mittheilt: so wurden die ter eilt, und seine Kraft mittheilt: so wurden die Minister und die Favoriten gleich mit schwermüthig. Minister und die Favoriten gleich mit schwermüthig. Der König, um sie von ihrer Niedergeschlagenheit Der König, um sie von ihrer Niedergeschlagenheit zu befreyen, redete er sie ganz freundlich an: Meine zu befreyen, redete er sie ganz freundlich an: Meine Freunde, sagte er, wundert euch über meine Schwer¬ Freunde, sagte er, wundert euch über meine Schwer¬ muth gar nicht. Mein gutes Herz ist Schuld daran. muth gar nicht. Mein gutes Herz ist Schuld daran. Ihr habt mir heute verschiedne gute Sachen ge¬ Ihr habt mir heute verschiedne gute Sachen ge¬ wünscht. Und weil wir zusammen vertraulich reden wünscht. Und weil wir zusammen vertraulich reden können; so darf ich es euch wohl sagen, daß mir können; so darf ich es euch wohl sagen, daß mir Niemand unter euch dasjenige gewunscht hat, wel¬ Niemand unter euch dasjenige gewunscht hat, wel¬ Christ die Erlaubniß hat, Manuscripte, zum co= ches ich mir selbst wünsche, und worüber ich eben, Christ die Erlaubniß hat, Manuscripte, zum co= ches ich mir selbst wünsche, und worüber ich eben, weil es mir die Götter wohl nie gewähren dörften, weil es mir die Götter wohl nie gewähren dörften, wiedergibt. Ein rühmliches Beyspiel! zumal es eine recht wehmüthige Betrubniß empfinde. Wollet wiedergibt. Ein rühmliches Beyspiel! zumal es eine recht wehmüthige Betrubniß empfinde. Wollet ihr wissen, was es sey? Ich wünsche mir das "Ver¬ ihr wissen, was es sey? Ich wünsche mir das "Ver¬ mögen, Menschen glücklich zu machen. mögen, Menschen glücklich zu machen. Meine Meine Schätze sind nicht so groß, daß ich das thun könnte, Schätze sind nicht so groß, daß ich das thun könnte, und ob gleich eine Regierung voll Weisheit und Gna¬ und ob gleich eine Regierung voll Weisheit und Gna¬ ich mich doch nicht einzig und allein dadurch im Stan= ich mich doch nicht einzig und allein dadurch im Stan= derwärts. Nach seiner Meynung komme dies da= de, die Neigung eines Menschenfreundes zu be¬ derwärts. Nach seiner Meynung komme dies da= de, die Neigung eines — Menschenfreundes zu be¬ friedigen. Kaum hatte er dies gesagt: als ein Ober¬ friedigen. Kaum hatte er dies gesagt: als ein Ober¬ priester aus dem Tempel kam, und ihm die fröhliche priester aus dem Tempel kam, und ihm die fröhliche Nachricht brachte: Die Götter haben den Neujahrs¬ Nachricht brachte: Die Götter haben den Neujahrs¬ wunsch des Königes erhört. Er soll Weisheit und wunsch des Königes erhört. Er soll Weisheit und Ueberfluß besitzen, die Menschen glücklich zu machen. Ueberfluß besitzen, die Menschen glücklich zu machen. Der König, von der Gnade der Götter gerühret, Der König, von der Gnade der Götter gerühret, und ganz Wollusttrunken von seiner erlangten Voll¬ und ganz Wollusttrunken von seiner erlangten Voll¬ kommenheit, beschloß, noch an demselben Tage eine kommenheit, beschloß, noch an demselben Tage eine Reise durch sein Land zu thun; und alle Unglückliche Reise durch sein Land zu thun; und alle Unglückliche die etwas von ihm verlangen würden, zu beglücken. die etwas von ihm verlangen würden, zu beglücken. Er durfte nicht lange reisen, um Unglückliche zu fin¬ Er durfte nicht lange reisen, um Unglückliche zu fin¬ den. Er traf sie sehr bald an. Ein junger Mensch den. Er traf sie sehr bald an. Ein junger Mensch von Achtzehn Jahren war der erste, den der König von Achtzehn Jahren war der erste, den der König am Ufer eines Flusses mit aufgestüztem Haupte sitzen am Ufer eines Flusses mit aufgestüztem Haupte sitzen sahe. Was fehlet euch, junger Mensch, frug er sahe. Was fehlet euch, junger Mensch, frug er ihn! ihn! Meine Eltern, antwortete er, sind arm; Meine Eltern, antwortete er, sind arm; und ich dagegen empfinde einen unersättlichen Durst und ich dagegen empfinde einen unersättlichen Durst nach nach