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Mitgliede der Königl. Societät erwählt.
Der Kö=
nig von Spanien hat der Universität zu Edimburg
vier große Folianten von Kupferstichen geschenkt
worinn alle Gemälde enthalten sind, die in dem Schutt
von Heraclea gefunden worden.
Auszug eines Schreibens aus Graudentz,
vom 29 März.
Da der Generallandtag von Preussen an unserm
Ort auf den 27ten d. angesetzt gewesen; so wurden
bereits den 18ten die Quartiere für die Senateurs
allhier angeschrieben. Am 22ten traf der Herr Graf
Poniatowski, Oesterreichscher General=Major und
Bruder des Grafen Stollnick Poniatowski ein, und
reisete noch selben Tag zum Landtage nach polnisch
Stargardt ab. Ihm wurden alle Honneurs von den
Russen erwiesen, indem ihm ein Officier mit einem
Commando bis auf 2 Meilen entgegen ritte, auch 2
Mann zur Schildwache bekam. Den 23ten räumte
der Ruß. Herr General Chommutof nebst seinen Sol
daten die Stadt, und die beyden folgende Tage fand
sich eine große Menge polnischer Herrschaften und Ad=
lichen hieselbst ein. Am 25ten marchirten des Fürsten
Radziwil Husaren und Dragoner durch die Stadt
Ihre Anzahl belief sich auf 400 Mann. Am 26ten
des Morgens traf der Herr Graf Poniatowski wie: weder hier oder in Marienburg gehalten werden dörfte.
der ein. Der Rußische Herr General Chommutof
kam nach der Stadt ihn zu besuchen, reisete aber ge
gen Mittag wieder ab. Außer sehr vielen polnischen
Senateurs und Reichsbeamten, die Einzöglinge von
Preussen sind, als der Herr Woywod von Posen,
Erst Jablonowsky, der Herr Woiwod von Kiop,
Graf Potocki nebst dem Starosten Potocki, die Fürsten
Radziwill, u. s. w. waren auch die gewöhnliche Ab¬
geordnete der 3 großen Städte von Preussen zum
Nachmit=
Landesrath insgesammt gegenwärtig.
tags entstand ein großes Schrecken über die An=
näherung der Rußischen Truppen, welche jedes Thor
mit 40 bis 50 Mann besetzten, unterdessen der Herr
General Chommutof selbst sein Quartier in der Stadt
nahm und eine eben so starcke Wache bey sich hatte:
die übrigen Truppen aber blieben rund um die Stadt
und sind noch jetzt Tag und Nacht im Gewehr. Als
am 27ten der Landtag eröfnet werden solte, ergieng
durch Deputirte an den Ruß. General die Vorstellung,
daß nach den Gesetzen kein Landtag in Beyseyn frem:
der Truppen gehalten werden könnte. Der Herr Ge=
neral Chommutof bequemte sich aber nicht die Stadt zu
verlassen, unter dem Vorwand, einer den Magazin
zu befürchtenden Gefahr von den vielen polnischen
Herrschaftlichen Völkern, und versprach zugleich, daß
durch seine Gegenwart dem Landtage nicht der gering
ste Nachtheil zuwachsen würde. Man versammelte
sich gegen 11 Uhr in der Kirche, und nach zweystün¬
digen Berathschlagungen kam es zum Entschluß, daß
wegen erwehnter Ursachen kein Landtag gehalten wer-
den könte. In der wiederholten Versammlung Nach-
mittags um 4 Uhr wurde dieser Schluß bestätigt, der
Landtag zerrissen und zugleich im hiesigen Richterl.
Einer von den Für=
Amte ein Manifest eingelegt.
sten Radziwil soll darauf gedrungen haben eine Con-
föderation auszuschreiben, morein aber der Culmsche
Woywod nicht gewilligt. Die Abgeordnete der Stadt
Danzig sind besonders vieler übeln Begegnung und
Gefahr ausgesetzt gewesen, weil die Starosten Czapski
und Wielczowski sich wegen gewisser Händel Genüge
thun wolten. Des Abends um 9 Uhr machte der kleine
Adel, der den Kopf voll Weins hatte, auf dem Markte
Lermen, und griff so gar die vor dem Ruß. Gene
ral stehende Wache an.
Ungeachtet die Kugeln in
Häuser und Fenster flogen, ist außer 2 Edelleuten, die
geblieben, und 8 Verwundeten, sonst niemand Got
Lob! beschädigt, und von den Russen ist nur ein
einziger bleßirt worden. Weil der hier versamm¬
lete polnische Adel aus 2 Partheyen besteht, so glaubt
man, daß die zween Polen nicht von Russen sondern
von ihren eignen Gegenpart erschossen worden. Man
sagt, daß innerhalb 14 Tagen ein neuer Landtag ent¬
AVERTISSEMENT.
Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben:
Alb. de Haller disputationes medicae 7 Vol. 4 Laus.
70 fl. Ej. disputationes chirurgicae selectae, 5 Vol.
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Sinnbildern und 50 Devisen 3 fl. Ebendaßelbe fran
zösisch 3 fl. 15 gr. Theologische Berichte von neuen
Büchern und Schriften, 2tes Stück, 8, Danz. 764,
15 gr. Schreger pax dea apud Graecos et Romanos
culta, 4 Lips. 763, 12 gr. Schauplatz der Künste und
Handwerke, herausgegeben von der franz. Academie
der Wissenschaften, und übersetzt vom Herrn von Ju
sti, 3ter Band, 4, Berl. 764, 16 fl. Diarium des von
dem Herzoge in Curland Ernst Johann ausgeschriebe
benen extraordinairen Landtages, 4, Mitau 764, 6 fl.
Wechsel-Cours & species d. 5. April. 1764.
71 Tage 173 gr.
Amsterdam 41 Tage 375 gr.
6 W. 162 gr.
Hamburg 3 W. 163 gr.
Dantzig 3 pr. Cto.
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