prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=09_04_2024_17:42 2024-04-09T19:10:35.348+02:00 2024-04-09T17:42:05.690Z ich meyne jene Ausschüttungen des Herzens, jene ich meyne jene Ausschüttungen des Herzens, jene wechselsweise Vertraulichkeiten, die die Seele in eine wechselsweise Vertraulichkeiten, die die Seele in eine so wollüstige Situation versetzen, jenes Zwanglose, so wollüstige Situation versetzen, jenes Zwanglose, jene entwischende Geständnisse, jene Entzückungen, jene entwischende Geständnisse, jene Entzückungen, die die Gewißheit des gemachten Glücks, und die die die Gewißheit des gemachten Glücks, und die verdiente Hochachtung der geliebten Person in uns verdiente Hochachtung der geliebten Person in uns verschaft. Kurz dieser Tag ist der Zeitpunkt in dem verschaft. Kurz dieser Tag ist der Zeitpunkt in dem der delicate Liebhaber unversiegliche Schätze entöeckt, der delicate Liebhaber unversiegliche Schätze entöeckt, Schätze die man ihm bisher mit Fleiß verheelt hatte. Schätze die man ihm bisher mit Fleiß verheelt hatte. Die Freyheit, die die Frau erlangt, bringt alle vom Die Freyheit, die die Frau erlangt, bringt alle vom Zwang bis dahin eingeschloßne Empfindungen mit Zwang bis dahin eingeschloßne Empfindungen mit ins Spiel, ihr Herz gewinnt einen Schwung, aber ins Spiel, ihr Herz gewinnt einen Schwung, aber Weit entfernt Weit entfernt einen sehr gemäßigten Schwung. einen sehr gemäßigten Schwung. einen Ueberdruß zu erwecken, wird die Zeit nur mehr einen Ueberdruß zu erwecken, wird die Zeit nur mehr Ursachen, sie noch mehr zu lieben, darbieten. Ich Ursachen, sie noch mehr zu lieben, darbieten. Ich setze aber nochmals gnug Verstand ihre Neigung zu setze aber nochmals gnug Verstand ihre Neigung zu beherrschen bey ihr voraus. beherrschen bey ihr voraus. Denn um einen Lieb= Denn um einen Lieb= haber beständig zu machen, ist es nicht genug (viel¬ haber beständig zu machen, ist es nicht genug (viel¬ leicht ist es gar zu viel) ihn im höchsten Grade leicht ist es gar zu viel) ihn im höchsten Grade zu lieben. zu lieben. Man muß ihn mit Vernunft und Zurückhaltung zu Man muß ihn mit Vernunft und Zurückhaltung zu lieben wissen; die Schamhaftigkeit ist dahero das lieben wissen; die Schamhaftigkeit ist dahero das schönste, was delicate Leute nur jemals erdacht haben. schönste, was delicate Leute nur jemals erdacht haben. Sich dem Ungestüm seiner Neigung zu überlaßen, Sich dem Ungestüm seiner Neigung zu überlaßen, sich gleichsam im geliebten Gegenstande zu zernichten. sich gleichsam im geliebten Gegenstande zu zernichten. Dies ist ein Hülfsmittel einer unbedachtsamen Lieb¬ Dies ist ein Hülfsmittel einer unbedachtsamen Lieb¬ haberin, das heißt nicht Liebe, das heißt nur für den haberin, das heißt nicht Liebe, das heißt nur für den einzgen Augenblick lieben, das heißt aus seinem Lieb¬ einzgen Augenblick lieben, das heißt aus seinem Lieb¬ haber nächstens ein verzognes Kind machen wollen. haber nächstens ein verzognes Kind machen wollen. Ich fordre, daß eine Frau sich mit mehrerer Ent¬ Ich fordre, daß eine Frau sich mit mehrerer Ent¬ haltung und Behutsamkeit führe. Die Heftigkeit haltung und Behutsamkeit führe. Die Heftigkeit ihrer Glut entschuldigt sie in meinen Augen nicht- ihrer Glut entschuldigt sie in meinen Augen nicht- das Herz ist beynah beständig ein wildes Roß, dessen das Herz ist beynah beständig ein wildes Roß, dessen Lebhaftigkeit man mäßigen muß. Braucht ihr seine Lebhaftigkeit man mäßigen muß. Braucht ihr seine Kraste nicht mit gewisser Wirthlichkeit, so wird seine Kraste nicht mit gewisser Wirthlichkeit, so wird seine Lebhaftigkeit nur eine vergängliche Aufwallung seyn. Lebhaftigkeit nur eine vergängliche Aufwallung seyn. Eben die Laulichkeit die ihr bey dem Liebhaber Eben die Laulichkeit die ihr bey dem Liebhaber nach diesen verzückenden Bewegungen wahrnehmet, nach diesen verzückenden Bewegungen wahrnehmet, werdet ihr auch selbst an euch fühlen, und bald dar¬ werdet ihr auch selbst an euch fühlen, und bald dar¬ auf werdet ihr beyde die Nothwendigkeit euch zu ver¬ auf werdet ihr beyde die Nothwendigkeit euch zu ver¬ laßen empfinden. Mit einem Wort, es gehöret laßen empfinden. Mit einem Wort, es gehöret mehr Verstand, als man denkt, zum Lieben und zum mehr Verstand, als man denkt, zum Lieben und zum glücklich seyn im Lieben. glücklich seyn im Lieben. Bis zu dem unvermeidlichen Ja, oder besser bis Bis zu dem unvermeidlichen Ja, oder besser bis zu ihrer Ueberwindung hat eine Frau keine Kunst¬ zu ihrer Ueberwindung hat eine Frau keine Kunst¬ griffe nöthig um sich ihren Liebhaber zu erhalten. griffe nöthig um sich ihren Liebhaber zu erhalten. Die Neubegierde muntert ihn auf, das Verlangen Die Neubegierde muntert ihn auf, das Verlangen unterstützt ihn, und von der Hofnung bekommt er unterstützt ihn, und von der Hofnung bekommt er Muth. Ist er aber einmal glücklich, so ist die Rei¬ Muth. Ist er aber einmal glücklich, so ist die Rei¬ he an die Schöne sich so viel Mühe wegen seiner Er¬ he an die Schöne sich so viel Mühe wegen seiner Er¬ haltung zu geben, als ihm ihre Ueberwindung geko¬ haltung zu geben, als ihm ihre Ueberwindung geko¬ stet hat, der Wunsch ihn beständig zu machen muß stet hat, der Wunsch ihn beständig zu machen muß sie verschlagen machen. Ein Herz ist wie die großen sie verschlagen machen. Ein Herz ist wie die großen Oerter, deren Eroberung leichter ist als ihre Erhal¬ Oerter, deren Eroberung leichter ist als ihre Erhal¬ tung. Reize allein können eine Mannsperson ver¬ tung. Reize allein können eine Mannsperson ver¬ liebt machen. Allein es gehört mehr dazu, ihn be¬ liebt machen. Allein es gehört mehr dazu, ihn be¬ ständig zu machen. Geschicklichkeit, Kenntniß ge¬ ständig zu machen. Geschicklichkeit, Kenntniß ge¬ wisser kleiner Vortheile, viel Verstand, und selbst wisser kleiner Vortheile, viel Verstand, und selbst eine Abschattirung von Laune und Ungleichheit sind eine Abschattirung von Laune und Ungleichheit sind dazu nöthig. Allein zum Unglück sind die Frauen, dazu nöthig. Allein zum Unglück sind die Frauen, sobald als sie überwunden, zu zärtlich, zu zuvorkom¬ sobald als sie überwunden, zu zärtlich, zu zuvorkom¬ mend. Vielleicht sollten sie um des gemeinen Bestens mend. Vielleicht sollten sie um des gemeinen Bestens willen im Anfange etwas weniger, und in der Folge willen im Anfange etwas weniger, und in der Folge etwas mehr Widerstand thun. Ich wiederhole es, etwas mehr Widerstand thun. Ich wiederhole es, sie werden niemals anders dem Ueberdruß auswei¬ sie werden niemals anders dem Ueberdruß auswei¬ chen, als dadurch, daß sie dem Herzen Zeit zu wün= chen, als dadurch, daß sie dem Herzen Zeit zu wün= schen laßen. schen laßen. Ich höre sie beständig darüber klagen, daß unsere Ich höre sie beständig darüber klagen, daß unsere Gleichgültigkeit jederzeit die Frucht ihrer Gefälligkei¬ Gleichgültigkeit jederzeit die Frucht ihrer Gefälligkei¬ ten gegen uns sey ten gegen uns sey — Unaufhörlich erinnern sie uns Unaufhörlich erinnern sie uns an die Zeit, da wir voll Liebe und Empfindung gan¬ an die Zeit, da wir voll Liebe und Empfindung gan¬ ze Tage bey ihnen zubrachten Wie verblendt sind ze Tage bey ihnen zubrachten — Wie verblendt sind sie nicht! Sie werden es nicht gewahr, wie es noch sie nicht! Sie werden es nicht gewahr, wie es noch in ihrer Gewalt steht, uns in eben die Situationen zu in ihrer Gewalt steht, uns in eben die Situationen zu bringen, deren Andenken ihnen so werth ist. bringen, deren Andenken ihnen so werth ist. Laß sie vergessen, was sie schon für uns gethan ha¬ Laß sie vergessen, was sie schon für uns gethan ha¬ ben, so werden sie nicht versucht werden, noch mehr ben, so werden sie nicht versucht werden, noch mehr zu thun; laß sie es uns vergessen machen, so werden zu thun; laß sie es uns vergessen machen, so werden wir weniger fodern; laß sie unser Herz durch neue wir weniger fodern; laß sie unser Herz durch neue Schwierigkeiten aufwecken; laß sie endlich uns dahin Schwierigkeiten aufwecken; laß sie endlich uns dahin bringen, neue Proben einer Neigung zu verlangen, bringen, neue Proben einer Neigung zu verlangen, von der die Gewißheit den Werth in unsern Augen von der die Gewißheit den Werth in unsern Augen vermindert; dann werden Sie sich weniger über uns vermindert; dann werden Sie sich weniger über uns zu beklagen haben, und mit sich selbst zufriedner seyn. zu beklagen haben, und mit sich selbst zufriedner seyn. Soll ichs Jhnen offenherzig gestehen? die Sachen Soll ichs Jhnen offenherzig gestehen? die Sachen würden eine ziemlich andre Gestalt bekommen, wann würden eine ziemlich andre Gestalt bekommen, wann die Damen sich zu gelegener Zeit erinnerten, daß die Damen sich zu gelegener Zeit erinnerten, daß ihre Rolle beständig mit sich bringt sich nöthigen zu ihre Rolle beständig mit sich bringt sich nöthigen zu laßen, die unfrige aber zu bitten, und neue Gütig¬ laßen, die unfrige aber zu bitten, und neue Gütig¬ keiten zu verdienen daß sie, geschaffen zu bewilli¬ keiten zu verdienen — daß sie, geschaffen zu bewilli¬ gen, niemals anbieten müssen. Wenn sie selbst im gen, niemals anbieten müssen. Wenn sie selbst im Feur der Leidenschaften zurückhaltender wären, so Feur der Leidenschaften zurückhaltender wären, so würden sie sich wohl hüten, sich ohne Einschränkung würden sie sich wohl hüten, sich ohne Einschränkung zu überlaßen; der Liebhaber würde beständig etwas zu überlaßen; der Liebhaber würde beständig etwas zu bitten haben, mithin immer unterwürfig seyn, zu bitten haben, mithin immer unterwürfig seyn, Uneingeschränkte Gefälligkeiten Uneingeschränkte Gefälligkeiten um zu erhalten. um zu erhalten. machen die anzüglichsten Reize geringschätzig, und machen die anzüglichsten Reize geringschätzig, und werden endlich selbst dem, der sie fordert, zum Eckel. werden endlich selbst dem, der sie fordert, zum Eckel. Es ist eine Erfahrungswahrheit: die Sätigung Es ist eine Erfahrungswahrheit: die Sätigung macht uns alle Frauenzimmer gleich. Die Schöne macht uns alle Frauenzimmer gleich. Die Schöne wie die Häßliche unterscheiden sich nach ihrer Nieder¬ wie die Häßliche unterscheiden sich nach ihrer Nieder¬ lage durch weiter nichts als die Kunst, ihr Ansehn zu lage durch weiter nichts als die Kunst, ihr Ansehn zu erhalten; was geschieht aber meistens? Eine Frau erhalten; was geschieht aber meistens? Eine Frau glaubt weiter nichts zu thun zu haben, als gutthätig glaubt weiter nichts zu thun zu haben, als gutthätig schmeichelnd, sanft, gleich und treu zu seyn. Von schmeichelnd, sanft, gleich und treu zu seyn. Von einer einer