prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=09_04_2024_17:36
2024-04-09T19:09:15.466+02:00
2024-04-09T17:36:18.049Z
einsehen,
daß
es
mich
nicht
wenig
koste,
mich
dazu
einsehen, daß es mich nicht wenig koste, mich dazu
zu
zwingen.
Die
Freundschaft
legte
mir
stets
eine
deiner
Gefahr
zu
warnen?
In
der
Welt
findet
jeder
zu zwingen. Die Freundschaft legte mir stets eine deiner Gefahr zu warnen? In der Welt findet jeder
ganz
verschiedne
in
den
Mund,
so,
daß
ich
Mühe
ganz verschiedne in den Mund, so, daß ich Mühe
haben
werde,
Ausdrücke
zu
finden.
Ein
Vater,
der
haben werde, Ausdrücke zu finden. Ein Vater, der
nur
gelebt
hat,
um
seinen
Sohn
zu
lieben,
der
nie¬
nur gelebt hat, um seinen Sohn zu lieben, der nie¬
mals
die
Vernunft
seiner
Zärtlichkeit
widersprechen
mals die Vernunft seiner Zärtlichkeit widersprechen
sah,
der
stets
mit
aller
der
Gefälligkeit,
die
man
nur
sah, der stets mit aller der Gefälligkeit, die man nur
für
sich
selbst
haben
kann,
sah
in
ihm
wiederfand,
für sich selbst haben kann, sah in ihm wiederfand,
der
sich
von
ihm
mit
jener
Aufrichtigkeit,
jener
Fülle
der sich von ihm mit jener Aufrichtigkeit, jener Fülle
der
Empfindung
geliebt
und
verehrt
sich,
welche
nur
der Empfindung geliebt und verehrt sich, welche nur
das
zärtlichste
Herz
sich
wünschen
kann;
ein
solcher
zu
stützen.
das zärtlichste Herz sich wünschen kann; ein solcher zu stützen.
Vater
ist
sehr
unglücklich,
wenn
er
genöthigt
wird,
Vater ist sehr unglücklich, wenn er genöthigt wird,
wegen
der
Unterbrechung
dieses
Glücks,
das
ex
so
wegen der Unterbrechung dieses Glücks, das ex so
unveränderlich
hielt,
Rechenschaft
zu
fordern.
unveränderlich hielt, Rechenschaft zu fordern.
Personen,
die
sehr
wohl
unterrichtet
sind,
schrei¬
Personen, die sehr wohl unterrichtet sind, schrei¬
ben
mir,
daß
ich
seit
meiner
Abwesenheit
eben
so
vie¬
ben mir, daß ich seit meiner Abwesenheit eben so vie¬
le
Veränderungen
mit
dir
ereignet
haben,
als
du
vor¬
le Veränderungen mit dir ereignet haben, als du vor¬
her
Tugenden
hattest.
Um
mir
keinen
Zweifel
zu
her Tugenden hattest. Um mir keinen Zweifel zu
laßen,
schildert
man
mir
deine
Aufführung
ab.
laßen, schildert man mir deine Aufführung ab.
Welches
Bild
und
welche
traurige
Belohnung
einer
Welches Bild und welche traurige Belohnung einer
Reise,
die
ich
nur
zu
deinem
Besten,
zur
Vermeh¬
Reise, die ich nur zu deinem Besten, zur Vermeh¬
rung
deines
Vermögens,
unternommen
habe!
Du
rung deines Vermögens, unternommen habe! Du
hast
dir
neue
Freunde
gewählt,
deren
Umgang
dir
hast dir neue Freunde gewählt, deren Umgang dir
nimmermehr
Ehre
machen
kann.
Es
wäre
kein
so
nimmermehr Ehre machen kann. Es wäre kein so
großes
Wunder,
wenn
ein
Thor
Gesinnungen
an¬
großes Wunder, wenn ein Thor Gesinnungen an¬
nähme,
die
Hochachtung
verdienten,
als
wenn
ei
nähme, die Hochachtung verdienten, als wenn ei
bey
rechtschaffnen
Leuten
sich
Hochachtung
erwerben
bey rechtschaffnen Leuten sich Hochachtung erwerben
könnte.
Von
diesen
bist
du
nicht
zu
trennen,
du
bist
könnte. Von diesen bist du nicht zu trennen, du bist
ihr
getreues
Nachbild,
ja
schon
in
vielen
Stücken
ihr
ihr getreues Nachbild, ja schon in vielen Stücken ihr
in
der
Wuth
der
Trunkenheit
zu,
ohne
zu
bedenken
in der Wuth der Trunkenheit zu, ohne zu bedenken
daß
man
alsdenn
schon
um
alle
Vernunft
gekommen
daß man alsdenn schon um alle Vernunft gekommen
ist,
wenn
man
die
Gewohnheit
annimmt,
sie
täglich
ist, wenn man die Gewohnheit annimmt, sie täglich
zu
verlieren.
zu verlieren.
Deine
beliebte
Gesellschaft
sind
Schauspielerinnen.
Deine beliebte Gesellschaft sind Schauspielerinnen.
Vielleicht
denkst
du
noch
edel
genug,
um
dich
der
Lie¬
Vielleicht denkst du noch edel genug, um dich der Lie¬
besverständnisse
mit
ihnen
zu
enthalten;
allein
du
besverständnisse mit ihnen zu enthalten; allein du
bist
doch
schon
so
weit
unter
das
Joch
gebracht,
daß
bist doch schon so weit unter das Joch gebracht, daß
du
die
Thorheiten,
welche
sie
andern
einzuflößen
su¬
du die Thorheiten, welche sie andern einzuflößen su¬
chen,
nicht
mehr
als
ein
Unglück
ansiehst.
In
euern
chen, nicht mehr als ein Unglück ansiehst. In euern
Gesprächen
erlaubt
ihr
eurem
Witz
alles,
scherzet
Gesprächen erlaubt ihr eurem Witz alles, scherzet
über
alles,
was
nur
der
Vernunft
heilig
seyn
kann,
über alles, was nur der Vernunft heilig seyn kann,
und
erwägt
nicht,
daß,
wer
sich
erlaubt,
alles
zu
den¬
und erwägt nicht, daß, wer sich erlaubt, alles zu den¬
ken,
bald
auch
sich
erlaubt,
alles
zu
sagen,
und
sich
ken, bald auch sich erlaubt, alles zu sagen, und sich
eben
so
viele
geheime
Feinde
macht
als
es
verehrungs¬
eben so viele geheime Feinde macht als es verehrungs¬
werthe
Grundsätze
giebt.
Ich
weiß,
daß
du
nur
aus
werthe Grundsätze giebt. Ich weiß, daß du nur aus
Gefälligkeit
für
andre
dich
durch
den
Strom
hin¬
Gefälligkeit für andre dich durch den Strom hin¬
reißen
läßest,
ich
will
sogar
glauben,
daß,
wenn
du
reißen läßest, ich will sogar glauben, daß, wenn du
wüßtest,
wie
weit
er
dich
noch
treiben
kann,
du
dei¬
wüßtest, wie weit er dich noch treiben kann, du dei¬
ne
ganze
Kraft
einem
Unglück
entgegenstellen
wür¬
ne ganze Kraft einem Unglück entgegenstellen wür¬
dest,
dem
man
nicht
mehr
widerstehen
kann,
sobald
dest, dem man nicht mehr widerstehen kann, sobald
man
es
einmal
ohn
Abscheu
betrachtet
hat.
Wer
man es einmal ohn Abscheu betrachtet hat. Wer
aber
wird
dir
den
Abgrund
zeigen,
auf
den
du
zueilst?
aber wird dir den Abgrund zeigen, auf den du zueilst?
Welcher
Sterbliche
ist
großmüthig
genug,
dich
vor
Welcher Sterbliche ist großmüthig genug, dich vor
seinen
Vortheil
bey
des
andern
Thorheit,
ohne
noch
seinen Vortheil bey des andern Thorheit, ohne noch
zu
rechnen,
daß
die
Ausschweifung
junger
Leute
vie¬
zu rechnen, daß die Ausschweifung junger Leute vie¬
len
um
so
viel
lieber
ist,
weil
sie
bessern
und
längern
len um so viel lieber ist, weil sie bessern und längern
Nutzen
daraus
zu
schöpfen
gedenken.
Nur
dein
Va¬
Nutzen daraus zu schöpfen gedenken. Nur dein Va¬
ter
ist
also
übrig,
dich
an
dem
Rande
des
Unter¬
ter ist also übrig, dich an dem Rande des Unter¬
gangs
zurückzuhalten.
Seine
Hand
ist
dazu
bereit.
gangs zurückzuhalten. Seine Hand ist dazu bereit.
Aber
welche
traurige
Verrichtung
für
diese
Hand,
die
Aber welche traurige Verrichtung für diese Hand, die
nur
gewohnt
war,
dir
liebzukosen,
und
sich
auf
dich
nur gewohnt war, dir liebzukosen, und sich auf dich
O
mein
Sohn,
was
ist
aus
dir
geworden?
Und
O mein Sohn, was ist aus dir geworden? Und
was
willst
daß
du
aus
mir
werden
soll?
Erinnere
dich
was willst daß du aus mir werden soll? Erinnere dich
jener
glücklichen
Tage,
die
du
mir
durch
die
An¬
jener glücklichen Tage, die du mir durch die An¬
nehmlichkeit
deines
Umgangs
versüßtest!
Du
warst
nehmlichkeit deines Umgangs versüßtest! Du warst
der
Trost
eines
Alters,
das
nur,
fern
von
dir,
mir
der Trost eines Alters, das nur, fern von dir, mir
zur
Last
wurde;
du
machtest,
daß
ich
es
vergaß
zur Last wurde; du machtest, daß ich es vergaß
meine
durch
lange
Arbeit
geschwächten
Augen
fanden
meine durch lange Arbeit geschwächten Augen fanden
in
dir
ein
neues
Licht;
dein
Vorlesen
stellte
mir
in dir ein neues Licht; dein Vorlesen stellte mir
die
ganze
Scene
des
Witzes
und
der
Künste
dar.
die ganze Scene des Witzes und der Künste dar.
Ach!
ich
werde
meinen
Sohn
nicht
wiederfinden,
Ach! ich werde meinen Sohn nicht wiederfinden,
werde
nicht
mehr
seine
Umarmungen
genießen,
nicht
werde nicht mehr seine Umarmungen genießen, nicht
mehr
sein
Vergnügen
theilen,
nicht
mehr
ihn
spre¬
mehr sein Vergnügen theilen, nicht mehr ihn spre¬
chen
hören.
Der
Tag,
da
ich
wieder
mein
Haus
chen hören. Der Tag, da ich wieder mein Haus
betreten
werde,
wird
mein
letzter
seyn.
betreten werde, wird mein letzter seyn.
O
mein
Sohn,
bist
du
entschlossen,
mich
vor
Kum¬
O mein Sohn, bist du entschlossen, mich vor Kum¬
mer
sterben,
bist
du
willens,
an
meinen
Thränen
mer sterben, bist du willens, an meinen Thränen
deine
Lust
zu
sehen?
Nein,
dieser
schreckliche
Ge¬
deine Lust zu sehen? Nein, dieser schreckliche Ge¬
danke
ist
in
deine
Sinnen
nicht
gekommen.
Noch
danke ist in deine Sinnen nicht gekommen. Noch
Muster.
Einen
Theil
der
Nacht
bringst
du
bey
Tische
liebst
du
mich
immer;
du
erwartest,
du
wünschest
Muster. Einen Theil der Nacht bringst du bey Tische liebst du mich immer; du erwartest, du wünschest
meine
Rückkehr.
Von
der
Nachricht
meiner
Ankunft
meine Rückkehr. Von der Nachricht meiner Ankunft
gerührt,
eilst
du
mir
entgegen,
du
stürzest
dich
in
gerührt, eilst du mir entgegen, du stürzest dich in
meine
Arme.
Aber
in
welchem
Zustande
bietest
du
meine Arme. Aber in welchem Zustande bietest du
dich
meinen
Blicken
dar!
Wie
sehr
ist
dein
Gewand
dich meinen Blicken dar! Wie sehr ist dein Gewand
von
Zierrathen
entstellt.
Welcher
weichliche
Putz!
von Zierrathen entstellt. Welcher weichliche Putz!
Welche
weibische
Miene!
Welche
bleiche
Farbe
raubt
Welche weibische Miene! Welche bleiche Farbe raubt
meinem
Blicke
meinen
Sohn!
Ich
suche
dich,
suche
meinem Blicke meinen Sohn! Ich suche dich, suche
den,
welchen
ich
liebte,
welchen
ich
hochschätzte;
und
den, welchen ich liebte, welchen ich hochschätzte; und
trete
vor
Schrecken
zurück,
da
ich
nur
den
unkennt¬
trete vor Schrecken zurück, da ich nur den unkennt¬
lichen
Schatten
eines
geliebten
Sohns
umfasse.
lichen Schatten eines geliebten Sohns umfasse.
Also
werde
ich
dich
wiederfinden:
und
also
bist
du
Also werde ich dich wiederfinden: und also bist du
schon
itzt
beschaffen.
Denn
Ausschweifungen
und
schon itzt beschaffen. Denn Ausschweifungen und
Thorheiten
bringen
Folgen
mit
sich,
die
stets
ihre
Thorheiten bringen Folgen mit sich, die stets ihre
Verräther
sind.
Sollte
dir
jemand
nur
vor
Jahres¬
Verräther sind. Sollte dir jemand nur vor Jahres¬
frist
diese
schreckliche
Erniedrigung
angekündigt
ha¬
frist diese schreckliche Erniedrigung angekündigt ha¬
ben,
du
hättest
ihn
mit
deiner
ganzen
Verachtung
ben, du hättest ihn mit deiner ganzen Verachtung
verfolgt.
Das
ist
die
Frucht
unbedachtsamer
Freund¬
verfolgt. Das ist die Frucht unbedachtsamer Freund¬
schaften!
Sie
sind
um
so
viel
gefährlicher,
je
mehr
schaften! Sie sind um so viel gefährlicher, je mehr
man
zu
verlieren
hat.
Sie
flößen
das
Laster,
das
man zu verlieren hat. Sie flößen das Laster, das
ihren
Schritten
folgt,
desto
leichter
in
ein
gesittetes
ihren Schritten folgt, desto leichter in ein gesittetes
Herz,
weil
es
dessen
Gefahr
weniger
kennt.
Es
Herz, weil es dessen Gefahr weniger kennt. Es
wurzelt
darinnen
desto
tiefer,
weil
es
frisches
Erdreich
wurzelt darinnen desto tiefer, weil es frisches Erdreich
vor
sich
findet.
Sey
versichert,
mein
Sohn,
daß
vor sich findet. Sey versichert, mein Sohn, daß