prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=05_04_2024_17:39
2024-04-05T17:23:04.261+02:00
2024-04-05T17:39:19.576+02:00
Kaufmann
oder
Handwerksmann,
von
den
Grün¬
Kaufmann oder Handwerksmann, von den Grün¬
den
der
bürgerlichen
Gesellschaft,
der
Regierung,
den der bürgerlichen Gesellschaft, der Regierung,
und
den
Gesetzen
seines
Landes,
denen
er
Gehorsam
und den Gesetzen seines Landes, denen er Gehorsam
schuldig
ist,
besser
unterrichtet
wäre,
als
er
es
ge¬
schuldig ist, besser unterrichtet wäre, als er es ge¬
meiniglich
ist!
Jeder
Burger
sollte
wissen,
wem
er
meiniglich ist! Jeder Burger sollte wissen, wem er
Gehorsam
schuldig
ist,
warum
er
Gehorsam
leisten
Gehorsam schuldig ist, warum er Gehorsam leisten
solle,
und
in
wie
fern
er
mit
Recht
gefodert
werden
kön¬
solle, und in wie fern er mit Recht gefodert werden kön¬
ne.
Es
ist
wahr,
in
der
monarchischen
Regierungsform
ne. Es ist wahr, in der monarchischen Regierungsform
wird
der
Bürger
gezwungen,
Gehorsam
zu
leisten,
er
wird der Bürger gezwungen, Gehorsam zu leisten, er
darf
nicht
wissen,
warum.
Aber
es
wird
ein
viel
darf nicht wissen, warum. Aber es wird ein viel
leichterer
Gehorsam
seyn,
wenn
er
ohne
Zwang
ge¬
leichterer Gehorsam seyn, wenn er ohne Zwang ge¬
schieht,
und
wenn
die
Gründe,
die
der
vernünftige
schieht, und wenn die Gründe, die der vernünftige
Mensch
hat,
den
Bürger
auch
ohne
Zwangsmittel
Mensch hat, den Bürger auch ohne Zwangsmittel
zum
Gehorsam
neigen.
Wie
nützlich
wäre
es,
wenn
zum Gehorsam neigen. Wie nützlich wäre es, wenn
also
jeder
Bürger
einige
Erkänntniß
hätte,
daß
es
den
also jeder Bürger einige Erkänntniß hätte, daß es den
Menschen
in
dem
gegenwärtigen
Zustande
zuträglich
Menschen in dem gegenwärtigen Zustande zuträglich
gewesen
sey,
sich
in
Gesellschaft
mit
andern
zu
bege¬
gewesen sey, sich in Gesellschaft mit andern zu bege¬
ben,
daß
aber
dann
gewisse
Vorschriften
nothwendig
ben, daß aber dann gewisse Vorschriften nothwendig
gewesen,
darnach
sich
alle
richten
müßten,
zur
allge¬
gewesen, darnach sich alle richten müßten, zur allge¬
meinen
Glückseligkeit,
daß
dieses
eigentlich
die
Ge¬
meinen Glückseligkeit, daß dieses eigentlich die Ge¬
setze
wären,
denen
man
sich
in
der
Gesellschaft
unter¬
setze wären, denen man sich in der Gesellschaft unter¬
werfen
müßte,
daß
diese
Gesetze
unterstützt
werden
werfen müßte, daß diese Gesetze unterstützt werden
müßten,
daß
dazu
nöthig
gewesen
wäre,
Einen
müßten, daß dazu nöthig gewesen wäre, Einen
oder
Einige
mit
Hoheit
und
Macht
zu
bekleiden
oder Einige mit Hoheit und Macht zu bekleiden
und
daß
daraus
die
verschiednen
Regierungsformen
und daß daraus die verschiednen Regierungsformen
entsprungen
wären,
auf
deren
Einrichtung
der
ge¬
entsprungen wären, auf deren Einrichtung der ge¬
Jeder
Bürger
Jeder Bürger
meinschaftliche
Vortheil
beruhet.
meinschaftliche Vortheil beruhet.
sollte
erkennen,
daß
die
Gesellschaft
und
die
Re¬
sollte erkennen, daß die Gesellschaft und die Re¬
gierung
derselben,
die
höchste
Quelle
der
irrdischen
gierung derselben, die höchste Quelle der irrdischen
Glückseligkeit
sey.
Jeder
Bürger
sollte
seine
Regie¬
Glückseligkeit sey. Jeder Bürger sollte seine Regie¬
rung,
unter
welcher
er
lebt,
als
eine
solche
Quelle
rung, unter welcher er lebt, als eine solche Quelle
des
damit
verbinden,
die
Einrichtung
und
Staats¬
des damit verbinden, die Einrichtung und Staats¬
verfassung
seines
Landes
einigermaßen
kennen,
zum
verfassung seines Landes einigermaßen kennen, zum
Theil
einsehen,
worauf
die
innere
und
äußere
Glück¬
Theil einsehen, worauf die innere und äußere Glück¬
seligkeit
und
Größe
desselben
beruhete;
er
würde
ge¬
seligkeit und Größe desselben beruhete; er würde ge¬
wiß
ein
desto
besserer
Unterthan
seyn.
wiß ein desto besserer Unterthan seyn.
Wir
müssen
verschiedne
Erkänntnisse
übergehen,
Wir müssen verschiedne Erkänntnisse übergehen,
die
diesem
oder
jenem
Stande
besonders
nützlich
wa¬
die diesem oder jenem Stande besonders nützlich wa¬
Wie
nöthig
ist
zum
Beyspiele
einem
Officier
die
Wie nöthig ist zum Beyspiele einem Officier die
Wissenschaft
der
vornehmsten
Theile
der
Mathema¬
Wissenschaft der vornehmsten Theile der Mathema¬
tik,
der
Zeichnungskunst,
der
Geschichte
und
Geo¬
tik, der Zeichnungskunst, der Geschichte und Geo¬
einiges
Erkänntniß
von
der
Handlung,
von
dem
Ur¬
einiges Erkänntniß von der Handlung, von dem Ur¬
sprunge
derselben,
von
den
Vortheilen
der
Hand¬
sprunge derselben, von den Vortheilen der Hand¬
lung,
von
dem
Einflusse
derselben
auf
den
Reich¬
lung, von dem Einflusse derselben auf den Reich¬
thum
und
die
Zahl
der
Einwohner
eines
Landes,
Dieses
Buch
muß
jeder
unabläßig
studiren.
thum und die Zahl der Einwohner eines Landes, Dieses Buch muß jeder unabläßig studiren.
von
den
Manufacturen,
von
den
Vortheilen
einhei¬
von den Manufacturen, von den Vortheilen einhei¬
mischer
Manufacturen,
von
dem
Nutzen,
den
das
mischer Manufacturen, von dem Nutzen, den das
Land
davon
hat,
von
den
Waaren
die
ein
Land
her¬
Land davon hat, von den Waaren die ein Land her¬
ein
Land
vor
dem
andern
hat,
zur
Handlung,
in
ein Land vor dem andern hat, zur Handlung, in
Ansehung
seiner
Lage,
der
Schiffahrt,
und
dergleichen.
Ansehung seiner Lage, der Schiffahrt, und dergleichen.
Aber
die
schönen
Wissenschaften
und
freyen
Künste
Aber die schönen Wissenschaften und freyen Künste
können
wir
nicht
vorbey
laßen.
können wir nicht vorbey laßen.
Sie
sind
ein
Ver¬
Sie sind ein Ver¬
gnügen
und
eine
Zierde
des
vernünftigen
Menschen,
gnügen und eine Zierde des vernünftigen Menschen,
flößen
uns
edle
Empfindungen
ein,
und
füllen
unsre
flößen uns edle Empfindungen ein, und füllen unsre
leeren
Stunden
mit
Nutzen
und
Vergnügen
an.
leeren Stunden mit Nutzen und Vergnügen an.
Nicht,
daß
jeder
soll
dichten
lernen,
sondern
daß
je
Nicht, daß jeder soll dichten lernen, sondern daß je
der
nur
mit
Empfindung
und
Geschmack
Werke
der
der nur mit Empfindung und Geschmack Werke der
Dichtkunst,
der
Beredsamkeit,
der
schönen
Künste
Dichtkunst, der Beredsamkeit, der schönen Künste
überhaupt
beurtheilen
lerne,
daß
sie
nur,
wenn
ei
überhaupt beurtheilen lerne, daß sie nur, wenn ei
möglich
ist,
jeder
lesen
und
verstehen
lerne,
daß
er
möglich ist, jeder lesen und verstehen lerne, daß er
ein
Genie
seiner
Nation
zu
schaͤtzen
wisse,
daß
er
selbst
ein Genie seiner Nation zu schaͤtzen wisse, daß er selbst
verstehe,
sich
das
unendliche
Vergnügen
zu
Nutze
zu
verstehe, sich das unendliche Vergnügen zu Nutze zu
machen,
was
uns
die
Werke
des
Geistes
in
dieser
machen, was uns die Werke des Geistes in dieser
Art
geben.
Je
mehr
wir
von
den
gröbern
Vergnü¬
Art geben. Je mehr wir von den gröbern Vergnü¬
gen
der
Sinne
abgezogen
werden,
und
die
feinern
gen der Sinne abgezogen werden, und die feinern
Vergnügen
des
Geistes
empfinden,
destomehr
sind
Vergnügen des Geistes empfinden, destomehr sind
wir
der
Menschheit
eine
Ehre,
und
befördern
unsre
wir der Menschheit eine Ehre, und befördern unsre
Glückseligkeit.
Die
schönen
Wissenschaften
verfei¬
Glückseligkeit. Die schönen Wissenschaften verfei¬
nern
unsre
Empfindungen,
sie
führen
uns
zu
dem
nern unsre Empfindungen, sie führen uns zu dem
wahren
Schönen,
sie
erhöhen
unser
Gefühl
für
das
wahren Schönen, sie erhöhen unser Gefühl für das
Gute
und
die
Tugend,
sie
geben
uns
eine
edle
Gute und die Tugend, sie geben uns eine edle
Beschäftigung,
wenn
wir
uns
von
ernsthaftern
Ar¬
Beschäftigung, wenn wir uns von ernsthaftern Ar¬
beiten
erholen.
Sie
begleiten
uns,
wie
Cicero
sagt,
beiten erholen. Sie begleiten uns, wie Cicero sagt,
in
die
Einsamkeit,
sie
folgen
uns
auf
unsern
Reisen.
in die Einsamkeit, sie folgen uns auf unsern Reisen.
Wenn
wir
sonst
nichts
vornehmen
können,
bieten
Wenn wir sonst nichts vornehmen können, bieten
sie
sich
uns
zur
Gesellschaft
dar.
Sie
laßen
uns
sie sich uns zur Gesellschaft dar. Sie laßen uns
nicht
allein,
sie
sind
ein
Trost
in
Widerwärtigkeiten,
nicht allein, sie sind ein Trost in Widerwärtigkeiten,
und
zerstreuen
Verdruß
und
Langeweile.
Sollte
man
und zerstreuen Verdruß und Langeweile. Sollte man
nicht
wunschen,
daß
mehrere
Menschen
einiges
Er¬
nicht wunschen, daß mehrere Menschen einiges Er¬
verehren,
einige
Erkanntniß
der
Gesetze
seines
Lan=
känntniß
von
Beredsamkeit,
Dichtkunst,
Musik,
und
verehren, einige Erkanntniß der Gesetze seines Lan= känntniß von Beredsamkeit, Dichtkunst, Musik, und
denen
damit
verwandten
schönen
Kunsten
hatten,
um
denen damit verwandten schönen Kunsten hatten, um
feiner
und
edler
empfinden
zu
können?
feiner und edler empfinden zu können?
Wir
haben
nichts
von
der
Erkanntniß
der
Religion
Wir haben nichts von der Erkanntniß der Religion
erwähnt.
Es
versteht
sich
von
selbst,
daß
jeder
erwähnt. Es versteht sich von selbst, daß jeder
Mensch
diese
als
die
Hauptwissenschaft
ansehen
muß.
Mensch diese als die Hauptwissenschaft ansehen muß.
Er
muß
sich
selbst
kennen;
er
muß
wissen,
was
er
Er muß sich selbst kennen; er muß wissen, was er
für
einen
Rang
in
der
Reihe
der
Wesen
einnimmt,
für einen Rang in der Reihe der Wesen einnimmt,
ren,
und
zur
Zierde
gereichten,
wenn
er
sie
erlangte,
er
muß
wissen,
wie
er
diesem
seinem
Range,
und
ren, und zur Zierde gereichten, wenn er sie erlangte, er muß wissen, wie er diesem seinem Range, und
der
Verbindung,
in
welche
er
als
ein
Geschöpf
mit
der Verbindung, in welche er als ein Geschöpf mit
seinem
Schöpfer,
und
mit
den
andern
Mitgeschöpfen
seinem Schöpfer, und mit den andern Mitgeschöpfen
steht,
ein
Gnüge
thun
soll.
Er
muß
seine
Pflichten
steht, ein Gnüge thun soll. Er muß seine Pflichten
graphie,
nebst
verschiednen
Theilen
der
Weltweis=
kennen.
Diese
lehrt
ihn
nichts
so
vollkommen,
als
graphie, nebst verschiednen Theilen der Weltweis= kennen. Diese lehrt ihn nichts so vollkommen, als
heit?
Wie
nöthig
und
nützlich
einem
Kaufmanne
das
göttliche
Buch,
die
Schrift,
welches
die
Bewe¬
heit? Wie nöthig und nützlich einem Kaufmanne das göttliche Buch, die Schrift, welches die Bewe¬
gungsgründe
aus
dem
Glauben
und
der
Erlösung
her=
gungsgründe aus dem Glauben und der Erlösung her=
nimmt,
und
ihnen
eine
Kraft
giebt,
gegen
welches
nimmt, und ihnen eine Kraft giebt, gegen welches
alles,
was
Menschen
sagen
können,
Schwachheit
ist.
alles, was Menschen sagen können, Schwachheit ist.
Mit
solchen
Kenntnissen
bereichert,
und
sie
gut
Mit solchen Kenntnissen bereichert, und sie gut
angewendet,
wird
jeder
in
jedem
Verhaltnisse
seines
angewendet, wird jeder in jedem Verhaltnisse seines
Lebens
eine
Zufriedenheit
und
Glückseligkeir
empfin¬
Lebens eine Zufriedenheit und Glückseligkeir empfin¬
vorbringt
zum
verarbeiten,
von
den
Vorzügen,
die
den,
die
fern
von
dem
Unwissenden,
fern
von
dem
vorbringt zum verarbeiten, von den Vorzügen, die den, die fern von dem Unwissenden, fern von dem
Ein=
Ein=