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gar einen Cornet, der kühn gnug war den Gehalt
des Prinzen von Wallis mit seiner Stimme zu ver
mehren, die Standarte aus den Händen nahm. Die¬
ser degradirte Cornet wurde nicht nur der Minister
seines Volks, sondern auch in den Augen unsers
Herolds, der Gott des Krieges, der Schutzgeist Eng¬
lands, der Leitstern seines Jahrhunderts, und was
noch weit ärger ist, der Tert eines politischen Legenden¬
schreibers, der mit der Staatsveränderung des Grafen
von Bute die Dienstfertigkeit des deutschen Ueber¬
setzers unterhalten hat und die Erwartung der Lesei
nächstens übertreffen wird. Kostet in der Kanter¬
schen Buchhandlung allhier, wie auch in Elbing und
Mitau 2 fl. 24 gr.
Haag, den 1. Februar.
Gestern erfuhr man mit Ankunft der englischen
Briefe, daß der Erbprinz von Braunschweig und die
Prinzeßin Augusta, seine Gemalin, den 28ten Jan. bey
Aagang des Paquetboots sich zu Harwich befunden
haben, daß aber die Jacht, mit welcher Höchstdiesel¬
den nach Helvoetsluys überschiffen wollen, durch den
Sturm dort aufgehalten worden.
Der Capitain
che zu Helvoetsluys angekommen, sind der Meynung,
daß die Jacht noch bis jetzt nicht in See gehen können.
London, vom 27. Jan.
Die Sache des Herrn Wilkes beschäftigte das Un=
terhaus den 1gten dieses Monats bis zum 20ten des
Morgens um 4 Uhr. Weil der Lord=Canzler Gicht¬
schmerzen hatte, präsidirte der Graf Mansfield den
23 d. im Ober=Parlement. Den Tag nach der Hoch=
geit des Erbprinzens von Braunschweig und der Prin=
geßin Augusta hatte die Warterin dieser Prinzeßin
die Ehre ihre Aufwartung zu machen, und überreich¬
te zugleich das erste paar Kinderschuhe, das Ihro
Kronigl. Hoheit getragen hatte, die ihr dafür ein Ge=leute, bey einer Versammlung von 600 Mitgliedern
schenk von 100 Guineen machte. Den 19ten besuch=
te der Prinz von Braunschweig das Theater zu
Drury=Lane; woselbst viele Damen aus Neugierde
einen Platz mit 5 Guineen bezahlten. Unmittelbar
nach dem ersten Aufzuge des Stücks, verschwunden
Jhro Durchlauchten, (worüber kein geringes Auf¬
sehen entstand) kamen aber nach 3 Viertelstunden
wieder zum Vorschein. Man hat nachhero erfahren,
daß die Königl. Gesellschaft der Wissenschaften an
eden dem Tage eine Versammlung gehabt, und daß
der Prinz diese Gelegenheit nicht versäumen wollen
derselben beyzuwohnen.
Der Graf von Morton
der darin prasidirte, bewillkommte ihn mit einer fran¬
zösischen Anrede, die der Prinz in eben der Sprache
beantwortete, und der Gesellschaft die Erlaubnis gab
seinen Namen in ihr Buch einzutragen. Den 20ten
speiste das hohe Paar mit Ihro Majestäten im Hau
se der Königin, woselbst des Abends Concert war.
Den 21ten besah der Erbprinz die Bibliothek und
dazu gehörige Seltenheiten. Den 22ten war der
Hof zahlreicher als er seit 35 Jahr gewesen ist. Die
Prinzeßin von Braunschweig war in einem silbernen
Brocat gekleidet, von dem die Elle 11 Guinees und
20 Pfund ohne die Garnitur gewogen haben soll.
Denselben Morgen begab sich der Erbprinz nach
Hayes um den Herrn Pitt zu besuchen, der Gicht¬
schmerzen hatte, und speiste nach diesem Besuch Mit¬
tags bey dem Herzog von Newcastle. Den 22ter
besahen Ihro Durchl. das Merkwürdigste im Tour
und fuhren in Gesellschaft des Marquis von Gran¬
des Paquetboots sowol als die übrigen Seeleute, wel= by, des Lord Berkeley, des Generals Townshend,
und des Ritters Carl Frederick zu Wasser nach Green¬
wich, von hier zu Lande nach Woolwich und speiseten
daselbst Mittags. Den 24ten speiste der Erbprinz
bey dem Herzog von Cumberland, und des Abends
gab man ein großes Festin im Concertsaal der Ma¬
dame Conollay. Der Herzog von Cumberland be¬
fand sich darauf mit mehr als 250. Personen von
Adel. Der Prinz eröfnete mit der Herzogin von
Richmond den Bal, der bis 6 Uhr des Morgens
wahrete.
Dublin, den 17. Jan.
Gestern beschloß die Innung der hiesigen Kauf¬
einmüthig einen Aufnahmebrief in einer goldenen
Büchse dem Lord Richter Pratt überreichen zu laßen
und diesem Beyspiel folgte noch denselben Tag die
Innung der Wundärzte.
Paris, den 26. Jan.
Der König hat dem Cardinal von Choiseul die Ab¬
tey von St. Bertin zu St. Omer ertheilt. Der neue
General=Controleur der Finanzen, Herrn von Laverdy,
erwirbt sich immer mehr den Beyfall des Publici.
Man schickte ihm dieser Tagen einen künstlich gear¬
beiteten Aufsatz von Zucker, auf dem ein Landmann
vorgestellt war, der Gold säete mit der Devise: Il va
reverdir. Der Herr de Ste. Foix, einer der ersten
Commis beym Departement der auswärtigen Ge¬
schäfte, ist an die Stelle des verstorbenen Herrn
Moufle von Georville zum Schatzmeister der Marine
ernennt worden, deßen Einnahme sich auf 800000.
Livres belauft. Die Leute des Königs, denen das
Parlament die Untersuchung einer Schrift aufgetra¬
gen hatte, welche den Titel führt: Hirtenunterricht
des Herrn Erzbischofs von Paris über die Eingriffe
der weltlichen Gerichshöfe zum Nachtheil des Anse¬
bens