diff --git a/DOCS/66-02.xml b/DOCS/66-02.xml new file mode 100644 index 0000000..3c7a0f2 --- /dev/null +++ b/DOCS/66-02.xml @@ -0,0 +1,660 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=19_06_2024_19:16 + 2024-06-19T15:15:16.647+02:00 + 2024-06-19T19:16:50.926+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + polium mit falschen und gedehntem Ernst — erlau¬ + + + + + + + ben sie uns dagegen etwas mit Scherz zu verdienen. + + + + + + + leicht haben solche Zweydeutigkeiten Gelegenheit ge¬ genannt werden könnte. + + + + + + + geben gewisse Eigenschaften bey verschiednen Natio + + + + + + + nen für Fehler oder Tugenden zu erklären. Das + + + + + + + Wort coquet hat eben dieses Schicksal, und doch sagt + + + + + + + macht man sie sittsam und wahrhaft + + + + + + + daraus. + + + + + + + Vermuthlich werden die Damen einem Philoso¬ + + + + + + + alles Lob aus der Schönheit und Güte ihrer Natur + + + + + + + hernimt. Vergessen sie immerhin eine schlaue Pa¬ + + + + + + + sie Rousseausche Sophien + + + + + + + nicht behaupten daß sie dies anführen: + + + + + + + Bloß darum weil sie haben wollen + + + + + + + Daß wir sie widerlegen sollen. + + + + + + + Wir nehmen an, daß sie es von Grund des Herzens + + + + + + + was coquet seyn heißt, und dann werden sie es. + + + + + + + Die wahrhafte Coquetterie besteht in der + + + + + + + Kunst, das gehörig eingeschrenkte Verlangen liebens¬ + + + + + + + würdig zu seyn und zu gefallen, zu bewirken. Jene + + + + + + + unausdrücklich seine und einnehmende Manieren + + + + + + + jene milde Sittsamkeit, jene geschmackreiche Sorg + + + + + + + für den Putz, die so wohl mit immer reitzender + + + + + + + Nachläßigkeit bestehen kann von der Guarini sagt: + + + + + + + Quant'ha piu sciolto il crin, tanto più stringe. + + + + + + + jene nothwendige Achtsamkeit auf das Reinliche, jene + + + + + + + les dieses sind krystallne Bäche aus dieser geläuter¬ + + + + + + + ten Quelle + + + + + + + Man.muß sich oft über den Eigensinn eines Lan= + + + + + + + des oder Zeitpunkts wundern, in dem man eine + + + + + + + immer andern tausend Unarten verzieht, wenn sie + + + + + + + weil alle Fähigkeiten in sich fühlen die letztere nach¬ + + + + + + + erste Rolle zu spielen. Der Neid hat nirgend mehr + + + + + + + Gewalt als in den Herzen des schönen Geschlechts, + + + + + + + Herzen und Verstande ein gleich schlechtes Compli= + + + + + + + ment macht. + + + + + + + + + + + + + Die Coquetterie ist die temperirte Zone zwischen + + + + + + + Buhlerey, dem Gezwungnen und Kostbaren, wel¬ + + + + + + + Es giebt Ausdrücke die dem Ohr widrig klingen, ches letztere, wenn man die Charte der Scudery + + + + + + + weil das Vorurtheil ihre Bedeutung bestimmt. Viel, nachahmen wolte, das Island der gesitteten Welt + + + + + + + Ich stelle mir die zwey Geschlechter als zwo stäh¬ + + + + + + + lerne Saiten vor, die parallel fortlaufen, und auch + + + + + + + so fortlaufen müssen, weil ein Geschlecht durch die + + + + + + + Rousseau in seinem Aemil: Wenn man die Co= Annehmung der Sitten und Eigenschaften des an¬ + + + + + + + quetterie in ihren Schranken hält, so dern unerträglich wird. Z. B. Eine Frau die den + + + + + + + Homer griechisch liest, und ein Mann der Allongen + + + + + + + man macht ein Gesetz der Ehrbarkeit macht. Beide Saiten sind elastisch, die männliche + + + + + + + weniger. Das Bestreben und die Kunst zu gefallen + + + + + + + bestimmen die Elasticität des weiblichen, ohne sie + + + + + + + phen glauben, der ihr größter Lobredner ist, und der würde die Saite störrisch werden, die öftere Einbie¬ + + + + + + + gungen die die Jahre und tausend andre Dinge in + + + + + + + selbige machen, würden eine ekelhafte Krümme ver¬ + + + + + + + mela, die verliebte Plauderin Biron, und werden ursachen, wie ein abgebrauchter Carcassendrat. Das + + + + + + + Manna schmeckte den Israeliten wonach sie wolten, + + + + + + + Die Damen sagen mit einem spöttischen Ton, sie durch diese liebenswürdige Kunst können die Schö¬ + + + + + + + wären ein schwaches Geschlecht, unfähig die obern nen allen Dingen die Gestalt geben wofür sie wollen + + + + + + + Seelenkräfte männlich zu bearbeiten. Wir wollen daß wir sie ansehn sollen. Sie solte der Hauptan¬ + + + + + + + genmerk des Geschlechts seyn, weil ohne sie das Ge¬ + + + + + + + bäude ihrer Herrschaft zerfällt. Die Natur hat in + + + + + + + ihre Seelen dieses Capital gelegt, und es ist unsträf¬ + + + + + + + lich es auf vierzig Procent auszuthun, man wird + + + + + + + meynen, und eben so aufrichtig rufen wir ihnen ihnen ohne ängstliche Seufzer die Douceurgelder für + + + + + + + beym Eintritt ins neue Jahr zu: Verstehen sie recht ein solches Anlehn abtragen. Eine tugendhafte und + + + + + + + schöne Frau ist ohne diese Eigenschaft höchstens + + + + + + + Pygmalions Bildsäule vor ihrer Beseelung, sie bleibt + + + + + + + ewig Marmor, sie wird noch immer nach einer Art + + + + + + + von Register lieben, und zum Unglück stehn in allen + + + + + + + Registern nicht die kleinen Kunstgriffe durch die eine + + + + + + + zu gefallen suchende Frau dem Manne sein Haus + + + + + + + zum einzigen wahren Freuden- und Ruhepunkt ma¬ + + + + + + + chen kann. Die Frau muß selbige aber mit für ih¬ + + + + + + + ren Mann anwenden sonst wird sie was die Franzo= + + + + + + + sen eine galante Frau nennen. Schenken sie + + + + + + + bezaubernde Biegsamkeit, die sich in alle Karaktere mir die Uebersetzung dieses Worts, der Paraphrase + + + + + + + findet, und das Leben der guten Gesellschaft ist, al= würde zu stark werden, vielleicht auch verhaßt, weil + + + + + + + man um ihn recht deutlich zu machen, Beyspiele, die + + + + + + + gewiß nicht selten sind, anführen müste. + + + + + + + Die Coquetterie der Mädchen kann und muß auf + + + + + + + das ganze männliche Geschlecht gehen. So blüht + + + + + + + Schöne tadelt die sich dieser Triebfedern bedient, und ein Fruchtbaum im Garten, er vergnügt jedes Auge, + + + + + + + der ihn näher betrachtet wird die hohle Blüthen und + + + + + + + gleich Liebeshändel hat. Vielleicht thut man es die ansetzende zu unterscheiden wissen. Reduten¬ + + + + + + + factionen, affektirte Kälte, erzwungner Ekel, Gri¬ + + + + + + + zuahmen, und wenige nur Geist genug besitzen die massentugenden, die kaum von der Stirne bis auf + + + + + + + den Halsstrich reichen, würden dann auf ewig aus + + + + + + + der gemeinschaftlichen Welt verbannet seyn. Der + + + + + + + sie scheinen zu vergessen daß der Neidische seinem Fremde würde anfangen müssen die Artigkeit und + + + + + + + den Ton eines Landes zu rühmen, wo man ihn oft + + + + + + + mit mehr Kosten und Complimenten aufnimt, als er + + + + + + + wirklich + + + + + + + + diff --git a/DOCS/66-03.xml b/DOCS/66-03.xml new file mode 100644 index 0000000..83dabb4 --- /dev/null +++ b/DOCS/66-03.xml @@ -0,0 +1,569 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=20_06_2024_12:32 + 2024-06-19T15:15:16.949+02:00 + 2024-06-20T12:32:14.487+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + wirklich verdient. Ein gewisses Zuvorkommen und Man wundre sich nunmehr nicht wenn jeder Manns¬ + + + + + + + Beeifern ist wie gemeiniglich die Bewunderung, ei= person der ein Mädchen, das sich mit Geschmack + + + + + + + ne Frucht der blödsinnigen Schwäche. Der Gout= putzt, und mit Wohlstand munter ist, nicht gefällt, + + + + + + + barock hat seinen Werth, wenn man ihn aber bey auf gewisse Art selbst bey Salomonischer Weisheit + + + + + + + großen Gebäuden und im Anzuge anbringt so wird für die Welt dumm bleibt. Ein neuer Vortheil + + + + + + + gewisse Wirthschaftlichkeit ist so zu reden der rechte ranney. Jedes Gesicht würde alsdann die beybehal¬ + + + + + + + die Damen hiedurch um unser Geschlecht verdient oder weniger nachdem er mit der Sonntags= oder + + + + + + + machen — unsre junge Herren würden weniger eau Donnerstagspost angekommen. + + + + + + + de Lavande brauchen, um ihnen angenehm zu wer= + + + + + + + den — Die Verkäufer wohlriechender Wasser ver¬ Natur zum Possen aufbringt, lächerlich geschienen — + + + + + + + artigen Welt auch was thun, sie mögen den Verlust die Frisur nur zwey Finger breit von den Augbrau¬ + + + + + + + als ein Neujahrsgeschenk an ihre Käufer auf conte + + + + + + + ansehen. Sie würden mehr Witz und weniger pan + + + + + + + tomimische Verbeugungen in die Gesellschaft bringen werden roth oder blaß — da dieses doch in keines + + + + + + + müssen, jene süße Mienen die sich für die türksche Acteurs Gewalt steht. Die Mädchen lachen über + + + + + + + Stumme schicken wenn sie den Obelisken geheimniß= einen Stutzer, dessen Stock sich zu seiner Taille wie + + + + + + + volle Blumensträuße überreichen, könnten abgeschaft Goliaths Weberhaum zu Davids Schäferstabe ver¬ + + + + + + + werden — Man würde weniger mit dem Fächer hält — ein stark Gesicht und ein klein französisch + + + + + + + spielen, und manchen ersparen der aus Zorn über Kopfzeug — o! das ist eine ganz andre Sache — + + + + + + + eigne Unthätigkeit oft zerstückt wird. Bey einer ge¬ + + + + + + + weis üble Nachreden (Medisances) des Adel- und Wohlstandsklugheit nennen. + + + + + + + Bürgerstandes ungewöhnlicher werden. Jene lächer= + + + + + + + liche Canapekriege würden wegfallen, weil man sei= wöhnlicher Ausdruck der Schriftsteller die nichts + + + + + + + nen Werth und seine Ehre nicht von der Facon des + + + + + + + sind den Höfen vom Burgundischen Etiket, nie aber Gehör, wir lassen den Stimmhammer daher in ih¬ + + + + + + + einer Gesellschaft, die zum Vergnügen dienen soll, + + + + + + + zu verzeihen. Man würde sich unvermerkt zum troußirung einer Enveloppe oft so tiefsinnig rafini¬ + + + + + + + bessern Scherz gewöhnen, und schöne Lippen weni= ren, werden auch hierüber weiter nachzudenken be¬ + + + + + + + ger durch platte Einfälle entheiligen hören. + + + + + + + Diejenige, die das Frauenzimmer bloß zur Wirth + + + + + + + schaft und der Sinnenfreude herabsetzen, werden + + + + + + + diese Aufmunterung vielleicht aus Furcht vor dem dem man sich mit Eisen oder Quecksilber abgegeben. + + + + + + + Anwachs des Witzes des schönen Geschlechtes, vers Man wird nicht die Beschwerde, aber wohl den + + + + + + + dammen. Sie haben nichts zu besorgen meine Her= Gewinst vergrößern. + + + + + + + ren, ein zu gefallen suchendes Frauenzimmer wird + + + + + + + bald das von der Pedanterie unzertrennlich Lächerli= dem Zwecke nähern wozu sie geschaffen sind. Sie + + + + + + + che abmerken, sie wird den Vortheil einer allerlieb= sollen gefallen und aufgeweckt seyn. Der praktische + + + + + + + sten Unwissenheit in theoretischen Wissenschaften ein= Verstand, den sie im höhern Grad wie wir besitzen, + + + + + + + sehen, und nichts als die Kunst zu reitzen studiren, wird sie von der Schönheit und dem Nutzen dieses + + + + + + + Die Kräfte unsers Geschlechts, die zum Gefallen Zwecks, und der Güte des Mittels überzeugen, wir + + + + + + + und zur guten Gesellschaft nothwendig sind, scheinen + + + + + + + in uns nur todte Kräfte zu seyn, den Damen hat + + + + + + + die gütige Natur daher das Vermögen dieser Unthät eingeschlafen nur erst bis zum Träumen bringen + + + + + + + tigkeit für dem gänzlichen Absterben zu bewahren. könnten. + + + + + + + + + + + + + Neapolis, den 26. Nov. + + + + + + + Allhier ist eine vornehme junge Dame, die vet¬ + + + + + + + schiedene Jahre unfruchtbar gewesen war, auf eine + + + + + + + wunderbare Art fruchtbar geworden, und glücklich zu Hülfe. Worzu denn, antwortete der Mönch. + + + + + + + von einem jungen Sohn entbunden worden. Die + + + + + + + besagte Art der Fruchtbarwerdung ist, nach ihrer ei¬ + + + + + + + genen Erzählung, diese: Sie gieng vor 10 Mona= daß der Himmel ihren Wunsch, auf sein Geber, er¬ + + + + + + + + + + + + + er lächerlich, höchstens verdient er Mitleid — Eine unsers Vorschlags ist die Schwächung der Modeti¬ + + + + + + + Arm der Kunst zu gefallen. Wie sehr würden sich ten, die ihm wohlsteht, und nicht einen Putz mehr + + + + + + + Uns haben die Moden von je her, die man der + + + + + + + lieren zwar hiebey, allein sie müssen fürs Wohl der Z. B. Heut ist eine hohe Stirn Mode, morgen darf + + + + + + + nen abstehen — Begeht der Dichter nicht einen + + + + + + + Fehler wenn er auf dem Theater sagen läßt: sie + + + + + + + Solche Moden solte man immer für Thorheit + + + + + + + hörig bestimmten Coquetterie würden die wechsels- halten, und nur die der Gestalt angemeßne eine + + + + + + + Wir wollen die Materie nicht erschöpfen (ein ge¬ + + + + + + + mehr zu sagen haben, der uns aber nicht treffen + + + + + + + Stuhls herholen würde - solche lustige Auftritte kann) die Schönen haben von Natur ein delikates + + + + + + + ren Händen. Sie, die über den Besatz und die Re¬ + + + + + + + lieben. + + + + + + + Diese feine Kunst von der wir geredet ist eine + + + + + + + Goldmine, die man bisher sehr vernachläßigt, in¬ + + + + + + + Diese ehrbare Coquetterie wird die Schönen + + + + + + + aber werden uns glücklich schätzen, wenn wir einige + + + + + + + schlummernde Talente erwecken, und die recht fest + + + + + + + + + + + + + ten in die Kirche der Theatiner, und sahe daselbst + + + + + + + einen Mönch niederkniend beten. Sie redete den¬ + + + + + + + selben an, und sprach: Vater, euer Gebet komme mir + + + + + + + Darzu, erwiederte sie, daß ich Kinder bekommen mö¬ + + + + + + + Der Mönch gab ihr darauf die Vertröstung, + + + + + + + hören + + + + + + + + diff --git a/DOCS/66-04.xml b/DOCS/66-04.xml new file mode 100644 index 0000000..3681290 --- /dev/null +++ b/DOCS/66-04.xml @@ -0,0 +1,870 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=19_06_2024_19:19 + 2024-06-19T15:15:17.124+02:00 + 2024-06-20T12:26:41.215+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + rung bewährt. + + + + + + + Regtement. + + + + + + + nach wel dem des Erbprinzen Hochfürstl. Durchl. nebst der Dur= + + + + + + + Fray Erbprinzeßin, auf der Kurländischen Gränze und ferne + + + + + + + während der Reise durch das Land bis in Mitau + + + + + + + empfangen werden sollen. + + + + + + + Bey der Brücke über dem Aa Flusse, wo die Kurlän + + + + + + + dische Gränze anfängt, macht das Amt Rutzau eine grü= + + + + + + + ne Ehrenpforte, bey welcher der Herr Landhofmeister + + + + + + + Oberrath und Ritter von Offenberg, der Herr Ober= + + + + + + + hauptmann von Behr und der Herr Hauptmann von + + + + + + + Mirbach, die Durchl. junge Herrschaft, im Namen Sr + + + + + + + Hochfürstl. Durchlaucht des Herzogs, mit einer kurzer + + + + + + + Anrede bewillkommen, nebst zween Herren von der No + + + + + + + dlesse. Worauf die Reise sogleich nach Rutzau, [2 Mei¬ + + + + + + + len,J in folgender Ordnung fortgesetzt wird: + + + + + + + Die Herren von der Noblessa, die Cavaliers von der + + + + + + + Hochfürstl. Suite, die Herrrn Officianten, die Hoch + + + + + + + fürstl. Letbkutsche, die Hof=Dames, und die Hochfürstl + + + + + + + Bagage=Wagens. + + + + + + + Jn Rutzau ist das erste Nachtlager. Von Rutzau nack + + + + + + + Niederbartau, [4 Meilen, J allwo, weil die Durchl + + + + + + + Herrschaft, bey hellem Tages Lichte, an selbigem Tag + + + + + + + in Liebau nicht eintreffen kann, das zweite Nachtlage + + + + + + + ist. Hier werden die von Rutzau mitgekommenen Her + + + + + + + ren Cavaliers von zween andern abgelöset. + + + + + + + Von Niederbartau bis Liebau. [3 Meilen.] Daselbst + + + + + + + empfängt die Stadt die Durchl. Herrschaft, anbefohlne + + + + + + + maßen, in Parade und unter Lautung mit allen Glocken + + + + + + + Und, weil in Liebau das dritte Nachtlager ist, so wird + + + + + + + hochstgedachte Herrschaft, folgenden Tages frühe, vor + + + + + + + der Burgerschaft, so, wie Sie empfangen worden, bis + + + + + + + Niederbartau mitgekommenen Herren Cavaliers werden + + + + + + + in Liebau von zween andern abgelöset. + + + + + + + Auf der Grobinschen Stadlgrenze empfängt die dasi= + + + + + + + ge Bürgerschaft Höchstdieselben und führet Sie bis ar + + + + + + + das Ende ihrer Grenze. + + + + + + + Bey dem Anfange des Durbenschen Steindamms wer¬ + + + + + + + gern empfangen, und bis an das Amt Bunthof, (3 Mei= + + + + + + + len, begleitet. Jn Bunthof, allwo nur gefrühstückt + + + + + + + wird, werden der Herr Hauptmann von Mirbach, durch + + + + + + + aus Liebau mitgekommenen Herren Cavaliers durch + + + + + + + zween andere abgelöset. Von Bunthhof aus werden + + + + + + + die Pferde im Groß=Drogenschen Kruge, [3 Meilen, + + + + + + + von Adel durch zween andere abgelöset, und die Reise mit den Forstbedienten, auf des Hofapothekers Witten= + + + + + + + bis Schrunden s4 Meilen,] fortgesetzt, allwo das viert= + + + + + + + Nachtlager ist. Hier wird der Herr Oberhauptmann + + + + + + + von Behr, von dem Herrn Oberhauptmann von der + + + + + + + Osten genannt Sacken, der Herr Hauptmann von den + + + + + + + Brinken, durch den Herrn Hauptmann von Bolschwing + + + + + + + und die vom Drogenschen Keuge mitgekommenen Her= zulegen belieben. + + + + + + + ren von Adel durch zween andere abgelöset. + + + + + + + Von Schrunden aus, werden in Frauenburg, 14 Mei= + + + + + + + len,] allwo der Herr Hauptmann von Bolschwing durch schaft auf der Stadtgrenze, disseits der Griwischen Brü= + + + + + + + den Herrn Hauptmann von der Osten genannt Sacken + + + + + + + und die Herren Cavaliers aus Schrunden, durch ande= + + + + + + + re abgelöset werden, die Pferde gewechselt, daselbst ge= Kielmannischen Hause; da dann die Wagens des Ma¬ + + + + + + + frühstückt, und in dem Gräflich=Keyserlingischen Erbgute + + + + + + + Großblieden, [3 Meilen,] auf inständiges Ansuchen Jh= + + + + + + + ve Eerel, der Frau Rechsgrähn von K.yseting, das Zag angeher der gelen Gade gleuch felgen u rnnen + + + + + + + + + + + + + hören würde; und die Folge hat nun seine Versiche, fünfte Nachtlager genommen. Allda werden Ihre + + + + + + + Hochfürstl. Durchl. Durchl. durch den Herrn Oberhaupt= + + + + + + + mann von Keyserling empfangen, durch diesen der Herr + + + + + + + Oberhauptmann von Sacken und die aus Frauenburg + + + + + + + mitgekommenen Herren Cavaliers durch zween andere + + + + + + + abgeloset. Die von der Hochfürstl. Suite entbehrlichen + + + + + + + Wagens gehen gleich von Großblieden nach Bächhof, + + + + + + + [3 Viertel Meilen,J allwo die Stationspferde stehen, + + + + + + + und, wann es das Wetter erlaubt, bis auf die folgende + + + + + + + Station Doblehn, durch die Nacht, voraus. + + + + + + + Die Durchl. Herrschaft bricht, folgenden Tag früh= + + + + + + + zeitig, aus Großblieden auf, gehet bis Bächhof mit + + + + + + + Bliedenschen Pferden, wechselt solche allda, und komm + + + + + + + auf den Mittag in Doblehn 4 Meilen, an, allwo das + + + + + + + sechste Nachtlager ist, der Herr Hauptmann von Sacken + + + + + + + durch den Herrn Hauptmann von Oelsen, und die aus + + + + + + + Großblieden mitgekommenen Herren Cavaliers durch + + + + + + + andere abgelöset werden. Allhier geruhen des regieren= + + + + + + + den Herrn Herzogs Hochfürstl. Durchl. zu Bezeugung + + + + + + + Höchstdero väterlichen Affection, die Durchl. junge + + + + + + + Herrschaft, in Begleitung einiger Herren Cavaliers, pri= + + + + + + + vatim zu bewillkommen, und erheben Sich selbigen Ta= + + + + + + + ges zeitig wieder zurücke nach Mitau. Es wird auch + + + + + + + hier die Stunde festgesetzet, in welcher die Hochfürstl. + + + + + + + junge Herrschaft, des folgenden Tages, bey Mitau + + + + + + + Meilen,J gewiß eintreffen wollen, (welches wegen der + + + + + + + kurzen Tage, so zeitig als möglich, geschehen müßte) + + + + + + + damit alles dergestalt fertig gehalten werden könnte, + + + + + + + daß die zur Parade erforderlichen Menschen, dem kalten + + + + + + + Weiter, ohne Noth, nicht zu lange ausgesetzet blieben. + + + + + + + Jn dem eine Meile von Mitau belegenen Salpeter= + + + + + + + kruge wird jemand des Morgens zu Pferde bestellet, der, + + + + + + + sobald als er die Hochfürstl. Suite in der Ferne ankom= + + + + + + + zum Ende der Stadtgrenze wieder begleitet. Die von men siehet, dem Herrn Capitaine von Medem, dem die + + + + + + + Aufsicht über die Parade=Suite aufgegeben ist, und der + + + + + + + sich in dem Hause des Silberdieners Kielmann befinden + + + + + + + wird, diese Nachricht überbringet; damit alles sich auf + + + + + + + denen dazu angewiesenen Wiesen, neben der Heerstraße, + + + + + + + fertig halten konne. + + + + + + + Des Morgens am Tage des Einzuges rangiren sich: + + + + + + + den Jhro Hochfürstl. Durchl. Durchl. von dasigen Bür= Die Pagen, und die Hochfürstl. Paradekutschen, die + + + + + + + Hochfürstl. Handpferde; der Hofcourier mit der Libree + + + + + + + die Kutschen der Herren Officianten, und der Postmei= + + + + + + + ster mit seinen Postillions, auf des Forsten Heuschlag, + + + + + + + den Herrn Hauptmann von den Brinken, und die zwischen Kielmanns und Forstens Herberge. Die adeli= + + + + + + + chen Kutschen und die adelichen Handpferde, auf des + + + + + + + Futtermarschalls Schau seinem Heuschlage. Die Wa= + + + + + + + gens des Magistrats, auf dem Heuschlage des Commis= + + + + + + + gewechselt, die aus Bunthof mitgekommenen Herren sarn Lau, und der Hochfürstliche Forst=Commissarius + + + + + + + bug seinem Heuschlage, von wannen alle und jede in + + + + + + + die, nach dem Reglement, ihnen zukommenden Stellen, + + + + + + + beym Aufbrüche bequem einrücken können. + + + + + + + Diejenigen Herren Cavaliers, die mit der rothen Uni= + + + + + + + forme versehen sind, werden solche an diesem Tage an= + + + + + + + Der Stadtmagistrat, wie auch die grüne, blaue und + + + + + + + gelbe Garden zu Pferde, empfangen die Durchl. Herr= + + + + + + + cke, an der daselbst von der Stadt errichteten grünen + + + + + + + Ehrenpforte, und führen Höchstdieselben bis unweit dem + + + + + + + gistrats auf des Commissarii Lau seinen Heuschlag auf= + + + + + + + fahren, und auf selbigem sich rangiren, um, wenn der + + + + + + + + diff --git a/akteure.xml b/akteure.xml index 432e96d..5cf4ca2 100644 --- a/akteure.xml +++ b/akteure.xml @@ -450,5 +450,11 @@ 1697–1761 https://d-nb.info/gnd/118201913 + + + Friedrich Eberhard Boysen + 1720–1800 + http://d-nb.info/gnd/115594248 + diff --git a/beitraege.xml b/beitraege.xml index d2e6dec..63c45ec 100644 --- a/beitraege.xml +++ b/beitraege.xml @@ -1280,9 +1280,15 @@ + + + + + + - + diff --git a/werke.xml b/werke.xml index 883de72..4e494bb 100644 --- a/werke.xml +++ b/werke.xml @@ -558,6 +558,11 @@ BSB München + + + Grundriß des Lebens und der Thaten Jesu des Heilandes der Welt, von Friedrich Eberhard Boysen, Consist. Oberhofprediger und des Gymnasii zu Quedlinburg Inspektor (Quedlinburg, Leipzig: Biesterfeld 1765). + +