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+ 23tes Stück. Freitag, den 21. Merz 1766.
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+ Beschluß
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+ Im zweiten Stück zeichnen wir nur folgende nutz¬
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+ dare Beobachtungen unter den größeren Recensionen
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+ aus. Die Bitaubesche mehr als freie Uebersetzung
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+ der Ilias kann in Frankreich ihr Glück machen; in
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+ unsrer Sprache würde sie unerträglich seyn. Man
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+ bedroht uns mit 2 Uebersetzungen des Homers in
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+ deutschen Hexametern (Q. D. B. V.) Der Mönch
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+ vom Berge Athos intereßiret besonders in der Dia=
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+ löge von der Vorsehung. Kirchhofs Soldatenrechte
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+ verdienen Aufmerksamkeit. Bey der Beurtheilung
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+ der Briefe über die neueste theologische Litteratur
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+ scheinet der Recensent selbst in seinem Ton sich zu
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+ dergessen, daß man nicht Scheltwort mit Scheltwort
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+ vergelten müsse, und er selbst sonst eines gelinderen
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+ Geistes gewesen. Doch auch sanftmüthige Seelen
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+ werden von einem Fehl oder Paroxismus übereilt.
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+ Die Frankfurter Bedenken und Briefe über den
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+ Münzfuß haben Bewegungen erregt. Bey Klotzens
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+ Ausgabe der Epigrammaten des Strato vermißt
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+ tlan ungern die Uebersetzung. Trillers Dispensato-
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+ tium medicum hat viel systematische Ordnung. Die
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+ Dammsche Uebersetzungen der Bücher des N. T.
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+ kommen an den Reihen. Man richtet ihn aus sei=
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+ nem eigenen Wort, und glaubt, ohne zu eifern, bey
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+ seiner Armuth an Beweisen, daß seine Uebersetzung
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+ wenig Schaden der Kirche zufügen werde. Die
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+ Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva schicken
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+ sich in der Folge der Recension sehr gut zu dem vori¬
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+ gen Buch, und ihr Komisches zu jenem Heterodoxen.
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+ Herr Spalding wird gegen seinen heftigen Beurthei¬
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+ ler aus Frankfurt am M. vertheidigt. Sorgens
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+ Allerley über das mittlere Zeitalter des D. R. ist ein
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+ Meier über die Betrachtungen des
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+ Mischmasch.
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+ M. d'Argens über den Julian sind zwar bescheiden
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+ aber matt, und weder der Marquis noch M. haben
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+ den rechten Standort verfehlt, aus dem jener Kaiser
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+ betrachtet werden muß. Hiebey folgt ein eigner
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+ schöner Versuch in dieser Ausgabe. Cramers An¬
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+ dachten kommen zu kalt und trocken vor, obgleich
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+ schöne Züge nicht ganz vermißt werden. Der Greis
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+ hat einen löblichen Patriotismus, aber nicht die rech¬
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+ te Laune eines Greises, und wird daher gedehnt und
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+ langweilig. Religionswahrheiten stellt er frappan¬
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+ ter dar, nach des Recensenten Ausdruck. Bahrdts
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+ Erklärung des Hiobs verräth wenig Exegetik, und
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+ mehr den Prediger. Bagliv, Boerhave und Haller
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+ (s. das 1. St.) machen ein vortreflich medicinisches
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+ Triumvirat aus. Walchs Ketzerhistorie ist genau,
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+
+ doch hätte der V. noch pragmatischer seyn können.
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+
+
+
+
+
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-092.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-092.xml
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+ Die komische Erzählungen sind voller Stellen eines
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+ reichen Genies, nur tadelt man manche entbehrliche
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+ Geschwätzigkeit. Kann aber Phocion wie man es
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+ haben will, in Athen immer lakonisch sprechen, und
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+ trift es hier auch nicht ein: wes das Herz voll ist,
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+ gehet der Mund über? Wieland, (dieser wird zu¬
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+ verläßig als Autor genannt doch mit einigem Kopf¬
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+ schütteln über diese ihm vorher so fremde Leyer,) ist
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+ also unser deutscher Hans la Fontaine, ein Götter¬
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+ mährchen und ihren Liebesschwänken, unser Cervan¬
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+ tes und Fielding im Don Sylvio.
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+ Cäcilia, ein
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+ deutscher Roman, ist mittelmäßig. Man råth an,
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+ den eigenthümlichen Charakter und den Sitten un=
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+ srer Nation Stof zu Romanen geben zu lassen, folgt
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+ lich die Scenen nicht immer auswärts zu verlegen.
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+ Unter den Nachrichten ist Cube über Heumann und
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+ Tellers Schreiben an Boysen merklich. Nach dem
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+ gegebenen Wort des Verlegers finden wir in diesem
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+ Theil mehr juristisches mitgenommen. In den schö¬
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+ nen Wissenschaften finden wir ein neues englisches
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+ komisches Heldengedicht, der Trappenschütze; aber
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+ von einem Ton, den man in J. — burschikos nen¬
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+ net. Arminius (Herrmann) par le B. de Cronzeck
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+ ist eine lustige Erscheinung. Der Recensent weiß
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+ nicht, wie Sch — — in Cronzeck verwandelt wor¬
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+ den, ob der Uebesetzer das Gedicht selbst oder die
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+ deutsche Nation lächerlich machen wollen — Unsre
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+ Bibliothek wird nach dieser schon gelieferten Probe
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+ ein immer gemeinnützigeres Produkt von Deutsch¬
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+ beiter keine Zeloten und Ketzermacher seyn, alles
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+ Sanftmuth und Bruderliebe, obgleich sie der Wahr¬
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+ heit nicht zu nahe treten lassen; indessen möchte
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+ mancher von ihrem Ton das fordern, was dort der
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+ Heiland zu verbinden besiehlt: seid klug wie die
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+ Schlangen und einfältig wie die Tauben. In den
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+ schönen Wissenschaften ist der Geschmack fein und
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+ richtig, ihr Urtheil hebt sich mit einem scharfen
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+ Strich aus, jedoch vermeiden sie ein Sprechen über
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+ die Brust, und die so vielen hurtigen Schriftstellern
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+ fürchterliche Diktatur des Witzes und einen So= Dingen vermischt angegeben, die eine allzu so
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+ lipsismus des Geschmacks
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+ Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 4 fl. 18gr. liefen Philosophenmäntel und Soldatenröcke durch
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+ /Leipzig.
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+ von des Herrn Le Beau Geschichte des morgenlän¬
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+ dischen Kaiserthums, als eine Fortsetzung der Wer¬
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+ ke des Rollin und Crevier, in einer deutschen Ueber¬
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+ setzung. Es enthält die Geschichte unter den Söh=
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+ nen Constantius des Großen, die ihrem Charakter
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+ nach fast noch unter dem Vater zu setzen sind. Man
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+ will aus der römischen Historie bemerken, daß die
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+ Cäsare, welche ihren Vätern nachfolgten, und schon
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+ zum Reiche berusen waren mehrentheils aus der Art
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+ geschlagen. Wir sehen unter ihren Regierungen
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+ wenig große Auftritte von Helden, desto mehr aber
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+ von Bischöfen. Athanasius macht eine ansehnliche
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+ Rolle, und die Bewegungen der Arianer zerrütten
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+ die Kirche. Von den Streichen und dem Verderben
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+ der damaligen Bischöfe findet man S. 97. ein sehr
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+ ärgerliches Beispiel. Unter dem Constans unter
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+ hielten die kriegerische Perser noch die Neige der rö
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+ mischen Tapferkeit; Constans selbst war ein Prinz
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+ der zwischen den Rechtgläubigen, die er beschützte
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+ den Ketzern, die er verwarf, und den Heiden, deren
+
+
+
+
+
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+ Abgötterey er zu zerstören suchte, mitten inne stand.
+
+
+
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+
+
+ Nie hat ein Regent einen so zweideutigen Ruf hin¬
+
+
+
+
+
+
+ terlassen, obgleich ihm der Titel beatissimus gegeben
+
+
+
+
+
+
+ worden. An seinem Hofe war nur ein einziger wür
+
+
+
+
+
+
+ diger Mann, Euthenius. Bey allen Söhnen Con¬
+
+
+
+
+
+
+ stantins des Großen traf also beynahe das Sprüch
+
+
+
+
+
+
+ wort ein: Heroum nati noxae, worauf wir den den
+
+
+
+
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+
+ schen Reim nicht zusetzen mögen. Unter dem Con¬
+
+
+
+
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+
+ stantins kamen Gallus und Julian aus. Was S
+
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+
+
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+ 158. von dem Bau dieser beiden Brüder auf der
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+
+ Grabe des heiligen Mamas als wunderbar erzähl
+
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+ wird, verdient mehrere Prüfung. Das Schlo
+
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+
+
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+ Daphne bey Antiochien, welches S. 160. als eir
+
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+
+
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+
+ Auffenthalt des Vergnügens reitzend beschrieben wird
+
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+ lands Gelehrten. In der Theologie wollen die Ar= war ein anders Capua. Die Schlacht bey Mursa
+
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+
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+ mit den Magnentius, wird S. 177. sehr lebhaft ge¬
+
+
+
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+ schildert. Man hörte von allen Seiten schreien
+
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+
+ ihr seid Römer; erinnert euch des Ruhms und de
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+ Tapferkeit der Römer. Es ist sehr nützlich daß di
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+ Gesetze dieses Kaisers berührt werden; noch meh
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+ Untersuchung würde nicht geschadet haben. Julia
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+ erscheinet S. 318. bey seiner Ernennung zum Cäsat
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+ als ein politischer Heuchler, aber als ein bessere
+
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+ Feldherr gegen die Deutschen. Seine schöne Ei¬
+
+
+
+
+
+
+ genschaften werden S. 384. mit widersinnischen
+
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+ phistische Erziehung eingeflößt, und an seinem Hofe
+
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+ einander; sein Ruhm that indessen dem Constantius
+
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+ Abbruch, und erregte seinen Neid. Die Rede an
+
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+ seine Truppen S. 430. und ihr heldenmüthiger Ent=
+
+
+
+
+
+
+ schluß sind ein rührendes Ueberbleibsel der alten rö¬
+
+
+
+
+
+
+ Bey Casp. Fritsch erscheinet schon der 2te Theil mischen Zeiten, wie überhaupt die Feldzüge die
+
+
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+
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+
+ ses nachherigen Kaisers. In diesem Theile gehet
+
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+ die Geschichte noch immer unter dem Constantius
+
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+ bis auf die letzten Jahre seines Regiments. Man
+
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+ kann sagen, daß die Vorfälle interessanter und die
+
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+
+
+
+
+ Schreibart immer lebhafter wird. Wir sind begie
+
+
+
+
+
+
+
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+ rig, in der Fortsetzung, die das Leben des berüchtig¬
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+ ten Julians entwerfen muß, zu sehen, aus was für
+
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+ einem Augenpunkte der Verf. diesen Kaiser beurthei¬
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+
+ len wird, über dessen Charakter Bletterie gearbeitet
+
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+ und der Herr Marg. d'Argens genug feine Schmin¬
+
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+
+ Kostet in den Kanterschen
+
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+
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+ ke aufgetragen hat.
+
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+ Buchhandlungen 2 fl.
+
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+
+ Berlin, den 15. Febr.
+
+
+
+
+
+
+ Bey Sr. Majestät Garde du Corps hat der
+
+
+
+
+
+
+ Staabsrittmeister, Freyherr von Mengden, eine
+
+
+
+
+
+
+ dacante Esquadron erhalten; der Lieutenant, Herr
+
+
+
+
+
+
+ von Byern, ist zum Staabsrittmeister, die Cornets,
+
+
+
+
+
+
+ Herren von Bredow und Graf von Haack, sind zi
+
+
+
+
+
+
+ Fieutenants und der Estandartenjunker, Herr Graf
+
+
+
+
+
+
+ von Henkel, ist zum Cornet avancirt.
+
+
+
+
+
+
+ Donaustrom, vom 3 Márz.
+
+
+
+
+
+
+ Der verstorbene Feldmarschall Daun hat in seinen
+
+
+
+
+
+
+ mit eigener Hand durchaus geschriebenen Testament
+
+
+
+
+
+
+ den von der Rußischen Kaiserin erhaltenen mit Bril=
+
+
+
+
+
+
+ tanten reich besetzten goldenen Degen vor ein Ma¬
+
+
+
+
+
+
+ soratgut erkläret. Der Hof hat zu Laxenburg den Pal
+
+
+
+
+
+
+ last und die Gärten des gedachten Feldmarschalls für
+
+
+
+
+
+
+ 40000 Gulden gekauft, und gleich baar bezahlen las¬
+
+
+
+
+
+
+ sen. Die Anzahl der Invaliden in den Kaiserl. Erb=
+
+
+
+
+
+
+ Mann, der Generalkriegscommissarius, Graf Jo¬
+
+
+
+
+
+
+ hann von Choteck, behält die Oberaufsicht über sie
+
+
+
+
+
+
+ bey. Se. Majestät, der Kaiser, lassen noch immer
+
+
+
+
+
+
+ die Besorgung der Landesangelegenheiten, und der
+
+
+
+
+
+
+ weitläuftigen neuen Militaireinrichtung ein Werk
+
+
+
+
+
+
+ Ihrer unermüdeten Sorgfalt seyn. Letztere ist Sr.
+
+
+
+
+
+
+ Majestät von der verwitweten Kaiserinkönigin gänz¬
+
+
+
+
+
+
+ lich und ohne alle Ausnahme überlassen worden.
+
+
+
+
+
+
+ Wie verlautet, so wären der verwittweten Kaiserin
+
+
+
+
+
+
+ Majestät entschlossen, im künftigen Frühjahr sich
+
+
+
+
+
+
+ nach Innsbruck in dasiges Schloß, wo Allerhöchstde¬
+
+
+
+
+
+
+ to Gemahl verblichen, zu begeben, um allda, von
+
+
+
+
+
+
+ allen Regimentsgeschäften frey, Höchstdero Tage im
+
+
+
+
+
+
+ Feldmarschall, Graf von Lascy, besorget nun nebst sei=
+
+
+
+
+
+
+ ner hechansehnlichen Stelle auch das Kriegs
+
+
+
+
+
+
+ kommissariat, derohalben der bisher gewesene Gene= brauche, die Uebertreter nach Befinden zu strafen.
+
+
+
+
+
+
+ tattriegscommissarius, Herr Graf Johannes vor
+
+
+
+
+
+
+ Chotec, diese Charge zu Füssen Ihro Kaiserl. Kö¬
+
+
+
+
+
+
+ marschalle, Grafen von Aspremontlieden und Collo¬
+
+
+
+
+
+
+ redo, haben ihre Stellen bey dem Conseß des Con¬
+
+
+
+
+
+
+ mn Bellici resigniret, und behalten die halbe Feld¬
+
+
+
+
+
+
+ marschallsgage von 6000 Fl. Dem Herrn General,
+
+
+
+
+
+
+ santerieregimenter aufgetragen worden seyn. Das
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+ der Stubentoorbastion bewohnte Quartier, so sonst
+
+
+
+
+
+
+ vor den Haus= Land= und Artilleriefeldzeugmeister
+
+
+
+
+
+
+ gewidmet, und, wie es vorhin geheissen, von dem
+
+
+
+
+
+
+ Fürsten Ulrich Kinski bezogen werden sollen, wird
+
+
+
+
+
+
+ nunmehro ebenfals wieder dem Herrn Hofkriegsprä¬
+
+
+
+
+
+
+ sidenten, Grafen von Lascy, zugeeignet, so wie denn
+
+
+
+
+
+
+ auch alle darinne befindliche Meublen vor dieselben
+
+
+
+
+
+
+ verbleiben. Kommenden 13ten März, als an demglor¬
+
+
+
+
+
+
+ reichsten Geburtstage Sr. Maj. des Kaisers, werden
+
+
+
+
+
+
+ verschiedene andere Abänderungen und Promotiones
+
+
+
+
+
+
+ prophezeyet, wie denn auch der Herr Freyherr von
+
+
+
+
+
+
+ Laudon und mehrere Herren Feldzeugmeister anhero
+
+
+
+
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+ sollen berufen seyn, und ersterer zum wirklichen Feld¬
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+ marschall ernennet werden.
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+ Cassel, den 1. März.
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+ Se. Hochfürstl. Durchl. unser gnädigster Land¬
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+ graf, haben, mittelst einer vom letztverwichenen 28ten
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+ landen erstrecket sich seit dem letzten Kriege auf 20000 Dec. dätirten Verordnung, nicht allein alle in Dero
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+ Landen auf den Dörfern angelegte Coffeekräme, bey
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+ einer Strafe von 5 Reichsthalern, und des Schutzver¬
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+ lustes für die Juden, mit Confiscation des Coffee,
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+ sondern auch allen weiteren Gebrauch des Coffee, als
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+ eines Getränkes, durch dessen eingerissenen Mißbrauch
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+ die Unterthanen, wie die Worte der Verordnung lau¬
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+ ten, neben der Schwächung ihrer Gesundheit, in
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+ merklichen Verfall ihrer Nahrung gerathen, überall auf
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+ den Dörfern, den Bauern, Tagelöhnern und dem
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+ Gesinde, bey zehn Reichsthaler Geld= oder 14tägiger
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+ Gefängnißstrafe, verboten. Dieselbe Verordnung
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+ verbietet auch den Handwerks=Gesellen, den Tagelöh¬
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+ nern und dem Gesinde, in den Städten, das Coffee¬
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+ Gebet und Andachten zu beschließen; zu welchem En= trinken gänzlich, und befiehlt über dieses den Obrigkei¬
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+ de an dasiges Schloß noch ein neuer Flügel gebauet ten, auf die geringere und nicht vermögende Bürger
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+ werden sollte. Der neue Hofkriegsrathspräsident, genaue Obacht zu haben, sie von dem ihnen in allem
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+ Betracht zum Verderben gereichenden Coffeegetränk
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+ nachdrücklich abzumahnen, und, bey verspürtem Mi߬
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+ London, den 5. März.
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+ Am 27sten Febr. sandte der Hof ein ausserordentli¬
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+
+ nigl. Majestät niedergelegt hat. Die Herren Feld= ches Paquetboot mit der Zeitung wegen der Stempel¬
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+ acte nach Amerika ab. Auch haben unsere Kaufleu¬
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+ te etliche leichte Schiffe mit dieser angenehmen Nach¬
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+
+ richt nach den Colonien abgefertiget. Alle Commis¬
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+
+ siones aus Amerika werden nunmehro bewerkskelliges,
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+ seldwachtmeister, Grafen Joseph von Colloredo, soll und die abgedankten Arbeiter wieder angenommen.
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+ die Genevalinspection über alle Kayserl. Königl. In= Zu Bristol, Liverpool, Birmingham, und verschie¬
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+
+ denen andern Orten, hat man öffentliche Freudenbe¬
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+ don dem sel. Feldmarschall, Grafen von Daun, auf zeigungen angestellet, sobald diese Zeitung daselbst
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-094.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-094.xml
new file mode 100644
index 0000000..5b27da1
--- /dev/null
+++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-094.xml
@@ -0,0 +1,785 @@
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+ prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:14
+ 2024-07-29T15:39:45.619+02:00
+ 2024-07-31T11:14:47.410+02:00
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+ erschollen, und sie ist von hier aus, durch Expressen,
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+ den vornehmsten Handelsplätzen in Großbritannien
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+ und Jrrland mitgetheilet worden.
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+ Warschau, den 6. März.
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+ immer möglich in seinen Staaten zu befördern, ist Kayserl. Maj. die nachstehende gnädige Antwort an
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+ der sehnlichste Wunsch Sr. Maj. des Königes un¬
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+ sers allergnädigsten Herrn. Sie unterlassen nicht
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+ der adelichen Jugend theils Mittel darzubieten, wo=
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+ durch sie in Geschicklichkeit zunehmen kan, theils las=
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+ sen sie es an Aufmunterungen derselben hiezu nicht
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+ ermangeln. Aus diesem Grunde also des allgemei¬
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+
+ nen Besten haben Sr. Maj. nebst den Durchl. Prin=
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+ zen von Dero Geblüt, geruhet, die jungen Herren
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+ von Adel, welche bey den hiesigen E. E. V. V. von
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+ der Gesellschaft JEsu den Wissenschaften obliegen,
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+ mit Dero höchsten Gegenwart in der abgewichenen
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+ Woche zu beehren, auch den Proben ihrer Geschick¬
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+
+ lichkeit, welche sie daselbst in dem großen Hörsal ab¬
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+ legten, beyzuwohnen, bey welcher Gelegenheit Se.
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+ Maj. selbst Fragen aufzugeben, und über deren Be¬
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+ antwortung Dero allerhöchstes Wohlgefallen zu be¬
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+ zeigen, hiedurch aber gedachte Jugend zu ferneren
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+ Fleiß aufzumuntern, die Gnade gehabt haben. Die
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+ Königl. Assessorialgerichte sowol die für die Krone
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+ Polen als auch die für das Großherzogthum Litthauen,
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+ sind in den letzten vier auf einander folgenden Mo=
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+ naten mit allem ersinnlichen Eiser und zum allgemei=
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+
+ nen Vergnügen aller Rechtsbedürftigen Personen un=
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+ unterbrochen fortgesetzet, nunmehro aber mit dem gleitet: "Ich empfange mit Zartlichkeit die ersten¬
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+
+ letzten Februarii bis zur nächstkünftigen Cadenz, im
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+ Maymonat, ausgestellet worden. Am Dienstage als "Meine Affection für das Haus, in welches Sie ein
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+ dem Casimirustage, Namensfest Sr. Durchl. des
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+ Fürst Kronkammerherrn Poniatowski, Bruders Sr.
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+ Maj. des Königes, war Galla hieselbst, und des
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+ Fürst Großkanzlers von Litthauen Czartoryski Durchl.
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+ gaben diesem Herrn zu Ehren ein großes Gastmal
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+ auf den Mittag, und Abends wurde eine neue polnische
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+ Comödie: die Heyrath nach dem Calender, auf der
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+ gewöhnlichen Schaubühne aufgeführet. Der von
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+ Sr. Maj. dem Könige von Preussen nach Constan=
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+ tinopel abgeschickte Gesandte, der Hr. Major von
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+ Zegelin, ist bereits Zaleßczycz, eine Erbstadt, Sr.
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+ Maj des Königes, unsers allergnädigsten Herrn, an
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+ der Türkischen Grenze, paßiret, und daselbst mit der
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+ höchsten Gastfreyheit aufgenommen und weiter zu
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+ Verförderung seiner Reise fortgeschaffet worden. Auch
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+ ist der Hr. Alexandrowicz, Gesandter des Königs
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+ und der Republik, mit dem Auftrage die Thronbestei= Berlin
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+ gung und Regierung Sr. Maj. des Königes zu mel
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+ den, bereits unterwegens nach Constantinopel. Der
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+ Hr. von Boskampf ist auch nebst dem Dollmetscher
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+ Gutta wieder von hier nach Constantinopel abge¬
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+ gangen.
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+ Mitau, den 16. Febr.
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+ Nachdem unser Durchl. Erbprinz seine Zurückkunft
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+ in hiesiger Stadt, und seine Vermählung mit der Prin=
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+ zeßin von Waldeck Durchl. der Rußischen Monarchin
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+ Die Ausbreitung der Wissenschaften; so viel als durch ein Schreiben bekannt gemacht, so haben Ihro
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+ höchstgedachten Prinzen, welcher dieselbe den 10ten
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+ vorigen Monats hier empfing, abgelassen:
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+ Herr Erbprinz,
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+ "Durch das Schreiben, welches Sie mir am letzt
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+ "verwichenen 16ten December haben zukommen las=
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+ sen, melden Sie mir Ihre und Ihrer Gemahlin
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+ glückliche Ankunft bey dem Herzog, Jhrem Vater.
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+ Ihre getroffene Vermählung stimmet mit meinen
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+ Gesinnungen für das Wohl Ihres Hauses zu wohl
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+ überein, als, daß ich darüber nicht ein wahres Ver¬
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+ gnügen empfinden sollte. Empfangen Sie meine
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+
+ Felicitationen über diesen Vorgang, und meine Wün=
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+ sche, daß Sie in dieser Vereinigung die Quelle
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+ "eines steten und unveränderlichen Glückes finden
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+ "mögen. Sie werden Gelegenheit bekommen, Sich
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+ "von isem Antheil, den ich daran nehme, durch die
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+ Mertmale zu überzeugen, die ich Ihnen fernerhin
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+ "von meiner Wohlgewogenheit geben werde. Ich
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+ "bitte übrigens GOtt, daß er Sie, Herr Erbprinz, i
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+ seine heilige und würdige Obhut nehme. Ihr
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+ wohi affectionirte
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+ Catharina.
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+ Diese vorstehende Antwort war mit einer andern
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+ an die Frau Erbprinzeßin folgenden Einhalts be¬
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+
+ Merkzeichen Ihrer Ergebenheit für meine Person¬
+
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+
+ "getreten sind, wird beständig seyn. Ihre Vereini
+
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+ gung mit dem Prinzen, der einst das Haupt dessel
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+ ’ben werden soll, muß verursachen, daß Sie Thei
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+ 'daran nehmen; Ihr persönliches Verdienst abel
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+ giebt Jhnen darzu besondere Rechte, deren Sie ge
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+
+ niessen zu lassen, ich mir ein Vergnügen machen
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+ werde. Sie können versichert seyn, daß Sie mid
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+ immer bereitwillig finden werde, Jhnen den Antheil
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+
+ "den ich an Ihrem Wohl nehme, zu beweisen. Di
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+
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+
+ 'ich übrigens den Höchsten bitte, daß er Sie, Fra=
+
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+
+ "Erbprinzeßin, in seine heilige und würdige Obhi
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+ 'nehmen wolle. Ihre wohl affectionirte Catharina
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+ Wechsel-Cours & Species d. 20. Märtz 1760
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+ Amsterdam 41 Tage 308gr. 71 Tage 306½ gr.
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+ Hamburg 3 W. 1301gr.
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+ 6 W. 130 gr.
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+ Dantzig 28 pr. Cto.
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+ Ducaten neue 9 fl. 5 gr.
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+ Alberts Taler 138 gr.
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+ Rubel 116gr.
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+ Alt Folnisch Geld 145 pr. Cto
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+ Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag
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+ und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
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+ Kanterschen Buchladen ausgegeben.
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