diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-117.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-117.xml new file mode 100644 index 0000000..fbea081 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-117.xml @@ -0,0 +1,274 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:52.600+02:00 + 2024-08-01T14:28:15.012+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 29tes Stück. Freitag, den 11. April, 1766. + + + + + + + + + + + + + Halle und Helmstädt 1765. + + + + + + + Die Mnemonik und Hevristik nach ihren ersten + + + + + + + Hagen, entworfen von Joh. Christ. Dommerich. + + + + + + + schaft der genießbaren Thiere des alten Testaments + + + + + + + seit nichts erfindet, widerlegt seine eigne Theorie, chen, und kaum die rechte verfehlen wird. + + + + + + + aud zeigt durch sein Exempel wie unzulänglich seine + + + + + + + nicht brauchen, und ein dummer Kopf wird mit allen ab + + + + + + + + + + + + + diesen feinen Regelchen ein dummer Kopf bleiben. + + + + + + + Das Gedächtniß wird ehr mechanisch traktirt wer¬ + + + + + + + — Wir wünschten + + + + + + + den können, als der Verstand + + + + + + + daß der Herr Professor seine Handgriffe in der Mne¬ + + + + + + + Das Wiederkäuen war eine nothwendige Eigen= monik und Hevristik zu Ausmittelung eines Infundi¬ + + + + + + + buli intellectualis anwenden möchte, und denn mag + + + + + + + dud im neuen scheint es eine Eigenschaft vieler Ge= er seine Abrisse und Gedanken mit einem Probatum + + + + + + + teytten zu werden, die ihre Schriften aber ungenieß, est, noch zehnmal wieder drucken lassen. Pag. 59. + + + + + + + dat macht. Herr Prof. Dommerich der sich in ver= sagt Herr Dommerich so oft ein zärtlicher Daphnis + + + + + + + schieonen Feldern der Wissenschaften immer mit glei= die schattenreiche Linde sieht, so oft sein Fuß die + + + + + + + dem Verdienst gewiesen, liefert auf diesen 10 Bo= bunte Flur betrit, wo er seine geliebte Phillis mit + + + + + + + Hen Anfangsgründe zwoer Künste, deren Abhand= ihrem ganzen Reitz antraf, wo ihre Sprache nichts + + + + + + + tang den Newtons, Locken und Leibnitzen künftiger als Empfindung war; so oft erinnert er sich auch der + + + + + + + den aufbehalten ist, weil die vorige sich nicht an sel= angenehmen Stunden, die er in ihrer Gesellschaft + + + + + + + rege wagen wolten — vermuthlich weil sie einsahen: zugebracht, die er mit ihr durchgescherzt, sie stellt sich + + + + + + + das besonders eine Hevristik sey, wenn sie nicht bloß ihm und seinem Gedächtnisse auf das lebhafteste + + + + + + + chitosophische Fabrikanten bilden soll. Wolf und dar — und nach eben dieser Gesellschaftsregel er¬ + + + + + + + Saamgart haben über diese Materie in wenigern Wor= innern wir uns beym Anblick der Dommerichschen + + + + + + + dent mehr gesagt als der Verfasser, der die kunstmä- kleinen Systeme einiger Stellen aus dem Leben und + + + + + + + orge Philosophie in seiner Vorrede nicht ohne Absicht den Meynungen des Tristram Shandi, von denen + + + + + + + srerherdigt, in vielen erzählt. Wer in einer Hevris der Leser die Anwendung nach Belieben selbst ma¬ + + + + + + + 'Alles, fügte mein Vater mit sachter Stimme hin= + + + + + + + Kanstgriffe sind — Ein Genie wird die Methode zu, alles Herr Yorik hängt von den Auxiliarwörtern + + + + + + + durch ihren Gebrauch kann man einem + + + + + + + Menschen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-118.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-118.xml new file mode 100644 index 0000000..ce49260 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-118.xml @@ -0,0 +1,708 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:52.737+02:00 + 2024-08-01T14:28:15.296+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + Menschen in wenig Lectionen über eine jede Mate¬ + + + + + + + rie pro und contra discuriren, und alles sagen + + + + + + + und schreiben lehren was nur kann gesagt und ge¬ + + + + + + + schrieben werden, ohne ein Wort auszustreichen, zur + + + + + + + Bewunderung aller derer die ihn sehen. — — Nun + + + + + + + ist der Nutzen der Auxiliarien, die Seele auf einmal + + + + + + + von selbst über die Materialien, die ihr zugebracht + + + + + + + worden in Gang zu bringen, und durch das Umdre¬ + + + + + + + hen dieser großen Maschine, um welche sie rund um + + + + + + + gewickelt sind neue Wege der Nachforschung zu eröf¬ + + + + + + + nen, und aus einer Idee Millionen zu gebähren. + + + + + + + Im 46ten Capitel des 6ten Theils, führt Herr + + + + + + + Shandy ein Verzeichniß dieser Auxiliarien an + + + + + + + Nun kann, fuhr mein Vater fort, bey dem rechten + + + + + + + Gebrauch und der rechten Anwendung derselben, + + + + + + + wenn eines Kindes Gedächtniß darin geübt worden, + + + + + + + keine Idee, sie mag noch so unfruchtbar seyn, + + + + + + + in sein Gehirn kommen, daß es nicht daraus ein + + + + + + + Magazin von Begriffen und Schlüssen nehmen könn= + + + + + + + te — Hast du je einen weissen Bärgesehen, Trimm, + + + + + + + rief mein Vater? Nein mein Herr, erwiederte + + + + + + + Trimm. Aber du könntest doch von einem discuri= wollen unsern Lesern kurz sagen, daß sich die Me + + + + + + + ren wenns nöthig wäre? Wie ist das möglich, Bru¬ + + + + + + + der, sagte mein Oncle, wenn der Corporal niemals + + + + + + + einen gesehen hat - das ist eben die Sache, er¬ + + + + + + + wiederte mein Vater, und ich will dir die Möglich¬ + + + + + + + keit davon jetzt zeigen + + + + + + + Ein weisser Bär — sehr gut: Habe ich je einen + + + + + + + gesehen? mag ich je einen gesehen haben — kann + + + + + + + ich je einen sehen? Ich wollte daß ich einen weissen + + + + + + + Bären gesehen hätte. -- Wenn ich einen weissen + + + + + + + Bären sehen sollte, was würd ich sagen rc. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 21 gr. + + + + + + + + + + + + + Zelle 1755. + + + + + + + Das Unerwartete im Heyrathen, oder, die Frau + + + + + + + mit zwoen Männern zugleich, ein Lustspiel, von I. + + + + + + + H. Steffens, Rektor der Zellischen Schule. + + + + + + + Es giebt bekannten Rechtens zwar zweyerley + + + + + + + Arten von Lustspielen, eines ein Lustspiel schlechtweg, ist edel und gewissenhaft. Rara avis! + + + + + + + und eines das man das weinerliche Lustspiel zu be¬ + + + + + + + nennen pflegt, zu welcher Klasse aber das Unerwar¬ + + + + + + + tete im Heyrathen gehöre, ist ein Räthsel, das sich + + + + + + + so leicht nicht lösen läßt. Es ist, die Wahrheit zu + + + + + + + gestehen, ein unselig Mittelding von beyden, oder + + + + + + + soll es vielmehr seyn. Der liebe Herr Rektor der + + + + + + + Zellischen Schule läßt in 2 Auftritten so viel Wun¬ + + + + + + + der geschehen, als man kaum in 5 Aufzügen vertra= Rektor an diesem Stücke geholfen hätte. Es komme + + + + + + + + + + + + + gen würde, und wenn man ihm auch den Vorwur + + + + + + + schenken wollte, daß er die schwedische Gräfin des + + + + + + + Herrn Prof. Gellerts gelesen; so kann man sich + + + + + + + dennoch nicht entbrechen ihm ohne Umstände anzu + + + + + + + zeigen, daß seine Fabel auf kein Theater gehört + + + + + + + Die Absicht des Verfassers ist dem Dorimon in den + + + + + + + Mund geleget, welcher sich auf der 24ten Seite alst + + + + + + + vernehmen läßt: + + + + + + + Dorimon. + + + + + + + "Ich bin entschlossen der Welt durch dies Bey + + + + + + + spiel zu zeigen, daß eine dreyfache Einigkeit unter + + + + + + + Ehegatten möglich sey. Philomide ist zu rechtschaf + + + + + + + fen als daß sie diese Absicht nicht befördern sollte. + + + + + + + Philomide. + + + + + + + Ich mache mich auf die feierlichste Art verbind + + + + + + + lich, alle Bedingungen zu erfüllen, die bey diese + + + + + + + Vergleiche können gefordert werden. + + + + + + + Mit ihrer Erlaubniß Madame, sie machen sic + + + + + + + zu mehr auf die feierlichste Art verbindlich, als + + + + + + + in diesem sündigen Leben ausführen läßt! + + + + + + + dame Philomide, die ihren ersten Mann vor tot + + + + + + + hält, zur zweiten Ehe, nach junger Witwen Weis + + + + + + + versteht, und nachdem ihre erste Liebe in der Perso + + + + + + + des Megadors sich hervorfindet, behält sie zwe + + + + + + + Männer; allein wer kann diesen Entschluß ohne Ein + + + + + + + pörung seines Herzens ausstehen? Wenn noch + + + + + + + ein Mann zwey Frauens auf diese Weise im Nach + + + + + + + spiel bekommen hätte; so wåre es doch wenigsten + + + + + + + nicht wider das Recht der Natur gewesen, ol + + + + + + + gleich die bürgerliche Gesetze verdammen. Der ge + + + + + + + genwärtige Nachspielcasus aber ist wider alle Rechte + + + + + + + und kann, wenn man auch noch so wenig sinnlich ist/ + + + + + + + nicht ohne gewisse Schwierigkeiten gedacht werden, + + + + + + + über die ich den Herrn Rektor gerne ein Paar Wor + + + + + + + te allein gesprochen hätte. Hieraus erhellet aber + + + + + + + mals auf eine unumstößliche Weise wie zu einen + + + + + + + Lustspiel mehr als das Unerwartete gehöre wenn e + + + + + + + gefallen soll. Eines können wir annoch nicht unan + + + + + + + geführt lassen, was wirklich mit uuerwartet ist, oo + + + + + + + gleich es der Herr Verfasser zum Titel nicht schlagen + + + + + + + wird. Der Karakter des vorkommenden Advokatel + + + + + + + Es ist be + + + + + + + kannt, daß man im gemeinen Leben weit ehe 10 + + + + + + + redliche Advocaten als einen im Lustspiele antreffen + + + + + + + wird, und desto mehr billigen wir den Originalschene + + + + + + + den der Herr Rektor rühmlichst unternommen. Nur + + + + + + + wünschten wir, daß das Stück nicht so unbrauchba + + + + + + + wäre, in welchem dieser Advokat vorkommt, und noch + + + + + + + ein Wunsch — daß kein Rechtsgelehrter dem Herrn + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-119.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-119.xml new file mode 100644 index 0000000..d4edebd --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-119.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:52.876+02:00 + 2024-08-01T14:36:06.043+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + so viel Jurisprudenz darinnen vor, daß wir recht + + + + + + + sehr befürchten — doch wir begnügen uns die An¬ + + + + + + + merkung anzubringen, daß diese Jurisprudenz im + + + + + + + ganzen Stücke zur größten Ungebühr verstreuet wor¬ + + + + + + + + + + + + + den, und sagen unsern Lesern was sie am Ende je¬ + + + + + + + der Recension erwarten: Kostet in den Kanterschen + + + + + + + Buchhandlungen 6 gr. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 5. April. + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben allergnädigst ge¬ + + + + + + + ruhet, Dero bisherigen Legationssekretair am Rö¬ + + + + + + + mischkaiserl. Hofe zu Wien, Herrn Böhmer, zu De¬ + + + + + + + ro Residenten am besagten Hofe zu ernennen, und + + + + + + + ihm den Charakter als Hof= und Legationsrath bey= + + + + + + + legen, dagegen aber den Herrn Jacobi, als Lega¬ + + + + + + + tionssekretair bestellen zu lassen. + + + + + + + Schreiben aus dem Oesterreichischen, + + + + + + + vom 26 März. + + + + + + + Bald sollte man der thierischen Fühlung mehr Zärt + + + + + + + nichkeit und Neigung zulegen können, als der stolzen + + + + + + + Menschlichkeit; da uns oft ein kleines Thierchen an + + + + + + + der Dankbarkeit beschämet, wie aus folgendem Schrei= + + + + + + + den erhellen wird. Ich glaube, mein Herr! daß + + + + + + + Sie folgende kleine Geschichte, die vor etwa 14 Ta¬ + + + + + + + gen sich zugetragen hat, als einen merkwürdigen Bey= + + + + + + + trag zu der natürlichen Historie der Vögel, und der + + + + + + + empfindungen der Dankbarkeit bey ihnen, ansehen + + + + + + + werden. Die Frau von** hat mir erzählt, daß, + + + + + + + wie sie neulich an dem Fenster in einem Zimmer ge¬ + + + + + + + gen den Garten gestanden, zu ihrer grossen Verwun= + + + + + + + derung ein Vogel ihr zugeflogen ist, der einen von + + + + + + + seinen Jungen zu ihr brachte, mit den Flügeln schlug, + + + + + + + and still sitzen blieb. Sie nahm den kleinen Vogel + + + + + + + an die Hand, betrachtete ihn, und fand seine Beine + + + + + + + mit kleinen Fäden und harter Erde so mit einander + + + + + + + derwickelt, daß die Mutter sie unmöglich hätte los= + + + + + + + machen können. Die Frau von"* ließ sich Wasser + + + + + + + dringen, um die Erde los zu weichen; zog die Fäden + + + + + + + einen nach den andern heraus, wusch die Beine, un + + + + + + + drachte eine gute Viertelstunde damit zu. Darauf + + + + + + + setzte sie den Vogel in einen Kesicht, den sie offen ließ. + + + + + + + Deden Tag brachte die Mutter ihrem Kleinen was zu + + + + + + + essen, und schlug vor seiner Wohlthäterin mit den Flü= + + + + + + + bein, um ihr seine Dankbarkeit zu bezeigen. Nach 2 + + + + + + + dder 3 Tagen brachte die Mutter ihr noch einen von ih= + + + + + + + ten Jungen der noch mehr die Beine auf die vorige + + + + + + + det, wie dererste, verwickelt hatte. Sie erwieß ihm + + + + + + + denselben Dienst in Gegenwart der Mutter, die ihren + + + + + + + ncen Jungen in dem Kesichtimmer zu essen brachte. + + + + + + + dus sie im Stande waren, zu fliegen, gab die Frau + + + + + + + d 2 ihnen die Freyheit. Die Mutter kommt aber + + + + + + + te Tage vor ihr Fenster, wo sie mit den Flügeln schlägt + + + + + + + nd ihr in ihrer Sprache danket. Jch bin rc. + + + + + + + Niederelbe, den 26. Marz. + + + + + + + Die letzten Briefe aus Copenhagen melden, daß + + + + + + + + + + + + + der ältesten Königl. Prinzeßin von Dännemark am + + + + + + + Mittwochen nach den bevorstehenden Osterferien wer= + + + + + + + de publiciret werden, auch berichten diese Briefe, daß + + + + + + + ein Ehebündniß zwischen der jüngsten Königl. Däni¬ + + + + + + + schen Prinzeßin und einem großen deutschen Fürsten + + + + + + + auf dem Tapete sey. + + + + + + + Copenhagen, vom 21. März. + + + + + + + Den 18ten ist die Beysetzung der Leiche des Höchst= + + + + + + + seligen Königs Friedrich des Fünften, mit der grö¬ + + + + + + + sten Pracht vollzogen worden. + + + + + + + Paris, vom 21. März. + + + + + + + Jn der Nacht vom 7ten auf den 8ten haben Diebe + + + + + + + in die Parochialkirche zu Cusset in Bourbonnis ein¬ + + + + + + + gebrochen, und die Monstranz nebst der Hostienschach¬ + + + + + + + tel, und einer Lampe gestohlen, und die Hostien auf + + + + + + + den Kirchhof in den Koth ausgeschüttet. Der Prie¬ + + + + + + + ster des Orts und die Canonici von Cusset begaben + + + + + + + sich des Morgens darauf in Proceßion nach dem Kirch= + + + + + + + hofe, hoben, was von den Hostien noch nicht zertre¬ + + + + + + + ten oder vom Winde weggeführet war, wieder auf, + + + + + + + und hielten sodann eine feyerliche Messe, zur Vergü¬ + + + + + + + tung der dem heil. Sacramente wiederfahrenen Ent¬ + + + + + + + heiligung. Des Nachmittags ward abermahls eine + + + + + + + allgemeine Proceßion gehalten. Der König hat den + + + + + + + Bedienten weil. Se. Maj. des Königes Stanislaus, + + + + + + + ihre Gage auf Lebenszeit als eine Pension bestätiget. + + + + + + + Man bestätiget, daß eine Vermählung zwischen Sr. + + + + + + + Königl. Hoheit dem Dauphin, und der jüngsten Erz= + + + + + + + herzogin auf dem Tapete sey. + + + + + + + London, den 21. März. + + + + + + + Wegen des ehegestern eingefallenen Geburtsfestes + + + + + + + der Prinzeßin Louise, Schwester des Königs, war + + + + + + + der Hof sehr zahlreich und glänzend. Weil der spa¬ + + + + + + + nische Hof ein ansehnliches Corps Truppen bey Mal¬ + + + + + + + laga zusammenzieht, nicht weniger die Besatzung der + + + + + + + Stadt von St. Rocque, welche nächst Gibraltar liegt, + + + + + + + mit einigen Bataillons vermehrt, und ihr einen Fran= + + + + + + + zosen zum Commandanten gegeben: so ist unser Hof + + + + + + + in Ansehung Gibraltars höchst aufmerksam. Es soll + + + + + + + nicht nur, wie versichert wird, unserm am spanischen + + + + + + + Hofe befindlichen Minister aufgegeben seyn, sich die + + + + + + + serhalb vom spanischen Hofe eine cathegorische Antwort + + + + + + + auszubitten, sondern das Staatssecretariat hat auch die= + + + + + + + ser Tagen dem Kriegsdepartement eine Ordre zugeferti= + + + + + + + get, um die Garnison zu Gibraltar aufs eiligste zu + + + + + + + verstärken, und überhaupt alle Irrländische Regi¬ + + + + + + + menter, welche bis dato nicht so stark als die englischen + + + + + + + Vermahlung des Kronprinzen von Schweden mit gewesen, letzteren in Ansehung der Zahl der Köpfe + + + + + + + vollkom¬ + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-120.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-120.xml new file mode 100644 index 0000000..71ea869 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-120.xml @@ -0,0 +1,813 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:53.017+02:00 + 2024-08-01T14:28:15.632+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + vollkommen gleich zu machen. Indessen wollen + + + + + + + die neuesten Briefe versichern, daß die Gemeinschaft + + + + + + + mit Gibraltar auf der spanischen Seite wieder eröfnet, + + + + + + + und die Besatzung nun wieder allerley Provisionen aus + + + + + + + den anliegenden spanischen Gegenden empfange. Den + + + + + + + 17ten versammleten sich einige der angesehensten hiesi= + + + + + + + gen Kaufleute in einem Gasthofe in Cornhill, und + + + + + + + begaben sich von da in Carossen nach Westmünster, + + + + + + + um dem Könige und dem Parlament zu zeigen, wie + + + + + + + höchstangenehm ihnen die Einziehung der Stempfel= + + + + + + + acte gewesen. Während ihrem Aufenthalte daselbst, + + + + + + + wurden zum Zeichen der öffentlichen Freude alle Glo¬ + + + + + + + cken gezogen. Nach ihrer Zurückkunft war daselbst + + + + + + + ein prächtiges Gastmal zubereitet, und des Abends + + + + + + + sahe man die mehresten öffentlichen Häuser der Stadt + + + + + + + aufs herrlichste erleuchtet. Nach Neujork soll mit + + + + + + + dem ehesten gleichfals eine Truppenverstärkung abge¬ + + + + + + + hen. Mit Gewißheit kann man bestätigen, daß, + + + + + + + seit dem 11ten, die Blattern sowol bey dem Prin= + + + + + + + zen von Wallis, als bey dem Prinzen Bischose von + + + + + + + Osnabrück, recht gut ausgebrochen sind; und stehen + + + + + + + dieselben so schön, als man wünschen kann. Der + + + + + + + Oberste Robertson, welcher unlängst zum General= wurde, fand sich der Name des Verfassers, Herrn + + + + + + + Barakenmeister für Nordamerika bestellet war, ist + + + + + + + nun zum Gouverneurlieutenant von Canada, in die + + + + + + + Stelle des Gouverneurs Murray, welcher nach Eng¬ + + + + + + + land zurück kommt, ernennet worden. + + + + + + + Rom, den 8. März. + + + + + + + Die Höfe von Madrid und Versailles haben dem + + + + + + + sogenannten Prätendenten Prinzen Eduard, den Kö= + + + + + + + niglichen Titel gänzlich abgeschlagen. Das heilige + + + + + + + Collegium soll seiner Polnischen Maj. alle von dem¬ + + + + + + + selben verlangte Puncte gewilliget haben, und man + + + + + + + will jetzt versichern, daß die von des obgedachten Kö¬ + + + + + + + nigs Maj. auf die Geistlichen seines Königreichs ge¬ + + + + + + + legte Taxe in der Abgabe des 10ten Theils ihrer Re¬ + + + + + + + venuen von den Güthern bestehen soll. Dem Prinzen + + + + + + + Abt Poniatowsky, Brudern des Königs soll ein Car¬ + + + + + + + dinals=Hut bestimmet seyn. + + + + + + + Danzig, den 21. März. + + + + + + + Am Mittwoche, den 19ten dieses Monats, hielte + + + + + + + die hiesige naturforschende Gesellschaft, die verwiche¬ + + + + + + + nen Jahres schon bestimmte und vor einiger Zeit aufs + + + + + + + neue angekündigte öffentliche Versammlung. Sel¬ + + + + + + + biger wohnten verschiedene Standespersonen so wohl + + + + + + + auswärtige als einheimische nebst andern Liebhabern + + + + + + + der Gelehrsamkeit bey. Es eröfnete solche der zeitige + + + + + + + Herr Director, Hr. Heinrich Wilhelm von Rosen¬ + + + + + + + berg, Königl. Poln. geheimer Kriegesrath. Der + + + + + + + Hr. Doctor Sendel, Professer Ordinarius am hiesi= + + + + + + + gen Gymnasio und Mitglied dieser Gesellschaft, hiel + + + + + + + te eine Lobrede auf den Durchlauchtigen Fürsten, + + + + + + + Herrn Joseph Alexander des Heil. Römischen Reichs + + + + + + + + + + + + + Fürsten, Jablonowski, Woywoden von Novogro. + + + + + + + u. s. w. + + + + + + + Nachdem wurde der Preiß, welcherder hiostrischen + + + + + + + Aufgabe: könnte man nicht die Ankunft des Lechus in + + + + + + + Pohlen, in den Jahren zwischen 550 und 560 durch + + + + + + + glaubwürdigere Zeugnisse gleich alter Schriftsteller, + + + + + + + oder die kurz nachher gelebet, entweder gründlichen + + + + + + + wie bisher geschehen, beweisen, oder diese Meynung + + + + + + + entkräften rc. bestimmet war, für diese Zeit ausgese + + + + + + + tzet, indem gar zu wenige Abhandlungen über diesen + + + + + + + be eingelaufen. Es wird demnach allen Liebhabern + + + + + + + der pohlnischen Geschichte bekannt gemacht, daß über + + + + + + + diese Aufgabe noch mehrere Abhandlungen bis unn + + + + + + + mo Junii werden angenommen und den 19ten Au= + + + + + + + gusti von mehrgedachter Gesellschaft beurtheilt und + + + + + + + mit der Fürstlich Jablonowskischen, Medaille beloh + + + + + + + Unter Preißschriften aus der ge + + + + + + + net werden. + + + + + + + metrischen Classe, über die Aufgabe: Einen und + + + + + + + gänglichen und undurchsichtigen Wald oder Moras + + + + + + + auf die beste Weise auszumessen rc. ward die Ausan + + + + + + + beitung mit der Devise: Sint Mæcenates non desuu + + + + + + + Flacce Marones belohnet. Da der Zettel erbrochen + + + + + + + Andreas Auer, eines Litthauischen Edelmanns und + + + + + + + geschwornen Landmessers des Caunischen Kreisen + + + + + + + Die Schrift mit dem Wahlspruch, Arte & Labore + + + + + + + kam vorhergedachter am nächsten, welcher daher das + + + + + + + Acceßit zu Theil wurde. Die Auflösung der öcode + + + + + + + mischen Aufgabe: Auf was für eine Art kann ein + + + + + + + sterer und starkerer Damm, als sonsten gebräuchl + + + + + + + gewesen, aufgeführet werden rc. so die Aufschei + + + + + + + fuhrte: Exspatiata ruunt per apertos flumina campo + + + + + + + erhielt den Preiß. Der entsiegelte Zettel zeigte der + + + + + + + Herrn Johann Michael Hube, der Stadt Thor + + + + + + + Secretarium als Verfasser. Endlich beschloß de + + + + + + + Herr Director diese Versammlung mit einer histor. + + + + + + + schen Abhandlung von Nothmünzen, und besonder= + + + + + + + derjenigen, welche 1577 die Stadt Danzig schlag= + + + + + + + lassen. + + + + + + + Königsberg, den 9. April. + + + + + + + Dieser Tegen ist ein Spanischer Stallmeister n + + + + + + + 16 Stück spanischer Hengste, welcher von Sr. + + + + + + + tholischen Maj. der Rußischen Monarchin zun + + + + + + + Präsent überschickt werden, allhier eingetroffen. + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 10. April 1766. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 310 gr. + + + + + + + 71 Tage 3081gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 131 gr. + + + + + + + 6 W. 130gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 29 pr. Cto. + + + + + + + Alberts Taler 1362 8 + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 6 gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 13 pr. Cto + + + + + + + Rubel 117gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag= + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in der= + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + +