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+ 11tes Stück. Freitag, den 7. Februar 1766.
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+ Berlin.
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+ Des Abtes Trüblet Versuche über verschiedene höchstens unter gewisse Klassen von Gegenständen,
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+ Gegenstände der Sittenlehre und Gelehrsamkeit, im übrigen ist man vor Wiederholungen nicht sicher
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+ 3ter und 4ter Thel. Bey Mylius 1766, nebst und auch nicht bange. Wir vergeben dieses gleich¬
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+ 2 Titelblättern zu den vorigen beyden Theilen.
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+ Was man von den Characteren des Bruyere zu tik, der Litteratur und der Moral herumirren, nur
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+ urtheilen pflegt, es wären Perlen die nicht aufgefa- wünschten wir auch besonders bey französischen
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+ delt worden, das kann man auch von den Gedanken Schriftstellern, die Essais oder Pensees schreiben da¬
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+ eines mehr witzigen als philosophischen Trüblets durch nicht überdrüßig zu werden, wenn wir sie lau¬
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+ sagen. Kein System, aber doch viel Quintessenz ter bunte Sommervögel fangen sehen, wenn sie bloß
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+ scharffinniger Beobachtungen und sinnreicher Einfalle. eine Coquetterie des Witzes zeigen, und ihre Gedan¬
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+ Wir sehen diese neuerliche Theile theils als Supple= ken so distilliren und verfeinern, daß sie den Schat¬
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+ mente theils als eine Fortsetzung mancher Artikel der ten der Verstorbenen bey den Alten ähnlicher schei¬
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+ porigen beiden Theile an, welche schon 1744 von nen, als lebenden Körpern, die Fleisch und Bein
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+ einem unsrer deutschen gelehrten Frauenzimmer, der haben. Ein gewisser Lakonismus in solchen Einfäl¬
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+ Mad. von Steinwehr, übersetzt ans Licht getre= len zupft den Verstand alle Augenblicke, wie die
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+ ten. Der Herr Abt hat inzwischen Vorrath zu den Strahlen von Sentenzen in einem Seneka; aber
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+ folgenden Theilen gesammlet, und er glaubt in sei, der Verstand wird wie das Auge bey einem heftigen
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+ ner Vorerinnerung auf dieser Laufbahn noch lange Farbenspiel endlich müde. Zu viel Ambra benimt
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+ aushalten zu können. Allein er befürchtet auch, den Kopf und man kann uns auch auf die Galeeren
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+ daß so viele abgesonderte Gedanken, solche zerstreu- des Witzes oder des schönen Geistes schicken, wie
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+ te Maximen das Schicksal der Auszüge haben möch= Trüblet selbst diesen neckischen Ausdruck von ei¬
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+ ten, die man unter den esprit de Fontenelle und der nem Schloße anführt, wo man über dem zu vielen
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+ gleichen hat. In der Lage unsers Schriftstellers ist Geist des Umganges ermüdete. (*) Montagne,
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+ man freilich ohne Zwang; man hascht die guten Ger jener Altvater von Versuchen dachte von den seinigen,
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+ danken so wie sie uns vorschweben; man bringt sie
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+ fals, und mögen gerne auf allerhand Felder der Kri¬
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-11-044.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-11-044.xml
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+ daß sie weder mittelmäßigen und gemeinen Köpfen,
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+ noch sonderbaren und vortreflichen gefallen würden
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+ weil jene etwa nicht genug, diese hingegen zu viel toren zu hintergehn, allein für diesesmal bedaur ich
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+ verstehen möchten. In der mittleren Gegend könn= den Herrn G. A. Lange — wie mag der Herr Vers¬
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+ ten sie sich am besten erhalten. Trüblet spricht macher gelacht haben daß man ihm sein Geschmier
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+ sich eben dies Orakel, und es möchte nicht ganz un¬ abgenommen — Wenn man in Berlin nicht besse¬
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+ wahr seyn. Hat Montagne viel gesunden Ver
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+ stand und Belesenheit in seinen Versuchen, so hat Witz der Berliner wenig Ehre machen. Ich erin
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+ unser Abt viele Feinheit, mehr Welt und Putz, nere mich nicht eine Sammlung von Gedichten ge¬
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+ Ueberfluß von Witz und Antithesen im Sinnreichen, sehn zu haben, in der alles so durchgehends schlecht
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+ aber weniger Originalgedanken, oder kühne neue gewesen — Das arme Poetchen will den Leuten im
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+ Aussichten in seine Gegenstände. Bey dem allen ersten Stücke einbilden, daß er mit der Muse ge¬
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+ unterhält er uns dennoch angenehm, und wenn er
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+ uns Wahrheiten lehret, so hat er immer sein eau
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+ de Lavande bey sich, durch nette Wendungen des Wi= fordert jemand einen Beweis, hier ist er:
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+ tzes jene gleichsam zu besprützen und wohlriechend
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+ zu machen. Wir finden hier Bemerkungen vom
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+ Verstande und vom Witz, eine lebhafte Einbildungs¬
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+ kraft heißt ein Vergrößerungsglaß und ein Fernrohr;
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+ sie vergrößern die kleinsten und nähern die fernesten
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+ Gegenständen, Gedanken vom Genie, Geschmack,
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+ Glück, Vergnügen, Schreibart, von der Moral
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+ und dem Menschen, vom Geist der Gesellschaft und
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+ Umgang, von Güte und Ehrgeitz, von der Dicht¬
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+ kunst, vom Homer und Virgil, vom Trauer= und
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+ Versen in Absicht jenes. In der Frage, ob die
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+ meisten Menschen böse sind, erklärt der Autor sich ge¬
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+ gen Rochefaucault und hält den größten Theil
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+ derselben mehr für schwach als boshaft. Wäre der
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+ Mensch glücklicher, so würde er besser; und wäre er
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+ besser, so würde er glücklicher seyn. In der Verglei¬
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+ chung der beiden Heldendichter des Alterthums sin¬
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+ den wir nichts besonders, manches richtige und
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+ manche mehr spitzfindige als recht einleuchtende
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+ Pointe, z. E. Homer hat mehr Gold, Virgil has
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+ es reiner, die Aneis ist besser als die Ilias, aber Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 24 gr.
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+ Homer war besser als Virgil. In der Materie
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+ vom Lust= und Trauerspiel bleibt der Herr Abt nur
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+ bey seinen Hausgöttern, bey den Dichtern seiner
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+ Naton, und kennet die Bühne jener Insulaner, auf
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+ welche die gallische eifersüchtig ist, viel zu wenig,
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+ ein Fehler der in Absicht der Ausländer den franzö¬
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+ sischen schönen Geistern gemein ist, aber auch ihre
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+ Kunstrichtern am meisten ausgedehnt, aber sein Au¬
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+ ge wird alt, und sein Geschmack behält den Anstrich
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+ der Prädilection.
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+ Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 4 fl.
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+ Berlin und Stralsund. 1766.
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+ Scherze. Sonst pflegten die Verleger die Au¬
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+ Scherzer kennte; so würden diese Scherze dem
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+ sprochen — Ich müste nur bloß das Register gele¬
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+ sen haben, wenn ich dieses glauben wolte: vielleich
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+ Muse.
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+ Und du fingst nicht, und hörst nicht die Befehle?
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+ O finge frey dein Lied mit aufgeweckter Seele.
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+ Dichter.
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+ Ich kenne nichts als Scherz und wie? gefült es dirs
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+ Dann Muse sing ich frey, o dann vergieb es mit rc.
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+ Lustspiel und von der französischen Prose sowohl als Freilich muß er um Vergebung bitten, besonder¬
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+ auch Herrn Gleim und Geßner, an die er ein paar
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+ erbauliche Stücke gemacht hat. Er hat bisweilen
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+ auch artige Supplemente zu einem Antianacreon ge¬
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+ liefert.
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+ Was lohnt es mehr zu sagen, p. 61. an
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+ die Herren Kunstrichter singt er:
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+ Ich kenne Pelten schon!
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+ Wird sein Ruhm etwa größer
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+ Und werden Stümper besser
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+ Durch Schimpfen und durch Hohn.
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+ Berlin und Stralsund.
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+ Idyllen. Ich wills wagen die Geschichte die¬
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+ ser Idyllen zu erzählen: Der Verfasser befand sich
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+ in einer Gesellschaft wo man Kleists und Geßners
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+ Einsichten und Urtheile eingeschränkter macht. Vol. Idyllen ungemein lobte, er ging geschwind in sein
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+ taire hat seine Sphäre hierinnen unter allen ihren Zimmer, las Kleists und Geßners Idyllen in aller
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+ Eil ein paarmal über, und schrieb denselben Abend
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+ und die Nacht durch 21 Idyllen. Ich würde die
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+ Namen jedes Stücks, das hier hat nachgeahmt wer¬
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+ den sollen, anführen können: Kleist und Geßner
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+ aber sind so bekannt daß ein jeder sie selbst finden
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+ wird. Der Verfasser wird gewiß sich nicht noch ein¬
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+ mal drucken lassen, wenn er diese beyde Genies recht
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+ wird
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-11-045.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-11-045.xml
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+ wird gelesen haben. Es fehlt ihm ganz die Erfin=
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+ dung, und die Idyllensprache, statt derer er sich oft
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+ des märkschen Dialekts bedient, der wohl nicht für
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+ Schriftsteller gemacht ist
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+ Lose zu seyn glück
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+ ihm gar nicht, wer hätte je in einer Idylle folgende
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+ Stelle gesucht: p. 28. Bachus erzählt dem Amor
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+ wie er manche Schöne den Schäfern bezwingen ge=
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+ holfen:
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+ Aber ich half dem Hirten und gab ihm reife Trau=
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+ ben, die er dem Mädchen zu essen gab, so roth
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+ wie des Mädchens Wangen, und das gute Kind
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+ ward trunken, sie siel dem Schäfer um den Hals,
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+ und biß ihm für Freuden in die Lip¬
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+ pen.
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+ In andern sind für die partliche Idylle eben so un¬
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+ anständige Stellen wie die angeführte. Seinen
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+ Schäferinnen fährt sanftes Entzücken in die Glie¬
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+ der — und ihm lag gewiß ein kaltes Fieber in
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+ den Gliedern da er Idyllen schrieb — der Verfasser
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+ hat gewiß gedacht daß die Jdyllen einen stilum scuriae
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+ haben — 21 Idyllen sind keine Kleinigkeit, in die¬
+
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+ ser Sammlung möchten sies aber seyn. Kosten in
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+ den Kanterschen Buchhandlungen 15 gr.
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+ Berlin, den 28. Jan.
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+ Von Sr. Königl. Majestät ist dem Hofrath und
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+ Postmeister, Herrn Voß, zu Duisburg, die wegen
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+
+ seiner schwächlichen Gesundheitsumstände gesucht¬
+
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+
+ Dimißion nicht nur in Gnaden ertheilet, sondern auch
+
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+ demselben in Betracht seiner mit unermüdetem Fleiß
+
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+ Eifer und Treue geleisteten Dienste allergnädigst er
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+
+ laubet worden, obiges Postamt an seinen Bruder
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+
+ abtreten zu dürfen, welchen Höchstgedachte Se. Kö=
+
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+
+ nigl. Majestät zugleich mit dem Charakter als Hof
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+
+ rath zu begnadigen geruhet haben.
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+
+ Aus einem Schreiben von Berlin,
+
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+ vom 18 Jan.
+
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+ Einer meiner Nachbaren, ein ehrlicher Mann,
+
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+
+ hatte vor einiger Zeit eine Fuhre Tannenholz, zur
+
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+
+
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+
+ Feurung bekommen. Zur Ersparung der Kosten
+
+
+
+
+
+
+ machte er dasselbe nach und nach, wie es ihm bequem
+
+
+
+
+
+
+ war, selbst kurz. Es war ihm noch ein dickes und gen angestellet werden.
+
+
+
+
+
+
+ rnotigtes Stück übrig, das er um deswillen bis auf
+
+
+
+
+
+
+ die letzt zurück geleget hatte. Da er nun dieser Ta¬
+
+
+
+
+
+
+ gen sich daran machte, und selbiges mit vieler Mühe
+
+
+
+
+
+
+ in zwey Stücke auseinander spaltete, so fielen, zu sei
+
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+
+
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+
+ ner großen Verwunderung, neun Goldstücke heraus
+
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+
+ die er aufsammlete. Er hat mir diesen kleinen
+
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+
+ Schatz sofort gezeiget, und, nachdem ich dieselben
+
+
+
+
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+
+ untersucht, und von den Unreinigkeiten, mit welchen
+
+
+
+
+
+
+ selbige zum Theil bedeckt waren, gesäubert hatte, so
+
+
+
+
+
+
+ ist es mir nicht schwer gewesen, sie für Medaillen zu
+
+
+
+
+
+
+ errennen, die auf das erste hundertjährige Jubiläum
+
+
+
+
+
+
+ der lutherischen Reformation geschlagen worden sind.
+
+
+
+
+
+
+ Auf der einen Seite ist das Bildniß Friedrichs der
+
+
+
+
+
+
+ Dritten, Churfürsten von Sachsen, mit der Um=
+
+
+
+
+
+
+ schrift: Seculum Lutheranum, 1517 (d. i. Das Lu
+
+
+
+
+
+
+ therische Jahrhundert von 1517); und auf der an=
+
+
+
+
+
+
+ dern Seite das Bildniß von dem Churfürsten Jo¬
+
+
+
+
+
+
+ hann Georg, mit der Inschrift: Verbum Domini
+
+
+
+
+
+
+ Manet in aeternum, A. 1617. (d. i. Das Wort des
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+ sind viel größer, als die Ducaten; nachdem ich sie
+
+
+
+
+
+
+ aber nach einander gegen einen gerändeten holländi¬
+
+
+
+
+
+
+ schen Ducaten gewogen, so habe sie genau eben so
+
+
+
+
+
+
+ schwer gefunden. Ich überlasse andern, die mehrere
+
+
+
+
+
+
+ Zeit als ich, zu verlieren haben, zu untersuchen, wie
+
+
+
+
+
+
+ diese Medaillen an einen solchen Ort gekommen seyn
+
+
+
+
+
+
+ mögen; finde aber die Sache sonderbar genug dar¬
+
+
+
+
+
+
+ zu, daß sie bekannt gemacht zu werden verdiene rc.
+
+
+
+
+
+
+ Frankfurt am Mayn, vom 14. Jan.
+
+
+
+
+
+
+ Der alte Prätendent von England befindet sich
+
+
+
+
+
+
+ nun zu Rom in so mislichen Gesundheitsumständen,
+
+
+
+
+
+
+ daß zu dessen Wiederaufkommen keine Hofnung mehr
+
+
+
+
+
+
+ übrig ist.
+
+
+
+
+
+
+ Haag, den 17. Jan.
+
+
+
+
+
+
+ Mittelst einer im Druck herausgekommenen Ver¬
+
+
+
+
+
+
+ ordnung, sollen auf den 8ten des künftigen Monats
+
+
+
+
+
+
+ Merz, als dem Tage, da der Prinz Stadthalter zur
+
+
+
+
+
+
+ Großjährigkeit gelangen wird, öffentliche Erleuchtun¬
+
+
+
+
+
+
+ Stock holm, den 3. Jan.
+
+
+
+
+
+
+ Se. Königl. Maj. haben den General und Com¬
+
+
+
+
+
+
+ mandeur des Schwerdtordens, Grafen Gustav Da¬
+
+
+
+
+
+
+ vid Hamilton, zu Dero General Feldmarschall, aller¬
+
+
+
+
+
+
+ gnädigst zu ernennen geruhet.
+
+
+
+
+
+
+ Florenz, den 30. Dec.
+
+
+
+
+
+
+ Se. Königl. Hoheit unser Großherzog haben
+
+
+
+
+
+
+ verschiedene Herren ernannt, welche Dero Ankunft
+
+
+
+
+
+
+ allhier den Höfen von England, Frankreich, Spanien
+
+
+
+
+
+
+ und Neapolis, wie nicht weniger dem Herzoge von
+
+
+
+
+
+
+ Parma förmlich bekannt machen sollen. Des Köni¬
+
+
+
+
+
+
+ ges von Spanien Maj. haben unserer gnädigsten
+
+
+
+
+
+
+ Großherzogin, als Dero Durchlauchtigsten Tochter,
+
+
+
+
+
+
+ ein in Form eines Tischbrodts gegossenes ungemein
+
+
+
+
+
+
+ schweres Stück Gold zum Geschenk zu übermachen
+
+
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+ geruhet.
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+ London, vom 7. Jan.
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+ Zu Thørncombe, in der Grafschaft Devonshire,
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+ dErrn bleibet in Ewigkeit, 1617. Diese Medaillen lebet eine Frau, Namens Maria Allen, Witwe von
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+ weilanz
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-11-046.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-11-046.xml
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+ weiland Robert Allen, einem Zimmermann, in dem
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+ 118ten Jahre ihres Alters. Sie hat noch den Ge¬ länger verbannet seyn.
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+ brauch aller ihrer Sinnen, gehet alle Sonntage von
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+ ihrer Wohnung auf 200 Ruthen weit zur Kirche,
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+ und bedienet sich daselbst ihrer Bibel ohne Brille.
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+ Man erzählt, sie habe sich in ihrem ganzen Leben ei= versammleten sich Vormittags die hier anwesende
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+ ner besonderen Mäßigkeit in allen Stücken beflissen,
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+ und während ihrer Ehe nur zu gewissen Zeiten bey bey Hofe, und statteten bey Sr. Maj. die gewöhnli¬
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+ ihrem Manne geschlafen.
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+ Nachrichten aus Dublin zufolge war in den letz¬
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+ ten Sitzungstagen des Parlements, beym Unter gehalten, und das Te Deum laudamus unter Abfeu¬
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+ hause eine Menge aufrührrischen Volks zusammen
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+ gelaufen. Diese Leute insultirten auch verschiedene den Se. Maj. von dem Fürsten Woywoden, v. Ruß
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+ Glieder des Hauses gröblich, und verhinderten den
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+ Dieser Tumult war durch ein ausgebreitetes Ge¬
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+ rücht, daß das Parlement das Volk mit neuen Auf= Angabe des Herrn Starosten von Schmidt, aufs
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+ lagen belegen wolte, verursachet worden; doch wur¬
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+ de derselbe bald gestillet.
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+ schwerden der Colonien, und Theils über die Ange¬
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+ tel zu finden, dem Volke einige schwere Auflagen,
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+ welche zugleich die Lebensmitteln und andere nöthige
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+ Dinge theuer machen, zu erleichtern, und die öffent= sehr spät in der Nacht endigte.
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+ lichen Schulden herunter zu bringen. Wir dürften
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+ dieses Jahr wieder eine Lotterey von zwoen Ziehun¬
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+ gen haben, worzu der Einsatz 5 Pfund Sterl. seyn
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+ soll. Es werden darin keine Fehler seyn. Die erste
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+ Ziehung soll im May, und die andere im November
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+ geschehen. Man spricht auch wieder von einer Acte,
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+ um den unvermögenden Schuldnern zu Hülfe zu
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+ kommen, welche Acte schon seit dem Tode der Köni=
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+ gin Anna erwartet worden ist. Man wird fernen
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+ die Insel St. Jean, in Amerika, in den Stand zu
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+ setzen suchen, daß sie 20000 arbeitsame Einwohner
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+ ernähren könne. Zu Quebeck treibet man itzo schon
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+ eine ansehnliche Handlung mit dortigen Steinkohlen
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+ und Eisen nach den Englischen Französischen und
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+ Spanischen Westindischen Inseln. Auf der Insel
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+ Dominica sind im letzten November wieder verschie¬
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+ dene Erdbeben gefühlt worden. Von einer gewissen
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+ Parthey wird noch immer behauptet, daß Hr. Wil¬
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+ kes sich wirklich im Lande befinde. Sie erzählet da
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+ bey folgendes: Bevor er sich entschlossen habe, wieder
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+ nach England zu gehen, sey ihm von seinen hiesigen
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+ Freunden ein jährliches Einkommen von 1200 Pfund
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+ Sterling, so lange er im Exilio seyn werde, angetra¬
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+
+ gen worden, mit dem Vermelden, daß dieses alles sey,
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+ was man bis itzo für ihn thun könne; allein er habe
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+ lieber nach dem Vaterlande zurück kehren wollen, um
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+ sich den Aussprüchen der Gesetze zu unterwerfen, als
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+ Warschau, den 23. Jan.
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+ Den 17ten dieses, als dem höchsterfreulichen Ge=
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+ burtstage Sr. Maj. unsers Allergnädigsten Herrn,
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+ Magnaten, Ministres und übrige Standespersonen
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+ chen Glückwünsche ab. Allerhöchstdieselben verfügten
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+ sich hierauf in die Pfarrkirche, wo das hohe Amt
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+ rung der Canonen gesungen wurde. Zu Mittage wur
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+ land aufs prächtigste bewirthet, und des Abends war
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+ Sprecher und viele Glieder, sich dahin zu begeben. Comödie mit neuen Ballets. Sonntag drauf wurde
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+ dieser so festliche Tag bey Hofe, in denen nach der
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+ prächtigste und sinnreichste erleuchteten Königlichen
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+ Zimmern mit einem kostbaren Ball en masque ge¬
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+ Unsre Königl. Minister sind in diesen Tagen wie= feyret. Es waren über 3000 Billets ausgegeben,
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+ der sehr beschäftiget gewesen, Theils über die Be= und alles erschien in den prächtigsten Anzügen. Die
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+ so große Menge der Anwesenden wurde mit aller
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+ legenheiten dieses Königreichs, insonderheit, um Mit= ley Arten von Erfrischungen im Ueberflusse bedienet,
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+ so daß sich dieser Ball mit allerhöchster Zufrieden
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+ heit Sr. Maj. über die vollkommen vergnügee Gäste/
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+ Danzig, den 24. Jan.
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+ Der Französische Resident, Herr Dumont, begab
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+ sich heute vor der Rathsversammlung in tiefer Trauer
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+ kleidung mit Pleureusen zu dem Präsident, Herr
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+ Bürgermeister Groddeck, und legte bey selbigem auf
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+ Befehl seines Hofes sowohl eine münd= als schriftl=
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+ che in französischer Sprache abgefaßte Bekanntma
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+ chung von dem Absterben Sr. Königl. Hoheit des
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+ Dauphin für den Rath dieser Stadt ab; worauf heu=
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+ te Nachmittage Hr. Secretaire Weickhmann in Trauer
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+ kleidern und langem Mantel, im Namen des Rath¬
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+ bey dem Herrn Resident das Trauercompliment al
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+ legte, und künftige Woche wird das in dergleichen
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+ Fallen übliche Condolenzschreiben von dem Rath al
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+ den König in Frankreich abgelassen werden.
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+ Wechsel-Cours & Species d. 6. Febr. 1766.
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+ Amsterdam 41 Tage 310gr.
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+ 71 Tage 3084gr.
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+ Hamburg 3 W. 133 gr.
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+ 6 W. 132½ gr.
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+ Berlin
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+ Dantzig 25½/ pr. Cto.
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+ Ducaten neue 9 fl. 7 gr.
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+ Alberts Taler 135 gt.
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+ Rubel 128 gr.
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+ Alt Polnisch Geld 134 pr. Cto.
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+ Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag
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+ und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
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+ Kanterschen Buchladen ausgegeben.
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