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+ den 10. Merz 1766.
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+ 20tes Stück. Montag,
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+ Ueber die Nothwendigkeit beschäftigt zu seyn,
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+ um nicht Langeweile zu haben.
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+ Die Menschen haben kein natürliches Vergnü=
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+ und dieses wolte vielleicht Plato zu verstehen ge=
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+ Sprache sagt: die Liebe ist ein Kind des Ueber: nach.
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+ flußes und der Bedürfniß.
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+ Vergnügen nur halb so lebhaft, als bey dem, wo
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+ ben Mahlzeit stillt. Die Kunst ersetzt die Natur
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+ dürfniß es thut.
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+ thätigkeit folgt, fügt dem Menschen so schmerzhafte
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+ Uebel zu, daß er oft die schwersten Arbeiten unter¬
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+ nimmt um nur ihren Qualen zu entgehen.
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+ Die Seele beschäftigt sich nur auf zweyerley
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+ Art: entweder überläßt sie sich den Eindrücken der
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+ äussern Gegenstände, welches man Empfinden
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+ gen, das nicht die Frucht der Bedürfniß wäre, nennt; oder sie unterhält sich mit Betrachtungen
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+ theils nützlichen, theils neugierigen, über verschied-
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+ ben, wenn er in seiner gewöhnlichen allegorischen ne Vorwürfe, das heißt, sie überlegt oder denkt
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+ Dieses letzte wird ihr oft verdrießlich ja selbst
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+ Je größer die Bedürfniß ist, desto empfindlicher unthunlich, fürnemlich wenn der Gegenstand ihrer
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+ ist das Vergnügen, das aus ihrer Sätigung ent- Betrachtungen nicht eine wirkliche oder neue Em-
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+ springt. Bey dem köstlichsten Gastmal, zu dem pfindung ist. Alsdann muß sie sich anstrengen ihm
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+ man nur den gewöhnlichen Apetik bringt ist das achtsam zu folgen, und nicht selten beschließen sich
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+ diese durch die Lage des Gehirns unfruchtbar ge-
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+ man einen wirklichen Hunger nur mir einer gro- machte Anstrengungen mit der Ueberzeugung, daß
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+ sie vergebens nachgedacht habe, oder die zu erhitzte
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+ schlecht, und alles Nachgrübeln kann das Vergnü= Einbildungskraft stellt sich nichts eigentliches mehr
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+ gen nicht so zubereiten und würzen, als die Bez vor, und verliert sich in unendlichen Ideen ohne
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+ Verbindung und Bezug, die im Tumult aufein¬
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+ Leib und Seele haben eins wie das andre die ander folgen — oder der von der Spannung er=
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+ jhrigen, und eine der größten des Menschen besteht müdere Geist wird schlaf, und seine finstre schmach¬
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+ in der Nothwendigkeit, die Seele beschäftigt zu tende Träumerey, während welcher er so zu sagen,
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+ erhalten. Die Langeweile die so bald auf ihre Un= nichts denkt, ist die einzige Frucht des Bestrebens
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+
+ nach
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-080.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-080.xml
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+ nach Beschäftigung. Alle Menschen werden die
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+ Langeweile des Zustandes, wo man nicht Kraft an
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+ was zu denken hat, oder die Qual desjenigen, wo
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+ man wider seinen Willen an zu vieles denkt, ohne
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+ sich nach eigner Wahl auf einen Gegenstand ein
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+ schränken zu können, empfunden haben, und weni-
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+ ge sind nur so glücklich sie selten zu fühlen, und
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+ sich selbst gute Gesellschafter zu seyn. Nur eine
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+ kleine Anzahl versteht die Kunst zu erlernen, die Erfahrung kennen. Die Unruhe der Geschäfte
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+ nach Horazens Ausdruck sie sich selbst zu Freun- und die Bewegungen, die dazu erfordert werden,
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+ den macht. Um hiezu fähig zu seyn, muß man können den Menschen unmöglich an und für sich
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+ eine gewisse gemäßigte Mischung der Lebenssäfte selbst gefallen. Die Leidenschaften die ihnen die
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+ haben, für welche diejenige, denen sie angeboren lebhaftesten Freuden bringen, verursachen ihne
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+ ist, der Vorsicht so danken sollten, wie die Söhne
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+ regierender Herren für die Erstgeburt. Ueberdem
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+ muß man sich auch von Jugend an aufs Studi-
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+ ren, und auf Geschäfte die viel Nachdenken erfor=
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+ dern, gelegt haben. Der Geist lernt dabey seine schaften eine Veränderung die sie thätig erhält
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+ Ideen in Ordnung bringen und über das Gele- Die Wallungen, die diese wirken, wachen auch
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+ sene nachdenken. Denn das Lesen wobey der
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+ Geist nicht thätig ist, und das er nicht durch eigne Menschen sich mit sich allein (tére à tête) und
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+ Betrachtungen unterstützt, wird eben bald langwei=
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+ lig. Man bändigt die Einbildungskraft wenn befinden.
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+ man sie übt, und hat man sie einmal gelehrig ge
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+ macht, so thut sie, was man von ihr verlangt.
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+ Durch das öftre Nachdenken erwirbt man sich ei=
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+ ne Fertigkeit seine Gedanken nach eigenem Gefalt
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+ len bald auf diesen bald aus jenen Gegenstand zu
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+ richten, oder mit selbigen auf einem stehen zu
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+ bleiben.
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+ die ihn verstehen vor dieser elenden Mattigkeit
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+ und Unlust von der wir oben geredet haben. Aber
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+ wie selten sind die Sterbliche, die ein Blut ohne
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+ Schärfe, und Lebenssäfte ohne Gift zu einem in¬
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+ nerlich so sanften Leben berufen? Die Lage ihrer macht eine zu große Musse daß sie die Zeit be¬
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+ Seelen ist dem größten Haufen ganz unbekannt,
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+ die nach dem was sie selbst von der Einsamkeit
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+ ausstehen, auch das, was andre eben dabey leiden, wenn man sie einer Arglist beschuldigt, sind
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+ beurtheilen, und die Einsamkeit für ein Uebel hal- nur unbeständig.
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+ ten, so aller Welt schmerzhaft seyn muß.
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+ Die erste Art sich zu beschäftigen, nemlich mit
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+ dem Eindruck der äussern Gegenstände ist viel
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+ leichter, und die Zuflucht der meisten Menschen ge-
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+ gen die Langeweile, ja selbst diejenige, die sich auf
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+ eine andre Art zu beschaftigen wissen, sind, um
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+ nicht in die Mattigkeit zu fallen die die Folge des
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+ Einerieys ist, genöthigt sich zu den Arbeiten und
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+ Vergnügungen des größten Haufens zu bequemen.
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+ Die Abänderung der Geschäfte und Ergötzungen
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+ bringt die Geister wieder in Bewegung, die schwer¬
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+ fällig zu werden anfangen, und scheint der erschöpfen
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+ ten Einbildungskraft neues Vermögen zu geben,
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+ Dieses ist auch die Ursache warum sich die Men=
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+ schen mit so viel kindischen Bemühungen, und un=
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+ nützen Geschäften abgeben, dieses bewegt sie mit
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+ so vieler Hitze nach dem was sie ihr Vergnügen
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+ nennen, zu laufen, und sich Leidenschaften zu erge=
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+ ben, deren üble Folgen sie oft schon aus eigner
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+ auch schmerzhafte und anhaltende Leiden, allein die
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+ Menschen fürchten doch die Langeweile der Untha
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+ tigkeit noch mehr, und finden in den Bewegungen
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+ der Geschäfte und in der Trunkenheit der Leiden
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+ der Einsamkeit wieder auf, und verhindern d
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+ schäftigt, das ist, schwermüthig oder langweilig
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+ Wenn Leute aus sogenanntem Ekel vor der We
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+ sie verlassen, so können sie es selten aushalte
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+ So bald sie die Unthätigkeit kennen, so bald
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+ den Tummel der Geschäfte, und die Unruhe die
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+ Leidenschaften mit der Langenweile der schläfrig
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+ Unempfindlichkeit verglichen haben, so bereuen
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+ den unruhigen Zustand dessen sie so überdrief
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+ Dieser Umgang mit sich selbst schützt diejenige, waren. Man beschuldigt sie oft unrecht, daß
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+ mit einer falschen Maßigung geprahlt hätten,
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+ sie sich der Welt entzogen: sie meynten es damal
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+ recht ehrlich, aber so wie die ausnehmende Bewe-
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+ gung sie eine gänzliche Ruhe wünschen ließ,
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+ reuen, in der sie beständig beschäftigt waren. D
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+ Menschen sind leichtsinniger als verstellt, und o
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+ Gewiß, die Bewegung in der uns die Leiden
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+ schaften selbst in der Einsamkeit erhalten, ist s
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+ lebhaft, daß jeder andre Zustand schlafrig zu seyn
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+ scheint. Aus einem natürlichen Hange laufen wir
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+ nach allem was sie erregt, solten die Eindrucke da
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+ von uns gleich unruhige Nächte und traurige Ta-
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+ ge kosten, weil wir uberhaupt mehr ohne als mit
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+ Leidenschaften auszustehen haben.
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+ (Der Beschluß folgt künftig.)
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-081.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-081.xml
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+ Wien, den 12. Febr.
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+ Se. Majestät, der Kaiser, sind benachrichtige
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+ worden, daß es zwischen den Churfürstlichen Höfen
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+ von Manheim und Trier, wegen des Zolles zu Neu=
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+ stadt, und der Bearbeitung einer in der Grafschaft bringen; dadurch werden Handels- und Arbeitsleute
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+ Sponheim entdeckten Kupfermine, zu Thätlichkeiten dermaßen gehemmet, daß die aus Spanien und Ita=
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+ gekommen ist. Der Ort, wo die Arbeit an dieser
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+ Mine ist angefangen worden, liegt zwar auf Chur= te verschaffet werden können.
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+ Pfälzischem Gebiete; man hat aber diese Arbeit,
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+ wie Chur-Trierischer Seite behauptet wird, unter
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+ der Erde bis ins Trierische Gebiet fortgesetzet.
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+ Braunschweig, vom 22. Febr.
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+ Da die Kunst, die Einkünfte des Staats und der
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+ Privatpersonen zu vermehren, in unsern Tagen am
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+
+ meisten geachtet wird, und am nächsten glücklich
+
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+ macht, so will sie auch zur Favorit-Wissenschaft der
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+ Gelehrten werden. Einer der unsrigen, der jedoch
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+ nicht sowol um seinen eigenen, als für den allgemei=
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+ nen Nutzen bekümmert ist, hat, zum weiteren Auf=
+
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+
+ nehmen dieser Wissenschaft, unter andern folgende
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+ Aufgaben bekannt gemacht: 1) "Wäre es nicht rath:
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+ 'sam, in großen Städten die Gastwirthe unter eine
+
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+
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+
+
+ „Gilde oder Zunft zu bringen, damit die Ehre der
+
+
+
+
+
+
+ "Gesellschaft auf die einzelen Glieder einen stärkeren
+
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+
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+
+ "Mangel der Schuhe und Strümpfe nicht zur Kir
+
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+
+ che gehen können?“
+
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+
+
+ Leipzig, vom 19. Febr.
+
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+
+ Die zwölf nach Berlin gekommene französische
+
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+
+ Finanziers sollen bereits wieder abgereiset seyn, wei
+
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+
+
+ sie zwar die General=Pachtungen über sich nehmen
+
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+
+ wollen, die Condition aber, daß das Commerce völ
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+
+ lig frey seyn müsse, ihnen nicht zugestanden werden
+
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+
+
+
+
+ können.
+
+
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+
+ Auszug eines Schreibens von Genf,
+
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+
+
+
+
+ vom 26. Jan.
+
+
+
+
+
+
+ Mit den Unruhen in dieser Stadt ist es so weit
+
+
+
+
+
+
+ aus Frankreich, ehester Tagen erwartet werden, den
+
+
+
+
+
+
+ bürgerlichen Kriegen gemeiniglich geschiehet, wenn
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+ gentlich weiß, wohin alles dieses abzielet, ist das
+
+
+
+
+
+
+ Bankowesen sehr gestöret; es circuliret kein Geld;
+
+
+
+
+
+
+ ein jeder ziehet seine Fonds von den Negocianten zu-
+
+
+
+
+
+
+ rück, und suchet sie bey Fremden in Sicherheit zu
+
+
+
+
+
+
+ lien eingegangene viele Commißionen nicht zur Hälf=
+
+
+
+
+
+
+ Stockholm, den 19. Jan.
+
+
+
+
+
+
+ Die Reichsstände haben das Wechselcomtoir von
+
+
+
+
+
+
+ Witfoth und Compagnie befreyet, es wird also im
+
+
+
+
+
+
+ Stande seyn, seine Creditores zum vollen zu bezah-
+
+
+
+
+
+
+ len, und seine Handlung wieder fortzusetzen. Sie
+
+
+
+
+
+
+ haben zugleich verordnet, daß künftig alle Con-
+
+
+
+
+
+
+ tracte, welche über die Reichsexportanda geschlossen
+
+
+
+
+
+
+ werden, auf Reichsthaler species lauten müssen,
+
+
+
+
+
+
+ wo sie gültig seyn sollen, und ein Contrahent das
+
+
+
+
+
+
+ Recht haben will, den andern gerichtlich zu belangen,
+
+
+
+
+
+
+ im Fall derselbe sein Engagement nicht erfüllen wollte.
+
+
+
+
+
+
+ Die Reichsstände haben hiebey die Absicht, daß der
+
+
+
+
+
+
+ Wechselcours herunter gehen soll.
+
+
+
+
+
+
+ Paris, den 17. Febr.
+
+
+
+
+
+
+ Denenjenigen Schönen zum Troste, die sich gerne
+
+
+
+
+
+
+ “Eindruck machte? Könnte nicht auf die Feuerkicken, putzen, kann man ankündigen, daß ein berühmter
+
+
+
+
+
+
+ deren man sich in den Kirchen bedienet, eine Abga= hiesiger Coeffeur der Damen, Namens le Gros, ein
+
+
+
+
+
+
+ che zum Besten der Armen gelegt werden, die aus ihnen sehr nützliches Buch ausgegeben hat, welches
+
+
+
+
+
+
+ folgenden Titel führet: "Die Kunst der Coeffüre der
+
+
+
+
+
+
+ "Französischen Damen, mit einer kurzen Abhand-
+
+
+
+
+
+
+ lung von der Art, die naturlichen Haare zu hand¬
+
+
+
+
+
+
+ "haben und zu erhalten, nicht weniger mit einer Be-
+
+
+
+
+
+
+ schreibung, wie breit die vorderen Haare seyn müs-
+
+
+
+
+
+
+ sen, um alle mögliche Frisur-Arten und Coeffüren
+
+
+
+
+
+
+ "aubringen zu können, wie auch, wir man sich in
+
+
+
+
+
+
+ falschen Haaren aufsetzen müsse. Dieses wichtige
+
+
+
+
+
+
+ Werk enthält zugleich 25 Kupferstiche, die eben so
+
+
+
+
+
+
+ viele verschiedene Coeffüren, nach den Original=Des=
+
+
+
+
+
+
+ seins des Verfassers, vorstellen. Die Damen, die
+
+
+
+
+
+
+ sich dieser vortreflichen Anweisung bedienen, werden
+
+
+
+
+
+
+ gekommen, daß die Bürger vorgängig, bis zur An- ihren Putz nach verschiedenem Geschmack einrichten.
+
+
+
+
+
+
+ kunft der Mediatoren, welche von Zürich, Bern und und, nach Anleitung der Kupferstiche, nicht allein die
+
+
+
+
+
+
+ Bouquets stecken, sondern auch die Flügel, die Sul-
+
+
+
+
+
+
+ Magistrat suspendiret haben; ja, es wurde wol be= tanen und andere Coeffüren, sehr schön anlegen kön-
+
+
+
+
+
+
+ reits zu einem Blutbade gekommen seyn, wie bey nen. Dieser Parücken Atlaß ist zwar bey dem Ver-
+
+
+
+
+
+
+ fasser zu bekommen; wir getrauen uns aber kaum,
+
+
+
+
+
+
+ nicht noch zum Glucke die schon im Jahr 1738 zu zu sagen, wie viel er kosten soll? Der böse Mann,
+
+
+
+
+
+
+ Stande gekommene Mediation die gute Wirkung ge= er will für einen, der in Corduan gebunden und illu-
+
+
+
+
+
+
+ habt hätte, das Feuer zu dämpfen. In der Hofnung minirt ist, 3 Louis d'Or, und für einen, der nicht illu¬
+
+
+
+
+
+
+ und dem guten Vertrauen auf ersagte vortrefliche minirt und nur in Kalbleder eingebunden ist, 2 Louis
+
+
+
+
+
+
+ Mediatoren, hat man es dabey gelassen, nur die d'Or, haben. Aber, wann die Schönen sich durch
+
+
+
+
+
+
+ Stadtthore zu sperren. Auf die Wälle hat man das den Gebrauch dieses Werkes, bey dem andern Ge-
+
+
+
+
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+ Geschütz geführet, um sie bey ihrer Ankunft damit schlechte, bey den schönsten Stutzern selbst, noch ein-
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+ zu begrüssen. Mitlerweile, da man doch nicht ein mal so gefällig, als sie sonst sind, werden machen kön-
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+ nen,
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-082.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-082.xml
new file mode 100644
index 0000000..2b199fa
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+ 2024-07-29T11:06:41.910+02:00
+ 2024-07-29T16:02:25.497+02:00
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+ nen, wie reichlich muß ihnen dieser Aufwand einge-
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+ bracht werden!
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+ Florenz, den 3. Febr.
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+ Aus Rom meldet man, daß dem daselbst kürzlich
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+ angekommenen Prinzen Eduard, von einigen Cardi=
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+ nälen zwar der Königl. Tittel beygeleget, vom Car-
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+ dinal Staats=Secretair aber selbigen solches sogleich
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+ untersaget worden.
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+ Neapolis, den 28. Jan.
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+ Seit dem 24sten dieser hat der Vesuv stärker, als
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+ vorhin, Feuer ausgeworfen.
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+ Lissabon, den 18. Jan.
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+ Das eigentliche Verbrechen des neulich arquebu-
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+ sirten Obersten Graveron, ist bis jetzt dem Publico
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+ ein Geheimniß, und dürfte, wie man vermuthet nie-
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+ malen in seiner wahren Gestalt an den Tag kommen.
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+ Das ganze Regiment ist zugleich mit ihm vernichtet, welchen Ende der Bischof von Weiß=Reußen sich bis=
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+ und die Gemeine desselben auf ewig aus dem Reiche
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+ verbannet. Man spricht hier sehr stark von dem
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+ Anmarsch einer Spanischen Armee von 30 bis 40000 Sr. Maj. die Sommer=Residenz aufzuschlagen wil=
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+ reits auf unsern Gränzen Feindseligkeiten verübt; als extraordinairer Gesandter nach London, und der
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+ der Hof soll daher den Grafen von der Lippe aufs Königl. Adjutant Cordicelle, nach Berlin.
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+ schleunigste hieher verlanget, wie nicht weniger die
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+ tractatenmäßige Hülse von Engelland requirirt
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+ haben.
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+ London, den 18 Febr.
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+ Der König hat den Herzog von Dorset zum Glied
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+ des geheimen Rathes und Gouverneurlieutenant des
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+ Herzogthums Kent ernannt. Die Veränderungen,
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+ welche man in dem Ministerio erwartete, sind nicht
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+ vor sich gegangen, und man zweifelt nun gänzlich
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+ daran, indem der Plan des gegenwärtigen Ministe: der Rußischkayserl. Garde, kommt von Petersburg,
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+ rii patriotisch und einförmig ist. Vorige Woche
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+ ist ein Detaschement aus dem Artillerieregimente ge-
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+ zogen worden, um nach Senegal gesandt zu werden.
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+ Man weiß noch nichts gewisses von der Bestimmung
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+ der Kriegesschiffe, welche gegenwärtig equipirt wer
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+ den; unterdessen rechnet man die Kosten dieser Aus-
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+ rüstung auf 100000 Pfund Sterl. und man sagt,
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+ daß in Ansehung einiger von dem Hofe zu Madrid
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+ eingegangenen Nachrichten, ehester Tage noch mehr
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+ Schiffe in Commißion gesetzt werden sollen. Man
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+ versichert, daß die Amerikaner den Kaufleuten in
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+ Großbritannien und Irrland, gegenwärtig für gelie=
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+ ferre Waaren, über 4 Millionen Pfund Sterlings gotianten, kommen von Petersburg, gehen nach Ber-
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+ schuldig sind. Das Parlament ist noch beständig
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+ mit denen Amerikanischen Unruhen beschäftiget.
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+ Das Unterhaus hat in diesen Tagen sehr ansehnliche
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+ Summen zum Unterhalt der Königl. Trouppen be=
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+ williget.
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+ Warschau, den 26. Febr.
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+ Sr. Maj. haben Sich den 22sten in der Gegend
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+ von Mariemont mit der Jagd divertiret, nach dem
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+ haben Hochdieselben, wegen der Nässe des Weges
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+ die auf den 24sten angestellte Jagd der in Nähe von
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+ Rawa, auf bequemere Zeit einstellen müssen. Der ehe=
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+ malige Curländische Resident Herr von Aloy, hat
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+ den 23sten bey Sr. Maj. Privat=Audience gehabt.
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+ Der Fürst General Poniatowsky, ist über Dresden
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+ nach Wien gegangen, der Fürst Radziwil, befindet
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+ sich seit dem 4ten am ersten Orte, von wo er sich nach
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+ Berlin begeben soll, um sich des Königes von Preus-
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+ sen Maj. zu präsentiren. Der Unterkanzler von
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+ Litthauen ist am 24sten nach Litthauen abgereiset,
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+ und wird nicht eher, als auf den künftigen Termin
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+ des Relationsgerichts allhie erwartet, bey demselben
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+ Gericht soll auch die Streitsache zwischen denen desu=
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+ nirten und unirten Griechen abgemacht werden, zu
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+ hero allhier aufhält. Ujasdow wird mit vielen Fleiß
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+ und Kosten gegen künftigen May repariret, allwo
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+ Mann, und man will so gar behaupten, daß sie be=lens sind. Der Kammerherr Dziesanowsky, gehet
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+ Einpaßirte Fremde,
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+ vom 1sten bis zum 7ten März.
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+ Hr. Professor von Chaloncey kommt von Peters-
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+ burg, geht nach Berlin, log. bey Felgenhauer auf dem
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+ Roßgarten, Herr Meyer ein Danziger Kaufmann,
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+ kommt von Riga, geht nach Danzig, log. bey Remus
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+ im Kneiphof. Herr von Avtzinn, Rittmeister von
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+ geht nach Frankreich, log. bey Seyfried im Kneip
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+ hof. Herr von Ehlert, kommt von Mitan, geht
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+ nach Göttingen, log. bey Seyfried im Kneiphof¬
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+ Herr Stein Kaufmann aus Rostock, und Herr Ploos=
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+ Kaufmann aus Amsterdam, kommen von Riga, gehen
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+ nach Danzig, log. bey Remus im Kneiphof. Herr
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+ von Treyden, und Herr von Reichel, Cursche Edel=
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+ leute, kommen aus Sachsen, gehen nach Mitau, log-
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+ bey Mattuschke in der Licentstraße. Herr Baron
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+ von Egge, Römischkayserl. Hauptmann, kommt von
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+ Petersburg, geht nach Berlin, log. bey Seyfried im
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+ Kneiphof. Herr Weynach und Herr Weshel, Ne=
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+ lin, log. bey Seyfried im Kneiphof. Herr Baron
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+ von Boye, kommt von Riga, geht nach Halle, log.
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+ bey Lehmann in der Vorstadt.
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+ Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag-
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+ und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
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+ Kanterschen Buchladen ausgegeben.
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