From 718d984a8ffda46da6e4ce9543b5f9c1b1d730d8 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: eppel-ma Date: Wed, 31 Jul 2024 15:38:42 +0200 Subject: [PATCH] Add files via upload --- .../1766-26-103.xml | 344 ++++++++ .../1766-26-104.xml | 722 ++++++++++++++++ .../1766-26-105.xml | 624 ++++++++++++++ .../1766-26-106.xml | 806 ++++++++++++++++++ 4 files changed, 2496 insertions(+) create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml new file mode 100644 index 0000000..9739b6c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml @@ -0,0 +1,344 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.013+02:00 + 2024-07-31T15:35:46.950+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 26tes Stück. Montag, den 31. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Samniel und Abadonna. + + + + + + + Ein Geistergespräch. + + + + + + + Samniel. * + + + + + + + Was war unserm Abgrunde, daß er krachte? + + + + + + + Abadonna! du weissest es vielleicht. Hörte ich + + + + + + + doch, daß die eherne Pforten der Hölle, als wenn + + + + + + + Eloa Gericht hält, schrecklich einstürzten! + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Unglücklicher! so weißt du noch nicht den Un¬ + + + + + + + stern, der uns bebend macht, noch nicht unser gan¬ + + + + + + + Ach! noch ehe die Morgen¬ + + + + + + + zes Unglück? + + + + + + + rothe auf ihrem prächtigen Wagen die Menschen¬ + + + + + + + welt küßte + + + + + + + Man hoft, daß die Gottesgelehrten, die fromme Absicht nicht + + + + + + + radeln werden, daß man hier die gewöhnliche Lehre von der + + + + + + + Hollenfahrt des Erlösers, als ein Stück einer biblischen + + + + + + + Epopee geschildert hat. Dem unsterblichen Klopstock, wird + + + + + + + es, wenn er noch einst den zwoten Theil der Meßiade sin¬ + + + + + + + gen sollte, wohl nicht entfliehen, was für einen guten Stoff + + + + + + + diese Lehre, zu einer begeisterten und gedankenvollen Fiktion + + + + + + + darreicht. Dergleichen Gesinnungen, als man hier denen + + + + + + + + + + + + + Nacht — — hörten wir von denen Klaftertiefen + + + + + + + Gräbern her, seitwerts, ein zehnfach dumpfes Ge¬ + + + + + + + witter, majestätisch zwar, doch zugleich sanft, als + + + + + + + wenn eines Siegers bepalmtes Volk den kommen¬ + + + + + + + den Frieden aus freudigem Geschütz bewillkommt + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Und Satan war da? Wie? und er weissagte + + + + + + + nicht gleich fremden Sieg und seine Verwüstung? + + + + + + + Ach Abadonna! was ists, das mir jetzt ein dunk¬ + + + + + + + ler Gedanke verkündigt? Sage es mir! Schöpfe + + + + + + + den Gedanken ganz aus? War etwa=- + + + + + + + Abgdonna. + + + + + + + Noch taumelte Satan in gedankenloser Trun¬ + + + + + + + denn unsre Welt ist ewig kenheit mit zehn Legionen seiner Kettenträger um + + + + + + + Geistern in den Mund legt, lassen sich, als wahrscheinlich + + + + + + + sehr wohl schliessen, wenn sie auch nur überhaupt von der + + + + + + + Auferstehung des Mittlers gehört haben. Eins müssen wir + + + + + + + noch sagen, daß Samniel in der jüdischen Theologie der + + + + + + + Engel des Todes war. Man hielte ihn für einen bösen + + + + + + + Geist, und malte ihn mit einem vergifteten Schwerdt. Der + + + + + + + Karakter des Abadonna ist schon bekannt. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml new file mode 100644 index 0000000..76dde57 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml @@ -0,0 +1,722 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.152+02:00 + 2024-07-31T15:35:47.221+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + die Stadt des Tempels — wagte Streiferey bis + + + + + + + vor denen Thronen der Unsterblichen, und unsrer gegen einander wütend, und gleich wie Kranke, + + + + + + + Feinde, der Engel + + + + + + + dritten Festag der Hölle über des Nazareers Tod¬ + + + + + + + des Todes, und zitterte bey jeder neuen Gewi߬ + + + + + + + heit, blasend in das leichthörende Ohr des Volks + + + + + + + Lästerung wider den, den es getödtet hatte: da + + + + + + + hörte er, wie einer im Gefängniß, das klingende + + + + + + + Geräusch der Waffen, und den Gang bepanzerter + + + + + + + Männer — — fiel aus den Wolken — wollte + + + + + + + mit einem Fuß an seinem Felsen sich stützen, und + + + + + + + siel noch tiefer hinab in den Schooß des Dunkels. + + + + + + + Schnell sah er die Pforten, wie eine Ewigkeit + + + + + + + alt, und fest wie Satans Bosheit, geöfnet sahe + + + + + + + er sie! — Aber nun! wie soll ich es nennen? + + + + + + + Einer, ach ich kannte ihn gleich — als eines + + + + + + + Menschensohn, glänzender, als der Gürtel des sie¬ + + + + + + + benfarbigen Bogens gekleidet, in seiner Hand die + + + + + + + Himmelssphären umwälzend — der stand da le¬ + + + + + + + bendig — ein GOtt, mächtig, bis zum Vernichten + + + + + + + der Geister — — + + + + + + + Verzeih' Samniel, dies Ge¬ + + + + + + + sicht macht schweigen! + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Wehe uns, daß wir den Göttlichen tödteten. + + + + + + + Zwar ich durfte nicht mein Schwerdt mit Gift + + + + + + + tränken. Immer schrie der Seraphim einer, Er + + + + + + + läßt sein Leben von selber - und schleuderte mit + + + + + + + der Stimme mein Schwerdt an den Fels nieder! + + + + + + + Und nicht umsonst, Abadonna sah ich zu Mitter¬ + + + + + + + nacht schon, als ich den Todeshügel vorbeyrauschte, + + + + + + + hoch über dem Gesicht des Grabes, Jünglinge, + + + + + + + schöner wie Eva, die Mutter der Menschen war + + + + + + + als der Anblick der Frucht ihre Wangen mit + + + + + + + Aepfelröthe bemalte, schöner noch in hängenden + + + + + + + weissen Talaren fuhren sie niederwärts — an die + + + + + + + Stätte — du weists! wo sie ihn hinlegten. Ich + + + + + + + wollte sie schrecken - aber ein Blick des Einen, + + + + + + + als wäre er Richter, schmelzte meinen Trotz, wie + + + + + + + Schnee — das waren sie, die das Grab des + + + + + + + Göttlichen besuchten - + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Ich möchte den Anblick von zehntausend solcher genden Brust hinauf wimmern hörte - + + + + + + + Jünglinge ertragen: aber die Stimme — nein, + + + + + + + die Stimme nicht, mit welcher Er ins Angesicht + + + + + + + des Abgrunds schrie: Ich war todt und geboren, und schon ruhend bey den Gebeinen der + + + + + + + siehe! ich bin lebendig; und habe die + + + + + + + Schlüssel des Todes und der Hölle! + + + + + + + (Ich stürbe, wenn ich mehr sagte, was Er sprach) - + + + + + + + Tödte uns, tödte uns, schrie eine Schaar unseliger + + + + + + + Geister ihm entgegen. Und wir, rief die andre, wird Satan den Auferstandenen noch einmal ein + + + + + + + + + + + + + kennen dich, und trotzen — Hie stiessen Tausende + + + + + + + — — noch feyerte er den die Wuth schwach macht — raseten sie mit fün¬ + + + + + + + kelndem Auge! Satan tauchte den Fuß in Feuer, + + + + + + + sah und zählte unter seinem Kreutz die Beweise wollte alles entzünden, und stampfte — und, als + + + + + + + wenn sein Kopf zerschmettert wäre, hub er ihn + + + + + + + noch einmal in die Höhe und schrie -- Wehe + + + + + + + uns! Er lebet! Hundertstimmige Echo aus allen + + + + + + + Abgründen sagten es nach: Weh uns! Er lebet + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Und sind denn keine Felsen mehr, die über uns + + + + + + + stürzen, keine Hölen, die uns verschlingen! Erfüll + + + + + + + denn Er, alles in Allem, daß kein Chaos nur uns + + + + + + + vor ihm verberge? — Ich fühle es! keine + + + + + + + Stimme — + + + + + + + kein Gesicht — ich selbst sage es + + + + + + + mir — Er lebt! == Doch Abadonna! sieh dort + + + + + + + am Fuß jenes unterirdischen Felsens, stralt ein + + + + + + + Glanz + + + + + + + ists doch, als wären es Seelen die ich + + + + + + + im Abgrund kannte, und nun gehen sie im festli + + + + + + + chen Triumph? + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Sieh hier des Gesichtes Erklärung — dort, zu + + + + + + + einer der rauchvollesten Hölen wandte Er sich + + + + + + + und sprach: Evangelium! Friede! Freiheit! Alles + + + + + + + horchte, wen diese Stimme des ewigen Lebens + + + + + + + erfreun sollte — und es waren die Seelen, die + + + + + + + seit Jahrtausenden, als jene Menschentötende + + + + + + + Sündfluth die Erde zerspaltete, und alles Lebendi¬ + + + + + + + ge hinunter zu uns senkte, hier die Strafe ver¬ + + + + + + + schwendeter Gnadenjahre litten, und beklagten den + + + + + + + leichtsinnigen Unglauben. Sie hörten: Evange + + + + + + + lium! Friede! Freiheit — gleich fielen die Ketten + + + + + + + von ihnen, und sie knüpften sich als glückliche + + + + + + + Sklaven an den Triumphwagen des Ueberwin¬ + + + + + + + ders — Nun werfen sie noch dort der güldne + + + + + + + Ketten Wiederschein auf den Fuß der Felsen, + + + + + + + bis zu uns her. + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Und wir? Ach jetzt fühle ich den Wunsch, den + + + + + + + ich schon oft zur Quaal aus der Tiefe dieser ni + + + + + + + wünschte ein Mensch zu seyn — oder ein Em + + + + + + + bryon, dem Leben sich nähernd — oder doch schon + + + + + + + Väter! Bey dem Rauche der Quaal schwöre ich + + + + + + + es, daß ich diese Hoheit, ein Geist zu seyn, mäch + + + + + + + tig zu schaden, verfluchen — und dieses Schwerdt + + + + + + + zersplittern wollte. Doch Abadonna vielleicht + + + + + + + zwotes + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml new file mode 100644 index 0000000..d52939b --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml @@ -0,0 +1,624 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.275+02:00 + 2024-07-31T15:37:20.766+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + zwotes Leben rauben? Vielleicht blüht Hofnung, + + + + + + + wo Verderben in schwangrer Erndte gewachsen ist? + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Halt Verwegner! du lästerst! So machte Sa¬ + + + + + + + tan es auch, als der Göttliche die Hölle verließ. + + + + + + + er sah die Bewohner des Abgrunds als ein, in + + + + + + + unordnung gerathnes Heer an, und mit listiger, + + + + + + + erkunstelter Hoheit rief er sie zusammen, und + + + + + + + sprach: Was ists furchtbare Mächte, ihr Geister, + + + + + + + vor denen die Schöpfung so oft gezittert hat, die + + + + + + + thr Judaa beherrscht — und die Priester des + + + + + + + Tempels glücklich beredetet, den Nazareer zu töd¬ + + + + + + + ten — Geister auf Thronen! was ists, daß ihr + + + + + + + gaget? Wie? ihr lasset euch durch ein einfältig + + + + + + + Gesicht, wie Seher im Traume, betrügen? So + + + + + + + dachte auch ich erst — aber jetzt sagt dieser den¬ + + + + + + + cende, tiefsehende Geist es mir anders. Ich zittre + + + + + + + nicht mehr — Bey der Hölle schwör' ich! Er + + + + + + + ist todt! Er lebt nicht! Einer, der Engel des + + + + + + + Eichts, von höhern Kräften verführt, machte uns + + + + + + + dies Schattenspiel hier, unsern Muth zu prüfen, + + + + + + + oder, uns blindes Schrecken zu erregen.- + + + + + + + gesetzt, Er lebt noch! sind wir nicht noch mächtig? + + + + + + + Gesetzt, Er hat die Pfosten dieser Wohnung er¬ + + + + + + + schüttert, noch steht sie! Noch hat er uns nicht + + + + + + + den Muth, die Macht nicht geraubt — Ich denke + + + + + + + noch! Ich fühle mich noch, der Beherrscher der + + + + + + + Holle. Ich will noch Verwüstung — Menschen¬ + + + + + + + seelen — Verderben der Schöpfung! Auf Gei¬ + + + + + + + ster! Muth! Muth! Eilet — vielleicht noch + + + + + + + einmal == So sprach er, und Angst als eines + + + + + + + Sterbenden Angst überschauerte ihn — die schon + + + + + + + gusammengekettete Schaar stürzte auseinander und + + + + + + + Ich auch — und fühle nun hier Wi¬ + + + + + + + derspruch — Fluch — Ahndung — und einen + + + + + + + Fanken = wie heißt es das Wort, die Empfin¬ + + + + + + + dung, die ich seit meinem Fall nicht mehr aus¬ + + + + + + + sprechen konnte? + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Hofnung, vielleicht? Vielleicht, Abadonna! + + + + + + + es lispelt nur in meine Seele, etwas, das ehe¬ + + + + + + + mals — ach! da war ich noch ungestürzt! Ruhe + + + + + + + hieß! — — + + + + + + + wo nicht, doch Vernichtung, dafern + + + + + + + Vernichtung nicht Gnade wäre — Ich fliehe. + + + + + + + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Fliehe — ich bleib, noch mit dem Antlitz dort¬ + + + + + + + hin gerichtet, wo ich den Göttlichen sterben sah! + + + + + + + Weh mir, ich sah ihn und bin noch! + + + + + + + Rs. + + + + + + + + + + + + + Was staunen sie! wo fliehn sie hin die Wächter? + + + + + + + Was für ein Schaur in der Natur! + + + + + + + Die Erde bebt — es schmelzt der Ohnmacht Siegel + + + + + + + Wie Wachs vom Sonnenstral. + + + + + + + In Blitzgestalt erscheint des Himmels Bothe + + + + + + + Des Grabes Stein ist fortgewälzt, + + + + + + + Es tagt noch vor der purpern Morgenröthe + + + + + + + Und alles Leben jauchzt. + + + + + + + Traurt nicht verzagt, weil er am Kreutze seufzte- + + + + + + + Und starb — sein Gott verließ ihn nicht - + + + + + + + Nehmt weg die Specerey, des Grabes Balsam + + + + + + + Ist Er — und ists für Euch. + + + + + + + Er ist nicht hier, der HErr ist auferstanden + + + + + + + Seht an die Stäte wo Er lag, + + + + + + + Er zwang den Tod, da liegt des Grabs Geräthe + + + + + + + Zum Zeichen des Triumphs. + + + + + + + Des Blitzes Gluth trift die erhabne Ceder, + + + + + + + Versenget ihr balsamisch Kleid; + + + + + + + Dann klagt die Gegend, wo sie lieblich blühte: + + + + + + + Sie wird nicht wieder blühn! + + + + + + + Doch bald sproßt durch die reiche Kraft des Erdreichs + + + + + + + Ein neues Grün, das Schatten wirft, + + + + + + + Und dann freut sich, der sich nach Kühlung sehnet, + + + + + + + Und preist des Frühlings Kraft! - + + + + + + + + + + + + + der Cand. Theol. Herr Jester, den grossen Se¬ + + + + + + + Königsberg. + + + + + + + gen auf Golgatha in dem Tode des Gottmenschen, + + + + + + + Die Königl. deutsche Gesellschaft allhier, begieng + + + + + + + vorstellte, und Rührung und Beyfall einer ansehn, + + + + + + + die jährliche Andachtsfeier des Charfreitags auf ihrem + + + + + + + dimmer nach geschlossenem nachmittägigem Gottes= + + + + + + + lichen Versammlung zu erhalten sich bestrebte. + + + + + + + dienst in den Kirchen, mit einer Rede, in welcher + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml new file mode 100644 index 0000000..82aaf6f --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml @@ -0,0 +1,806 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.397+02:00 + 2024-07-31T15:35:47.567+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 25. März. + + + + + + + Bey dem Alt=Braunschweigschen Infanterie=Regi¬ + + + + + + + ment ist der Second=Lieutenant Herr von Woldeck, + + + + + + + zum Premierlieutenant, und der Fähnrich Herr von + + + + + + + Lignofsky, zum Second=Lieutenant avancirt. Se. + + + + + + + Excell. der dirigirende Minister, in Schlesien Herr + + + + + + + von Schlaberndorf, sind hier durch nach Potsdam + + + + + + + gegangen. + + + + + + + Wien, vom 8. März. + + + + + + + Se. Kayserl. Maj. haben Sich seit etlichen Ta¬ + + + + + + + gen an einem kleinen Halsweh übel befunden, es bes¬ + + + + + + + sert sich aber. Der Herr Feldmarschall und Kriegs¬ + + + + + + + präsident, Graf von Lascy, befindet sich dermassen + + + + + + + hergestellt, daß er wieder im Consilio erscheinen kan. + + + + + + + Mainstrom, vom 14. Márz. + + + + + + + Briefe aus Italien melden, daß die Vermählung + + + + + + + einer Oesterreichischen Erzherzogin mit Sr. Maj. + + + + + + + dem Könige beyder Sicilien, bald bekannt gemacht + + + + + + + werden dürfte. + + + + + + + London, den 11. März. + + + + + + + Das Unterhaus berathschlagete sich den 7ten in + + + + + + + einer Committe über die Mittel, die Subsidien zu + + + + + + + heben, und erwog die Klagen, welche über die Rechte + + + + + + + vom Apfel- und Birnenmost eingegeben worden, + + + + + + + worauf es beschloß: Daß die Rechte, welche im 3ten + + + + + + + Jahr der gegenwärtigen Regierung auf den Aepfel¬ + + + + + + + und Birnenmost geleget worden, am 5ten Julii auf= + + + + + + + gehoben werden sollen; und an dessen Stelle ein + + + + + + + Recht von 6 Schilling von jedem Oxhoft besagten + + + + + + + Getränkes, welches von Schenkern ausgezapft wird, + + + + + + + und ein Recht von 3 Pf. von jeder Tonne, die von + + + + + + + selbigem von aussen eingeführet wird, erlegt werden; + + + + + + + daß ferner von jedem Oxhoft Aepfel= oder Birnen¬ + + + + + + + most, welches in diesem Reiche fabricirt ist, und von + + + + + + + einem Agenten oder Factor versandt, oder zum Auf¬ + + + + + + + legen eingekauft wird, 16 Sch. 8 Ps. von dem Agen¬ + + + + + + + ten oder Factor bezahlet werden sollen; und endlich, + + + + + + + daß ein Recht von 6 Sch. auf jedes Oxhoft besagten + + + + + + + Getränkes gelegt werden soll, welches von den Fabri¬ + + + + + + + queurs und Schenkern verkauft wird, die selbiges + + + + + + + von den Früchten ihrer eigenen Ländereyen verferti¬ + + + + + + + get, wofür sie ohnehin Abgiften erlegen; und daß die + + + + + + + Einkünfte von allen diesen Auflagen zu eben dem + + + + + + + Endzwecke angewendet werden sollen, wozu die vori¬ + + + + + + + gen Rechte gebraucht worden. Es ist gewiß, daß + + + + + + + alle Spanische Truppen in Bewegung sind. + + + + + + + hieß zwar, die Ursache davon wäre, daß die Garnisonen + + + + + + + abgewechselt werden sollten; warum aber, wird nicht + + + + + + + gemeldet. Die letzten Instructionen, welche unserm + + + + + + + Gouverneur zu Gibraltar, Herrn Irwine, sind zuge¬ + + + + + + + fertiget worden, befehlen demselben an, alle nöthige + + + + + + + Vorsicht zur Sicherheit der dortigen Festung zu brau¬ + + + + + + + chen, und auf die Bewegungen der Spanier genaue + + + + + + + Acht zu geben. Die Einziehung der Stempel Acte + + + + + + + dörfte im Oberhause, als in welchen die Parthey des + + + + + + + + + + + + + alten Ministerii stärker als im Unterhause ist, noch + + + + + + + vielen Schwierigkeiten unterworfen seyn. + + + + + + + Rom, den 1. März. + + + + + + + Man will für gewiß versichern, daß die Auflage + + + + + + + auf die Geistlichkeit in Pohlen auf ein Jahr bewa= + + + + + + + liget worden. + + + + + + + Warschau, den 24 März. + + + + + + + Wegen des am 23sten vorigen Monaths erfolgten + + + + + + + Absterben, des Königes Stanislai, Herzog von + + + + + + + Lothringen und Bar, wird der hiesige Hof gleich nach + + + + + + + Ostern die Trauer anlegen. Es wird vor gewiß gespro= + + + + + + + chen, daß die Woywodschaft von Siradien dem Grafen + + + + + + + Opalinsky, Woywoden von Mazuren, die Woywoo + + + + + + + schaft von Mazuren, aber dem bisherigen Woywo= + + + + + + + den von Pommern, hingegen die Woywodschaft von + + + + + + + Pommern, dem Grafen Flemming, zu Theil wer + + + + + + + den soll, wobey der Graf Flemming, dem Grafen + + + + + + + Mostowsky, vor Abtretung der Woywodschaft un + + + + + + + der zu derselben gehörigen Starostey Schönek 40000 + + + + + + + Ducaten offeriret. Man hat mit voriger Post falsch + + + + + + + berichtet, als ob des Kron=Marschalls Grafen Bie + + + + + + + linsky. Excell. Dero Amt dem Fürsten Sangusko + + + + + + + übergeben, Se. Excell. sind ohngeachtet Dero hohen + + + + + + + Alters in denen ihnen obliegenden Geschaften ohnen + + + + + + + müdet, und bestellen Dieselben bishero mit der ihnen + + + + + + + gewöhnlichen Activität. Es war nur der Fürst Saw + + + + + + + gusko auf einen Tag, an welchen sich des Kron + + + + + + + Marschalls unpäßlich befanden eine Rechtsaffatre + + + + + + + an deren schleunigen Beendigung vieles gelegen, + + + + + + + seinem richterlichen Amte zu entscheiden erbeten, d + + + + + + + ses hat Ursach zu muthmaßen gegeben, als ob gedau + + + + + + + te Se. Excell. Dero Jurisdiction gänzlich niederg + + + + + + + legt. Der Graf Branicky befindet sich bis anher + + + + + + + außer aller Gefahr. Der Fürst Radziwil soll sia + + + + + + + noch bis Dato in Dresden aufhalten, und daselb + + + + + + + besonders distinguiret werden. Vorgestern sind S¬ + + + + + + + Maj. in Begleitung des Fürsten Repnin hinter W + + + + + + + la auf die Jagd gewesen. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 23 bis zum 28ten März. + + + + + + + Hr. Zweigeld, Kaufmann, kommt aus Curland, loy + + + + + + + bey Bräm in der Vorstadt. Prinz Kuracki un + + + + + + + Hr. geheime Rath von Salders, kommen von P. + + + + + + + tersburg, gehen nach Warschau, log. bey Felgenha + + + + + + + ers auf dem Roßgarten. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Der englische Pferdarzt Strunz, ist den 29ten + + + + + + + dieses aus Lithauen retourniret, und wird sich en + + + + + + + Zeitlang in Königsberg aufhalten. Er ist jederge + + + + + + + des Morgens bis 9, und des Nachmittags bis 3 uy + + + + + + + in der vordersten Vorstadt im Palmbaum anzutreffen + + + + + + + Da ein neu Quartal angegangen, so werden oe + + + + + + + resp. Herren Interessenten dieser Zeitung gütigst de + + + + + + + lieben die Pränumeration mit 2 fl. zu entrichten. + + + + + + + +