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+ 2024-07-31T15:35:46.950+02:00
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+ 26tes Stück. Montag, den 31. Merz 1766.
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+ Samniel und Abadonna.
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+ Ein Geistergespräch.
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+ Samniel. *
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+ Was war unserm Abgrunde, daß er krachte?
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+ Abadonna! du weissest es vielleicht. Hörte ich
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+ doch, daß die eherne Pforten der Hölle, als wenn
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+ Eloa Gericht hält, schrecklich einstürzten!
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+ Abadonna.
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+ Unglücklicher! so weißt du noch nicht den Un¬
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+ stern, der uns bebend macht, noch nicht unser gan¬
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+ Ach! noch ehe die Morgen¬
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+ zes Unglück?
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+ rothe auf ihrem prächtigen Wagen die Menschen¬
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+ welt küßte
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+ Man hoft, daß die Gottesgelehrten, die fromme Absicht nicht
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+ radeln werden, daß man hier die gewöhnliche Lehre von der
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+ Hollenfahrt des Erlösers, als ein Stück einer biblischen
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+ Epopee geschildert hat. Dem unsterblichen Klopstock, wird
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+ es, wenn er noch einst den zwoten Theil der Meßiade sin¬
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+ gen sollte, wohl nicht entfliehen, was für einen guten Stoff
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+ diese Lehre, zu einer begeisterten und gedankenvollen Fiktion
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+ darreicht. Dergleichen Gesinnungen, als man hier denen
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+ Nacht — — hörten wir von denen Klaftertiefen
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+ Gräbern her, seitwerts, ein zehnfach dumpfes Ge¬
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+ witter, majestätisch zwar, doch zugleich sanft, als
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+ wenn eines Siegers bepalmtes Volk den kommen¬
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+ den Frieden aus freudigem Geschütz bewillkommt
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+ Samniel.
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+ Und Satan war da? Wie? und er weissagte
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+ nicht gleich fremden Sieg und seine Verwüstung?
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+ Ach Abadonna! was ists, das mir jetzt ein dunk¬
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+ ler Gedanke verkündigt? Sage es mir! Schöpfe
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+ den Gedanken ganz aus? War etwa=-
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+ Abgdonna.
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+ Noch taumelte Satan in gedankenloser Trun¬
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+ denn unsre Welt ist ewig kenheit mit zehn Legionen seiner Kettenträger um
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+ Geistern in den Mund legt, lassen sich, als wahrscheinlich
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+ sehr wohl schliessen, wenn sie auch nur überhaupt von der
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+ Auferstehung des Mittlers gehört haben. Eins müssen wir
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+ noch sagen, daß Samniel in der jüdischen Theologie der
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+ Engel des Todes war. Man hielte ihn für einen bösen
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+ Geist, und malte ihn mit einem vergifteten Schwerdt. Der
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+ Karakter des Abadonna ist schon bekannt.
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml
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+ die Stadt des Tempels — wagte Streiferey bis
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+ vor denen Thronen der Unsterblichen, und unsrer gegen einander wütend, und gleich wie Kranke,
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+ Feinde, der Engel
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+ dritten Festag der Hölle über des Nazareers Tod¬
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+ des Todes, und zitterte bey jeder neuen Gewi߬
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+ heit, blasend in das leichthörende Ohr des Volks
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+ Lästerung wider den, den es getödtet hatte: da
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+ hörte er, wie einer im Gefängniß, das klingende
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+ Geräusch der Waffen, und den Gang bepanzerter
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+ Männer — — fiel aus den Wolken — wollte
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+ mit einem Fuß an seinem Felsen sich stützen, und
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+ siel noch tiefer hinab in den Schooß des Dunkels.
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+ Schnell sah er die Pforten, wie eine Ewigkeit
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+ alt, und fest wie Satans Bosheit, geöfnet sahe
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+ er sie! — Aber nun! wie soll ich es nennen?
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+ Einer, ach ich kannte ihn gleich — als eines
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+ Menschensohn, glänzender, als der Gürtel des sie¬
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+ benfarbigen Bogens gekleidet, in seiner Hand die
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+ Himmelssphären umwälzend — der stand da le¬
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+ bendig — ein GOtt, mächtig, bis zum Vernichten
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+ der Geister — —
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+ Verzeih' Samniel, dies Ge¬
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+ sicht macht schweigen!
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+ Samniel.
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+ Wehe uns, daß wir den Göttlichen tödteten.
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+ Zwar ich durfte nicht mein Schwerdt mit Gift
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+ tränken. Immer schrie der Seraphim einer, Er
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+ läßt sein Leben von selber - und schleuderte mit
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+ der Stimme mein Schwerdt an den Fels nieder!
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+ Und nicht umsonst, Abadonna sah ich zu Mitter¬
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+ nacht schon, als ich den Todeshügel vorbeyrauschte,
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+ hoch über dem Gesicht des Grabes, Jünglinge,
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+ schöner wie Eva, die Mutter der Menschen war
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+ als der Anblick der Frucht ihre Wangen mit
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+ Aepfelröthe bemalte, schöner noch in hängenden
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+ weissen Talaren fuhren sie niederwärts — an die
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+ Stätte — du weists! wo sie ihn hinlegten. Ich
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+ wollte sie schrecken - aber ein Blick des Einen,
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+ als wäre er Richter, schmelzte meinen Trotz, wie
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+ Schnee — das waren sie, die das Grab des
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+ Göttlichen besuchten -
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+ Abadonna.
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+ Ich möchte den Anblick von zehntausend solcher genden Brust hinauf wimmern hörte -
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+ Jünglinge ertragen: aber die Stimme — nein,
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+ die Stimme nicht, mit welcher Er ins Angesicht
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+ des Abgrunds schrie: Ich war todt und geboren, und schon ruhend bey den Gebeinen der
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+ siehe! ich bin lebendig; und habe die
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+ Schlüssel des Todes und der Hölle!
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+ (Ich stürbe, wenn ich mehr sagte, was Er sprach) -
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+ Tödte uns, tödte uns, schrie eine Schaar unseliger
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+ Geister ihm entgegen. Und wir, rief die andre, wird Satan den Auferstandenen noch einmal ein
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+ kennen dich, und trotzen — Hie stiessen Tausende
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+ — — noch feyerte er den die Wuth schwach macht — raseten sie mit fün¬
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+ kelndem Auge! Satan tauchte den Fuß in Feuer,
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+ sah und zählte unter seinem Kreutz die Beweise wollte alles entzünden, und stampfte — und, als
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+ wenn sein Kopf zerschmettert wäre, hub er ihn
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+ noch einmal in die Höhe und schrie -- Wehe
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+ uns! Er lebet! Hundertstimmige Echo aus allen
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+ Abgründen sagten es nach: Weh uns! Er lebet
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+ Samniel.
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+ Und sind denn keine Felsen mehr, die über uns
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+ stürzen, keine Hölen, die uns verschlingen! Erfüll
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+ denn Er, alles in Allem, daß kein Chaos nur uns
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+ vor ihm verberge? — Ich fühle es! keine
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+ Stimme —
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+ kein Gesicht — ich selbst sage es
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+ mir — Er lebt! == Doch Abadonna! sieh dort
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+ am Fuß jenes unterirdischen Felsens, stralt ein
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+ Glanz
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+ ists doch, als wären es Seelen die ich
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+ im Abgrund kannte, und nun gehen sie im festli
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+ chen Triumph?
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+ Abadonna.
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+ Sieh hier des Gesichtes Erklärung — dort, zu
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+ einer der rauchvollesten Hölen wandte Er sich
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+ und sprach: Evangelium! Friede! Freiheit! Alles
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+ horchte, wen diese Stimme des ewigen Lebens
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+ erfreun sollte — und es waren die Seelen, die
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+ seit Jahrtausenden, als jene Menschentötende
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+ Sündfluth die Erde zerspaltete, und alles Lebendi¬
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+ ge hinunter zu uns senkte, hier die Strafe ver¬
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+ schwendeter Gnadenjahre litten, und beklagten den
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+ leichtsinnigen Unglauben. Sie hörten: Evange
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+ lium! Friede! Freiheit — gleich fielen die Ketten
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+ von ihnen, und sie knüpften sich als glückliche
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+ Sklaven an den Triumphwagen des Ueberwin¬
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+ ders — Nun werfen sie noch dort der güldne
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+ Ketten Wiederschein auf den Fuß der Felsen,
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+ bis zu uns her.
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+ Samniel.
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+ Und wir? Ach jetzt fühle ich den Wunsch, den
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+ ich schon oft zur Quaal aus der Tiefe dieser ni
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+ wünschte ein Mensch zu seyn — oder ein Em
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+ bryon, dem Leben sich nähernd — oder doch schon
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+ Väter! Bey dem Rauche der Quaal schwöre ich
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+ es, daß ich diese Hoheit, ein Geist zu seyn, mäch
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+ tig zu schaden, verfluchen — und dieses Schwerdt
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+ zersplittern wollte. Doch Abadonna vielleicht
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+ zwotes
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml
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+ 2024-07-31T15:37:20.766+02:00
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+ zwotes Leben rauben? Vielleicht blüht Hofnung,
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+ wo Verderben in schwangrer Erndte gewachsen ist?
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+ Abadonna.
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+ Halt Verwegner! du lästerst! So machte Sa¬
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+ tan es auch, als der Göttliche die Hölle verließ.
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+ er sah die Bewohner des Abgrunds als ein, in
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+ unordnung gerathnes Heer an, und mit listiger,
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+ erkunstelter Hoheit rief er sie zusammen, und
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+ sprach: Was ists furchtbare Mächte, ihr Geister,
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+ vor denen die Schöpfung so oft gezittert hat, die
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+ thr Judaa beherrscht — und die Priester des
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+
+ Tempels glücklich beredetet, den Nazareer zu töd¬
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+
+ ten — Geister auf Thronen! was ists, daß ihr
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+
+ gaget? Wie? ihr lasset euch durch ein einfältig
+
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+
+ Gesicht, wie Seher im Traume, betrügen? So
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+
+ dachte auch ich erst — aber jetzt sagt dieser den¬
+
+
+
+
+
+
+ cende, tiefsehende Geist es mir anders. Ich zittre
+
+
+
+
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+
+ nicht mehr — Bey der Hölle schwör' ich! Er
+
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+
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+
+ ist todt! Er lebt nicht! Einer, der Engel des
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+
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+
+ Eichts, von höhern Kräften verführt, machte uns
+
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+
+ dies Schattenspiel hier, unsern Muth zu prüfen,
+
+
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+
+
+ oder, uns blindes Schrecken zu erregen.-
+
+
+
+
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+
+ gesetzt, Er lebt noch! sind wir nicht noch mächtig?
+
+
+
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+
+
+ Gesetzt, Er hat die Pfosten dieser Wohnung er¬
+
+
+
+
+
+
+ schüttert, noch steht sie! Noch hat er uns nicht
+
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+
+
+
+
+ den Muth, die Macht nicht geraubt — Ich denke
+
+
+
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+
+ noch! Ich fühle mich noch, der Beherrscher der
+
+
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+
+ Holle. Ich will noch Verwüstung — Menschen¬
+
+
+
+
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+
+ seelen — Verderben der Schöpfung! Auf Gei¬
+
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+
+ ster! Muth! Muth! Eilet — vielleicht noch
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+ einmal == So sprach er, und Angst als eines
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+ Sterbenden Angst überschauerte ihn — die schon
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+
+ gusammengekettete Schaar stürzte auseinander und
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+
+ Ich auch — und fühle nun hier Wi¬
+
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+
+
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+
+ derspruch — Fluch — Ahndung — und einen
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+
+ Fanken = wie heißt es das Wort, die Empfin¬
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+
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+
+ dung, die ich seit meinem Fall nicht mehr aus¬
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+
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+
+ sprechen konnte?
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+ Samniel.
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+ Hofnung, vielleicht? Vielleicht, Abadonna!
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+
+ es lispelt nur in meine Seele, etwas, das ehe¬
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+
+ mals — ach! da war ich noch ungestürzt! Ruhe
+
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+ hieß! — —
+
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+
+ wo nicht, doch Vernichtung, dafern
+
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+
+ Vernichtung nicht Gnade wäre — Ich fliehe.
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+
+ Abadonna.
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+
+
+
+
+ Fliehe — ich bleib, noch mit dem Antlitz dort¬
+
+
+
+
+
+
+ hin gerichtet, wo ich den Göttlichen sterben sah!
+
+
+
+
+
+
+ Weh mir, ich sah ihn und bin noch!
+
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+
+
+
+
+ Rs.
+
+
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+
+
+
+ Was staunen sie! wo fliehn sie hin die Wächter?
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+
+ Was für ein Schaur in der Natur!
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+
+ Die Erde bebt — es schmelzt der Ohnmacht Siegel
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+
+ Wie Wachs vom Sonnenstral.
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+
+ In Blitzgestalt erscheint des Himmels Bothe
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+
+ Des Grabes Stein ist fortgewälzt,
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+
+ Es tagt noch vor der purpern Morgenröthe
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+
+ Und alles Leben jauchzt.
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+
+ Traurt nicht verzagt, weil er am Kreutze seufzte-
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+
+ Und starb — sein Gott verließ ihn nicht -
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+
+ Nehmt weg die Specerey, des Grabes Balsam
+
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+
+ Ist Er — und ists für Euch.
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+
+ Er ist nicht hier, der HErr ist auferstanden
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+
+ Seht an die Stäte wo Er lag,
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+
+ Er zwang den Tod, da liegt des Grabs Geräthe
+
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+
+
+
+ Zum Zeichen des Triumphs.
+
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+
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+
+ Des Blitzes Gluth trift die erhabne Ceder,
+
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+
+
+
+ Versenget ihr balsamisch Kleid;
+
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+
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+
+
+ Dann klagt die Gegend, wo sie lieblich blühte:
+
+
+
+
+
+
+ Sie wird nicht wieder blühn!
+
+
+
+
+
+
+ Doch bald sproßt durch die reiche Kraft des Erdreichs
+
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+
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+
+
+ Ein neues Grün, das Schatten wirft,
+
+
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+
+ Und dann freut sich, der sich nach Kühlung sehnet,
+
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+
+ Und preist des Frühlings Kraft! -
+
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+
+ der Cand. Theol. Herr Jester, den grossen Se¬
+
+
+
+
+
+
+ Königsberg.
+
+
+
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+
+
+ gen auf Golgatha in dem Tode des Gottmenschen,
+
+
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+ Die Königl. deutsche Gesellschaft allhier, begieng
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+ vorstellte, und Rührung und Beyfall einer ansehn,
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+ die jährliche Andachtsfeier des Charfreitags auf ihrem
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+ dimmer nach geschlossenem nachmittägigem Gottes=
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+ lichen Versammlung zu erhalten sich bestrebte.
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+ dienst in den Kirchen, mit einer Rede, in welcher
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml
new file mode 100644
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+ Berlin, den 25. März.
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+ Bey dem Alt=Braunschweigschen Infanterie=Regi¬
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+ ment ist der Second=Lieutenant Herr von Woldeck,
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+ zum Premierlieutenant, und der Fähnrich Herr von
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+ Lignofsky, zum Second=Lieutenant avancirt. Se.
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+ Excell. der dirigirende Minister, in Schlesien Herr
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+ von Schlaberndorf, sind hier durch nach Potsdam
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+ gegangen.
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+ Wien, vom 8. März.
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+ Se. Kayserl. Maj. haben Sich seit etlichen Ta¬
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+ gen an einem kleinen Halsweh übel befunden, es bes¬
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+ sert sich aber. Der Herr Feldmarschall und Kriegs¬
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+ präsident, Graf von Lascy, befindet sich dermassen
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+ hergestellt, daß er wieder im Consilio erscheinen kan.
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+ Mainstrom, vom 14. Márz.
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+ Briefe aus Italien melden, daß die Vermählung
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+ einer Oesterreichischen Erzherzogin mit Sr. Maj.
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+ dem Könige beyder Sicilien, bald bekannt gemacht
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+ werden dürfte.
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+ London, den 11. März.
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+ Das Unterhaus berathschlagete sich den 7ten in
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+ einer Committe über die Mittel, die Subsidien zu
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+ heben, und erwog die Klagen, welche über die Rechte
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+ vom Apfel- und Birnenmost eingegeben worden,
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+ worauf es beschloß: Daß die Rechte, welche im 3ten
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+ Jahr der gegenwärtigen Regierung auf den Aepfel¬
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+ und Birnenmost geleget worden, am 5ten Julii auf=
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+ gehoben werden sollen; und an dessen Stelle ein
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+ Recht von 6 Schilling von jedem Oxhoft besagten
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+ Getränkes, welches von Schenkern ausgezapft wird,
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+ und ein Recht von 3 Pf. von jeder Tonne, die von
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+ selbigem von aussen eingeführet wird, erlegt werden;
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+ daß ferner von jedem Oxhoft Aepfel= oder Birnen¬
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+ most, welches in diesem Reiche fabricirt ist, und von
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+ einem Agenten oder Factor versandt, oder zum Auf¬
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+ legen eingekauft wird, 16 Sch. 8 Ps. von dem Agen¬
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+ ten oder Factor bezahlet werden sollen; und endlich,
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+ daß ein Recht von 6 Sch. auf jedes Oxhoft besagten
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+ Getränkes gelegt werden soll, welches von den Fabri¬
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+
+ queurs und Schenkern verkauft wird, die selbiges
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+ von den Früchten ihrer eigenen Ländereyen verferti¬
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+ get, wofür sie ohnehin Abgiften erlegen; und daß die
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+ Einkünfte von allen diesen Auflagen zu eben dem
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+ Endzwecke angewendet werden sollen, wozu die vori¬
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+ gen Rechte gebraucht worden. Es ist gewiß, daß
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+ alle Spanische Truppen in Bewegung sind.
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+ hieß zwar, die Ursache davon wäre, daß die Garnisonen
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+ abgewechselt werden sollten; warum aber, wird nicht
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+ gemeldet. Die letzten Instructionen, welche unserm
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+ Gouverneur zu Gibraltar, Herrn Irwine, sind zuge¬
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+ fertiget worden, befehlen demselben an, alle nöthige
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+ Vorsicht zur Sicherheit der dortigen Festung zu brau¬
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+ chen, und auf die Bewegungen der Spanier genaue
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+ Acht zu geben. Die Einziehung der Stempel Acte
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+ dörfte im Oberhause, als in welchen die Parthey des
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+ alten Ministerii stärker als im Unterhause ist, noch
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+ vielen Schwierigkeiten unterworfen seyn.
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+ Rom, den 1. März.
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+ Man will für gewiß versichern, daß die Auflage
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+ auf die Geistlichkeit in Pohlen auf ein Jahr bewa=
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+ liget worden.
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+ Warschau, den 24 März.
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+ Wegen des am 23sten vorigen Monaths erfolgten
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+ Absterben, des Königes Stanislai, Herzog von
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+ Lothringen und Bar, wird der hiesige Hof gleich nach
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+ Ostern die Trauer anlegen. Es wird vor gewiß gespro=
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+ chen, daß die Woywodschaft von Siradien dem Grafen
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+ Opalinsky, Woywoden von Mazuren, die Woywoo
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+ schaft von Mazuren, aber dem bisherigen Woywo=
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+ den von Pommern, hingegen die Woywodschaft von
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+ Pommern, dem Grafen Flemming, zu Theil wer
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+ den soll, wobey der Graf Flemming, dem Grafen
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+ Mostowsky, vor Abtretung der Woywodschaft un
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+ der zu derselben gehörigen Starostey Schönek 40000
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+ Ducaten offeriret. Man hat mit voriger Post falsch
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+ berichtet, als ob des Kron=Marschalls Grafen Bie
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+ linsky. Excell. Dero Amt dem Fürsten Sangusko
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+ übergeben, Se. Excell. sind ohngeachtet Dero hohen
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+ Alters in denen ihnen obliegenden Geschaften ohnen
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+ müdet, und bestellen Dieselben bishero mit der ihnen
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+ gewöhnlichen Activität. Es war nur der Fürst Saw
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+ gusko auf einen Tag, an welchen sich des Kron
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+ Marschalls unpäßlich befanden eine Rechtsaffatre
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+ an deren schleunigen Beendigung vieles gelegen,
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+ seinem richterlichen Amte zu entscheiden erbeten, d
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+ ses hat Ursach zu muthmaßen gegeben, als ob gedau
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+ te Se. Excell. Dero Jurisdiction gänzlich niederg
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+ legt. Der Graf Branicky befindet sich bis anher
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+ außer aller Gefahr. Der Fürst Radziwil soll sia
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+ noch bis Dato in Dresden aufhalten, und daselb
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+ besonders distinguiret werden. Vorgestern sind S¬
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+ Maj. in Begleitung des Fürsten Repnin hinter W
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+ la auf die Jagd gewesen.
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+ Einpaßirte Fremde,
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+ vom 23 bis zum 28ten März.
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+ Hr. Zweigeld, Kaufmann, kommt aus Curland, loy
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+ bey Bräm in der Vorstadt. Prinz Kuracki un
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+ Hr. geheime Rath von Salders, kommen von P.
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+ tersburg, gehen nach Warschau, log. bey Felgenha
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+ ers auf dem Roßgarten.
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+ AVERTISSEMENT.
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+ Der englische Pferdarzt Strunz, ist den 29ten
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+ dieses aus Lithauen retourniret, und wird sich en
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+ Zeitlang in Königsberg aufhalten. Er ist jederge
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+ des Morgens bis 9, und des Nachmittags bis 3 uy
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+ in der vordersten Vorstadt im Palmbaum anzutreffen
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+ Da ein neu Quartal angegangen, so werden oe
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+ resp. Herren Interessenten dieser Zeitung gütigst de
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+ lieben die Pränumeration mit 2 fl. zu entrichten.
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