From 5647a922ad9d48234ad3e130b80fd216f3c93357 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: estherwrobel Date: Sat, 3 Aug 2024 16:29:25 +0200 Subject: [PATCH] TK-Ergebnisse bis inkl. 1765/25 --- .../1765-24-093.xml | 358 ++++++++ .../1765-24-094.xml | 771 ++++++++++++++++ .../1765-24-095.xml | 736 ++++++++++++++++ .../1765-24-096.xml | 799 +++++++++++++++++ .../1765-25-097.xml | 379 ++++++++ .../1765-25-098.xml | 764 ++++++++++++++++ .../1765-25-099.xml | 743 ++++++++++++++++ .../1765-25-100.xml | 834 ++++++++++++++++++ 8 files changed, 5384 insertions(+) create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-093.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-094.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-095.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-096.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-097.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-098.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-099.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-100.xml diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-093.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-093.xml new file mode 100644 index 0000000..3b5fc9e --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-093.xml @@ -0,0 +1,358 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:05 + 2024-04-18T05:59:23.392+02:00 + 2024-08-03T16:05:37.981+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + 24tes Stück. Montag, den 25. März, 1765. + + + + + + + + + + + + + Qu denen in dem 20sten Stück unserer Zeitungen + + + + + + + bekannt gemachten Preisaufgaben, kommt noch + + + + + + + eine hinzu, wolche wir mit so größerem Vergnügen in ihm mehr gehörig digerirt werden, auch ein + + + + + + + hieher setzen, da sie von hoher Hand dem Publiko Arzneymittel eben so wenig von der Natur recht + + + + + + + überliefert wird. E, hiesige Königl, hochver¬ + + + + + + + ordnete Krieges= und Domainenkammer, + + + + + + + behält es sich vor, für denjenigen, welcher gegen + + + + + + + wärtige Preisaufgabe am Praktischten erläutern und ob es alsdenn nicht von dem größesten Nutzen + + + + + + + und auflösen wird, auf eine so vorzügliche Weise zu + + + + + + + vergelten, daß ein so würdiger Patriot, durch diese + + + + + + + Bemühung, die sich auf ganze Länder bezieht, vor= zu geben; denn es ist zu glauben, daß die Natur, + + + + + + + gezogen, und seinen Verdiensten gemäß geschätzt und + + + + + + + belohnt werden soll. Die Abhandlungen werden dem ist, sich vielleicht selbst helfen könne. Wenn dagegen + + + + + + + Verleger dieser Zeitungen eingesandt, und bis zu ohne vorherige Anzeigen das Vieh mit vollem Ma¬ + + + + + + + Ende des Julius a. c. angenommen, um sodann + + + + + + + E. hiesigen Königlichen hochverordneten + + + + + + + Krieges= und Domainenkammer zur Beur= ne entledigt werden? + + + + + + + cheilung und Belohnung vorgelegt werden zu können. + + + + + + + Aufgabe. + + + + + + + In der Seuche des Rindviehes, als eines wieder¬ + + + + + + + ehnenden Thieres, scheinet eine große Ursache der + + + + + + + Unheilbarkeit dieser Krankheit eben darin zu liegen: + + + + + + + daß dieses Wiederkauen beym Anfange der Krankheit + + + + + + + verlohren geht, und dadurch nicht allein das Futter, + + + + + + + welches es noch bey sich hat, ohne es wiederkäuet zu + + + + + + + + + + + + + haben, in eine schädliche Verwesung gerathen muß, + + + + + + + sondern auch, weil alsdenn keine Säfte des Thieres + + + + + + + angewandt werden kann. Es wird demnach gefra¬ + + + + + + + get: Ob das Rindvieh Zeichen der Seuche an sich + + + + + + + habe, ehe es noch dieses Wiederkäuen verloren hat; + + + + + + + sey, ihm von diesem Zeitpunkte an, alles Futter zu + + + + + + + entziehen, und allenfalls nur ein reinigendes Mittel + + + + + + + wenn sie nicht durch unverdauliche Materie überladen + + + + + + + gen krank geworden, so frägt sich: Ob durch einiges + + + + + + + Mittel dasselbe dieses seinen schädlichen Futters kön + + + + + + + + + + + + + "Ausführliche und wahrhaftige Nachricht von dem¬ + + + + + + + jenigen Versuche, der in dem Richterschen Garten + + + + + + + zu Leipzig gemacht worden ist, aus Hafer Korn + + + + + + + "und Weizen hervorzubringen, und dem glücklichen + + + + + + + "Erfolge desselben. + + + + + + + Aus dem Neuesten des Herrn + + + + + + + "Prof. + + + + + + + + + + + + + Neuestes August 175. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-094.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-094.xml new file mode 100644 index 0000000..77fe672 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-094.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:07 + 2024-04-18T05:59:23.847+02:00 + 2024-08-03T16:07:01.494+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + "Prof. Gotsched. + + + + + + + Diesen Versuch selbst + + + + + + + anlangend, der in dem erwähnten Richterischen Gar= + + + + + + + ten gemacht worden ist, hat man nur einen Platz ge¬ + + + + + + + nommen, welcher 30 ein halb Elle lang, und 2 ein + + + + + + + Viertel Elle breit ist. Dieses Stück Land ist zwar + + + + + + + vorher gehörigermaßen darzu zurecht gemacht und um + + + + + + + gegraben, aber doch keinesweges auf die Art vorbe¬ + + + + + + + reitet worden, wie dasjenige Land sonst pfleget berei= doch war es lauter Haferkraut, und jedermann ver¬ + + + + + + + tet zu werden, welches zum Ackerbaue bestimmet ist. + + + + + + + Man kann vielmehr mit Grunde der Wahrheit ver¬ + + + + + + + keinen Dünger bekommen hat. Nachdem nun die diese drey Stöcke Korn hervorgekommen wären. + + + + + + + ses Beet also zugerichtet war, so sind den 3ten Junii + + + + + + + des vorigen Jahres darauf 800 Körner Hafer nicht + + + + + + + gesäet, sondern spannenweit von einander gestecket + + + + + + + worden; welche vorher von erfahrnen und verständi¬ + + + + + + + gen Leuten etlichemal genau durchgesehen worden sind, + + + + + + + damit nicht etwa andere Arten darunter seyn möch + + + + + + + ten, wodurch dieser Versuch hätte ungewiß werden + + + + + + + können. Weil man sich aber an die Vorschrift sehr + + + + + + + genau gebunden: so hat man großkornigten so¬ + + + + + + + genannten Schwarthafer aus dem Erzgebirge dazu + + + + + + + kommen laßen. + + + + + + + Ein bald darauf erfolgter Regen machte, daß diese + + + + + + + Körner bald aufgiengen; das Kraut schoß in diesem + + + + + + + und folgendem Monate eine gute Viertel Elle hoch, + + + + + + + daß man also nach „Anleitung der Schrift für + + + + + + + gut befand, dasselbe den 22sten Julius so weit + + + + + + + abzuschneiden, daß es ungefähr zwey Queerfinger + + + + + + + hoch stehen geblieben ist. Ob nun wohl in diesem und + + + + + + + folgendem Monate die Witterung ziemlich hoiß war¬ + + + + + + + so trieb doch dieses abgeschnittene Kraut dergestalt + + + + + + + von neuem so hoch, daß man sich den 18ten August Aehren eräuget hat. Es ist nämlich mitten unter + + + + + + + genöthiget sah, es auf eben die Art, wie das erste¬ + + + + + + + mal, abzuschneiden. + + + + + + + Dabey hat man wahrgenommen, daß die Stöcke + + + + + + + sich in Ansehung der Halme weit mehr vermehret hat, + + + + + + + ten, als bey Abschneidung des erstenmales. Nach der + + + + + + + Zeit wollte das Kraut nicht wieder so hoch wachsen + + + + + + + daß es haͤtte abgeschnitten werden köͤnnen; sondern mar + + + + + + + überließ es von nun an der Natur und dem Wetter. + + + + + + + Der Winter war ziemlich stark, und das Beet war + + + + + + + die mehreste Zeit mit Schnee bedecket. Bis zu An¬ + + + + + + + fange des Aorils des folgenden Jahres war man in Un¬ + + + + + + + gewißheit, ob die Stöcke darauf gegangen seyn möch= + + + + + + + ten. Allein obgleich ungefahr er vierte Theil davon + + + + + + + ausgegangen war, so waren doch noch die übrigen + + + + + + + Stöcke vorhanden; nur daß die meisten gar nicht + + + + + + + eingewürzelt hatten, sondern mit den Wurzeln ganz + + + + + + + verdorret auf der Erde lagen. Jedoch dieses änderte kein Zweifel ist) da aus dem geringsten Korne, so der + + + + + + + sich gar bald, die Stöcke wurzelten nach und nach + + + + + + + wieder ein, und trieben schönes Kraut. + + + + + + + + + + + + + 13tes Stück im 2ten Bande des Hamb physikal, und ökonom. + + + + + + + Patrioten 7 + + + + + + + 1757. + + + + + + + + + + + + + Zu Ende des Monats May sah man schon drey + + + + + + + Stöcke mit überaus schönem Korne, davon der eine + + + + + + + 27, der andere 13, der dritte 10 Aehren trug: bey + + + + + + + welchen drey Stöcken das Kraut so beschaffen war, wie + + + + + + + es gemeiniglich bey Korn zu seyn pfleget. Außer die¬ + + + + + + + sen drey Stöcken konnte man weiter nichts finden: + + + + + + + die übrigen Stöcke schossen zwar sehr in die Höhe, + + + + + + + zweifelte beynahe an einem glücklichen Erfolge dieses + + + + + + + Versuches; und glaubte, daß aus Versehen etliche + + + + + + + sichern, daß eben erwähntes Land seit zwey Jahren Kornsaamen müßten seyn gestecket worden; woraus + + + + + + + Allein der Monat Junius entdeckte sonnenklar die + + + + + + + Möglichkeit eines glücklichen Erfolges von dem gan= + + + + + + + zen Versuche. Denn die Weizenahren kamen nach + + + + + + + und nach haufenweise zum Vorscheine, und die Hal= + + + + + + + men schossen weit höher, als es sonst zu geschehen + + + + + + + pfleget, würden auch ohne Zweifel noch höher getrie¬ + + + + + + + ben haben, wenn sie nicht an ihrem Wachsthume durch + + + + + + + die herumstehenden hohen Hecken und trockene Witte= + + + + + + + rung wären gehindert worden. Die Aehren wurden + + + + + + + von besonderer Länge, so daß sie 8, 9, auch 9 ein + + + + + + + halb Zolle lang sind. + + + + + + + Es hat sich aber dreyerley Art von Weizen auf die= + + + + + + + sem Beete gezeiget, namlich 1) ordentliche Weizen¬ + + + + + + + ähren, 2) sieben Stöcke mit solchen Aehren, welche + + + + + + + lange Spitzen haben, dergleichen bey der Gerste ge¬ + + + + + + + funden werden, welches man Sommer= oder Crannen¬ + + + + + + + weizen nennet. 3) Ein und zwanzig Stöcke, worun¬ + + + + + + + ter sich einige Rust= oder Brandähren befanden. + + + + + + + Ich kann nicht umhin, eine besondre Curiosität an¬ + + + + + + + zuzeigen, welche sich bey einem Weizenstocke von 20 + + + + + + + dem Weizen ein einziger Stengel Hafer hervorgekom¬ + + + + + + + men, welcher die Ungläubigen überführen kann, daß + + + + + + + wirklich Hafer müsse gestecket worden seyn. + + + + + + + Dieses wäre nun die eigentliche und wahre Beschaf= + + + + + + + fenheit des im Kleinen gemachten Versuches, aus Ha¬ + + + + + + + fer Korn und Weizen zu bauen. Nach der Schrift + + + + + + + des gelehrten Schweden hätte zwar meistens Korn + + + + + + + werden sollen. Weil er aber zugleich mit meldet: + + + + + + + daß wenn das Land von besonderer Güte wäre, auch + + + + + + + Weizen hervorkommen dörfte: so kann man daraus + + + + + + + nichts anders schließen, als daß das Beet, worauf + + + + + + + diese kleine Probe gemachet worden, sehr gutes Land + + + + + + + müsse gehabt haben. + + + + + + + Jedermann wird einsehen, daß der Nutzen sehr + + + + + + + groß sey, wenn dieser im Kleinen gemachte Versuch + + + + + + + auch im Großen so ausschlagen sollte, (woran doch + + + + + + + Hafer ist, ein viel edleres, nämlich der Rocken, und + + + + + + + das allerbeste, nämlich der Weizen hervorkömmt. Ob + + + + + + + aber eben dieser Weizen künftiges Jahr wiederum Wei= + + + + + + + zen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-095.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-095.xml new file mode 100644 index 0000000..34adecd --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-095.xml @@ -0,0 +1,736 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:10 + 2024-04-18T05:59:24.008+02:00 + 2024-08-03T16:10:22.148+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + zen hervorbringen möchte, wovon man eine Probe + + + + + + + machen wird; solches wird die Erfahrung lehren. + + + + + + + Der Hr. Verfasser der schwedischen Abhandlung ist + + + + + + + der Meynung, daß es nicht unrecht wäre, wenn man + + + + + + + einen Versuch mit der Gerste machte, und damit eben + + + + + + + so, wie mit dem Hafer umgienge: ob nicht vielleicht + + + + + + + daraus auch etwas edlers und bessers gebauet werden + + + + + + + könnte? Ob nun gleich der Hr. Verfasser meldet: daß + + + + + + + er damit noch keinen Versuch gemacht habe: so hat + + + + + + + er doch dadurch Gelegenheit gegeben, auch davon im + + + + + + + Kleinen eine Probe zu machen, wovon ich noch mit + + + + + + + wenigem Erwähnung thun will. + + + + + + + Die Breite desjenigen Beetes, worauf die Gerste + + + + + + + gestecket worden ist, war 2 eine Viertel Elle, und die + + + + + + + Länge desselben 17 ein halb Elle. Der Tag, da diese + + + + + + + Sommergerste gestecket worden ist, war ebenfalls der + + + + + + + 3te Junius des verwichenen Jahres. Die Anzahl + + + + + + + + + + + + + Sie wur¬ + + + + + + + der gesteckten Körner waren 400 Stücke. + + + + + + + den ebenfalls wie der Hafer, den 22sten Junius ge¬ + + + + + + + dachten Jahres so weit abgeschnitten, daß sie ungefähr + + + + + + + zwey Querfinger hoch stehen geblieben ist. Von der + + + + + + + Zeit an wollte sie nicht mehr wachsen, so daß sie + + + + + + + den 18ten Aug. c. a. wo der Hafer zum andernmale + + + + + + + abgeschnitten wurde, nicht zugleich mit abgeschnitten + + + + + + + werden konnte. Man ließ sie also überwintern, und + + + + + + + zu Anfange des Frühjahrs fand man, daß alle Stö¬ + + + + + + + cke bis auf 44 ausgegangen waren, welche alsdann + + + + + + + nichts anders als schöne Gerste wieder hervorgebracht + + + + + + + Dieser Versuch hat also keinen Nutzen; + + + + + + + haben. + + + + + + + theils weil die meisten Körner ausgewintert sind, + + + + + + + theils auch, weil keine bessere Frucht daraus gekom¬ + + + + + + + men ist., Jedoch ist allezeit zu bewundern, daß die + + + + + + + Sommergerste, nachdem sie einmal abgeschnitten + + + + + + + worden ist, und überwintert hat, dennoch etwas gu¬ + + + + + + + te Gerste wiederum hervorgebracht hat. + + + + + + + + + + + + + Im vorigen Stück dieser Zeitung in der ersten Recens. nahe dem Ende, ist ein Druckfehler + + + + + + + eingeschlichen, es soll statt familieren, Familien, heissen. + + + + + + + + + + + + + Cleve, den 1. Merz. + + + + + + + Der berühmte Hr. Doctor Schütte, der jüngere, + + + + + + + hat aufs neue einen Beweis seiner ausnehmenden + + + + + + + Wissenschaften und Erfahrungen durch die Ausgebung + + + + + + + eines Werkes zu Tage gelegt, welches den Ti¬ + + + + + + + tel führet: Anmerkungen über des Hrn. Hofman, + + + + + + + Hofraths und Leibmedici des Churfürsten von Cöln, + + + + + + + Nachricht von einer guten Cur= der Kinderblattern, + + + + + + + und von einem neuen und kräftigen Mittel bey und + + + + + + + gegen übelartige und zusammenlaufende Blattern. + + + + + + + Er zeiget darin erstlich, daß die Cur und Mittel, + + + + + + + welche der Hr. D. Hofman so stark anpreiset, nicht + + + + + + + allein von keinem Nutzen, sondern auch sogar schäd¬ + + + + + + + lich sind. Sodann giebt er ein eben so besonderes, + + + + + + + als leicht zu habendes Mittel an die Hand, das An¬ + + + + + + + gesicht für den Blatternarben zu sichern. Dieses Mit¬ + + + + + + + tel bestehet darin: Man macht von einem wollenen + + + + + + + Lappen, welcher auf den Seiten mit sanftem Leinen + + + + + + + besetzet ist, und an den Stellen vor den Augen und + + + + + + + dem Munde ausgeschnitten wird, eine Maske oder + + + + + + + Larve, welche man den Kindern vor dem Gesichte + + + + + + + vestbindet, und so lange sitzen läßt, bis die Vereite + + + + + + + rung vorüber ist. Es ist bekannt, sagt er weiter, + + + + + + + daß die Blattern nicht sowol auf dem bedeckten Lei= wissen, daß sie ein wichtiger Platz und ein regulir¬ + + + + + + + be, als in dem Gesichte, welches beständig der Luft + + + + + + + bloß gestellet ist, unangenehme und selbst hinderliche + + + + + + + Merkmale nachlassen; und es ist daher, fügt er hin + + + + + + + zu, zu bewundern, daß man nicht eher darauf be= lisaden sich auf 36000 betragen werde. + + + + + + + dacht gewesen ist, die Angesichter der Patienten für + + + + + + + der Luft zu bewahren. + + + + + + + + + + + + + Regenspurg, vom 4. Merz. + + + + + + + Sicheren Nachrichten zufolge, haben Se. Chur¬ + + + + + + + fürstl. Durchl in Bayern den Brautschatz für Dero + + + + + + + Durchlauchtigsten Frau Schwester, Ihro Majestät, + + + + + + + die Römische Königin, bereits nach Wien übermacht, + + + + + + + und soll derselbe aus fünfmalhundert tausend Gul¬ + + + + + + + den bestehen. + + + + + + + Nieder=Elbe, vom 11. Merz. + + + + + + + Se. Majest. der König von Polen, haben einer + + + + + + + vornehmen Dame ohnweit Lüneburg, eine Krönungs¬ + + + + + + + Medaille, welche mit Dero Brustbild in England + + + + + + + verfertigt worden ist, allerhuldreichst übersenden + + + + + + + lassen. + + + + + + + Cöln, vom 8. Merz. + + + + + + + Die an das Hochstift Münster gränzende Hollän¬ + + + + + + + dische Provinz Overyssel scheinet dermalen auf die + + + + + + + gute Verfassung ihrer Plätze mit Ernst bedacht zu seyn. + + + + + + + Die Vestungswerke der am kleinen Flusse Aa gelege¬ + + + + + + + nen Stadt Couverden werden, wie wir hören, von + + + + + + + geschaftigen Händen fleißiger Arbeiter unermüdet + + + + + + + ausgebessert. Es dürfte denen, die den ansehnlichen + + + + + + + Umfang dieser Stadt gar nicht kennen, und nicht + + + + + + + tes Siebeneck ist, auch durch ein vestes Schloß be¬ + + + + + + + schützet wird, befremdlich vorkommen, wenn man + + + + + + + ihnen sagt, daß die Zahl der dazu erforderlichen Pal¬ + + + + + + + Gleichwol + + + + + + + wil man uns versichern, daß sich in den Münsteri¬ + + + + + + + schen Landen eine Compagnie hevorgethan, welche + + + + + + + die + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-096.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-096.xml new file mode 100644 index 0000000..939c613 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-096.xml @@ -0,0 +1,799 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:13 + 2024-04-18T05:59:24.144+02:00 + 2024-08-03T16:13:56.256+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + die Lieferung derselben, das Stück zu einem Gul¬ + + + + + + + den, übernommen habe. + + + + + + + London, den 26. Febr. + + + + + + + Gestern empfieng der Hof sehr wichtige Depeschen + + + + + + + aus Jrland, wo einige Römisch=Katholische Einwoh= + + + + + + + ner ziemlich unartige Gesinnungen zu Tage gelegt. + + + + + + + Einige, nemlich zu Clommel, haben sich geweigert, + + + + + + + die ihnen aufgelegte dreymonathliche Abgift zu be¬ + + + + + + + zahlen, andere aber, den Eid darauf abzulegen, daß + + + + + + + das Haus Stuart auf immer von der Krone von + + + + + + + Großbritannien und Irland ausgeschlossen sey. Ein + + + + + + + jeder von diesen letzten ist in eine Geldstrafe von 40 + + + + + + + Schillingen verurtheilt worden. Aber dergleichen + + + + + + + Strafen machen wenigern Eindruck auf die Gemü¬ + + + + + + + ther, als die verführerischen Eingebungen eines Prie¬ + + + + + + + sters von Schanraghan, in der Grafschaft Tippera¬ + + + + + + + ry, Namens Nicolaus Seeby, auf dessen Gefangen¬ + + + + + + + nehmung die Irländische Regierung unter dem 12ten + + + + + + + dieses eine Belohnung von 300 Pf. St. öffentlich + + + + + + + ausgelobet hat, mit der Anzeige: Daß gegen diesen + + + + + + + Priester nicht allein bereits den 28sten Merz 1764. + + + + + + + eine Beschuldigung von Hochverrath und Rebellion + + + + + + + eingebracht worden, sondern derselbe auch eidlich an¬ + + + + + + + gegeben sey, daß er seit dem bey allen Unternehmun¬ + + + + + + + gen, die dahin gegangen sind, einen Aufruhr im Rei¬ + + + + + + + che zu erregen, Theil genommen habe. + + + + + + + Warschau, den 14. März. + + + + + + + Die Kronschatzcommission hat unter andern Ein¬ + + + + + + + richtungen beschlossen, zum Behuf des Kronassesso= + + + + + + + rials und Kronhofmarschallsgerichts, wie auch vor + + + + + + + sich selbsten, das hinter dem Reformatenkloster lie¬ + + + + + + + gende Palais von dem Grafen Oginski, Woywod + + + + + + + von Wilda zu kaufen, welcher hingegen ein ander Pa¬ + + + + + + + lais vom Grafen Mniszek Kronhofmarschallen zu + + + + + + + kaufen Vorhabens ist. Hochgedachter Hr. Kronhof¬ + + + + + + + marschall ist vorgestern von hier nach Posen abgerei¬ + + + + + + + set, um daselbst seine Jurisdiction als General von + + + + + + + Großpohlen zu fundiren, von wannen derselbe wie¬ + + + + + + + derum nach 14 Tagen abzureisen Vorhabens ist. Es + + + + + + + sind gleichfalls von hier abgereiset die Grafen von + + + + + + + Wessel, Krongroßschatzmeister Goubeski Woywod + + + + + + + von Masovien und der Fürst Sanguszko Hofmarschall + + + + + + + von Lithauen. Die Kronkriegescommission wird täg¬ + + + + + + + lich fleißig fortgesetzet, ohne doch bis dato einige + + + + + + + Processen vorgenommen zu haben; es hat dieselbe + + + + + + + den Hrn. Dunin Mieczguski als ihrem Notario + + + + + + + 14000, und dem Regenten Hrn. Nowicki einen Bru¬ + + + + + + + der des Secretarii bey dem Fürsten Woywoden von + + + + + + + Nußland 7000 pohlnische Gulden jährliche Pension + + + + + + + zugestanden. Es wird versichert, daß Sr. Maj. 2 + + + + + + + neue Ritterordens zu errichten Vorhabens seyn, und + + + + + + + zwar ersteren zu Ehren des heil. Stanislai, Bischofs + + + + + + + von Cracau, als Sr. Maj. Namenspatron. Die + + + + + + + Anzahl dieser Ritter soll 60 Personen betragen, un= + + + + + + + + + + + + + ter welche die Ordens am Fest des heil. Stanislai als + + + + + + + Sr. Maj. Namenstag vertheilet werden sollen, weshal= + + + + + + + ben an Verfertigung dieser Ritterorden, sowohl hiesige + + + + + + + Goldschmiede als Sticker fleißig arbeiten. Der andere + + + + + + + Ritterorden soll zu Ehren des heil. Casimiri, Königl. + + + + + + + Prinzen von Pohlen, gewidmet werden. Zu Com¬ + + + + + + + pletirung des neuerrichteten Regiments zum Dienst + + + + + + + Sr. Königl. Maj.wird sowohl hier alssin anderen Woy- + + + + + + + wodschaften durch ausgesandte Officiers stark geworben. + + + + + + + Thorn, den 18. März. + + + + + + + Nachdem am verwichenen Mittwoch Nachmittag + + + + + + + das Eis allhier aus der Weichsel gerücket, und in der + + + + + + + folgenden Nacht bey anwachsendem Wasser 5 Joch + + + + + + + von der pohln. Brücke fortgeführet, ist es bey diesem + + + + + + + Schaden nicht verblieben, sondern das durch das Eis + + + + + + + gestern immer mehr beynahe 5 Ellen hoch angewachsene + + + + + + + Wasser, und mit demselben eine große Menge aus¬ + + + + + + + gerissene und mitgetriebene große Bäume haben noch + + + + + + + andere 10 Joch von dieser Brücke mitgenommen, so + + + + + + + daß nur noch deren 9 wiewohl sehr beschädigt stehen + + + + + + + geblieben. Von der deutschen größern Brücke sind + + + + + + + keine Joch weggeführet, außer 2 die die Gewalt des + + + + + + + Wassers, des Eises und der Bäume niedergedruckt. + + + + + + + Alle hiesige Niederungen stehen ganz unter Wasser, + + + + + + + das Eis scheinet schon völlig abgelaufen zu seyn. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben: + + + + + + + Lebensregeln für junge Leute besonders Handlungs¬ + + + + + + + befließene, 8, Altona 765, 9 gr. Der vertheidigte + + + + + + + Kornjude von Joh. Albrecht Philippi, gr. 8, Berl. + + + + + + + 765, 2 fl. + + + + + + + Christ. Sam. Ulber erbaulicher Denk¬ + + + + + + + zettel auf das Jahr 764, 7ter Jahrgang, gr. 8, + + + + + + + Hamb. 3 fl. + + + + + + + + + + + + + Pietro Nikolosi, von Rom, welcher kürzlich all¬ + + + + + + + hier angekommen, bietet denen respectiven Liebha¬ + + + + + + + bern der Italienischen Sprache seine Dienste an. Er + + + + + + + verspricht nicht allein, diese Sprache auf die leichteste + + + + + + + Art beyzubringen, sondern wird sie auch, nach denen + + + + + + + gründlichsten Regeln der Rechtschreibung zu lehren + + + + + + + bemüht seyn, wie er davon schon in denen vornehm¬ + + + + + + + sten Städten von Europa viele Proben abgelegt, und + + + + + + + sich dadurch einen fast allgemeinen Beyfall erworben + + + + + + + hat. Diejenigen Dames und Herrn, welche in ih¬ + + + + + + + ren Häusern von ihme unterrichtet zu seyn verlangen, + + + + + + + zahlen monatlich 4 Rthlr. 16 Stunden den Monat + + + + + + + gerechnet, und wann einige bey ihm zu Hause Stun¬ + + + + + + + den nehmen, zahlen solche 2 Rthlr. den Monat. + + + + + + + Seine Behausung ist bey der Frau Gessingen im Lö= + + + + + + + benicht, am Krönichenthor. + + + + + + + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags + + + + + + + und Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-097.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-097.xml new file mode 100644 index 0000000..bde204a --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-097.xml @@ -0,0 +1,379 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:17 + 2024-04-18T05:59:40.750+02:00 + 2024-08-03T16:17:12.068+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 25tes Stück. Freitag, + + + + + + + den 29. März, 1765. + + + + + + + + + + + + + Stutgard. + + + + + + + "Schauplatz der Welt, oder merkwürdige Samm¬ + + + + + + + lung von See= und Landreisen, nebst einer Menge + + + + + + + von Charten, und Kupfern von Meisterhänden. + + + + + + + Aus dem Englischen übersetzt. Ersten Bandes erster wollen wir nur zugleich unsre Schwachheit gestehen, + + + + + + + „Theil, 1764, 17 und 1 halber Bogen in 8vo. + + + + + + + Dieses nützliche Werk, welches weniger weitläuftig + + + + + + + und kostbar ist, als die allgemeine Reisen, die zu + + + + + + + Göttingen herauskommen, verdient eine lobreiche + + + + + + + Empfehlung. Es ist ohne unnöthige Weitläuftigkeit + + + + + + + mit genauer Beybehaltung wesentlicher historischer + + + + + + + Umstände abgefaßt. Der erste Theil liefert die + + + + + + + Hauptabtheilungen in sich, welche theils die verschie + + + + + + + denen 4 Seereisen des Columbus und seiner + + + + + + + Brüder, theils die nach seinem Tode geschehene Ent¬ + + + + + + + deckungen, bis an die Feldzüge des Cortez bemer + + + + + + + ken. Da ein vernünftiger Leser nicht eben die Ge= daß das Gold von Amerika ein zu geringer Preis + + + + + + + schichte einer Reise allein wissen will, sondern auch + + + + + + + die pragmatische und mit Reflexionen verbundene Er= + + + + + + + zählart liebet, die uns mit dem Charakter des Volks + + + + + + + mit der Kenntniß des menschlichen Herzens, und + + + + + + + denen verschiedenen politischen Folgen solcher Entde + + + + + + + ckungen bekannt machet: so wünschten wir, daß der + + + + + + + Uebersetzer bey den folgenden Theilen sich mehr in aller Herzen anmerken. Zugleich aber findet man + + + + + + + + + + + + + diese Aussichten verbreiten möchte. Denn er schreibt + + + + + + + gar zu simpel, und windet den Faden der Geschichte + + + + + + + gar zu gemein zusammen, wobey dem Leser alles + + + + + + + selbst hinzu zu denken übrig gelaßen wird. Indessen + + + + + + + die uns bey dem Lesen der ersten Entdeckung von + + + + + + + Amerika angewandelt hat. Wir haben alle die Weh¬ + + + + + + + muth eines Weltbuͤrgers empfunden, wenn wir dis + + + + + + + vorher unbekannte Land, als ein Opfer der Gewinn¬ + + + + + + + sucht, und aller möglichen Grausamkeiten uns vor¬ + + + + + + + stellten. Möchten doch diese glückliche Inseln ewig + + + + + + + verborgen geblieben seyn! wie ruhig wären alsdenn + + + + + + + Entdeckung von Amerika, und begreift die zwo noch jene Nationen! Wie unbekannt mit unsern La¬ + + + + + + + stern! wie rein in ihren wilden, aber doch für sie + + + + + + + selbst erträglichen Sitten! Hätte doch jener erste ver¬ + + + + + + + wegner Schiffer alle die blutige Folgen voraus gese¬ + + + + + + + hen, so würde er vielleicht wohl erwogen haben + + + + + + + für so viele Blutströme seiner getödteten Einwohner + + + + + + + sey, und daß das auf ihren Küsten erzeigte Metall + + + + + + + unser eignes Verderben befördert habe. Wenn man + + + + + + + zugleich sieht, wie begierig die Indianer die bösen + + + + + + + Sitten der Spanier nachgeahmet haben; so wird + + + + + + + man hieraus den Beweis einer innern Verderbniß + + + + + + + auch + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-098.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-098.xml new file mode 100644 index 0000000..77c9da9 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-098.xml @@ -0,0 +1,764 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:20 + 2024-04-18T05:59:41.255+02:00 + 2024-08-03T16:20:18.718+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + auch Proben ihrer Gnügsamkeit, Gastfreyheit, + + + + + + + Treue in Bundespflichten, und ehrlicher Wohlthä¬ + + + + + + + tigkeit, welche die ersten Spuren eines eingepflanz¬ + + + + + + + ten guten Naturtriebes sind. Hätten sie das alles + + + + + + + aus Ueberzeugung gethan, was sie aus bloßem In¬ + + + + + + + stinkt thaten: so wurden sie uns Europäer noch + + + + + + + mehr beschämen. Eine kleine Geschichte von ihrer + + + + + + + großen Einfalt wollen wir hier schlüßlich erzählen. + + + + + + + Columbus wußte, daß einstens an einem Abend + + + + + + + eine Mondfinsterniß seyn würde. Er bediente sich + + + + + + + dieser Begebenheit, und kündigte den Indianern, + + + + + + + die eben rebellisch geworden waren, an, daß GOtt + + + + + + + sie strafen, und zu dem Ende ein Zeichen am Him¬ + + + + + + + mel noch an eben dem Abend sehen laßen werde. + + + + + + + Wie heftig entsetzte sich das arme Volk! sie schrien + + + + + + + gewaltig, als sie den Mond verfinstert sahen, und + + + + + + + versprachen eilend Besserung und Gehorsam. Co¬ + + + + + + + lumbus, der die Zeit des Endes der Finsterniß + + + + + + + auch voraus wußte, kündigte ihnen darauf an, daß + + + + + + + der Himmel ihnen gnädig seyn, und deshalb das + + + + + + + Zeichen seiner Strafe am Himmel in wenig Au¬ + + + + + + + genblicken verschwinden würde. Uebrigens mel¬ + + + + + + + den wir noch, daß die Kupfer bey diesem ersten + + + + + + + Theil ziemlich wohl ausgedruckt, und genau er¬ + + + + + + + läuternd sind. Kostet in den Kanterschen Buch= + + + + + + + handlungen 2 fl. 18 gr. + + + + + + + Der Nord=Britte, 45tes Stück. + + + + + + + Da dieses Stück in England so viel Aufsehens + + + + + + + gemacht hat, und Herr Wilkes deswegen sein Va¬ + + + + + + + terland verlassen müssen, so glauben wir mit sol¬ + + + + + + + chem dem Publico einen Dienst zu thun. + + + + + + + s beruft sich der Nord=Britte auf die gute Ver¬ + + + + + + + nunft und Aufrichtigkeit der Englischen Nation. + + + + + + + In der gegenwärtigen noch nicht festgesetzten und + + + + + + + zweifelhaften Regierungs=Verwaltung befürchtet er + + + + + + + wirklich in Fehler wider seinen Willen zu gerathen, + + + + + + + und ist gar nicht gesinnet Jemanden zu verleiten. + + + + + + + Seine Vernunftschlüsse sind allesamt auf die stren¬ + + + + + + + ge Gründe geschehener Dinge gebauet, wiewohl er + + + + + + + von dem ganzen inneren Zustande der Regierung noch + + + + + + + keinen so pünktlichen Unterricht hat; daß er sich gegen¬ + + + + + + + wärtig wagen darf seine rohe oder unverdaute Ideen + + + + + + + über die jetzige politische Crisis dem unterscheidenden + + + + + + + und unpartheyischen Publico zu unterwerfen. + + + + + + + Der schottische Minister hat sich zwar zurück bege¬ + + + + + + + ben, ist aber seine würkende Kraft zum Ende? Oder + + + + + + + regiert derselbe noch durch die drey nichtswürdige + + + + + + + Werkzeuge seiner Macht; welche zu ihrer unaus¬ + + + + + + + löschlichen Schande die abscheulichsten seiner Anschlä¬ + + + + + + + ge, des neulichen schändlichen Friedens und die bos¬ + + + + + + + hafte Ausdehnung der unbeschrenkten Mode der Ae= + + + + + + + + + + + + + cise, unterstützet haben. Der Nord=Britte hat sich + + + + + + + standhaft zur Hinderniß gegen einen einzeln, frevel¬ + + + + + + + haften, untüchtigen despotischen Minister gesetzt, + + + + + + + und ist auch eben so bereit zum Dienst seines Vater¬ + + + + + + + landes die dreyköpfichte cerberianische Administration, + + + + + + + wo der Schotte diese vermischte Gestalt annehmen + + + + + + + solte; zu bestreiten. Bis auf diese Stunde ist durch + + + + + + + ihn jede Einrichtung gemacht worden deren Kund¬ + + + + + + + thuung er ordentlich durch seine eigenhändige Briefe + + + + + + + eingesandt hat. + + + + + + + Es scheinet daher ein klarer Be¬ + + + + + + + weiß zu seyn, daß er nur gesinnet ist, sich in denjeni¬ + + + + + + + gen Zustand zurück zu begeben in welchen er sich be¬ + + + + + + + fand ehe er die Siegel erhalten, ich meyne nemlich + + + + + + + die Dictatur aller Theile der Königlichen Administra¬ + + + + + + + tion. Der Nord=Britte ersucht, daß man ihn anse¬ + + + + + + + hen wolle als ob er sich verbürget habe ein standhaf¬ + + + + + + + ter und unerschrockener Behaupter der Rechte seiner + + + + + + + Mitbürger und der Freyheiten der Whigs und Eng¬ + + + + + + + länder zu seyn. + + + + + + + Genus orationis atrox et vehemens cui opponi- + + + + + + + tur lenitatis et mansuetudinis. + + + + + + + CICERO. + + + + + + + Die Anrede des Königs ist allezeit von der Legi¬ + + + + + + + statur und dem Volke als die Rede des Ministers + + + + + + + ausführlich betrachtet worden. Sie wurde beym An¬ + + + + + + + fange einer jeden Seßion des Parlaments ordentlich + + + + + + + von beyden Häusern einer Committee zur Erwegung + + + + + + + übergeben, und, wenn der Kron=Minister der Na¬ + + + + + + + tion strafwürdig gewesen, mit äusserster Freyheit un¬ + + + + + + + tersuchet. Die Staatsminister dieses freyen Landes, + + + + + + + da ihnen die unstreitige Vorzüge eines so herzhaften + + + + + + + Volks wohl bekannt und sie den Schrecken des Par¬ + + + + + + + laments vor ihren Augen hatten; sind allezeit vor¬ + + + + + + + sichtig gewesen, sowohl in der Sache selbst als in + + + + + + + den Ausdrücken der Reden welche sie dem Souve¬ + + + + + + + rain bey der Eröfnung einer jeden Sitzung vom + + + + + + + Throne zu halten angerathen haben. Denn ihnen + + + + + + + war wohl bewust daß ein redliches Parlaments=Haus + + + + + + + so sich des ihm anvertrauten treulich bedienet, nicht + + + + + + + ermangeln könne die sophistischen Künste zu entde¬ + + + + + + + cken oder gegen die kühnen gewaltthätigen Handlun= + + + + + + + gen, die von irgend einem Minister ausgeübet wer¬ + + + + + + + den, Vorstellung zu machen. Die Anrede beym + + + + + + + Schluß der Seßion ist immer als das sicherste Mittel + + + + + + + den favoritischen Hof=Glauben unter dem gemeinen + + + + + + + Volke zu verkündigen, angesehen worden: dieweil + + + + + + + alsdenn das Parlament welches der gesetzmäßig ver¬ + + + + + + + ordnete Bewahrer der Freyheiten des Volks ist: kei¬ + + + + + + + ne Gelegenheit mehr hat, gegen einen boshaften + + + + + + + Kron=Bedienten Vorstellung zu machen oder densel= + + + + + + + ben anzuklagen. + + + + + + + Diese Woche giebt dem Publico das allerausge¬ + + + + + + + lassenste Beyspiel ministerialischer Unverschämtheit, + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-099.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-099.xml new file mode 100644 index 0000000..0ad70ad --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-099.xml @@ -0,0 +1,743 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:24 + 2024-04-18T05:59:41.432+02:00 + 2024-08-03T16:24:45.911+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + so jemals dem menschlichen Geschlecht aufgebürdet + + + + + + + zu werden versucht worden. Des Ministers Anrede + + + + + + + am verwichenen Dienstage, kann mit keiner in den + + + + + + + Jahrbüchern dieses Landes in Vergleich gezogen wer¬ + + + + + + + den. Ich stehe im Zweifel ob der Souverain oder + + + + + + + die Nation am meisten getäuschet wird. Ein jeder + + + + + + + Freund seines Vaterlandes muß es beklagen daß ein + + + + + + + Prinz von so großen und liebenswürdigen Eigen¬ + + + + + + + schaften, welchen England aufrichtig verehret, dazu + + + + + + + gebracht werden könne, den allergehäßigsten Maaßre¬ + + + + + + + geln und der unverantwortlichsten öffentlichen Anzei¬ + + + + + + + gung von einem Throne der wegen seiner Aufrich¬ + + + + + + + tigkeit, Ehre und unbefleckten Tugend allezeit be¬ + + + + + + + ruhmt, die Sanction unter seinem geweyheten Na¬ + + + + + + + men zu geben. Ich bin versichert es werden alle + + + + + + + Ausländer, fürnemlich aber der König von Preussen, + + + + + + + den Minister mit Verachtung und Abscheu ansehen. + + + + + + + Er hat unsern Souverain vermocht zu declariren: + + + + + + + „Meiner Erwartung ist nun durch die glücklichen + + + + + + + Erfolge so die verschiedenen Alliirten meiner Kron + + + + + + + "aus der heilsamen Maaßregel des definitiven + + + + + + + „Tractats hergenommen haben; ein völliges Genü¬ + + + + + + + gen geschehen. Die kriegenden Mächte nebst mei= dens=Artikel waren so beschaffen, daß sie die Verachtung + + + + + + + "nem werthen Bruder dem Könige von Preussen, + + + + + + + „sind beweget worden die Einrichtung des Vergleichs + + + + + + + "auf solche Art anzunehmen wie solche dieser mächti¬ + + + + + + + "ge Prinz gebilliget hat, und der Fortgang so mei¬ + + + + + + + "ner Negotiation gefolget, hat nothwendiger weise + + + + + + + "alsobald den Segen des Friedens durch alle Theile + + + + + + + "Europens ausgebreitet." Die schändliche Falsch¬ + + + + + + + heit dieser ganzen Sentenz scheinet Jedermänniglich + + + + + + + in die Augen. Denn es ist bekannt, daß der König + + + + + + + von Preussen die Friedensbestimmung nicht schlech¬ + + + + + + + terdings gebilliget, sondern als Ueberwinder jeden + + + + + + + Friedens=Artickel unbedingt vorgeschrieben hat. Auf + + + + + + + keinerley Weise ist diesem großmüthigen Prinzen + + + + + + + durch unsere Negotiation ein Vortheil zugewachsen, + + + + + + + sondern er ist schändlich von dem schottischen Premier= + + + + + + + minister Englands, verlassen worden. + + + + + + + + + + + + + Erlangen, vom 9. Merz. + + + + + + + Unsere Akademie kan sich mit Recht der angeneh¬ + + + + + + + men Hofnung schmeicheln, immer blühender und + + + + + + + zahlreicher zu werden, weil sie sich der vorzüglichen + + + + + + + Gnade und Beschützung Jhres Durchlauchtigsten Er= + + + + + + + nährers, unsers gnädigsten Landesfürsten und Herrn, + + + + + + + zu erfreuen hat. Höchstdieselben haben den berühm¬ + + + + + + + ten Hrn. Professor Succow, da er eine anderweite + + + + + + + Vocation hatte, mit einer ansehnlichen Zulage und + + + + + + + dem Titel eines Geheimen Hofraths in Gnaden zu + + + + + + + belegen, und dadurch hier zu behalten geruhet, und + + + + + + + + + + + + + Einem jeden Hofe in Europa war es bekannt, daß + + + + + + + derselbe hier kaum in besseren Freundschafts=Umstän¬ + + + + + + + den als in Wien war, und durch uns in dem Frie¬ + + + + + + + Was vor eine + + + + + + + dens=Tractat hintergangen wurde. + + + + + + + aufgeblasene Unverschämtheit ist es also an einem + + + + + + + Minister sich einer Sache anzumaaßen die er doch in + + + + + + + seinem Gewissen überzeuget ist daß er solche zu ver¬ + + + + + + + hindern alle Kräfte angewendet; und sich nieder¬ + + + + + + + trächtiger Weise einen Antheil von dem Ruhme und + + + + + + + der Ehre eines der größesten Prinzen so die Welt je¬ + + + + + + + mals gesehen, zuzuschreiben? Unterdessen hat der + + + + + + + König von Preussen alle seine vormalige Eroberungen + + + + + + + rühmlich behalten und eine Sicherheit für alle seine + + + + + + + Alliirten, sogar für den Churfüesten von Hannover + + + + + + + stipuliret. Ich weiß in was vor einem Lichte dieser + + + + + + + große Prinz in Europa betrachtet wird, und welcher¬ + + + + + + + gestalt er allhier tractiret worden ist, vielleicht unter + + + + + + + andern Ursachen auch wegen einigen verächtlichen + + + + + + + Ausdrücken, deren er sich gegen den Schotten mag + + + + + + + bedienet haben, Ausdrücke, die täglich von dem gan¬ + + + + + + + zen Corpo der Engelländer durch den südlichen Theil + + + + + + + dieser Insel wiederschallen. Die Preliminair=Frie¬ + + + + + + + des ganzen menschlichen Geschlechts auf unsere bos¬ + + + + + + + hafte Negotiatores hingezogen haben. Alle unsere + + + + + + + ansehnlichsten Eroberungen waren verabredet zurüͤck + + + + + + + gegeben zu werden, und die Ostindische Compagnie + + + + + + + wurde unfehlbar durch einen einzeln Artickel dieser + + + + + + + betrüglichen giftvollen Negotiation zu Grunde gegan¬ + + + + + + + gen seyn. Kein Mietling des Ministers ist herzhaft + + + + + + + genug gewesen solches zu widersprechen, dennoch hat + + + + + + + er selbst unsern Souverain dahin vermocht, "das + + + + + + + „Vergnügen so er empfunden über die Annäherung + + + + + + + "der Wiederherstellung des Friedens auf Bedingun¬ + + + + + + + gen welche seiner Krone solche Ehre und seinem + + + + + + + "Volke solche Vortheile gaben," zu bezeugen. + + + + + + + (Die Fortsetzung folgt künftig.) + + + + + + + + + + + + + einigen Herren Professoren ansehnliche Zulagen er¬ + + + + + + + In Ansehung der Policey werden auch so + + + + + + + theilt. + + + + + + + gute Anstalten getroffen, daß bald weit wohlfeilere + + + + + + + Zeiten hier zu erwarten sind, worin auch schon ein + + + + + + + guter Ansang gemacht worden ist, so daß man in al¬ + + + + + + + len Stücken die besten Anstalten trift, um den Auf¬ + + + + + + + enthalt der Studirenden auf alle Art zu erleichtern. + + + + + + + Die schöne und gesunde Lage hiesiger Stadt, und die + + + + + + + gesittete Lebensart ist schon zu bekannt, als daß man + + + + + + + erst davon etwas erwähnen soll; und an geschickten + + + + + + + und berühmten Lehrern fehlt es ihr auch nicht. + + + + + + + London, + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-100.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-100.xml new file mode 100644 index 0000000..54208e1 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-100.xml @@ -0,0 +1,834 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:28 + 2024-04-18T05:59:41.614+02:00 + 2024-08-03T16:28:04.080+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + London, den 5. März. + + + + + + + Was unsere einheimischen Geschäfte betrift, so ist erkannt worden. + + + + + + + die Sache des Lords Byron gegenwärtig diejenige, + + + + + + + von welcher man am meisten spricht. + + + + + + + Er hat im + + + + + + + Tower dasselbe Quartier, welches der berufene Hr. + + + + + + + Wilkes gehabt hat. Bloß die Kosten des Gerüstes, + + + + + + + welches seinetwegen für das Gericht in dem Westmüͤn¬ + + + + + + + ster Saal aufgebauet wird, werden itzt auf 7500 Pf. + + + + + + + Sterl. berechnet. Von dem Parlemente ist nun für + + + + + + + denjenigen, welcher die Meereslänge völlig richtig + + + + + + + wird ausfindig machen, die erhöhete Summa von + + + + + + + 30000 Pf. Sterl. ausgesetzet worden, und wer Bey¬ + + + + + + + träge zur wichtigen Entdeckung liefert, soll, nach + + + + + + + Maaßgebung ihres Werths, ebenfalls belohnet wer¬ + + + + + + + den. Bey Stallbridge ist neulich ein Aufstand unter + + + + + + + dem Volke gewesen, welches einige Mühlen und + + + + + + + Häuser geplündert und geschleift, und dabey eine + + + + + + + Menge Lebensmittel mit sich fortgeschleppet hat. + + + + + + + Franeker, den 9. März. + + + + + + + In dem benachbarten Dorfe Wiewerd hat man + + + + + + + eine Leiche aufgegraben, von der man versichert zu + + + + + + + seyn glaubt, daß sie ver Körper der im Jahr 1678 + + + + + + + daselbst begrabenen gelehrten Anne Marie Schurman¬ + + + + + + + nin sey. Ihre Gliedmaßen wurden ganz biegsam be¬ + + + + + + + funden, wie an einem lebendigen Menschen, und + + + + + + + ihre Kleidung sah aus, wie Flittergold; welches letz¬ + + + + + + + tere man einem gewissen, dem Senf ähnlichen Gesä¬ + + + + + + + me, womit der Sarg angefüllt war, zuschreibt. Diese + + + + + + + gelehrte Jungfer war im Jahr 1607, aus einer an¬ + + + + + + + sehnlichen Familie, zu Cöln geboren, und sprach nicht + + + + + + + nur Französisch, Italiänisch und Englisch mit der + + + + + + + gröͤßten Fertigkeit, sondern verstand auch die lateini= + + + + + + + sche, griechische und hebräische Sprachen, und hatte + + + + + + + keine geringe Kenntniß in der Geographie, Weltweis¬ + + + + + + + heit, Geschichte, Mathematik, Theologie, Malerey, + + + + + + + Bildhauerkunst und Musik. Sie unterhielt mit den + + + + + + + gelehrtesten Männern ihrer Zeit einen starken Brief¬ + + + + + + + wechsel. Es hätte nur an ihr gelegen, die Gemah¬ + + + + + + + lin des Raths=Pensionarius, Jacob Cats, zu werden; + + + + + + + aber ihre Liebe zu den Wissenschaften vertrieb die + + + + + + + Neigung zum Ehestand. In ihren letzten Jahren + + + + + + + wurde sie eine Anhängerin des Labadie, den sie auf + + + + + + + seinen Reisen begleitete. Nach seinem Absterben begab + + + + + + + sie sich nach Wiewerd, wo sie am 5. May 1678 starb. + + + + + + + Rom, den 16. Febr. + + + + + + + Se. Kayserl. Maj. haben den hiesigen Buchdru¬ + + + + + + + cker Komareck, wegen des, bey Gelegenheit der Rö¬ + + + + + + + mischen Königswahl, von ihm herausgegebenen Bu¬ + + + + + + + ches, Arcadia betittelt, mit einer goldenen Medaille + + + + + + + 40 Scudi am Werth, begnadigt. + + + + + + + Genua, den 20. Febr. + + + + + + + Der Holländische Consul bey dieser Republik, Herr + + + + + + + du Moulin, ist von des Königs von Preußen Maj. + + + + + + + ebenfalls zu Dero Agenten und Consul allhier bestellt, + + + + + + + + + + + + + und in dieser Qualität von der hiesigen Regierung + + + + + + + Die Folgen des strengen Winters von + + + + + + + 1762 = 1763, der allen Arten Getraide und allen + + + + + + + niedrigen Erdgewächsen am gauzen Mittelländischen + + + + + + + Meere so schadlich gewesen ist, und eine so große + + + + + + + Theurung in allen umliegenden Gegenden dieses Mee¬ + + + + + + + res, weil kein Schnee gefallen war, verursachet hat, + + + + + + + zeigen sich nun auch auf eine sehr merkliche Art bey + + + + + + + den Bäumen und Baumfrüchten. Hauptsächlich ist + + + + + + + dieses bey dem Mandelbaume, und insonderheit bey + + + + + + + dem Olivenbaume, als dem zartesten unter allen, + + + + + + + zu ersehen. Denn, obgleich im vorigen Jahr eine + + + + + + + ziemliche Erndte von itztgedachten Bäumen gewesen + + + + + + + ist, welches jederzeit zu geschehen pfleget, wenn die + + + + + + + zarten Wurzeln der starken Baͤume durch heftige Kal¬ + + + + + + + te oder durch andere Ursachen, geschwächet worden, + + + + + + + so sind doch erstere nachhero größtentheils ausgegan¬ + + + + + + + gen, so, daß man nicht allein dieses Jahr, sondern + + + + + + + auch auf verschiedene folgende Jahre, sich wenige + + + + + + + Erndte wird versprechen können, destomehr, weil + + + + + + + der noch vorhandene Olivenbaum nicht treiben will, + + + + + + + und keine Blüthknospen mehr zeiget, daher zu be¬ + + + + + + + fürchten ist, daß ein großer Theil dieser, dem ersten + + + + + + + Ansehen nach gutgebliebenen Baume ebenfalls erster¬ + + + + + + + ben dürfte. Wegen dieser Umstände, und weil im + + + + + + + Jahr 1763 ein Mißwachs in vielen Gewächsen, und + + + + + + + besonders in den Oliven gewesen ist, auch der Land¬ + + + + + + + mann fürerst kein Oel verkaufen will, steigen die + + + + + + + Preise des Oels täglich, und die Mandeln dürften in + + + + + + + kurzer Zeit ebenfalls zu einem so hohen Preise gelan¬ + + + + + + + gen, als sie lange nicht gewesen sind. + + + + + + + Wilda, den 15. März. + + + + + + + Sr. Durchl. der Fürst Potkomarsi Radziwil sind + + + + + + + dieser Tagen in unserer Residenz angelanget, und + + + + + + + nachdem sich Dieselben in Ihren eigenen Affairen eine + + + + + + + kurze Zeit hieselbst aufgehalten haben, so reiseten + + + + + + + Sie gestern wieder von hier ab. Der Preis des Ge¬ + + + + + + + traides ist gegenwärtig dieser. Die Tonne Gerste + + + + + + + gilt 17 fl. der Roggen 15 fl. 6 gr. der Haber 11 fl. + + + + + + + 12 gr. Die letzte Königsbergische Post ist wegen + + + + + + + des schlimmen Weges noch nicht angekommen. Die + + + + + + + Kriegescommission in Grodno hat in Abwesenheit de¬ + + + + + + + rer Feldherrn noch immer ihren Fortgang unter der + + + + + + + Aufsicht unseres Woywoden. + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 28. Mart. 1765. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 309 gr. + + + + + + + 71 Tage 3074gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 1334 gr. + + + + + + + 6 W. 132gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 25 pr. Cto. + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alberts Taler 129 gr. + + + + + + + Rubel 1134 gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 12 pr. Cto. + + + + + + + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag= + + + + + + + und Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + +